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BaySF_Jahresbericht_2012

e i c he l Ein gutes Jahr: Bei den Eichen gab es im Jahr 2011 eine Halbmast. Im Frühjahr 2012 trugen die Eichen viele Blüten und unsere Experten hofften sogar auf eine Vollmast. Ob es zu dieser kommt, ist aber von vielen unterschiedlichen Faktoren abhängig. Ein trockener Sommer oder ein paar Hagelschauer können beispielsweise dafür sorgen, dass sich nicht alle Eicheln voll entwickeln. bu c he c ke r Ein perfektes Jahr: Für das Jahr 2011 können wir bei der Buche von einer Vollmast sprechen. Alle oder fast alle Buchen trugen Früchte. Dass die Bäume so unregelmäßig Früchte tragen, ist übrigens eine List der Natur: In fetten Jahren fallen so viele Buch­eckern an, dass selbst die zahlreichen Liebhaber der schmack­ haften Früche nicht alle davon verzehren können und aus den Bucheckern neue Buchen entstehen. Sicheres Ereignis Eiche und Buche tragen in der Regel nur alle drei bis acht Jahre – im so genannten Mastjahr – wirklich viele Früchte. Eicheln und Bucheckern sind bestes Saatgut. Eine mächtige, knorrige Eiche. Eine Buche im elegant-tiefgrü- nen Blätterkleid: Für einen leidenschaftlichen Förster gibt es wohl kaum einen schöneren Anblick. Jedes Jahr im Frühling sieht es dann aus, als seien einige unserer Kolleginnen und Kollegen besonders verliebt in ihre Bäume. Immer wieder kom- men sie in ihre Buchen- oder Eichenbestände, sie sehen genau hin. In dieser Zeit nämlich bilden Eichen und Buchen ihre Blüten aus. Je zahlreicher und kräftiger die Blüten sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es im Herbst viele Eicheln und Bucheckern geben wird. Und das ist wichtig für die Saatguternte, die auch heute noch in Laubholzbetrieben die Betriebsabläufe maßgeblich prägt. Buche und Eiche tragen nicht in jedem Jahr Früchte, sondern wirklich reichlich nur alle drei bis acht Jahre. Dann spricht man von der Vollmast. In den Jahren dazwischen kann es auch zur Halb-, Spreng- oder Fehlmast kommen, in der nur die Hälfte der Bäume fruchten, nur wenige oder fast gar keine. Das Mastjahr bildet gewissermaßen das Gegenstück zu den Schneebrüchen, Orkanen und Waldbränden, mit denen wir zu rechnen haben. Zum einen ist ein Mastjahr natürlich ein Grund zur Freude (es verdankt seinen Namen dem Umstand, dass die Bauern früher in früchtereichen Jahren ihr Vieh, vor allem Schweine, zum Weiden und Mästen in den Wald trieben). Zum anderen lässt sich ein Mastjahr zumindest nach der Blütezeit im Frühjahr wesentlich präziser voraussagen. Es ist also kein ZE, kein „zufälliges Ereignis“, sondern ein „sicheres Ereignis“, wenn man der Logik folgt also ein SE. Das „sichere Ereignis“ der Vollmast trat im Herbst 2011 für die Buche ein, bei der Eiche gab es immerhin eine Halbmast. Die Samen von Buche und Eiche, die in einem Mastjahr an- fallen, sind für die Naturverjüngung wichtig. Nicht jede Eichel fällt an der Stelle in den Boden, wo sie die Förster benötigen. Deswegen lassen wir viele Eicheln und Bucheckern einsam- meln, mal geschieht das durch Unternehmer, die mit Hilfe von Netzen und umgebauten Maschinen aus der Olivenernte ar- beiten, mal hilft auch die Bevölkerung vor Ort, die für gesam- melte Eicheln per Kilopreis entlohnt wird. In fetten Jahren wird nur ein Teil der Ernte wieder ausgesät – und der Rest einge- lagert. Wir wollen ja auch in mageren Zeiten, in Jahren ohne „sicheres Ereignis“, säen können, damit auch unsere Nach- kommen Eichen und Buchen bewundern dürfen. 67 a l l es bes t ens

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