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BaySF_Jahresbericht_2012

Es werde licht! Der Spessart ist weltberühmt. Auch wegen seiner Eichenwälder. Die werden heute fast noch wie im 18. Jahrhundert bewirtschaftet. Eichenholz wächst nicht von heute auf morgen. Manche Be- stände im Spessart sind Jahrhunderte alt. Und Eichenkultur beginnt heute wie einst nicht erst beim kleinen Keimling, der – allen Widrigkeiten zum Trotz – im Frühling aus dem Laub spitzt. Sie beginnt mit dem Förster, der hinaus in den Wald geht. Und dort einen Bestand – das sind kleinere Waldparzellen – aus- wählt, dessen Bäume alt und reif genug zur Holznutzung sind. Jetzt muss der Förster hier optimale Voraussetzungen für die Zukunft schaffen. Damit es weiter geht mit der Eiche an die- sem Standort. Dazu müssen auch Bäume gefällt werden. Die Eiche ist eine Baumart, die Schatten nicht besonders gerne mag. Anders als die Buche benötigt sie viel Licht. Die Eiche wächst, nach einer Sturm- und Drangphase in der Jugend, im Vergleich zur Buche auf Dauer eher langsam. Wo Eichen neue Wurzeln schlagen, müssen wir also den Altbestand ausrei- chend auflockern. Die jungen Triebe würden sonst von ande- ren Baumarten bald überwachsen oder einfach eingehen und alle Anstrengungen wären vergebens. Zuweilen wirken solche Eichenverjüngungsflächen für den Wanderer etwas ungewohnt. Aber hier wächst neuer Wald! Mit der Spessarteiche sogar ein weltberühmter! Die Aussaat der Eicheln ist im Prinzip ähnlich wie in der Land- wirtschaft – nur gesät wird meist noch von Hand. Schade auch, dass Eicheln bei manchen Waldbewohnern äußerst beliebt sind. Besonders für Wildschweine gibt es wenig Schmackhaf- teres. Also müssen die Saatflächen eingezäunt werden – sonst kann die gesamte Saat binnen einer Nacht verschwunden sein. Die Eiche wächst also nicht einfach so. Sie benötigt Hilfe. Damit irgendwann, in vielen Jahrzehnten, wieder neue, bis zu 40 Meter hohe Eichen stolz im Spessart „ragen“, wie es im Spessartlied so schön heißt. H ek t a r W a l d m i t Re c h t zu r B r ennh o l znu t zung In manchen deutschen Gemeinden gibt es ein verbrieftes Recht zur Brennholznutzung – im Spessart bestehen diese Nutzungsrechte auf insgesamt mehr als 35 000 Hektar. Das bedeutet: In nahezu allen Waldarealen des Spessart dürfen die Rechtler Holz entnehmen. Viele Bereiche werden auch von mehreren Gemeinden zusammen genutzt. 35 000 L a ubh o l z - An t e i l Drei Viertel aller Bäume im Forstbetrieb Rothenbuch sind Laubbäume, bei besonders alten Bäumen über 120 Jahre machen sie sogar 80 Prozent aus. F l ä c hen ä n d e r ung be i d e r B u c he Über 8 000 Hektar Buchenwald gibt es im Forstbetrieb Rothenbuch. In sehr alten Beständen über 160 Jahren hat sich die Fläche mit rund 27 Prozent deutlich erhöht. Anteil in Prozent und Altersklassen in 20-Jahres-Schritten* I II III IV V VI VII VIII IX 90 60 30 0    Altinventuren 2000–2004        Aktuelle Inventur 2012 *exemplarisch am Forstbetrieb Rothenbuch In Tsd. Hektar und Altersklassen in 20-Jahres-Schritten* VVJ** I II III IV V VI VII VIII IX 2 1,5 1 0,5 0    Altinventuren 2000–2004        Aktuelle Inventur 2012 *exemplarisch am Forstbetrieb Rothenbuch   ** Vorausverjüngung 61 ku l t u r l a n d s c h a f t

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