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BaySF_Jahresbericht_2012

09 Kommt Zeit, kommt Wald 300 oder 400 Jahre sind eine Ewigkeit. Die Buchen- und Eichenwälder, die damals entstanden, muten uns heute wie Urwälder an. Der Eindruck täuscht. Die Wälder des Spessarts sind das Ergebnis einer vielfältigen und jahrhundertelangen Nutzungsgeschichte. In diesem Fall war es die Jagd, die seit den Zeiten Karls des Großen im späten 8. Jahrhundert und Friedrichs I. Barbarossa im 12. Jahrhundert nach Eichen- und Buchen­ beständen verlangte. Ihre Früchte dienten als Nahrungsgrundlage für das Wild, von dem die Majestäten nicht genug haben konnten. Die großen alten Eichen- und Buchenbestände des Hochspessarts sind gemachte Natur. Eine mehr als tausendjährige Kulturlandschaft. So wie der Nordspes- sart. Dieser wurde in gleichem Maße wirtschaftlich genutzt. Nur waren es hier Bodenschätze, die abgebaut wurden. Die Menschen bauten Müh- len, Hammerwerke und Glashütten. Die großen Holzmengen, die dabei verheizt wurden, führten zu riesigen Kahlflächen, die nur durch die An- siedlung frostharter, anspruchsloser Nadelhölzer wieder zu Wald gemacht werden konnten – eine echte Pionierleistung. Der Nordspessart ist also auch eine Kulturlandschaft, nur die einer anderen Kultur. Was uns die Geschichte lehrt? Erstens: Kulturlandschaften können schön wie Urwäl- der sein. Zweitens: Jede Generation muss sich für die richtige Kultur ent­ scheiden. B A Y S F 2 0 1 2 ku l t u r l a n d s c h a f t

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