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BaySF_Jahresbericht_2012

E i ne gu t e P e r spek t i ve Die Abbauziele der Forstreform werden weiterhin verantwortungsvoll umgesetzt. Gleichzeitig wachsen junge, qualifizierte Forstakademiker und Forstwirte im Angestelltenverhältnis nach. Vollarbeitskräfte    Angestellte        Beamtinnen und Beamte    Waldarbeiterinnen und Waldarbeiter 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 3 000 2 000 1 000 0 Strategie Null Unfälle – Gesund nach Hause Ein Interview mit Robert Bocksberger Trotz eines hohen Arbeitsschutzniveaus passieren immer wieder schwere und manchmal auch tödliche Unfälle bei den Bayerischen Staatsforsten. Das Unternehmen möchte daher den Arbeitsschutz weiter verstärken. Was kann man tun? Wir sind davon überzeugt, dass wir technisch alle Maßnahmen ausgeschöpft haben, also alles was Ausrüs- tung und Organisation betrifft. Uns geht es jetzt um die Men- schen. Ein externer Fachmann hat uns zum Thema „Bewusstes und unbewusstes Fehlverhalten“ beraten. Es geht also um einen psychologischen Ansatz? Ja. Darum, warum man sich der Gefahr häufig nicht bewusst ist. Warum man sie verdrängt und gefährliche Situationen nicht immer richtig einschätzt. Warum man Fehler unbewusst macht. Und warum ist das so? Im Menschen läuft ein Urprogramm: Er will immer Energie sparen, das heißt, möglichst effizient Dinge erledigen. Und das führt dazu, dass er schnell zur Rou- tine übergeht. Er fängt an, Arbeitsschritte automatisch aus- zuführen und nicht mehr groß darüber nachzudenken. Dabei läuft er Gefahr, jene Schritte wegzulassen, die für die Sicher- heit langfristig wichtig sind. Kurz: Er verändert das Arbeitsver­ fahren, ohne sich dessen immer bewusst zu sein. Und wie wollen Sie das ändern? Durch Bewusstseinsbildung. Es gibt ein ganzes Maßnahmenpaket. Wir wollen das Thema po- sitiv besetzen und haben deshalb zum Beispiel ein Logo mit dem Motto „Null Unfälle – Gesund nach Hause“ entworfen. Es soll uns daran erinnern, dass nicht nur wir, sondern auch unsere Kollegen jeden Tag gesund nach Hause kommen möchten, am besten ein ganzes Arbeitsleben lang. Das Logo ist als immer wiederkehrende Erinnerung angelegt. Es soll an markant sicht- baren Stellen der Ausrüstung und Arbeitskleidung angebracht werden und immer wieder an die Arbeitssicherheit erinnern. Und was gibt es noch für Maßnahmen? Wir führen ein Trainingsprogramm durch, das wir in den nächsten ein bis zwei Jahren in allen 41 Forstbetrieben durchführen, so dass wir alle Mitarbeiter erreichen. Wir sind schon mittendrin. Als erstes bringen wir unseren Führungskräften unbewusstes Fehlverhalten näher, damit sie verstehen, warum die Mitar- beiter so agieren. Und damit klar wird, wie wichtig die perma- nente Wiederholung des Themas ist. Danach binden wir die jeweilige Betriebsmannschaft ein. Es wird regelmäßige Work- shops vor Ort geben. Wir wollen, dass sich alle gemeinsam an den Tisch setzen und Maßnahmen überlegen, wie man vor allem unbewusstes Fehlverhalten verhindern kann. Es soll eine Vertrauensbasis entstehen, so dass auch die Beinahe-Unfälle sinnvoll in der Gruppe besprochen werden können. Denn ich sage immer, auf zehn Beinahe-Unfälle kommt ein echter Un- fall. Für die Prävention ist das Aufarbeiten also sehr wichtig. Um die Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu stärken, müs- sen wir sie motivieren. Eventuell auch über Prämien, das heißt unfallfreies Arbeiten wird belohnt. Wann sind Sie zufrieden? Natürlich wenn wir das Ziel „Null Unfälle“ phasenweise erreichen. Oder wenn einzelne Organi- sationseinheiten in einigen Jahren unfallfrei bleiben. Das ist sehr ambitioniert, ich weiß. Aber es gibt Beispiele aus anderen Industriezweigen, wo durch diese Maßnahmen zur Bewusst- seinsbildung die Unfallraten deutlich sanken. r o be r t b o c ksbe r ge r ist Teilbereichsleiter für Personalentwicklung sowie Aus- und Fortbildung. Er hat an der neuen Strategie „Null Unfälle“ mitgearbeitet. 25 f a m i l i en f r eun d l i c h

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