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BaySF_Jahresbericht_2012

Zufälliges Ereignis Nicht jede Katastrophe ist eine Naturkatastrophe. Manchmal hat auch der Mensch seine (ungeschickten) Finger im Spiel. Die beiden Männer aus Freising, 24 Jahre alt der eine, 37 der andere, hatten keine schlechten Absichten. An diesem Tag wollten sie nur ein paar schöne Stunden in der Natur verbrin- gen, am Herzogstand nordwestlich des Walchensees. Aller- dings war es keine gute Idee, auch noch Fleisch und einen Grillrost in den Rucksack zu packen. Als die beiden Freisinger am frühen Nachmittag in einem kleinen Steinkreis ein Feuer entfachten, trug ein Windstoß die Funken ins trockene Gras, das sofort lichterloh brannte. Die beiden Männer nahmen Reißaus. Um 14:30 Uhr schrillten die Feuerwehrsirenen. Auf zwölf Hektar Fläche brannte der Wald, 150 Feuerwehr- männer mussten stundenlang das Feuer bekämpfen. Das be- weist, dass wir nicht nur Borkenkäferplagen, Schneebrüche und Orkane in unseren Planungen berücksichtigen sollten. Wir müssen auch für den Fall gerüstet sein, dass der Mensch ein „zufälliges Ereignis“ auslöst. Im November 2011 brannten dann sogar 15 Hektar Wald am Falkenberg, wieder auf dem Gebiet des Forstbetriebs Bad Tölz. Über 100 Feuerwehrleute waren bis zu einer Woche im Einsatz. Die Brandursache konnte nicht geklärt werden. Kaum vorstellbar erscheint jedoch, dass das Feuer auf natürlichem Weg entstanden ist, etwa durch Sonneneinstrahlung auf eine Glasscherbe. Wegen der ungewöhnlichen Trockenheit im Herbst dieses Jahres hätte auch schon eine nicht ordentlich ausgedrückte Zigarette den Brand auslösen können. Damit in der Zukunft solche „zufälligen Ereignisse“ noch besser be- kämpft werden, hat der Forstbetrieb Bad Tölz für 30 000 Euro neue Ausrüstungsgegenstände zur Brandbekämpfung erwor- ben, die der Feuerwehr im Bedarfsfall zur Verfügung gestellt werden und speziell für Waldbrände im steilen Gelände wich- tig sind. Unter anderen handelt es sich um ein Löschwasser- becken, das am Berg aufgestellt werden kann. Das Verfahren wegen fahrlässiger Brandstiftung gegen die beiden Freisinger wurde übrigens eingestellt. Die Folgen des „zufälligen Ereignisses“ für den Wald am Herzogstand und am Falkenberg lassen sich selbst heute noch nicht vollständig abschätzen. Die Pflanzen kämpfen lange und können sich auch regenerieren, wenn der Stamm außen verbrannt ist. Ver- mutlich sind die Schäden geringer als zunächst befürchtet. Es sieht ganz danach aus, als seien nur wenige Altbäume, Fichten und Buchen völlig abgestorben. Der fast schon sub- tropische Sommer 2012, in dem es fast jeden Abend regnete, hat in jedem Fall geholfen. Ein negatives „zufälliges Ereignis“ wurde also durch ein positives „zufälliges Ereignis“ gemildert: Erst 2013 entscheiden wir dann, ob wir neue Bäume anpflan- zen müssen. S a a t gu t p r o d uk t i o n d e r P f l a nzg a r t ens t ü t zpunk t e Früher gab es alle fünf bis sieben Jahre eine Mast, mittlerweile fast alle zwei Jahre. Ein Grund, warum wir 2012 trotz gutem Mastjahr weniger Saatgut produziert haben als 2008: Die Lager waren noch voll. In Tsd. Kilogramm 2008 2009 2010 2011 2012 80 60 40 20 0      Saatgutproduktion W en i ge r S c h a d h o l z 2007 war das Sturmtief Kyrill verantwortlich für den hohen Schadholzanteil, der seitdem kontinuierlich zurückging. Gründe dafür sind unsere effiziente Bekämpfung des Borkenkäfers und die Ruhe nach und vor dem Sturm. 2012 In Mio. Festmeter 2007 2008 2009 2010 2011 4 3 2 1 0      Zwangsbedingter Einschlag B A Y S F 2 0 1 2 a l l es bes t ens

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