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Ochsenkopf als Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit

Werner Schmidt (links) vom Forstbetrieb Fichtelberg zeigt den Teilnehmern bei der Exkursion des Deutschen Forstvereins, wie es am Ochsenkopf gelingt, Forstwirtschaft, Tourismus und Naturschutz unter einen Hut zu bringen.

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Förster aus ganz Deutschland besuchen das Fichtelgebirge

Fichtelberg, 24. Mai 2017 – 18 Förster aus ganz Deutschland besuchten im Rahmen einer Exkursion des Deutschen Forstvereins den Forstbetrieb Fichtelberg und ließen sich vor Ort von Mitarbeitern der Bayerischen Staatsforsten zeigen, wie hier die unterschiedlichen Nutzungsansprüche an den Wald gleichrangig berücksichtigt werden.

„Reden bringt die Leut‘ zusammen“ – das war das Credo von Martin Hertel, dem stellvertretenden Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg und Werner Schmidt, Revierleiter im Revier Bischofsgrün und zuständig für den Ochsenkopf. Durch intensive Kommunikation zwischen allen Nutzergruppen entsteht Verständnis für die Bedürfnisse aller Beteiligten. Das ist die Grundlage, um die unterschiedlichen Ansprüche an den Wald und die Natur „unter einen Hut zu bekommen“.

Die Ansprüche an Wald und Natur am Ochsenkopf sind vielfältig: Wanderer, Mountainbiker, Downhill-Fahrer, Nordic-Walker, die Nutzer der ZipLine, Ski- und Snowboardfahrer, Skitourengeher, Langläufer, Schneeschuhgeher – alle betrachten den Ochsenkopf als „ihren Freiluft-Spielplatz“. Viele Nutzergruppen haben dabei eigene Bedürfnisse, die sich mit den Ansprüchen der anderen Nutzer nicht vertragen – z.B. Mountainbiker und Wanderer auf engen, stark begangenen Steigen.

Aber auch seltene Tier- und Pflanzenarten brauchen geeignete Lebensräumen am Ochsenkopf. Und nicht zuletzt bewirtschaften die Bayerischen Staatsforsten als Grundbesitzer die Staatswälder im Fichtelgebirge und sollen – so ihr Auftrag – durch Holzernte und -Verkauf Geld für den Freistaat Bayern verdienen, das über den Staatshaushalt wieder der Allgemeinheit zugutekommt.

Bei einer Wanderung über den Ochsenkopf zeigten die beiden Forstfachleute anhand von praktischen Beispielen wie hier konstruktiv zusammengearbeitet wird. In Diskussionsrunden vor Ort mit Interessensvertretern von Touristik, Mountainbike, Zipline-Park, Wintersport, Seilbahnbetreibern und Naturschutz wurde deutlich, dass mit Verständnis für die Positionen der jeweils anderen und echter Kompromissbereitschaft in den meisten Fällen Lösungen gefunden werden, die ein gelungenes Miteinander von Forstwirtschaft, Tourismus und Naturschutz am Ochsenkopf möglich macht.

„Unser Ziel als Bayerische Staatsforsten ist es, möglichst viele forstliche, touristische und naturschutzfachliche Anforderungen auf unseren Flächen zu erfüllen“ beschreibt Martin Hertel das Vorgehen. „Dies gelingt uns, wenn alle Beteiligten miteinander reden und den Willen haben, konstruktiv zusammenzuarbeiten.“