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Station 14: Die Köhlerei

Bergbau bedeutet stets einen über den Grubenbau weit hinausgehenden Eingriff in die Natur. Als besonders problematisch erwies sich in früheren Jahrhunderten der hohe Holzbedarf, der aus der Eisenerzverhüttung mit Hilfe von Holzkohle resultierte. Die erforderliche Brennstoffmenge übertraf die Menge verhütteten Erzes zum Teil um das Zwölffache.

Ein Raubbau an den Waldgebieten in der näheren und weiteren Umgebung der Hochöfen war die Folge.

Als die Obereichstätter Hüttenwerke gegen Ende des 18. Jahrhunderts einer gründlichen Untersuchung unterzogen wurden, um deren Rentabilität zu steigern, veranlasste man 1785 zuallererst eine Vermessung der Waldgebiete und ermittelte damit deren potentiellen Holzertrag. Ergebnis war, dass die wirtschaftliche Flaute in der Furcht vor Holzmangel gründete.

In der Folge betrieb die schon 1783 eingerichtete Forstkommission eine gezielte Aufforstung. Aus dem Jahr 1817 ist bekannt, dass 36.700 Tagwerke Wald zum Fürstentum gehörten, die den Bedarf an Kohle deckten. Das Köhlereigebiet erstreckte sich von Kipfenberg bis Dollnstein und über den gesamten Raitenbucher Forst. Dort arbeiteten teils beim Hüttenwerk festangestellte, teils freie Köhler.

In einer Beschreibung von 1860 wird wieder auf den „dichten Wald“ hingewiesen, was eine nachhaltig erfolgreiche Waldwirtschaft dokumentiert.

Doch nicht nur bei der Verhüttung, sondern auch für die Absicherung der Bergwerksstollen und zur Errichtung beziehungsweise Beheizung der Grubengebäude wurden große Holzmengen benötigt. Dabei dürfen auch die beiden Hammerwerke mit ihrem großen Holzverbrauch nicht vergessen werden.