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Notfall in luftiger Höhe

Forstwirt Peter Buchbinder rettet als Baumsteiger bei einer Notfallübung am Forstbetrieb Fichtelberg seinen Kollegen Alois Krockauer aus dem Gipfel einer hohen Fichte.

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Baumsteiger des Forstbetriebs Fichtelberg simulieren Rettungseinsatz

Warmensteinach, 19. Dezember 2016 – Eine Notfallübung veranstaltete der Forstbetrieb Fichtelberg mit seinen Baumsteigern. Simuliert wurde ein Unfall mit nachfolgender Bergung eines Forstwirts aus einer Baumkrone.

Baumsteiger sind die schwindelfreien Spezialisten unter den Forstwirten, die nach einer besonderen Ausbildung und mit entsprechender Kletter- und Sicherungsausrüstung hoch oben in den Baumkronen arbeiten können. Dort führen sie Baumpflege- und Sicherungsarbeiten durch, fällen Bäume unter beengten Platzverhältnissen, z.B. in Gärten oder ernten Zapfen und Samen – kurz: überall dort, wo es notwendig ist, auf einen Baum hinaufzusteigen, kommen die Baumkletterer der Bayerischen Staatsforsten zum Einsatz. Am Forstbetrieb Fichtelberg übernehmen Peter Buchbinder aus Mehlmeisel und Alois Krockauer aus Kirchenpingarten diese schwierigen Fälle.

„Im Notfall müssen sich unsere Baumsteiger gegenseitig aus der Baumkrone retten können“ erklärt Florian Manske, Servicestellenleiter am Forstbetrieb und zuständig für Fragen der Arbeitssicherheit den Sinn der Rettungsübung. „Wenn einer der Baumsteiger in der Baumkrone bewußtlos wird, muss ihn sein Kollege so schnell wie möglich abseilen. Denn bei bewegungslosem Hängen im Gurtzeug, z.B. wegen eines Kreislaufproblems, kommt es nach wenigen Minuten zu irreparablen Schäden an Nerven, Muskeln und Blutgefäßen.“

Alois Krockauer klettert auf eine ca. 30 m hohe Fichte am Waldrand bei Fleckl. Auf Kommando von Florian Manske simuliert er einen Kreislauf-Kollaps und hängt unbeweglich im Baum. Sein Kollege Peter Buchbinder verständigt – simuliert – über Handy die Rettungsleitstelle. Dann steigt er geschickt wie ein Eichhörnchen, aber ohne Hektik den Baumstamm hinauf zu seinem Kollegen. Fachgerecht sichert er ihn ab, hängt ihn an seinem Klettergurt ein und seilt sich mit ihm ab, zurück auf den Boden.

„Etwa 15 Minuten sind vergangen, bis das „Unfallopfer“ sicher auf den Boden gebracht war“ stellt Florian Manske bei der Abschlussbesprechung fest. „Das war eine erstklassige Leistung. Solche Kollegen können sich aufeinander verlassen.“

Hoffentlich kommen die Forstwirte niemals in die Unfallsituation. Aber wenn, sind sie geübt darin, sich gegenseitig zu helfen.