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Klimaschutz beginnt im Wald: Forstbetrieb Bodenmais arbeitet am Klimawald von morgen

Im Bild (v.l.n.r.) Forstwirtschaftsmeister Paul Hilgart, Azubi Michael Wirth, Revierleiter Ulrich Matschke, Azubi Max Ammon und Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl (Foto: BaySF).

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14. April 2020, Bodenmais - Frühjahrszeit – Pflanzzeit im Wald: obwohl der „neue“ Wald, der im Forstbetrieb Bodenmais sowie im gesamten bayerischen Staatswald wächst, zu drei Vierteln aus Naturverjüngung entsteht, macht es trotzdem Sinn, die vorhandene Baumartenpalette mit klimatoleranten Baumarten für den Klimawald der Zukunft zu ergänzen.

Als Beispiel sei aktuell das Revier Saldenburg genannt: Es ist das südlichste und damit das vom Klima am deutlichsten bevorzugte Revier des Forstbetriebs Bodenmais. Revierleiter Ulrich Matschke, seit 22 Jahren vor Ort und aktuell in seinem letzten Dienstjahr, beobachtet schon seit Jahren, dass im Revier immer wieder junge Esskastanien aufwachsen – aus sogenannter „Hähersaat“ – das sind vom Eichelhäher als Wintervorrat versteckte und dann aber nicht wiedergefundene Früchte, Eicheln oder hier Kastanien, die dann zu wachsen beginnen. Mutterbäume sind einige 80-100-jährige Esskastanien am ehemaligen alten Gutshof Saldenburg.

„Wenn die schon so gut wachsen, und auch noch wegen ihrer Klimatoleranz unsere naturnahen Wälder aus Fichte, Tanne und Buche prima ergänzen,“ dachte sich Ulrich Matschke, „dann sollten wir das nicht nur dem Häher überlassen...“.

Gesagt, getan – wie überall sind auch im Revier Saldenburg alte Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen, und an drei Stellen eignen sich die Flächen vom Standort gut für die Esskastanien. Also wurden in Absprache mit dem Chef Pflanzen bestellt, und die Azubi-Truppe des Forstbetriebs unter Leitung von FWM Paul Hilgart hat auch gleich drei Zäune gebaut – besondere Baumarten bedürfen auch bei uns eines besonderen Schutzes!

„So kann hier der Betrieb gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen – die Azubi lernen Zaunbau und Pflanzung, und es entsteht ein junger Wald aus klimatoleranten Bäumen, der der Atmosphäre durch seinen hohen Holzzuwachs am meisten CO2 entzieht. Ein alter, stillgelegter Wald speichert weniger CO2 und gibt in der Zerfallsphase das gespeicherte CO2 sogar teilweise wieder ab“, so Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl.