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Forstbetrieb Fichtelberg rüstet Personal mit Sicherheitsfunk aus

Die Forstwirte Harald Benker (links) und Florian Lichtblau mit den neuartigen Digitalfunkgeräten, die ihre Arbeit im Wald sicherer und flexibler machen

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(12.04.2019) Fichtelberg – Die Forstwirte der Bayerischen Staatsforsten sind ab sofort mit neuartigen Digitalfunkgeräten ausgestattet, um auch in unübersichtlichem Gelände eine zuverlässige Kommunikation und schnelle Hilfeleistung sicher zu stellen.

„Harald, hörst Du mich?“ quäkt es aus dem Lautsprechermikrofon, das an der Jacke von Forstwirt Harald Benker hängt. Sein Teamkollege Florian Lichtblau braucht ihn dringend zur Unterstützung bei einer schwierigen Baumfällung, gut 100 Meter entfernt. Die beiden fällen Bäume hier im Staatswald an der Hohen Mätze beim Silberhaus. Früher hätte sich der Kollege auf den Weg gemacht, hätte dabei das Arbeitsfeld durchquert und den Sicherheitsabstand von mindestens zwei Baumlängen zum Arbeitskameraden unterschritten. Ein sehr gefährlicher Weg, weil sich beide in dem unübersichtlichen Gelände zwischen den jungen Fichtenbäumchen nicht rechtzeitig sehen können. Dabei besteht immer die Gefahr, dass der unvermittelt erscheinende Kollege von einem fallenden Baum getroffen wird.

Früher! Denn seit diesem Jahr sind alle Forstwirte des Forstbetriebs Fichtelberg mit modernen Digitalfunkgeräten ausgestattet. Jetzt können sie untereinander ihre Position weitergeben, den lebenswichtigen Sicherheitsabstand gewährleisten und stehen dennoch immer in Verbindung. Auch bei Unfällen können die Forstwirte unabhängig von Funklöchern im Mobilfunknetz kommunizieren und Hilfe herbei lotsen. „Die Sicherheit unserer Mitarbeiter ist uns wichtig!“ bekräftigt Winfried Pfahler. Als Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg trägt er die Verantwortung für gut 70 Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten. „Um Unfälle zu vermeiden und im Ernstfall schnellstmöglich Hilfe vor Ort zu haben, investieren wir in diese moderne Technik und erweitern damit die persönliche Sicherheitsausrüstung unserer Forstwirte.“

Das handygroße Funkgerät trägt Harald Benker rücklings am Werkzeuggürtel. Das mit einem Spiralkabel verbundene Lautsprechermikrofon ist vorne am Kragen der Arbeitsjacke angeklemmt. Gut 1 km weit reicht normalerweise die Funkverbindung, über Täler hinweg oft auch noch weiter. Die Forstwirte kommunizieren in einem internen, verschlüsselten Funkkreis, so dass Störungen durch andere Funknutzer weitgehend ausgeschlossen sind.

Der besondere Clou des Gerätes ist die sogenannte „Totmannschaltung“, ein echter Lebensretter: Wenn der Forstwirt ohnmächtig wird und zu Boden fällt, alarmiert das Gerät nach 30 Sekunden automatisch über Funk die in der Umgebung arbeitenden Kollegen. Früher konnten mehrere Minuten vergehen, bevor die anderen Forstwirte bemerkten, dass etwas nicht in Ordnung war, dass der Kollege dringend Hilfe benötigt. Jetzt führt sie der schrille, unüberhörbare Warnton in kürzester Zeit zum Verletzten.

Und was ist, wenn sich die Forstmitarbeiter in der Mittagspause mal hinlegen und ausruhen? Geht dann auch der Alarm los? Harald Benker grinst: „Da wissen wir schon, was wir machen müssen!“