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Es tut sich was an der Bayrischen Schanz

Grünes Klassenzimmer und Blühwiese neu angelegt.

(18.10.2018) – Hammelburg/Bayrische Schanz – An der Bayrischen Schanz nördlich von Ruppertshütten haben die Bayerischen Staatsforsten ein Klassenzimmer im Wald errichtet. Zusammen mit der Bayerischen Forstverwaltung und den umliegenden Schulen soll dieses grüne Klassenzimmer vor allem der Waldpädagogik dienen. Daneben wurde im Rahmen des Sonderprogramms „Der Wald blüht auf“ eine Blühfläche im Wald angelegt.

Grünes Klassenzimmer

„Hier sollen die Kinder in der frischen Luft vor allem möglichst viel über den Wald und alles was darin passiert lernen: Natürlich sind auch alle anderen Themen möglich und gerne auch ältere Waldbesucher eingeladen, das grüne Klassenzimmer zu nutzen. Bekanntlich lernt man ja nie aus“ so Daniel Zippert, Leiter des Forstbetriebs Hammelburg mit einem Augenzwinkern. Auch kann man an diesem Ort sicher gut entspannen und die Eindrücke in der Natur genießen. Jochen Raue, Revierleiter in Frammersbach, war für den Bau zuständig. „Wir haben versucht ein möglichst schönes Plätzchen zu finden und nur Baustoffe aus der Nähe verwendet. Die Sockel der Bänke sind aus heimischen Buntsandstein, das verwendete Holz für die Bänke ist aus einer stattlichen Eiche, die hier keine 500 Meter entfernt herangewachsen ist.“

Frisch gestärkt mit leckerer Bratwurst und Pommes von der Bayerischen Schanz kommen die Schüler der Offenen Ganztagesschule Modoclub von der Leo-Weismantel-Schule aus Karlstadt in das grüne Klassenzimmer. Sie sind die erste Klasse, die auf den Eichenbänken und Hockern Platz nimmt. Katja Sander, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Karlstadt erklärt den Jugendlichen von der 5.-8. Klasse die Zusammenhänge zwischen Wald, Naturschutz und nachhaltiger Nutzung. Nutzen und Schützen auf der gesamten Waldfläche lautet dabei die Devise. Gleich im Anschluss geht es aber von der Theorie raus aus dem Klassenzimmer rein in die Waldbestände, wo mit Spielen und Rätseln praktisch das eben gelernte Wissen angewendet und weiter vertieft wird. Hierbei kann man den Kindern den Spaß am spielerischen Lernen in der Natur sehr gut ansehen.

„Ich gehe gerne in den Wald, weil man da Eicheln und Nüsse findet und manchmal auch Tiere sieht“, so erklärt die 12 jährige Elaha ihre Motivation für die Natur. „Mir gefällt die Ruhe und dass man auch Tiere und den Wind in den Bäumen hören kann“ so der 13 jährige Sandro. „ Wir machen immer wieder gerne Projekte mit Natur und Schöpfung, um so den Schülern die Verantwortung für ihre Umwelt näherzubringen, und auch gezielt Impulse für eine Freizeitgestaltung ohne Computer und Handy zu setzen“ so sind sich auch die pädagogische Leiterin Karin Höhn und Projektleiter Uwe Breitenbach einig.

„Wir hoffen, dass das grüne Klassenzimmer reichlich genutzt wird und gerne auch durch die Schüler weiterentwickelt werden kann. Da sind wir für jeden Verbesserungsvorschlag unserer Nutzer offen“ so Zippert weiter.

Das Grüne Klassenzimmer liegt direkt neben dem 500 Meter langen Rollstuhlrundwanderweg, der an der Bayrischen Schanz startet.

Blühflächen

Im Rahmen der besonderen Gemeinwohlleistungen (bGWL) hat der Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt um in den Staatswäldern in ganz Bayern das Angebot an Blühflächen für Insekten zu erhöhen. Alle Forstbetriebe der Bayerischen Staatsforsten haben den Auftrag Blühflächen anzulegen.

Das Ziel ist es einen Beitrag gegen das Insektensterben in unserer Landschaft zu leisten. In ganz Bayern wurden bisher rd. 130 Hektar (ha) verteilt auf über 500 Einzelflächen angelegt. Weitere 15 ha sind für Herbstsaaten vorbereitet. Insgesamt wurden drei Tonnen heimischen Saatgutes, sogenanntes „Regiosaatgut“, mit zahlreichen heimischen Wildpflanzen beschafft. Zusätzlich werden noch 15 ha Waldsäume und Streuobstwiesen angelegt und 25 ha wertvoller Offenlandflächen gepflegt.

Am Forstbetrieb Hammelburg sind 11 Flächen mit insgesamt 2,1 Hektar ha Fläche angelegt und rd. 1,7 ha Feuchtwiesen gepflegt worden. Eine Blühfläche wurde rund 700 Meter westlich der Bayrischen Schanz angelegt.

Weitere Naturschutzmaßnahmen in diesem Sonderprogramm Naturschutz sind die Anlage von Biotopholztrittsteinen, wo sogenannte Hochstümpfe (=Bäume, die in einer Höhe von 3-6m geköpft werden) künstlich erzeugt werden. Auch das wurde hier in der Nähe der Schanz verwirklicht. Ferner werden noch die Pflege von Flechten-Kiefern-Wäldern und eine Erfassung der Methusalem-Eichen im Spessart in diesem Sonderprogramm gefördert. Alle Maßnahmen dieses Sonderprogramms sollen noch im Herbst dieses Jahres abgeschlossen werden.

Weitere Informationen zu dem Sonderprogramm „Der Wald blüht auf“ finden Sie unter: http://www.baysf.de/de/magazin/der-wald-blueht-auf.html