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Der „Neue“ hilft dem Klimawald

Revierleiter Felix Hermann (l.) und Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl schützen junge Douglasien mit Robinienstäben (Foto: BaySF).

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Pressemitteilung der Bayerischen Staatsforsten

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Felix Hermann ist neu im Revier Regenhütte und kümmert sich um die Klimawaldpflanzungen seines Vorgängers

Bodenmais, 18. Mai 2021 - In einer ersten Zwischenbilanz zu neuen Baumpflanzungen im bayerischen Staatswald teilen die Bayerischen Staatsforsten mit, dass über 1,5 Millionen zusätzliche Klimawald-Bäume seit Oktober 2020 zur Bewältigung des Klimawandels gepflanzt und gesät wurden.

Dazu Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl: „Auch als nahezu reiner Naturverjüngungsbetrieb leisten wir im Forstbetrieb Bodenmais unseren – wenn auch ganz bescheidenen – Beitrag! Im letzten Herbst haben wir hier rund sechstausend Bäumchen gepflanzt – Edelkastanien, Eiben, Spitzahorn, Stieleichen und Traubeneichen, und auch etliche Douglasien – abhängig vom jeweils passenden Standort.“

Mancher wird sich fragen: Was macht diese Baumart aus Amerika im Bayerischen Wald? Aber - Douglasien gab es in Mitteleuropa schon vor der Eiszeit, allerdings gingen sie im "Ewigen Eis" verloren. Schon die forstlichen Vorväter wussten dies und haben um die letzte Jahrhundertwende überall im Bayerischen Wald immer wieder kleinere oder größere Douglasien-Gruppen gepflanzt – mit Erfolg, wie die jetzt über 100-jährigen, teils weit über 40 Meter hohen Altbäume neben der Naturverjüngung zeigen. Auch neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Douglasie an geeigneten Standorten als Mischbaumart im künftigen Klimawald eine wichtige Rolle spielen kann und wird.

Die sog. „Forsteinrichtung“, das ist die 10-jährige Planung, für den Forstbetrieb Bodenmais sieht jedenfalls jährlich die Pflanzung von 15 Hektar Douglasien vor, anteilig auch im Revier Regenhütte an der Ostseite des Arbermassivs. Hier hat Revierleiter Till Clos im letzten Herbst unter anderem fachgerecht mehrere hundert Douglasienbäumchen pflanzen lassen, bevor er dann im neuen Jahr zum Nationalpark Bayerischer Wald gewechselt ist.

Nachfolger ist Felix Hermann – der 32-jährige, in Wasserburg geboren, aber seit langem in Grafenau beheimatet, hat nach Schule, Studium und Anwärterzeit bei den BaySF im Zentrum für Energieholz angefangen. Anschließend war er von 2017 bis 2020 als Revierleiter im Revier Rott a. Inn des Forstbetriebs Schliersee tätig. Als dann das Revier Regenhütte neu ausgeschrieben wurde, hat er sich in den Bayerwald „zurückbeworben“, und tritt nun voller Elan in die „Fußstapfen“ von Vorgänger Till Clos.

„Vor allem die ‚Klimawald-Douglasien‘ liegen mir am Herzen“ erklärt Felix Hermann, “sie brauchen einen besonderen Schutz: Rehböcke fegen ihr Gehörn „mit Begeisterung“ an den wohlriechenden, weich benadelten Bäumchen – sehr zum Verdruss meines Waldarbeiter-Teams, und auch von mir! Deshalb schlagen wir links und rechts neben jede Douglasie als sog. ‚Fegeschutz‘ zwei Robinien-Stäbe in den Boden – rau und mit scharfen Ecken vermiesen sie dem Bock den ‚Fegespaß‘!“