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Biotopverbundprojekt im Nürnberger Reichswald abgeschlossen

Vorstellung des Abschlussberichts Biotopverbundprojekt im Nürnberger Reichswald. Von rechts Forstbetriebsleiter Roland Blank, Bereichsleiter AELF Erlangen Dr. Peter Pröbstle, Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg Dr. Ulrich Maly, Landrat des Landkreises Nürnberger Land Armin Kroder, Landrat des Landkreises Erlangen-Höchstadt Alexander Tritthart, Bereichsleiter AELF Roth Harald Gebhardt

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Nürnberg, 5. Mai 2015 - Jahrelang hat der Forstbetrieb Nürnberg Horstbäume, Höhlenbäume und ökologisch wertvolle Altbäume  suchen und markieren lassen. Die GPS-Daten der Bäume wurden erfasst und in die Arbeitskarten der Förster übertragen. Die Häufigkeit der Biotopbäume wurde dann ausgewertet und in Übersichtskarten übertragen. Hieraus lassen sich wertvolle Hinweise für die Waldbewirtschaftung ableiten. Die Ergebnisse sind eine wichtige Ergänzung zu den Wirtschaftsplänen und dem Naturschutzkonzept des Forstbetriebs und den Managementplänen für das Vogelschutzgebiet Nürnberger Reichswald. Das Biotopverbundprojekt ist mit seiner Gesamtfläche von 24.000 Hektar einmalig in Bayern. Die umfangreichen Aufnahmen und Ergebnisse wurden am 04.Mai 2015 an einem Beispiel im Reichswald vorgestellt. Eine Altkiefer mit mehreren Spechthöhlen wurde mit einem GPS-Gerät wieder aufgesucht. Forstbetriebsleiter Roland Blank erläutert die Bedeutung der Horstbäume und Höhlenbäume im Reichswald. „Sie sind wichtige Trittsteine oder ökologische Zellen in einem naturnah bewirtschafteten Wald.“

Wegen seiner ökologischen Wertigkeit wurde der größte Teil des Reichswaldes als europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Die europaweit anerkannte hohe Dichte an Spechten und Greifvögeln bestätigt, dass Bewirtschaftung und hohe ökologische Wertigkeit von Wäldern keine Gegensätze sind. Gerade durch die Bewirtschaftung werden Strukturen geschaffen, die eine hohe Biodiversität erzeugen. Für die Bevölkerung der Metropolregion bedeutet ein Wald mit hoher Biodiversität abwechslungsreiche Erholungsmöglichkeiten. Der Besucher kann stadtnah wertvolle ökologische Strukturen genießen. Die hohe Spechtdichte kann jeder Besucher im Reichswald selber erleben.

Die Kartierung hat ca. 10 Jahre in Anspruch genommen und einen hohen finanziellen Aufwand erfordert. Die Arbeiten wurden durch den Freistaat Bayern (Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Erlangen und Roth) gefördert. Das Ergebnis der Arbeiten liegt schriftlich vor und wurde an alle Beteiligten bei dem Termin übergeben. Für die interessierte Bevölkerung stehen die Ergebnisse mit den Übersichtskarten bald im Internet zum Download zur Verfügung.