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Weihnachtsmarkt am Forstbetrieb Rothenbuch

Am ersten Adventswochenende fand traditionell der über die Grenzen des Spessarts bekannte historische Weihnachtsmarkt, rund um das Rothenbücher Schloss, statt. Angrenzend an das alte Jagdschloss ist der Gebäudekomplex des Forstbetriebes in den historischen Ortskern eingebettet.

Im bewussten Umgang mit den Energieressourcen und auf Grund energiepolitischer Unruhen, bleibt die Beleuchtung des altehrwürdigen Forsthauses auf ein Mindestmaß reduziert. Am Adventswochenende war der Forstbetrieb, samt seiner räumlichen Textur und Ensemble aus Nebengebäuden seit langem wieder in vollem festlichem Glanze gehüllt.

Am Schlossplatz liegt weiters die hünenhafte Plastik mit Gedenkstein und Tafel des Erzwilderers aus dem Spessart, Johann Adam Hasenstabs. Es entspringt dort die Quelle der Hafenlohr. Der Fluss mäandert sich bildhübsch das namensgebende Hafenlohrer Tal hinab und mündet in den Main.
Der Räuberhauptmann wäre dieses Jahr wohl 350 Jahre alt geworden, so berichtet man sich im Spessart. Auf das Jahr genau weiß es wohl keiner ganz genau. Das Forsthaus gilt als das Älteste Bayerns. Es entstand, um der Wilderei im Spessart Einhalt zu gebieten und eine geordnete bayerische Forstcultura im Spessart nach kurfürstlich Mainzer Vorbild neu zu begründen.

Auf der Festschleife durch den geschichtsträchtigen Ort mit malerischer Kulisse, den zahlreichen öffentlichen renovierten Gebäuden und Plätzen, wie dem Bauernhausmuseum, der Gemeindemühle und der Alten Pfarrscheune, der Pfarrkirche und dem Maria-Stern-Platz mit Bauerngarten, waren tausende Gäste entlang von etwa fünfzig Weihnachtsbuden und Attraktionen auf den Beinen.

Der Forstbetrieb präsentierte den Gästen Schausteller und Leckereien. Schon von weitem lockten die knatternden Motorsägen der Waldarbeiter die Schaulustigen in Scharen herbei. Ein großes gespanntes Banner mit BaySF Logo prangte über dem Eingang des Innenhofes und informierte über die Darbietungen: Die Holzschnitzereien unserer Waldarbeiter mit einer in Szene gesetzten beleuchteten Holzskulpturenausstellung. Traditionelle weihnachtliche Holzkunst aus dem Erzgebirge in der Wildanlieferung. Weiter lud ein Besuch im Feenland ein. Wildspezialitäten-, sowie Glühwein- und Spirituosenbuden.
Unter den zum Kauf angebotenen Holzschnitzereien befanden sich Weihnachtssterne, Pilzfruchtkörper, Windlichter, Weihnachtsbäumchen, Hexen- und Vogelhäuschen, Weihnachtsmänner, Kürbisse, ein mannsgroßer Zauberer, ein Holzregal mit Katze und Obelix der Gallier, samt einer Reihe weiterer origineller Plastiken. Besonders war die Freude in den Gesichtern von Eltern und Kindern, wenn Forstwirt Louis geschnitzte Holzbeile verschenkte. Die Preise der hölzernen Kunstwerke, die vor den staunenden Augen der Zuschauer entstanden, erfolgte in mit Einbezug der Schnitzkünstler. Machten die Waldarbeiter eine Pause, erkundigten sich die Zuschauer bei den Mitarbeitern in Dienstkleidung prompt, wann denn die nächste Vorstellung beginnen würde.

Die Verkaufskomisson entschied, den geschätzten Marterpfahl zu verkaufen, der einige Jahre den Innenhof zierte. Käuferanfragen gab es auch für die Holzskulpturen unserer Vorstände:
Drei hager anmutende bärtige Gestalten mit Spitzhüten und vorgehaltenen Händen werden vom Künstler als Spessarträuber, in schweren Ketten gelegt, dargestellt. Diese Exponate sind jedoch nicht käuflich. Die Bezahlung lief in Bar und gegen Quittung im wärmenden Umfeld des Waldarbeiter-Schutzwagens ab. Es waren die begehrtesten Sitzplätze auf dem Weihnachtmarkt. Käufer einer Holzschnitzerei, die Helfer, enge Freunde und Familienangehörige des Forstbetriebes zog es zum Aufwärmen, zum Essen oder einem Pausengespräch in den Schutzwagen. Dort begannen die Arbeitstage in der Früh mit einem deftigen Frühstück in bester Spessart Holzfäller-Manier. Der Einsatz auf dem Weihnachtmarkt wurde dort mit einem Getränk in gemütlicher Runde ausgeklungen. Der Forstreferendar wurde zum Nachtwächter über das Feenland. Die Nacht im Schutzwagen war kurz und abenteuerlich.

Im weihnachtlich geschmückten Feenland saßen Jung und Alt gut gelaunt auf geschnitzten Sitzmöglichkeiten am Lagerfeuer, um Stockbrote und Punsch zu genießen. Die besonders heimelige angetraute Atmosphäre brachte Gesprächsstoff hervor. Die Wildspezialitäten aus dem Staatswald im Umfeld des Betriebsgebäudes waren der Renner: Darunter waren Wildburger mit Pommes und Wildschwein Kebap vom Drehspieß. Der Klassiker, eine Wildbratwurst, fehlte nicht. Darüber hinaus feinstes Wildbret, Wild-Landjäger und geräucherter Schinken.

Heizpilze Marke Eigenbau, mit Brennholz befeuert, luden zum Wärmen und Verweilen ein. Neben Glühwein und Speisen, konnte die Besucher sich an einem Informationsstand, beispielsweise mit jüngst erschienenen Walderleben mit der Spessart-APP Broschüre eindecken.

Die örtlichen Vereine und Händler boten in den gemeindlichen Buden Waffeln, Aschaffenburger Gepäckspezialitäten, Wurst- und Käse aus dem Allgäu, klassische Burger, Schnapsbrände und Liköre aus der Region und vieles mehr, wie die begehrten Bismarck-Brötchen als Alternative zu Fleisch bei den Reservisten. Neben reichhaltiger Kulinarik gab es für Besucher jede Menge großartige Weihnachtsgeschenke aus den unterschiedlichsten Werkstoffen zu entdecken.

Den gesamten Erlös durch den Verkauf der Holzschnitzereien, sowie durch Stockbrot und Punsch aus dem Feenland, kommt wohltätigen Zwecken zugute. Ein vorläufiger Ersatz für den Marterpfahl im Innenhof wurde bereitgestellt. Die größeren Holzschnitzereien, darunter der Marterpfahl und Gandalf der Zauberer wurden von den Waldarbeitern frei Bordsteinkante an Ihre neuen Besitzer ausgeliefert.

Ein besonderer Dank gilt allen Helfern auf dem Weihnachtsmarkt.