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Vereinte Kräfte: Bayerische Staatsforsten wollen Naturjuwel an der Würm erhalten

Bayerische Staatsforsten sprechen über den Erhalt des Schutzgebietes (Foto: GoogleMaps)

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Illegale Mountainbike-Trails bedrohen Artenvielfalt

Forstbetrieb MÜNCHEN, 24. November 2023 – Das europäische Schutzgebiet im Würmtal ist von außerordentlicher ökologischer Bedeutung. Illegale Mountainbike Trails sorgten hier in jüngster Vergangenheit für erhebliche Schäden und bedrohen viele Arten im Naturschutzgebiet. Aus diesem Grund trafen sich Vertreter der LBV, Bayerische Staatsforsten und der Naturschutzwächter des Würmtals, um über den Erhalt dieses besonderen Schutzgebietes zu sprechen.

Das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) nahe Leutstetten ist eines von vielen Schutzgebieten mit europäisch relevantem Erhaltungsstatus. Die Gebietsbeschreibung dokumentiert eindeutig, dass die Moore und Wälder „unzweifelhaft zu den wertvollsten Naturschätzen der Region zählen und ihre Wertigkeit in den geowissenschaftlich international bedeutsamen Endmoränen- und Würm-Durchbruch bei Leutstetten mit seinen naturbelassenen Fließstrecken der Würm und bedeutsamen Buchenwäldern…begründet liegt“. Im Würmtal werden viele seltene Arten sowie natürliche Lebensräume, wie beispielsweise Bäume mit Spaltenquartieren für Fledermäuse oder Bäume mit Faulstellen für Insekten- und Pilzreichtum, geschützt und erhalten. Auch lebensraumtypische Baumarten wie die Buche oder Tanne werden von den Bayerischen Staatsforsten als Grundstückseigentümer gefördert und eingebracht. Das Konzept eines FFH-Gebietes ist es, die natürliche Vielfalt zu schützen und erhalten. Außerdem trägt es dazu bei, gefährdete Lebensräume zu bewahren, die für die biologische Vielfalt von besonderer Bedeutung sind.

Die illegalen Mountainbike-Strecken oberhalb der Würm bedrohen viele Arten im Naturschutzgebiet durch ihre Anwesenheit und ihren Verlauf. Während der Vogelbrutzeit zwischen März und September werden nicht nur seltene Vögel beim Brüten massiv gestört. Gefährdete Vogelarten wie Grau- und Schwarzspecht sowie der Waldlaubsänger, in der Roten Liste Bayerns mit 2 – stark gefährdet - eingestuft, brüten in diesem Gebiet. Das Befahren der Trails verdichtet außerdem den Boden und verhindert ein Keimen von jungen Bäumen. Eine Tannen-Pflanzung der Bayerischen Staatsforsten zum Erhalt von lebensraumtypischen Baumarten nach dem Managementplan des Schutzgebietes, wurde bereits durch das Befahren der Trails stark beschädigt.

Alle Teilnehmer des Treffens am Dienstag waren sich einig darüber, dass eine Erhaltung der sog. „Moore und Wälder der Endmoräne bei Starnberg“ nach dem Managementplan 7934-371 der EU-Richtlinie außerordentliche Priorität hat.

Paul Wiecha, Naturschutzwächter im Leutstettener Moos und Würmtal, betonte die Relevanz des Schutzes dieses einzigartigen Ökosystems: „Das FFH-Gebiet im Würmtal ist ein wertvoller Bestandteil unserer natürlichen Umgebung und bedarf besonderer Aufmerksamkeit. Wir sind entschlossen, gemeinsam mit anderen Naturschutzorganisationen dieses Gebiet zu erhalten."

Auch Claudius Birke, Leiter der LBV -Geschäftsstelle Starnberg, schloss sich diesem an und sprach sich für eine verstärkte Sensibilisierung der Öffentlichkeit aus, um das Bewusstsein für die Bedeutung dieses Naturschutzgebietes zu schärfen.

„Die Bewahrung dieser einzigartigen Lebensräume ist nicht nur eine Verpflichtung gegenüber den kommenden Generationen, sondern auch eine Maßnahme, die die natürliche Vielfalt unserer Umwelt bewahrt“, so Forstbetriebsleiter Wilhelm Seerieder von den Bayerischen Staatsforsten. „Der Forstbetrieb München bekräftigt sein Engagement für den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung dieser bedeutsamen Gebiete und ist bestrebt, gemeinsam mit allen Beteiligten weitere Schritte zum Wohle der Natur zu unternehmen“, so Seerieder weiter.

Seerieder richtet zudem einen Appell an die Mountainbiker: innen: „Wir bitten darum, dass die illegalen Trails aus Rücksicht vor der außergewöhnlichen Tier- und Pflanzenwelt nicht mehr befahren werden. So können wir alle gemeinsam zum Erhalt des Naturjuwels an der Würm beitragen.“