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Rekord-Erlös wird in Klimawald investiert

Revierleiter Klaus Wehr und die beiden Nachwuchs-Försterinnen Claudia App und Ruth Haag (v.l.) freuen sich über den Rekord-Erlös für eine dicke Westerholz-Eiche. Jetzt planen sie die Pflanzung von 1000 jungen Bäumen (Foto: S. Jüstl).

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21. Februar 2020, Landsberg a. Lech - Eine im Westerholz geerntete Eiche erzielte einen Rekorderlös bei der diesjährigen Wertholz-Versteigerung in St. Heinrich am Starnberger See: Für den einzelnen Baumstamm wurden 1.450 Euro bezahlt. Der Forstbetrieb Landsberg der Bayerischen Staatsforsten investiert den Gewinn in den klimastabilen Wald der Zukunft und pflanzt 1.000 junge Eichen und Linden.

Von Schongau bis Aichach, von Kaufbeuren bis zum Ammersee erstrecken sich die vom Forstbetrieb Landsberg bewirtschafteten Wälder in Staatsbesitz: Auf 15.000 ha Fläche werden jährlich über 130.000 Kubikmeter Holz geerntet. Der größte Teil entfällt auf Massenware für die Herstellung von Brettern und Papier. 20 Kubikmeter Holz jedoch wurden heuer als erlesene Ware bei der Oberland-Wertholzsubmission zur Versteigerung angeboten: Neben besonders dicken Eichen auch seltene Vogelkirschen.

Den höchsten Preis erzielte eine 4,8 Meter lange und 78 cm durchmessende Eiche aus dem Westerholz: Ein unterfränkischer Furnierhersteller zahlte 1.450 Euro für den Stamm. "Der Wald und die Forstwirtschaft machen gerade schwere Zeiten durch." erläutert Forstbetriebsleiter Robert Bocksberger. "Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer verursachen große Mengen Schadholz, weshalb die Holzpreise stark gesunken sind. Auf der anderen Seite stehen wir in Zeiten der Klimakrise vor der Herausforderung, den klimastabilen Wald der Zukunft zu gestalten. Aber Bäume zu pflanzen kostet viel Geld!"

Der Erlös für die alte Eiche kommt dem Forstbetrieb in dieser Situation gelegen. Klaus Wehr, Revierleiter in Moorenweis und damit der für das Westerholz zuständige Förster, plant für das Frühjahr die Pflanzung kleiner Eichen und Linden: "Das von uns verwendete hochqualitative Pflanzgut, die sorgfältige Pflanzung und der Schutz der Pflanzen vor Wildverbiss sind nicht ganz billig." Die nachhaltige Ernte starken Holzes leistet somit einen wichtigen Beitrag, dass auch in Zukunft Eichen im Westerholz stehen: Als Lebensraum für Tiere und Pflanzen, als wertvolles Produkt einer naturnahen Waldwirtschaft und als klimastabile Zukunftsbäume, die mit Trockenheit und steigenden Temperaturen gut zurechtkommen.