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Elsbeere - Hoffnungsträgerin im Kampf gegen den Klimawandel

Interessierte sind herzlich eingeladen, die Samenplantage im “Garatshauser Wald” anzuschauen und vor Ort an einer neu aufgestellten Schautafel mehr über das Programm in Bayern zu erfahren. (v.l.n.r.: Dr. Joachim Hamberger, Leiter des AWG, Wilhelm Seerieder, Leiter des Forstbetriebs München der Bayerischen Staatsforsten, Dr. Muhidin Šeho, Leiter des zuständigen Sachgebiets am AWG, Andreas Zaiser, Forstwirtschaftsmeister am AWG)

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Garatshauser Wald, 20.03.2024 – Das Bayerische Amt für Waldgenetik (AWG) stellt im Rahmen des Samenplantagenprogramms die Initiative zur Erhaltung und Förderung der Elsbeere (Sorbus torminalis) vor, einer seltenen heimischen Baumart, die sich durch besondere Trockenheitstoleranz auszeichnet und im Klimawandel zur Stabilisierung der heimischen Wälder genutzt werden kann. Die Samenplantage entstand in Zusammenarbeit mit den Bayerische Staatsforsten (BaySF), Forstbetrieb München, der die geeignete Fläche für die Anlage bereitstellt und sich bei der Pflanzung aktiv beteiligte. Die am „Garatshauser Wald” südlich von München gepflanzten 560 Elsbeeren dienen als Basis für eine Samenplantage. Die Bäume entstanden durch Veredelung von hochwertigen Reisern. Diese wurden in Zusammenarbeit mit der FVA Freiburg von insgesamt 90 qualitativ und vital herausragenden Elitebäumen der Hauptvorkommensgebiete Bayern und Baden-Württemberg gewonnen. Wegen des steigenden Bedarfs an Vermehrungsgut dieser ökologisch und ökonomisch wichtigen Baumart wurden in Bayern und Baden-Württemberg Samenplantagen aufgebaut.

„Unser Programm zur Samenplantage bei Garatshausen ist ein bedeutender Schritt, um hochwertiges und anpassungsfähiges Saatgut der seltenen Baumart Elsbeere zu erhalten", sagt Dr. Muhidin Šeho, Leiter des zuständigen Sachgebiets am AWG Teisendorf. „Die Zusammenführung der besten Elitebäume gewährleistet nicht nur den Erhalt des wertvollen genetischen Materials, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur Erzeugung von Saatgut höchster Qualität und genetischer Vielfalt für unsere zukünftigen Wälder."

Für Wilhelm Seerieder, Leiter des Forstbetrieb München der Bayerischen Staatsforsten, war von der Anlage einer Samenplantage im Garatshauser Wald sofort begeistert und es war ihm besonders wichtig das Landschaftsbild positiv zu gestalten, wozu der gewählte Pflanzverband von 8 x 8 m beiträgt. Die lockere Struktur und die Pflanzung einer insektenbestäubten Baumart fördern zudem die biologische Vielfalt. Er betont, dass es von größter Bedeutung ist, dass die Samenplantage in den kommenden Jahren regelmäßig begangen und gepflegt wird und der Forstbetrieb München dabei das AWG mit seinem Fachpersonal unterstützen wird.

Dr. Joachim Hamberger, Leiter des AWG, stellte heraus, dass Samenplantagen zunehmend eine wichtige Rolle spielen und zukünftig stärker genutzt werden sollten. In Zusammenarbeit mit dem BaySF Forstbetrieb München dient die Pflanzung der rund 560 Elsbeeren um den dringenden Bedarf an hochwertigem und anpassungsfähigem Vermehrungsgut in Bayern und Baden-Württemberg zu decken.

Die Elsbeere als Hoffnungsträgerin im Klimawandel

Die Elsbeere zeichnet sich durch ihre bemerkenswerte Trockenheits- und Frosttoleranz sowie ihre geringe Anfälligkeit gegenüber Schadorganismen aus und trägt durch ihre Blüte maßgeblich zur Förderung der Artenvielfalt an ihrem Standort bei. Im Kontext des Klimawandels ist die Baumart Elsbeere durch die genannten Eigenschaften ein Hoffnungsträgerin. Die Gesamtfläche der neuen Elsbeerenplantage beträgt rund 2 Hektar. 

Interessierte sind herzlich eingeladen, die Samenplantage im “Garatshauser Wald” anzuschauen und vor Ort an einer neu aufgestellten Schautafel mehr über das Programm in Bayern zu erfahren.