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Bayerische Staatsforsten starten gemeinsam mit Pfleiderer Naturschutzprojekt

Der Bagger der Forsttechniksparte der Staatsforsten zieht den Oberboden ab und gestaltet im Anschluss die Feuchtbiotope

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v.l.n.r. Stellvertretender Betriebsleiter Herr Bichlmaier (BaySF), Forstbetriebsleiter Herr Bahnmüller (BaySF), Nachhaltigkeitsbeauftragte Frau Dr. Eichiner (Pfleiderer), Herr Pack (Pfleiderer) und Leiter des Vorstandbüros Herr Hudler (BaySF) beim Spatenstich für das Biotop Bärnhof-Weiher

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27. September 2023, Schnaittenbach - Zusammen mit der Firma Pfleiderer gestaltet der Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten ein neues Biotop. Im Revier Bärnhof, ganz im Westen des Forstbetriebs ganz in der Nähe von Eschenfelden, legen die Staatsförster auf einer Kalamitätsfläche insgesamt drei neue Stillgewässer mit Wechselwasserbereich, Ufersäumen und Feuchtwiesen an, die von einem Schwarzerlensumpfwald umschlossen werden. Durch die hier neu geschaffenen Lebensbedingungen finden verschiedene Amphibien, Reptilien, Insekten, Vögel, Säugetiere und Pflanzen ein neues Zuhause. Damit sollen die bereits bestehenden Weiher ergänzt und der Lebensraum Wasser ausgebaut werden.

Am Anfang eines wertvollen Naturschutzprojekts steht harte Arbeit, in diesem Fall mit einem großen Kettenbagger der Techniksparte der Staatsforsten. Dieser hebt die Tümpel des Biotopkomplexprojekt "Bärnhof-Weiher" aus. Dabei sind Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Kreativität gefragt. Denn die neuen Gewässer müssen sich gut in lokalen Gegebenheiten einpassen, müssen die Geologie und den Boden berücksichtigen und sollen nicht zuletzt auch was her machen. Nicht Eintönigkeit, sondern Vielfalt und Abwechslung ist gefragt: Um eine Überwinterung von Amphibien am frostfreien Gewässergrund zu ermöglichen, werden mache Stellen zwei Meter ausgehoben, andere wiederum eher flach gehalten, und sollen ganz bewusst im Sommer trockenfallen.

Begonnen wird mit dem Abziehen des Oberbodens und der Anhäufung der Wurzelstöcke des ehemaligen Fichtenbestandes. Im nächsten Schritt werden die Mönche eingebaut, der Uferbereich des Stillgewässers naturnah und buchtig gestaltet und der geplante Wechselwasserbereich leicht ansteigend modelliert, sodass sich der Wasserstand regelmäßig ändert und nur bei Wasserhöchststand der komplette Bereich überflutet wird. Anschließend wird der Ufersaum mit einer Saatgutmischung speziell für Feuchtwiesen und Uferbewuchs angesät und im Frühjahr 2024 erfolgt die abschließende Pflanzung des Sumpfwaldes. Hierbei wird herkunftsgesichertes Pflanzgut verwendet und mit erwünschten Baumarten aus Naturverjüngung ergänzt. So kann sich ein klimastabiler standortgeeigneter Mischwald etablieren der vor allem aus Schwarzerle aber auch aus Vogelbeere, Weide und Kiefer bestehen wird.

Der Natur- und Artenschutz hört jedoch bei den Tümpeln nicht auf, denn die entfernten Wurzelstöcke werden abseits des wasserbeeinflussten Bereichs aufgetürmt und bieten als trockenes liegendes Totholz Lebensraum für Arten, wie z.B. der Kreuzotter“, erklärt der Leiter des Forstbetriebs Schnaittenbach Philipp Bahnmüller bei der Auftaktveranstaltung des Biotopkomplexes “Bärnhof-Weiher”.

Daran nahmen von den Bayerischen Staatsforsten neben Bahnmüller, auch sein Stellvertreter Klaus Bichlmaier, der Leiter des Vorstandbüros Emil Hudler sowie Kerstin Seitz von Unternehmenskommunikation aus Regenburg teil. Zudem wurde der Kooperationspartner Pfleiderer durch Josef Pack und die Nachhaltigkeitsbeauftragte Dr. Stefanie Eichiner vertreten. Bei dieser Gelegenheit wurde gemeinsam eine neue Schautafel angebracht, damit sich die Waldbesuchenden über das Projekt informieren können. Und dazu ist jede und jeder herzlich eingeladen.