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Gedenksteine und besondere Hügel im Kürnacher Wald

Gedenkstein zur großen Schwedenschanze – am Wegesrand Richtung Jägerhütte (Foto: BaySF/Lipp).

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Trotz Schneedecke und Baumbewuchs ist der Verteidigungswall noch gut zu erkennen (Foto: BaySF/Lipp).

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Sonthofen, 23. März 2021 – Vielleicht sind sie dem ein oder anderen Besucher des Kürnacher Waldes schon einmal aufgefallen – zwei rechteckige Steine mit Metallabdeckung am Wegesrand. Sonthofen’s Forstbetriebsleiter Jann Oetting kennt die Steine und weiß, was es damit auf sich hat: „Sie markieren die sogenannten Schwedenschanzen, Verteidigungswälle aus dem 17. Jahrhundert“.

Unscheinbar und häufig unbeachtet stehen Sie am Wegesrand. Doch wer mit offenen Augen vom Eschacher Weiher Parkplatz Richtung Jägerhütte und Kreuzleshöhe wandert, der hat die Gedenksteine der Schwedenschanzen vielleicht bereits entdeckt.

Die Steine sind mit einer Blechabdeckung geschützt und einer Inschrift versehen. Doch sie markieren nur das eigentlich Sehenswerte – die sog. Schwedenschanzen: Hierbei handelt es sich um Verteidigungswälle aus dem Dreißigjährigen Krieg. Sie sollen im Jahre 1632 entstanden sein und von der katholischen Bevölkerung zur Verteidigung vor protestantischen Truppen des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf genutzt worden sein.

Obwohl sie schon fast 400 Jahre alt sind, sind die besonderen Hügelformationen in der Landschaft immer noch gut zu erkennen. Westlich des Ursersberg liegt die „große Schwedenschanze“ und unterhalb des Berg Änger die „kleine Schwedenschanze“.

Die Erdbefestigungen liegen im Forstrevier Kürnach Süd, für das Revierleiter Simon Lipp verantwortlich ist. Er berichtet, dass die Schwedenschanzen dem Bayerischen Denkmalschutzgesetz unterliegen. „Die beiden Verteidigungswälle sind als Bodendenkmäler eingestuft. Bei der Bewirtschaftung des Staatswaldes achten wir besonders auf solche Denkmäler aus vergangener Zeit. Sie zeigen auch, dass unser Wald hier in der Region seit vielen hundert Jahren vom Menschen genutzt wurde – zum Leben und zum Schützen.“

Übrigens kümmern sich Freiwillige des Allgäuer Burgenvereins um den Erhalt und die Pflege der Denkmalsteine. Nochmal Forstbetriebsleiter Jann Oetting: „Wir sind sehr dankbar über das ehrenamtliche Engagement und freuen uns über die fachgerechte Betreuung“.