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Forstbetrieb 2030: Aufsichtsrat beschließt Weichenstellung für die Bayerischen Staatsforsten

Der Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten hat die Eckpunkte des Zukunftsprojekts „Forstbetrieb 2030“ beschlossen. Das hat die Aufsichtsratsvorsitzende, Forstministerin Michaela Kaniber, am heutigen Freitag bekanntgegeben.

Als Reaktion auf die Holzmarktkrise hatten die Bayerischen Staatsforsten 2020 ein Modernisierungsprojekt gestartet. Ziel war es, die Handlungs- und Reaktionsfähigkeit im Klimawandel sicherzustellen, die Kundenorientierung zu verbessern, die vielfältigen Funktionen der Wälder zu stärken und die Arbeitsabläufe effizienter und digitaler zu gestalten. Im Oktober 2021 beschäftigte sich der Landtag mit dem Thema „Forstbetrieb 2030“. Ein Expertengremium hat dabei den Bayerischen Staatsforsten ein gutes Zeugnis für die naturnahe und vorbildliche Waldbewirtschaftung ausgestellt, gleichzeitig aber betont, dass sich das Unternehmen aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen weiterentwickeln muss. Kernelemente der Beschlüsse sind eine Digitalisierungsoffensive und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung.

Bei der künftigen Ausrichtung der Bayerischen Staatsforsten steht das Gemeinwohl im Fokus. Das Unternehmen orientiert sich dabei an vier Leitsätzen:

  • Klimawald der Zukunft gestalten
  • Nachhaltige Ertragsfähigkeit sichern
  • Digitalisierung voranbringen
  • Arbeitgeberattraktivität erhöhen, Personalressourcen sichern

Der Aufsichtsrat hat zudem die Einrichtung eines „BaySF-Klimawaldfonds“ beschlossen. In diesem werden künftige finanzielle Überschüsse des Unternehmens angespart und insbesondere im Krisenfall dazu verwendet, die Wälder als CO2-Speicher zu erhalten und möglichst gut auf den Klimawandel vorzubereiten.

Die Projektgruppen der Bayerischen Staatsforsten haben in den letzten Monaten eine Reihe von Zielen erarbeitet. Zehn der wichtigsten Vorhaben sind:

  1. Der Umgang mit Großkalamitäten (Stürme, Trockenheit, Hitze, Borkenkäfer) wird optimiert, um schnell und effizient reagieren zu können.  
  2. Ein „Sonderprogramm Moorschutz und -renaturierung“ forciert die Renaturierung von Moorflächen und verbessert die Klimaschutzfunktion der Moore.
  3. Der Waldumbau hinsichtlich des Klimawandels wird weiter vorangetrieben. Die Qualität des verwendeten Saat- und Pflanzgut muss trotz des hohen Bedarfs auch künftig sichergestellt sein.
  4. Waldumbau und Waldverjüngung werden durch eine waldangepasste Jagd sichergestellt.
  5. Die Versorgung der Bevölkerung mit Holz ist eine wesentliche Aufgabe der Bayerischen Staatsforsten. Die dahinterstehenden Prozesse müssen einfach und schlank sein, die Digitalisierung wird dem Unternehmen dabei helfen.
  6. Zusätzliche Geschäftsfelder – über den Holzverkauf hinaus – werden ausgebaut.
  7. Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen bietet in vielen Bereichen die Chance, Abläufe zu vereinfachen und zu verschlanken. Diese Chance soll konsequent genutzt werden.
  8. Die Bayerischen Staatsforsten stellen sicher, dass auch künftig genug Fachpersonal den Staatswald bewirtschaftet. Dazu will das Unternehmen verstärkt in Aus- und Fortbildung investieren, die Arbeitgeberattraktivität wird weiter verbessert.
  9. Die Bayerischen Staatsforsten erfüllen als Anstalt des Öffentlichen Rechts im Besitz des Freistaats Bayern ihre Vorbildfunktion und streben die Klimaneutralität des Unternehmens an.
  10. Die Bayerischen Staatsforsten tragen dem gestiegenen Interesse an der Waldbewirtschaftung Rechnung und stärken die Kommunikation zum Unternehmensauftrag der vorbildlichen Waldbewirtschaftung.

An der grundsätzlichen Ausrichtung, der Organisationsstruktur und dem Personalbestand des Unternehmens wird festgehalten. Statt einer grundsätzlichen Reorganisation setzen die Bayerischen Staatsforsten auf eine schrittweise und inhaltliche Entwicklung der Prozesse und Abläufe. Das Unternehmen wird sich laufend an sich verändernde Rahmenbedingungen anpassen und die Innovationskultur und Lernfähigkeit der Organisation stärken.

Ansprechpartner für Rückfragen: 

presse@baysf.de