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Station 12: Der Tagebau

Bei seinen ersten Bemühungen, der Erde ihre Schätze abzuringen, blieb der Mensch zumeist an der Oberfläche. Zuerst wurden die erzhaltigen Gesteinsbrocken, das „Glauberz“, einfach vom Boden aufgesammelt. Zu Zeiten der Kelten und Römer wurden dann zusätzlich die ersten Tagebaugruben eröffnet.

In Mulden direkt unter der Erdoberfläche, wo mit Schaufel und Hacke die Bohnerze leicht abgegraben werden konnten, war die Förderung ungleich einfacher und ungefährlicher als in den bautechnisch anspruchsvollen Stollen. Ab dem 17. Jahrhundert werden die schriftlichen Aufzeichnungen zahlreicher und offenbaren in der Region viele solcher Abbaustätten.

Noch heute finden aufmerksame Beobachter jene Gruben im Wald. Sie wurden, nachdem ihre Vorkommen erschöpft waren, schlichtweg brach liegengelassen. Jedoch sind nicht alle Vertiefungen zwischen den Bäumen Resultat des Erzabbaus.

Ob es sich um eine Erzgrube und nicht um eine natürlich vorhandene Doline, oder um einen Lehm- beziehungsweise Steinabbau handelt, erkennt man an den häufig erhaltenen randseitigen Erdauswürfen, die von den Grabungen der Arbeiter herrühren.

Außerhalb der Wälder sind die Gruben oftmals nur noch anhand von alten Karten oder Flurnamen zu identifizieren, da erschöpfte Tagebaugebiete hernach wieder verfüllt wurden, um Feldbau betreiben zu können.