11. September 2024, Oberammergau - Nach einer erfolgreichen Wiederaufnahme der Ausbildung von Forstwirten am Forstbetrieb Oberammergau im Herbst 2023 startet nun schon die zweite Runde.
Anfang September ging es am forstlichen Bildungszentrum Laubau in Ruhpolding für die beiden neuen Forstwirtauszubildenden Kilian Albrecht und Rudi Höldrich mit dem ersten Lehrgang los. In den kommenden 3 Jahren werden sie von ihrem Ausbilder Thomas Bader über alle relevanten Tätigkeitsbereiche, wie z.B. Pflanzung, Holzernte, Naturschutz und praktisch auf den Flächen des Forstbetriebs gelehrt.
Der Forstbetrieb Oberammergau freut sich wieder neue Auszubildende begrüßen zu dürfen und wünscht den zwei Nachwuchskräften einen guten Start und viel Erfolg.
Mehr Infos zur Ausbildung bei den Bayerischen Staatsforsten finden Sie unter www.baysf.de/ausbildung.
]]>10. September 2024, Bodenmais - „Stiften“, so hießen früher die Lehrlinge – folgerichtig müssten die Holzhauer-Lehrlinge oder neudeutsch Forstwirts-Azubi dann „Holz-Stiften“ oder „Wald-Stiften“ heißen. Spaß beiseite, schon im Jahr 2016 hatte der Forstbetrieb Bodenmais den 1. „Stift“-AST, besser „Stift“-A.S.T., d.h. Lehrlings-Arbeits-Sicherheits-Tag veranstaltet. Und da die Arbeits-Sicherheit auch heute genauso wichtig ist wie damals, und das neue Lehrjahr gerade angefangen hat, lag es nahe, diesen Event zu wiederholen!
So trafen sich wie schon damals quasi „alle Lehrlinge des Bayerwalds“, nämlich die der Forstbetriebe Bodenmais und Neureichenau mit denen vom Nationalpark Bayerischer Wald und vom Gräflich Arco-Zinneberg'schen Forstamt Moos in der Lehrwerkstatt Oberlohwies des Forstbetriebs Bodenmais.
Gemeinsam gestalteten und erlebten sie mit ihren Ausbildern, und unterstützt von Johannes Probst, Sicherheitsfachkraft bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) den 2.„Stift“-AST, d.h. Azubi-Arbeits-Sicherheits-Tag.
Nach der Begrüßung durch Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl, und einer kurzen Vorstellungsrunde folgte im Theorieteil am Vormittag der Vortrag von Johannes Probst zum Thema „Aktuelles Unfallgeschehen im Forst“ – und was er so alles berichten konnte, machte allen klar, dass Arbeitssicherheit nicht nur ein „Rand-Thema“ sein kann!
Zur Praxis am Nachmittag hatten Personalratsvorsitzender Mario Hutterer, selber Hilfsausbilder und Einsatzleiter, und Sicherheitsbeauftragter Walter Oswald zwei „Schmankerl“ vorbereitet:
Gesagt, getan, der Forstbetrieb Bodenmais besorgte einen VinZent, und die Lehrlinge erprobten voller Begeisterung das Gerät.
Am Ende des Tages waren alle einig – vor allem natürlich die Lehrlinge, die frisch angefangen hatten: „wir haben nicht nur „neue“ Leute kennengelernt, sondern auch sehr viel für unsere Sicherheit bei der Arbeit – das soll nicht der letzte Stift-AST gewesen sein! Und wenn´s geht, vielleicht auch nicht erst in acht Jahren!"
Zum Body-Protektor "VinZent": VinZent | Schutzausrüstung Holzernte | Bast-Ing GmbH
]]>6. September 2024, Nürnberg – Ab Dienstag, 10.09.24, wird zwischen Wendelstein und Röthenbach b. St. Wolfgang entlang der ST 2239 eine Verkehrssicherungsmaßnahme durch den Forstbetrieb Nürnberg durchgeführt. Beeinträchtigungen des Straßenverkehrs werden auf das absolut notwendige Maß beschränkt.
Geplant ist die Maßnahme vom 10.09. bis einschließlich 13.09. jeweils zwischen 9 Uhr und 15 Uhr und damit außerhalb des Berufsverkehrs. In diesem Zeitraum wird die ST 2239 von der zuständigen Straßenmeisterei als Wanderbaustelle mit einer Ampelschaltung abgesichert, es wird dann immer nur eine Fahrbahn im Wechsel befahrbar sein. Auch kurzzeitige Vollsperrungen werden ggf. notwendig sein.
Verkehrssicherungsmaßnahmen müssen durchgeführt werden, um einen gefahrlosen Ablauf des Straßenverkehrs zu gewährleisten. Es werden Bäume entnommen, von denen eine potenzielle Gefahr für den fließenden Verkehr ausgehen kann. Der Forstbetrieb Nürnberg ist hierzu gesetzlich verpflichtet. Zudem hat diese forstliche Maßnahme zum Ziel, einen stabilen und stufigen Waldrand zu schaffen. Besonders klimastabilen Baumarten wie z.B. der Eiche soll zusätzlicher Wuchsraum und Licht gegeben werden. Demgegenüber werden die Baumarten, die stark unter der zunehmenden Hitze und Trockenheit leiden (Kiefer, Fichte, Birke und Pappel), verstärkt in Straßenrandsituationen entnommen.
Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten während der erforderlichen Maßnahme und bedanken uns im Voraus für das entgegengebrachte Verständnis.
]]>6. September 2024, Lindau/Sigmarszell - Ein leises Surren ist zu hören, als im Staatswald bei Lindau eine Drohne langsam abhebt. Sie ist mit einer Kamera ausgestattet und fliegt in Richtung Krone einer großen Weißtanne. Gesteuert wird die Drohne von Johannes Schönefeld, Student der Forstwirtschaft an der Hochschule in Rottenburg. Für seine Bachelor-Arbeit untersucht er die Verbreitung von Misteln (lat. Viscum album ssp. abietis) an Weißtanne und Kiefer in Bayern und Baden-Württemberg. Begleitet wird Schönefeld vom Staatswald-Förster Moritz Janzen, in dessen Revier die Drohne gerade aufsteigt.
Der Ort der Untersuchung ist nicht zufällig gewählt: Förster Janzen ist der fast flächendeckende Mistelbefall an Weißtanne rund um Lindau nicht entgangen und er war sofort bereit die Forschungen des angehenden Forstmannes zu unterstützen.
Die Mistel ist bekannt für mystische und medizinische Eigenschaften, die ihr zugeschrieben werden. Schon im Altertum wurde sie zur Behandlung von Epilepsie oder bei unerfülltem Kinderwunsch empfohlen. Gallische Druiden nutzten die immergrüne Mistel als Heil- und Zauberpflanze. Deshalb ist sie auch für den Druiden Miraculix aus den berühmten Asterix-Comic eine unverzichtbare Zutat. Im Mittelalter blieb das Ansehen der Mistel groß, Hildegard von Bingen führte sie in ihrem Register der Heilpflanzen auf. Vieles davon hat sich bis in unsere Zeit erhalten und macht die Mistel zu einer beliebten Dekoration zur Weihnachtszeit. Wer sich unter einem Mistelzweig küsst, dessen Liebe soll glücklich sein und ewig halten.
Waldbesitzer und Förster betrachten Mistelbefall mit gemischten Gefühlen, denn er schwächt den befallenen Baum: Misteln leben halbparasitär auf ihren Wirtsbäumen. Die Samenverbreitung findet über Vogelarten statt, zum Beispiel durch Misteldrosseln. Die Beeren sind für die Vögel eine wichtige Winternahrung und werden nach dem Fressen meistens auf gut zugänglichen, hochgelegenen Baumkronen wieder ausgeschieden. Dort haften die Kerne der Beeren an jungen und dünn berindeten Zweigen und keimen im Frühling. Der Mistelkeimling bildet einen sogenannten „Senker“, der in die Rinde, genauer gesagt bis in das Kambium wächst und die Zellwände der wasserleitenden Elemente teilweise auflöst. So entsteht eine direkte Verbindung zum Leitungssystem des Wirtsbaumes und die Mistel kann Wasser und die darin gelösten Nährsalze entnehmen. Starker Mistelbefall führt zu Kronenverlichtung bis hin zum vollständigen Absterben des Baumes. In jedem Fall ist zumindest die Vitalität und damit die Wuchsleistung eines befallenen Baumes gemindert.
Aus forstwirtschaftlicher Sicht ist es also sehr interessant zu untersuchen, was die Ausbreitung der Mistel begünstigt und was sie möglicherweise einschränkt. Förster Janzen erwartet deshalb gespannt die Forschungsergebnisse seines angehenden, jungen Kollegen.
]]>5. September 2024, Bodenmais - Seit 1993 kümmert sich Ausbildungsmeister Paul Hilgart um die Lehrlingsausbildung, angefangen hat er 1993 am damaligen Forstamt Bodenmais, seit 2006 ist er der Ausbilder am Forstbetrieb Bodenmais, knapp 60 Lehrlinge haben bei ihm in dieser Zeit gelernt. Und das „Lehrlings-Karussell“? Ganz einfach: im Juli haben fünf „ausgelernt“, und zum ersten September hat für vier neue Lehrlinge die berufliche Zukunft begonnen.
Ausbildungsmeister Paul Hilgart, Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl, sein Stellvertreter Markus Würstl, Servicestellenleiter Karlheinz Fuchs und Personalratsvorsitzender Mario Hutterer haben dazu in der Lehrwerkstatt Oberlohwies eine kleine Feierstunde ausgerichtet – „eine kombinierte Freisprechung und Begrüßung“, sagt der Ausbildungsmeister.
„Freigesprochen“ wurden fünf:
Leon Fleischmann und Michael Saller jun. aus Bodenmais, Benedikt Schiller aus Kirchdorf im Wald und Vinzenz Wudy aus Zwiesel haben 2021 die dreijährige Lehrzeit begonnen und in diesem Sommer abgeschlossen. Der „Fünfte im Bunde“, Andreas Wolf aus Außernzell, fing 2022 an; er hat schon einen abgeschlossenen Beruf und daher konnte seine Lehrzeit auf zwei Jahre verkürzt werden.
„Was man von der Prüfungskommission so gehört hat, haben alle fünf mit prima praktischen Prüfungsergebnissen von sich reden gemacht,“ sagt Personalratsvorsitzender Mario Hutterer, „und wir können alle fünf im Forstbetrieb Bodenmais unbefristet anstellen – was Besseres kann dem Betrieb und den jungen Leuten gar nicht passieren!“
Die „Neuen“ wurden herzlich begrüßt:
Sebastian Bräu und Maximilian Hutterer aus Bad Kötzting, Kilian Saugspier aus Innernzell und Jakob Schiller aus Kirchdorf im Wald starten in den „schönsten Arbeitsplatz der Welt“ – nämlich in den Wald!
„Wir freuen uns, jungen Menschen einen Weg in eine spannende berufliche Aufgabe bieten zu können. Wir schaffen und besetzen hier wichtige Arbeitsplätze und realisieren eine hohe Wertschöpfung auch abseits der Ballungszentren! Für das Unternehmen Bayerische Staatsforsten sind die „Neuen“ eine wichtige Investition in die Zukunft des Unternehmens!“ bekräftigt Forst-Chef Völkl und wünscht den Azubis einen guten Start ins Berufsleben.
Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) bewirtschaften seit 2005 den gesamten bayerischen Staatswald, insgesamt 808.000 Hektar. Auf dieser Fläche wachsen jedes Jahr 6,1 Mio. Kubikmeter Holz nach. Davon werden knapp 5,2 Mio. Kubikmeter nachhaltig genutzt.
Der Forstbetrieb Bodenmais bewirtschaftet in 2 Regierungsbezirken, 5 Landkreisen und im Bereich von 46 Gemeinden im Vorderen und Inneren Bayerischen Wald 17.207 Hektar Staatswald.
Wir haben 70 Beschäftigte und ernten jährlich 117.000 Kubikmeter Holz.
In der gesamten BaySF arbeiten rund 2.200 Beschäftigte, mit dem Vorstand und dem Personal der Zentrale und der 40 Forstbetriebe sind das ca. 700 Angestellte, 300 Beamte und fast 1.200 Waldarbeiter.
Wie alle anderen Brachen hat der demographische Wandel auch die Bayerischen Staatsforsten voll erfasst. Umso mehr ist die Ausbildung ein wichtiges Thema: zum 01.09.2024 haben 89 Azubis zum/zur Forstwirt/in und 4 Auszubildende zur Kauffrau für Büromanagement an 30 Forstbetrieben und der Zentrale ihre Ausbildung begonnen. Damit sind in den drei laufenden Lehrjahren rund 250 Ausbildungsplätze besetzt, um auch künftig über eine ausreichende Anzahl an gut qualifizierten Arbeitskräften im Wald zu verfügen.
Weitere Informationen zum Ausbildungsberuf „Forstwirt/in“ finden Sie unter www.baysf.de.
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Forstbetrieb Ruholding, 02.09.2024 - Im Rahmen einer regionalen Kooperation hat der LBV Bayern und der Forstbetrieb Ruhpolding der Bayerischen Staatsforsten über das Artenhilfsprogramm Feuersalamander die Situation für Amphibien an Weiderosten im Bereich des südlichen Trauntals (Lkr. Traunstein) verbessert. Die für die Almwirtschaft notwendigen Weideroste am Übergang von Almflächen stellen regelmäßig eine tödliche Falle für Amphibien und Kleinsäuger dar. Im FFH-Gebiet „Östliche Chiemgauer Alpen“ versprechen sich die Verantwortlichen nun wesentliche Verbesserungen durch speziell entwickelte Aufstiegshilfen. Im Rahmen des Pilotprojekts werden an über einem Dutzend Weiderosten rund um die Drei Seen verschiedene technische Varianten ausprobiert. Die Organisatoren versprechen sich Erkenntnisse über Dauerhaftigkeit der Materialien und vor allem wie die Amphibien die Einbauten annehmen. Verwendete Materialien sind Metall, fliesähnliches Gewebe und Holz. Eine entsprechende Beschilderung soll Wanderer und Radfahrer auf die Aktion aufmerksam machen und für den Schutz von Amphibien sensibilisieren.
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2. September 2024, Arnstein/Schweinfurt – Die Dianenslust, ein ganz besonderes Schmuckstück an der Mainleite bei Schweinfurt, feiert dieses Jahr ihren 200. Geburtstag. Grund genug für die Bayerischen Staatsforsten, dem Waldschlösschen umfangreiche Renovierungsarbeiten zu spendieren. Im strahlend neuen Gewand präsentiert sich die Dianenslust dann bei Ihrer Wiedereröffnung am 8 September, dem Tag des offenen Denkmals, zu der die Öffentlichkeit herzlich eingeladen ist.
Ob der „gute Vater Max“ sein kleines Juwel oberhalb des Mains noch mit eigenen Augen betrachten konnte, ist historisch nicht belegt. Fest steht hingegen, dass die Dianenslust an der Mainleite gemeinsam mit einigen anderen Prestige-Objekten 1824 anlässlich des 25. Thronjubiläums des Kurfürsten Max Joseph aus dem Hause Wittelsbach in Auftrag gegeben und umgesetzt wurde.
Der spätere Bayerische König Maximilian I. war in jedem Fall sicherlich stolz auf sein kleines Juwel. Dabei stand Prunk gar nicht im Vordergrund des Gebäudes, das einen durchaus praktischen Charakter besaß und besitzt: Vier Revierförster der umliegenden Staatswälder konnten dort untergebracht werden, neben einem Gemeinschaftsraum fehlte es auch an einem Stall für die damals noch omnipräsenten Arbeitspferde und Werkstätten nicht. Die etwas verspielte Umsetzung des zweigeschossigen Schlösschens in der Architektur seiner Zeit machte es aber schnell zu einem besonderen Anziehungspunkt an der stark von Besuchern damals wie heute stark frequentierten Mainleite: Waldfeste in direktem Umfeld der Dianenslust sind über die 200 Jahre seines Bestehens immer wieder belegt.
„Genau hier wollen wir am 8. September anknüpfen, wenn die Dianenslust – das Zentrum des Mainberger Waldes - in renoviertem Zustand für jeden Waldbesucher geöffnet wird “ sagt Hubert Feuchter, als Revierleiter der BaySF im Revier Mainberg so etwas wie der Nachfahre der ersten Nutzer des Schlösschens. Neben Besichtigungen der Dianenslust an sich wird es auch ein buntes Rahmenprogramm mit Blasmusik und Grußworten geben, der gemeinnützige Verein „Mainleite Schweinfurt-Schonungen e.V.“ übernimmt zwischen 11 und 17 Uhr die Bewirtung rund um das Jagdschlösschen mit Gegrilltem und Kaltgetränken.
Die Arbeiten am „Geburtstagskleid“ der Dianenslust gingen laut Feuchter über drei Monate und umfassten umfangreiche Ausbesserungsmaßnahmen an der Fassade samt Anstrich. Das Dach wurde bereits vor fünf Jahren erneuert und ist nach wie vor eine beliebte Behausung für zahlreiche Fledermäuse. „Es freut uns sehr, dass unsere Dianenslust, die beispielsweise von Forstleuten auch heute noch dienstlich für Besprechungen genutzt wird, nun wieder in altem Glanz erstrahlt“, sagt der Revierleiter.
Insgesamt investierte der Forstbetrieb Arnstein, in dessen Zuständigkeit das Forstrevier samt Mainleite und Forstschlösschen fällt, einen höheren fünfstelligen Betrag in die Instandsetzung der Dianenslust. „In Anbetracht der hohen Freizeit – und Erholungsnutzung entlang der Mainleite und der beeindruckenden Geschichte des Objekts halten wir das für gut investiertes Geld“, sagt Forstbetriebsleiter Christoph Riegert. Auch in Zukunft soll es immer wieder Gelegenheit zum Feiern und Entspannen rund um die Dianenslust geben.
Übrigens: Zur Mainleite und der Dianenslust gibt es einen Ausflugstipp:
]]>31. August 2024, Regensburg – Bei den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) hat sich das Borkenkäferaufkommen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr halbiert. Zum Stand Ende August 2024 verzeichnen die BaySF einen Holzanfall von rund 500.000 Festmetern durch Borkenkäfer geschädigte Nadelbäume. Zum gleichen Zeitraum im Vorjahr 2023 verzeichneten die Staatsforsten noch über eine Million Festmeter durch Borkenkäfer geschädigter Nadelbäume.
Ein Sprecher der Staatsforsten erklärte, dass die Halbierung des Borkenkäferaufkommens auf die feuchte Witterung mit immer wiederkehrenden Niederschlägen im Frühjahr und Sommer sowie auf eine aktive Borkenkäferbekämpfung durch die BaySF zurückzuführen sei. „Die zahlreichen Niederschläge haben die Wasserversorgung des Wurzelsystems der Bäume und damit ihre natürliche Widerstandskraft gegen den Borkenkäfer gestärkt“, so der Sprecher. Zudem verfolge die BaySF das Ziel, durch frühzeitige intensive Suchdurchgänge vom Borkenkäfer befallene Bäume rasch zu erkennen und aus dem Wald zu verbringen und damit die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers auf gesunde Bäume einzudämmen. „Auch in den bisherigen Borkenkäfer Hot-Spot-Gebieten im Frankenwald ist ein markanter Rückgang der Borkenkäferbelastung festzustellen“, so der Sprecher.
Einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Borkenkäfer leistet seit diesem Jahr auch ein neu ins Leben gerufenes Team zur Borkenkäferbekämpfung der BaySF. Dieses Team, bestehend aus Forstwirten und Forstwirtschaftsmeistern, arbeitet über die Sommermonate flexibel in ganz Bayern und unterstützt Forstbetriebe gezielt dort, wo Bedarf besteht. Die Profis helfen vor Ort insbesondere bei der Koordination von Unternehmern in der Schadholzaufarbeitung.
„Wir sind weiterhin äußerst wachsam und mit intensiven Suchdurchgängen und konsequentem Borkenkäfermanagement auf der Fläche präsent“, so der BaySF-Sprecher. Aufgrund der deutlich verbesserten Ausgangslage erwarten die Bayerischen Staatsforsten auch für das Gesamtjahr 2024 insgesamt ein deutlich niedrigeres Borkenkäferaufkommen als im vergangenen Jahr 2023. Für die Herbst- und Wintermonate ist eine gründliche Nachlese geplant, um befallene Bäume samt überwinternder Borkenkäfer aus dem Wald zu entfernen und die Ausgangspopulation für die nächste Saison möglichst gering zu halten.
]]>28. August 2024, Regensburg – Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) starten in Kürze ein weiteres Auswahlverfahren für neue Windenergieanlagen (WEA) im Bayerischen Staatswald. Der neue Windpark soll in der Gemeinde Schernfeld im oberbayerischen Landkreis Eichstätt entstehen. Insgesamt könnten bis zu acht neue WEA geplant werden.
Das Auswahlverfahren beginnt Anfang September. Die Standortgemeinde hatte im Vorfeld bereits grünes Licht für die Planungen gegeben. Für die BaySF sind dabei die kommunalen Belange der Gemeinde entscheidend für die Akzeptanz des geplanten Windenergieprojekts. Bis Ende Oktober 2024 können interessierte Unternehmen, die Windenergieanlagen projektieren, errichten und gegebenenfalls betreiben, ihre Angebote bei den BaySF abgeben.
Die BaySF entwickeln ihre Auswahlverfahren laufend weiter und geben den Zielen der Bürger- und Kommunalbeteiligung noch größeres Gewicht. Auch das Ziel der waldschonenden Bauweise von Windenergieanlagen hat in dem neuen Auswahlverfahren weiter einen hohen Stellenwert. Dies überzeugte auch Maximilian Nieberle, zweiter Bürgermeister der Gemeinde Schernfeld: „Wir sagen in Schernfeld Ja zu einer heimatnahen Produktion und Versorgung mit erneuerbaren Energien. Dies macht uns als Wirtschaftsstandort attraktiv. Besonders wichtig ist uns, eine hohe Bürgerbeteiligung zu ermöglichen.“
Geplant ist, dass die BaySF bis Ende November über die Ergebnisse des Auswahlverfahrens für den neuen Windpark Schernfeld informieren.
Auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten befinden sich aktuell bereits 101 Windenergieanlagen in Betrieb. Im Moment sind bayernweit auf den Flächen der BaySF 31 Standortsicherungsverträge für rund 150 neue Windenergieanlagen abgeschlossen.
]]>27. August 2024, Ebrach - In der Einschlagssaison 2024/2025 bietet der Forstbetrieb Ebrach wieder Brennholz für nicht gewerbliche Kunden aus dem regionalen Einzugsbereich des Forstbetriebs Ebrach an. Interessenten für Selbstwerbungslose oder Polterholz können sich bis zum 11. November 2024 nach Möglichkeit per E-Mail unter brennholz-ebrach@baysf.de oder unter der Telefon-Nummer 09553-9897-0 bzw. den Durchwahlen -13 oder -15 während der Geschäftszeiten am Forstbetrieb in Ebrach anmelden. Anmeldungen, die zu einem späteren Zeitpunkt eingehen, können i.d.R. nicht mehr berücksichtigt werden. Eine Anmeldung über die Forstreviere ist nicht möglich.
Der Verkauf von Brennholz ist begrenzt auf die nachhaltige Nutzungsmöglichkeit und Mengennachfrage der vergangenen Jahre, sofern die Nachfrage die Liefermöglichkeiten übersteigt, werden Bestandskunden bevorzugt berücksichtigt.
Der Verkauf von Polterholz erfolgt in haushaltsüblichen Mengen. Ein Qualifizierungsnachweis für den Umgang mit der Motorsäge (z.B. „Motorsägenschein“ bzw. eine entsprechende Berufsausbildung oder Berufserfahrung) muss, soweit Arbeiten mit der Motorsäge im Staatswald durchgeführt werden, nachgewiesen werden können. Die Verwendung von biologisch abbaubaren Betriebsstoffen (Kettenhaftöl und Sonderkraftstoff) ist bei der Aufarbeitung im Wald verpflichtend. Für Selbstwerbungslose ist eine geeignete Maschinenausstattung i.d.R. notwendig.
Für das Einschlagsjahr 2024/2025 gelten folgende Brennholzrahmenpreise (brutto):
2018: Ein Traktor mit Doppelreifen fuhr mit Brettern und Torf auf dem Moorsteig, ein kleiner Bagger knatterte im Moor – was war denn damals los? Bereits im Jahre 1585 wurde die sog. „Oberen breite Au“ besiedelt. Erst im vorigen Jahrhundert wurde diese Siedlung wieder aufgegeben: Die letzten Bewohner verließen den Ort 1956.
Nach dem Kauf durch die Bayerische Staatsforstverwaltung in den 60iger Jahren wurde das Gebiet mit Fichten aufgeforstet. Zusätzlich zu den alten Entwässerungsgräben entzogen nun auch noch die Bäume dem Hochmoor Wasser - die schleichende Zerstörung des Moores schien unaufhaltsam.
In den 1990er Jahren hat nach einem Umdenkungsprozess das damalige Forstamt Deggendorf mit ersten Renaturierungsmaßnahmen begonnen. Damit lief die Rettung des Naturdenkmals Oberbreitenau an.
Seit 2005 gehört das Moor zum Forstbetrieb Bodenmais der Bayerischen Staatsforsten. Revierleiter Ingo Hülsemann betreut hier das höchstgelegenen Hochmoor im Vorderen Bayerischen Wald. Der Managementplan für das FFH-Gebiet „Vorderer Bayerischer Wald“ schlug 2013 eine umfassende Sanierung des Moorgebiets vor. Auf Basis eines hydrogeologischen Gutachtens wurde 2018 eine umfassende Sanierung umgesetzt: Anfuhr von passendem Torf zum Verfüllen, Ausstecken der genauen Standorte für die Torfwälle und Spundwände, Einweisung der Firma, Einbau der Torfwälle, Rückführung der Vegetationsdecke an Ort und Stelle.
Jetzt: Seit Januar 2023 arbeitet bei den BaySF ein „eigenes“ Team Moore: die Umsetzung von Renaturierungsplanungen und das Monitoring der Maßnahmen gehören zu deren vielfältigen Aufgaben. Insgesamt werkeln vier Frauen und zwei Männer miteinander an diversen neuen Moorprojekten. Was lag da näher als die (gelungene) Renaturierung des Naturdenkmals Oberbreitenau zu besichtigen, um die Erfahrungen daraus für künftige Projekte zu nutzen.
Dazu Revierleiter Ingo Hülsemann: „Ich sag`s Euch gleich, das Einzige, was Ihr sehen werdet, ist, dass Ihr nix seht…! Das heißt, die mit Torf überdeckte Holzspundwände von vor 6 Jahren sind inzwischen so eingewachsen, dass die Maßnahme an sich unsichtbar geworden ist!“
„Genau das ist es aber, was wir erreichen wollen“, erläutert Sharon Rakowski (Hydrogeologin Team Moore), „wir wollen das Wasser länger im Moor zurückhalten, ohne dass wir durch unsere Maßnahmen drastische Veränderungen des gewohnten, scheinbar heilen Landschaftsbildes befürchten müssen. So und nicht anders entsteht ein positiver Beitrag für Klima, Biodiversität und Landschaftswasserhaushalt!“
Ein zweiter Exkursionspunkt schloss sich an: die Totenau im Bereich der Ruselmoore im Vorderen Bayerischen Wald ist eines der wenigen „Spirken-Hochmoore“ außerhalb des Alpenraumes. „Was ist eine Spirke?“ Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl erklärt es: „es ist die aufrecht stehende Wachstumsform Pinus mugo subsp. uncinata (DC.) Domin der Latschenkiefer (Pinus mugo Turra.), die sich hier seit der Eiszeit gehalten hat – nach einem Schneebruch und Windwurf im Jahr 2019 hatten wir hier einen ziemlich intensiven Befall mit Borkenkäfer, und die Sorge, dass wir die Spirken und damit möglicherweise sogar das Hochmoor verlieren. Gottseidank ist das ausgeblieben! So wie wir hier stehen, haben wir die Hoffnung, dass die Totenau noch lange erhalten bleibt! Und damit werden bereits mittelfristig Wasserhaushalt, Landschaftsbild und Klimaschutz von unseren intakten und vor allem unseren renaturierten Mooren profitieren – Moore mit einem optimierten Wasserhaushalt bieten nämlich Lebensräume für seltene und z.T. stark gefährdete Arten, und sie speichern in nicht unerheblichem Umfang Kohlendioxid, anstatt es an die Umwelt abzugeben!“
]]>Forstbetrieb MÜNCHEN, 20.08.2024 – Die Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb München, geben den Startschuss für den Neubau eines modernen Wohn- und Dienstgebäudes bei Wörnbrunn. Nach dem erfolgreichen Abriss des alten und baufälligen Forsthauses haben nun die Vorbereitungen ihren Abschluss gefunden, und die Bauarbeiten beginnen planmäßig Ende August 2024.
Das Bauprojekt des neuen Forsthauses setzt auf nachhaltiges Bauen mit Holz aus Bayern. Das neue Gebäude wird in massiver Holzbauweise errichtet, wobei ausschließlich Holz aus dem Bayerischen Staatswald verwendet wird. Dies unterstreicht das klare Bekenntnis der Bayerischen Staatsforsten zu ökologischer Verantwortung und regionaler Wertschöpfung.
Das neue Forsthaus wird vier unterschiedlich große Wohneinheiten besitzen, die an erster Stelle den Revierförsterinnen und Revierförstern des Forstbetriebs München zur Verfügung stehen sollen. Zusätzlich entsteht ein integrierter Bürobereich für die umliegenden Reviere Giesinger Waldhaus und Isartal mit moderner Ausstattung und einer optimierten Raumaufteilung. Gleichzeitig trägt ein erschwinglicher Wohnraum im Großraum München dazu bei, die Arbeitgeberattraktivität der Bayerischen Staatsforsten im Forstebtrieb München zu verbessern.
„Auch die Forstbranche und die Bayerischen Staatsforsten stehen aktuell vor der Herausforderung, ausreichend Nachwuchskräfte zu finden. Dies ist im Großraum München aufgrund der hohen Mietpreise besonders schwierig. Mit dem neuen Forsthaus bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wohnraum zu günstigen Konditionen und die Möglichkeit, mit ihren Familien direkt im Forstrevier zu wohnen. Und das kommt auch dem Wald zugute: Denn Förster und Försterinnen, die in Ihrem Forstrevier leben, können sich auch optimal um den Wald kümmern und entwickeln mit der Zeit ein tiefes Verständnis für die Verhältnisse vor Ort“, so Forstbetriebsleiter Emil Hudler.
Eine Fertigstellung des Neubaus ist für den Sommer/Herbst 2025 geplant.
]]>23. August 2024, Waldsassen – Der Uferpfad zwischen Windischeschenbach und der Blockhütte ist vom 28.08.2024 bis zum 06.09.2024 aufgrund von Holzerntemaßnahmen gesperrt. Die bewaldeten Osthänge der Waldnaab sind vom Borkenkäfer befallen. Die absterbenden Bäume direkt oberhalb des stark frequentierten Uferpfads müssen zur Sicherheit der Naturbesucher und zur Vermeidung einer weitreichenden Ausbreitung des Borkenkäfers in dem Waldgebiet entnommen werden.
Das wunderschöne Waldnaabtal ist ein beliebtes Ausflugsziel für Naturfreunde von Nah und Fern. Ein besonderes Highlight ist der Uferpfad, der sich am Fuße der steilen Waldnaabhänge durch eine abwechslungsreiche Szenerie schlängelt. Doch den Wäldern, die Waldbewohnern wie Waldbesuchern zugleich Schatten spenden, geht es schlecht.
Dieses harte Urteil muss Revierförster Matthias Gibhardt, der für die Wälder im Waldnaabtal zuständig ist, fällen. Obwohl in seinem Revier bereits seit über 30 Jahren kräftig an einem zukunftsfähigen Mischwald gearbeitet wird, spielt die Baumart Fichte immer noch eine große Rolle in der Zusammensetzung seiner Wälder. Und gerade diese Baumart leidet stark unter den klimatischen Veränderungen und dem daraus resultierenden Borkenkäferbefall.
So stellte der zuständige Revierleiter diesen Sommer direkt oberhalb des beliebten Uferpfads mehrere vom Borkenkäfer befallene Baumgruppen fest. Das Gelände ist teilweise sehr steil. Schroffe Felsvorsprünge wechseln sich mit steilen felsblocküberzogenen Hangtälern ab. Diese Gegebenheiten stellen für den Bewirtschafter eine große Herausforderung dar. Doch an einer Entnahme führt zur Eindämmung des Befalls und zur Sicherheit des unterhalb liegenden Pfads kein Weg vorbei.
Aufgrund der Lage im Naturschutz- und Natura 2000-Gebiet erfolgte vorab eine Abstimmung mit den zuständigen Naturschutzbehörden. Unter größtem Zeitdruck organisierte die Servicestelle des Forstbetriebs Waldsassen eine Firma, die sich auf solch schwieriges Gelände spezialisiert hat. Ein intensives und gut koordiniertes Zusammenwirken von Mensch und Maschine, das mittels Seilunterstützung die befallenen Bäume aus dem unwegsamen Gelände bringt, wird am kommenden Mittwoch, den 28. August die Arbeit im Waldnaabtal aufnehmen.
Da während der Arbeitsmaßnahmen akute Lebensgefahr auf dem unterhalb liegenden Abschnitts des Uferpfads zwischen Windischeschenbach und der Blockhütte herrscht, bitten wir um Ihr Verständnis, dass der Wanderweg während der Holzerntemaßnahmen gesperrt ist. Die Holzerntemaßnahmen dauern planmäßig bis zum 6. September an. Eine Umleitung über die parallellaufende Forststraße wird ausgeschildert.
Das Team des Forstbetriebs Waldsassen arbeitet mit voller Einsatzbereitschaft an der Bekämpfung des Borkenkäfers. Wie bedanken uns für das uns entgegengebrachte Vertrauen und hoffen, dass auch die Wälder des Waldnaabtals auch in den kommenden Jahren und Jahrzenten noch Waldbewohnern wie Waldbesuchern Schatten spenden werden.
Weitere Informationen über den Forstbetrieb finden Sie auf unserer Website: https://www.baysf.de/waldsassen
]]>Hammelburg / Schönderling – Seit 01.05.2021 ist Frau Jennifer Süß bereits offiziell die neue Försterin im Revier Schönderling. Seitdem war sie, bis auf eine kurze Unterbrechung, in Elternzeit. Diese ist nun rum und Frau Süß freut sich sehr darauf das Revier Schönderling nun in Teilzeit zu leiten.
Die 34-jährige gebürtige Frankfurterin Süß stammt aus der Eifel. Sie war vor ihrer Tätigkeit als Revierleiterin in Schönderling bereits seit 2016 bei den Bayerischen Staatsforsten u.a. auch zur Aushilfe an den Forstbetrieben Kipfenberg, Arnstein und Heigenbrücken tätig.
Sie freut sich nun auf ihre neue Aufgabe draußen im Revier. Als zentrales Arbeitsfeld sieht sie, die von ihr bewirtschafteten Wälder auf den Klimawandel vorzubereiten. Dies bedeutet in erster Linie gemischte Bestände zu begründen oder die Waldbestände so zu pflegen, dass sie aus mindestens 4 (klimastabilen) Baumarten bestehen. Die Auswahl und Einbringung geeigneter Mischbaumarten stellen unter dem Einfluss der allgegenwärtigen Buche und den naturschutzfachlichen Rahmenbedingungen eine sehr herausfordernde Aufgabe dar. In diesem Zusammenhang stellen angepasste Wildbestände für Jennifer Süß ein Schlüssel zum Erfolg dar. Großen Wert legt sie auch auf einen guten Kontakt zur Bevölkerung, die traditionell ein besonders Verhältnis zur Leitung dieses Reviers pflegt. Ihr Vorgänger Tassilo Weis, der seit rd. 1,5 Jahren die Reviervertretung übernommen hat, gibt ihr zu Beginn noch viele wertvolle Tipps für ihre neuen Aufgaben im Revier Schönderling mit auf den Weg.
Ihren Sitz hat die neue Revierleiterin in der Forstdienststelle zwischen Neuwirtshaus und Schwärzelbach in der Forststraße 1, 97797 Wartmannsroth.
Bei Tassilo Weis bedankt sich die Betriebsleitung für die vergangenen 1,5 Jahre in denen Herr Weis das Revier Schönderling sehr gut geführt hat und freut sich sehr, dass er dem Forstbetrieb Hammelburg noch als Teilzeitvertretung erhalten bleibt. Den Rest seiner Arbeitszeit unterstützt Herr Weis am Forstbetrieb Heigenbrücken ebenfalls bei einer Reviervertretung.
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Forstbetrieb Berchtesgaden, 20. August 2024 – Der Forstbetrieb Berchtesgaden der Bayerischen Staatsforsten freut sich, die erfolgreiche Sanierung des beliebten Thomas Eder Steigs am Untersberg bekanntzugeben. Wolfgang Krämer, Forstwirtschaftsmeister und Beauftragter für alpine Wege, erzielte gemeinsam mit engagierten Kollegen in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Instandhaltung und Erneuerung des Steigs.
In vier größeren Aktionen wurde der Steig abschnittsweise bis zuletzt saniert. Dabei erneuerten der Forstwirtschaftsmeister Wolfgang Krämer und seine Kollegen vom Forstbetrieb Berchtesgaden zahlreiche Holztreppen und etwa 100 Laufmeter Eisengeländer am Stollen, um die Sicherheit und Begehbarkeit des Steiges zu gewährleisten. Alle erforderlichen Materialien und Werkzeuge wurden mittels Hubschrauber auf den Berg transportiert – eine logistische Meisterleistung, denn große Ablageorte für Material sind eine Seltenheit im steilen Gelände.
Während der Arbeiten bezogen Wolfgang Krämer und seine Kollegen Stefan Mayer, Maximilian Poschner, Rudolf Seidinger und Martin Koch Quartier auf der Toni Lenz Hütte. Durch diese Unterbringung direkt vor Ort konnten sie die täglichen Aufstiege vermeiden, was die Effizienz und den Fortschritt der Sanierungsarbeiten maßgeblich erhöhte.
"Der Einsatz unseres Teams war beeindruckend. Durch ihre harte Arbeit und ihr Engagement konnten wir den Thomas Eder Steig sicher und zugänglich für alle Wanderer erhalten. Wir danken allen Beteiligten für ihren unermüdlichen Einsatz", so Daniel Müller, Forstbetriebsleiter.
Der Thomas Eder Steig, der von vielen Wanderern und Naturliebhabern geschätzt wird, ist nicht nur ein wichtiger Teil des alpinen Wegenetzes am Untersberg, sondern auch ein Ort zahlreicher Sagen und Mythen. So wird berichtet, dass es am Untersberg „Zeitlöcher“ gibt, in denen Menschen verschwinden und erst Jahre später wieder auftauchen.
]]>Am 29. September herrscht wieder buntes Markttreiben am Fuße des Baumwipfelpfades. Von 10:00 bis 18:00 Uhr präsentieren regionale Aussteller ihre Waren, Handwerkskunst und Schlemmereien. Auf diese Aussteller dürfen sich die Besucherinnen und Besucher freuen:
Obst & Gemüse, Hofladen
Hühnerhof Götz, Ebrach
Irmis Marmeladen, Großseebach
Öle, Saucen, Pasten & Gewürze
Cox Sauces, Walsdorf
essArt, Ebermannstadt
Olivenöle König, Uehlfeld
Aufstriche, Chutneys
Hofmanns Volle Gläser, Breitengüßbach
Imkerei
Imkerei Honigschätze, Wiesenbronn
Brot
Holzofenbrot Russ, Kleingressingen
Eis
Gärtnereis Lauer, Burgebrach
Kaffee
Kaffeerösterei Fichthorn, Bischberg
Alkoholisches
Braumanufaktur Hertl, Schlüsselfeld
Brennerei Horak, Castell
Schättler´s Landbrennerei, Wiesentheid
Sperber Destillerie, Rentweinsdorf
Alkohlfreies
Mosterei Seuferling, Schlüsselfeld
Werkzeug
Sendner-Werkzeuge, Schlüsselfeld
Kunsthandwerk
Aloe Vera-Produkte, Schlüsselfeld
Atelier Soulshine, Münnerstadt
Bornkessel, Keramik
Clay Prinzessin, Ulrike Block, Schweinfurt
Daniela´s Nähparadies, Burgebrach
Deko aus Beton und Bierkästensitze Senft, Waigolshausen
Die Kunstletterei, Vestenbergsgreuth
Dietmar Sauer, Kirchlauter
Drechsler Ulrich, Burgwindheim
Handtaschen aus Holz
Herz und Papier, Wiesenbronn
Holzpalettenprodukte/ Naturkränze Vogel, Zeuzleben
Holzwolle Schlosser, Geiselwind
Jeanstaschen, Veronika Sauer
Kaestner-Design, Ebern-Jessendorf
Katharina Giehl, Mönchherrnsdorf
KatKatHandmade, Neustadt a.d. Aisch
Künstlerin, Margitta Grampp
Lederkunst & Design Dotterweich, Dingolshausen
lenas liebenswerk, Knetzgau
Leseknochen Straub, Uettingen
Ma Lou Handgemacht, Oberscheinfeld
Made by Eva, Ebrach
Meine Seifen, Wiesenbronn
Mit Liebe genäht von Nähgelinchen/ Cani-Werke, Rockenbach
Naturfilz Heer, Wiesentheid
Otto Fleischmann, Altendorf
Roswitha Schmidt, Mainbernheim
SchöWaNü-Schönes, Warmes, Nützliches, Ochsenfurt
Töpfer- und Holzarbeiten Leistner, Scheinfeld
Essensstände
Dimon´s Catering, Obernbreit
Frankenräucherei, Wonfurt
Outdoor Grill Meier, Schweinfurt
Partyservice Roppelt, Wachenroth
Ratmann Gastronomie GmbH
Wildmetzgerei Binder, Aidhausen
Info & Mitmachen
Hutzelhof Hummer, Fatschenbrunn
Steigerwald-Zentrum, Oberschwarzach
Weitere Informationen zum kommenden Regionalmarkt gibt es hier.
]]>Zum 4. Mal in Folge: BaySF-Mannschaft wird Vize-Landesmeister im Jagdlichen Schießen
Bockenberg/Bad Abbach. „Wir sind quasi seit 4 Jahren auf Silber abonniert“, so Hermann S. Walter, Forstbetriebsleiter in Ottobeuren. Was bedeutet das: Zum zehnten Mal seit 2013 hat sich das „BaySF-Jagdschützen-Team“ an den Bayerischen Landesmeisterschaften im Jagdlichen Schießen beteiligt – und neunmal standen die „Förster“ auf dem „Treppchen“, je dreimal Platz 3 und Platz 2, im Jahr 2016 sogar Platz 1 in der Mannschaftswertung.
„Da haben wir Förster uns ja wacker geschlagen, zumal wir keine versierten Wettkampfschützen sind und überwiegend mit unseren normalen Jagdwaffen geschossen haben“, ergänzt Daniel Zippert, Forstbetriebsleiter in Hammelburg.
Neunmal fand die Landesmeisterschaft in Amerdingen/Lkr. Dillingen statt, dieses Jahr völlig neu am Bockenberg/Bad Abbach. Vielleicht war ja das und die sehr knappe Veröffentlichung der Veranstaltung durch den Bayerischen Jagdverband der Grund, dass insgesamt in diesem Jahr (nur) 59 Einzelschützen und 8 Mannschaften am Start waren, um sich in verschiedenen Kugel- und Schrotdisziplinen zu messen.
„Egal,“ meint Hubert Weikhart Junior aus dem FB Allersberg, „ich bin diesmal neu dabei, und es hat riesig Spaß gemacht – wir Förster haben mehr als 10 % der Teilnehmer gestellt – das soll uns mal erst einer nachmachen!“
Der „Organisator im Hintergrund“, Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl aus Bodenmais, hat noch ein Bitte: „Die BaySF-Mannschaft würde sich übrigens über kollegiale Verstärkung sehr freuen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an einen der genannten Mannschaftsmitglieder! Gut Schuss!“.
Hintergrund:
Das jagdliche Schießen ist eine Kombination aus Büchsen- und Flintenschießen. Insgesamt werden 20 Schuss Kugel abgegeben und 30 Wurftauben beschossen.
Büchsendisziplinen
Flintendisziplinen
In der Wertung des Büchsenschießens sind je Schütze (1 Ring = 1 Punkt) 200 Punkte möglich, in der Wertung des Flintenschießen je Schütze (1 Wurftaube = 5 Punkte) 150 Punkte. Danach kann eine Mannschaft im kombinierten Büchsen-/Flintenschießen viermal 350 = 1.400 Punkte, ein Einzelschütze 350 Punkte insgesamt erreichen.
Eine Mannschaft im kombinierten Schießen besteht aus bis zu 6 Schützen, von denen die 4 besten Schützen für das Mannschaftsergebnis gewertet werden.
]]>15. August, Nürnberg - Der Nürnberger Reichswald hat viel zu bieten für Erholungssuchende: Gut erreichbar, stille Wanderpfade, lange Mountainbike-Trails, frische Luft und urige Baumgestalten. Aber auch die Sitzbänke und Picknicktische dort werden von Vielen geschätzt. Das Jagdteam des Forstreviers Behringersdorf hat sich jetzt tatkräftig um die Wald-Rastplätze gekümmert.
Försterin Kim Jüstl, die örtlich zuständige Revierleiterin der Bayerischen Staatsforsten, freut sich über das Engagement ihrer Jägerinnen und Jäger: „Unser Jagdteam umfasst etwa fünfzehn Leute. Ihre Hauptaufgabe ist eigentlich die Bejagung der Wildschweine und vor allem der Rehe.“ Denn nur wenn die Anzahl der Rehe im Revier auf einem waldverträglichen Niveau liegt, können bei den naschhaften Pflanzenfressern beliebte Baumarten wie Eiche und Vogelkirsche erfolgreich aufwachsen.
Gerade angesichts des durch den Klimawandel immer rascher fortschreitenden Absterbens von hitze- und dürreempfindlichen Baumarten wie Fichte und Kiefer ist das Gedeihen solcher klimarobusten Baumarten von größter Bedeutung. Schöner Nebeneffekt: Das Fleisch der fachmännisch erlegten Tiere, das sogenannte Wildbret, ist gesund und schmeckt gut. Passenderweise ist einer aus dem Jagdteam ein für seine Wildbret-Spezialitäten bekannter Nürnberger Sterne-Koch. Wie Jüstl betont, unterstützen die Jäger den Waldumbau nicht gegen Entgelt, sondern in ihrer Freizeit. „Hobby-Jäger“ lassen sie sich dennoch nur ungern nennen: „Richtig ausgeübte Jagd ist ein anspruchsvolles Handwerk, das gelernt und geübt sein will. Wir tragen große Verantwortung.“ merkt Karlheinz Kerscher, der schon langjährig in Behringersdorf jagt, an.
Zuletzt macht dem Forstbetrieb Nürnberg nicht nur der Klimawandel, sondern auch der Fachkräftemangel zu schaffen: Die Waldarbeiter sind stark eingespannt. Sie müssen vom Borkenkäfer befallene Bäume suchen, Mischbaumarten pflegen und Baumnachwuchs für den „Klimawald der Zukunft“ pflanzen. „Da drohte die Pflege der Sitzbänke im Revier ins Hintertreffen zu geraten.“ gibt Kim Jüstl zu. Doch ohne Zutun wachsen Gras und Brennesseln die Wald-Möbel ein. Wenn deren Holz dann immer feuchter wird, werden die Bänke und Tische rasch morsch. Wenig einladend und im schlimmsten Fall sogar gefährlich.
Dankenswerterweise sprang in dieser Situation das Jagdteam ein: Mit Ortskenntnis und dem passenden Werkzeug ausgestattet konnten die Wald-Rastplätze rasch wieder hergerichtet werden. „Diesmal haben sich unsere Jägerinnen und Jäger nicht nur um die Waldverjüngung verdient gemacht, sondern auch für die Erholungssuchenden ins Zeug gelegt – dafür gebührt Ihnen großer Dank!“, so das Resümee der Försterin.
]]>14. August 2024, Bodenmais/Bretterschachten/Schareben - Bayern ist mit rund 2,56 Mio. Hektar zu einem Drittel seiner Fläche bewaldet und gehört damit zu den waldreichsten Bundesländern. Der Wald schützt vor Naturgefahren wie Lawinen, Erdrutschen und Hochwasser. Er ist Lebensraum für Wildtiere und Erlebnis- und Erholungsraum für unsere Zivilisationsgesellschaft. Die nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ist vor dem Hintergrund von Klimawandel, Energieknappheit und Umweltbedrohung eine Frage der Vernunft.
Unsere Gesellschaft ist auf vielfältige Weise mit dem Wald verbunden. Sie zieht Nutzen aus seinen Wohlfahrtswirkungen und stellt dementsprechende Anforderungen an die Erhaltung und Bewirtschaftung des Waldes - wichtige Gründe, sich mit dem Thema "Wald und Gesellschaft" intensiv zu beschäftigen.
Und hier kommt die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) mit Sitz in Freising/Weihenstephan ins Spiel: Mit einer praxisorientierten Forschungsarbeit und der Weitergabe von Wissen unterstützt sie die bayerischen Waldbesitzer sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger in Bayern und auch über die Landesgrenzen hinaus.
An der LWF gibt es neben der Leitung und den Stabsstellen 9 Abteilungen mit rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Kleine Teams mit kurzen Kommunikationswegen erlauben eine effektive Arbeit. Die Forschungsteams bestehen aus Forstleuten mit wissenschaftlicher Ausbildung, erfahrenen Forstpraktikern und Spezialisten anderer Fachrichtungen, die immer auch den Kontakt zur Praxis suchen.
Eine dieser Abteilungen heißt „Waldbesitz, Beratung, Forstpolitik“ und beschäftigt sich mit genau diesen Fragen. Was lag dann näher, als sich praktisch und vor Ort in einer Exkursion in einem „kombinierten Wald- und Erholungskomplex“ diesem Thema anzunähern – und wo gibt es diese Thematik: in den Alpen und in Bodenmais: ca. 3.600 Einwohner, ca. 5.300 Fremdenbetten mit rund 800.000 Übernachtungen im Jahr, und das unmittelbar angrenzend an 8.200 ha Staatswald des Forstbetriebs Bodenmais – auf der Arbersüdseite befindet sich mehr als die Hälfte des Bodenmaiser Staatswaldes.
Abteilungsleiter Florian Geiger: „wir wollten uns das mal vor Ort ansehen – Tourismus an sich, Zusammenarbeit mit Tourismus in der Region, Erholungskonzept, Waldbau/Forstwirtschaft und Tourismus, Besucherlenkung, Öffentlichkeitsarbeit, evtl. Konflikte – eigentlich viel zu viel für nur einen Tag!“
Aber Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl hatte ein Programm „gestrickt“, in dem man alle diese Punkte quasi im Vorbeifahren „abarbeiten“ konnte. Unterstützung kam dazu vom ehemaligen Bodenmaiser Bürgermeister Fritz Wühr, der vor diesem Amt als Revierförster im Forstamt Bodenmais tätig war, und anschließend bis zu seinem Ruhestand an der LWF gearbeitet hat.
So konnten sich die Exkursionsteilnehmer auf einer langen „Schleife“ durch den Staatswald – vom Bretterschachten über die Auerhahnstrasse zur Schareben, und natürlich bei schönstem Wetter auch noch zum Arbergipfel, selber ein Bild machen und all die Dinge diskutieren, die in Sachen Tourismus den Forstbetrieb Bodenmais und/oder die Gemeinde immer wieder vor neue Herausforderungen stellen. Florian Geigers Fazit: „was wir hier gesehen haben, zeigt, dass sich hier eine langjährige Zusammenarbeit tagtäglich neu bewährt!“
]]>14. August 2024, Hohenroth – Nach dem großen Erfolg vom letzten Jahr bot der Forstbetrieb Bad Brückenau der Bayerischen Staatsforsten AöR auch dieses Jahr wieder ein „Waldabenteuer mit dem Förster“ im Zuge des Ferienprogrammes der NES-Allianz an. 23 Kinder aus Unter- und Oberebersbach haben sich dafür am Waldspielplatz Hohenroth getroffen. Organisiert wurde der Termin von Revierleiter André Schönfeldt, der das Staatsforstrevier Unterebersbach leitet. Unterstützung erhielt er dabei von seiner Frau Lydia, die zertifizierte Waldpädagogin und Erzieherin ist, sowie von Forstanwärterin Yvonne Kocher.
Nach einer kurzen Begrüßung am Parkplatz des Waldkindergartens ging es direkt weiter in Richtung Waldspielplatz. Dort angekommen mussten die Kinder ihre Namensschilder suchen, die den Spuren nach von einem vorwitzigen Luchs versteckt wurden. Nach der Vorstellungsrunde ging es nun richtig hinein in den Salzforst. In einem mit Moos bedeckten Fichtenbestand konnten die Kinder kurz im Wald ankommen und bewiesen eindrücklich wie viel Tiere des Waldes sie schon kennen.
Bei dem Spiel „Wer bin ich?“ bekam jedes Kind abwechselnd ein Waldtier auf den Rücken befestigt und musste durch „Ja“- oder „Nein“-Fragen über seine Mitspieler herausbekommen welches Tier es ist. Über verschlungene Wildwechsel ging es nun tief in die Waldbestände hinein, bis eine Lichtung mit Streuobstwiese in Sicht kam. Dort angekommen konnten die Kinder in der Rolle des Luchses ihre Anpirschfähigkeiten unter Beweis stellen. Wurden sie dabei jedoch vom Reh entdeckt, erwartete die wasserscheue Raubkatze eine Dusche mit der Wasserspritzpistole.
Nach einer ausgiebigen Brotzeit, die von den Bayerischen Staatsforsten gespendet worden war, ging es weiter zu einem Jägerstand. Dort schlüpften die Kinder in die Rolle des Eichhörnchens und mussten Nüsse als Nahrungsvorräte für den Winter verstecken. Über mehrere Runden galt es nun eine gewisse Anzahl an Nüsse wiederzufinden, um den harten Winter zu überleben. Die Anzahl der Verstecke und die Anzahl an Nüsse pro Versteck blieb dabei jedem selbst überlassen. Wer hier nicht kreativ genug war lief Gefahr von fiesen Raubhörnchen ausgeplündert zu werden.
Auf dem Rückweg hatten die Kinder noch Gelegenheit, sich über selbstgesammelte Materialien ein Waldbild zu basteln, das als bleibende Erinnerung mit nach Hause genommen werden konnte. Nach 2,5 km und drei Stunden konnten die glücklichen jungen Waldexperten nach einer Abschlussrunde und der Überreichung von Kinderkappen in die Arme der wartenden Eltern entlassen werden.
]]>08. August 2024, Roßhaupten – Die Bayerischen Staatsforsten und der Bund Deutscher Forstleute (BDF) organisieren gemeinsam eine umfassende Prüfungssimulation.
Mehr denn je braucht es gut ausgebildete Försterinnen und Förster, die die wichtigen Aufgaben im Wald bewältigen und dessen Zukunft sichern können: Die Anforderungen an den Wald nehmen stetig zu. Klimawandel, die vielfältigen Erwartungen der Gesellschaft an das Ökosystem Wald als Ort der Erholung, seine Aufgaben rund um den Erhalt der Biodiversität, aber auch seine Rolle als Energie- und Rohstofflieferant sind groß.
Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting erklärt: „Der Umbau unserer Wälder hin zu einem klimafesten Zukunftswald erfordert absehbar noch mehr Aufmerksamkeit und Fachkenntnis“. Er fährt fort: „Wir müssen sicherstellen, dass wir genügend engagierte Fachleute für diese wichtige Aufgaben gewinnen. Deshalb unterstützen die Bayerischen Staatsforsten ausdrücklich solche Maßnahmen. Ausbildung hat für die BaySF einen sehr hohen Stellenwert“.
Deshalb war das Revier Sulzschneider Wald, das zum Forstbetrieb Sonthofen der Bayerischen Staatsforsten gehört, Schauplatz einer zweitägigen Ausbildungsmaßnahme für angehende Forstfachleute. 27 Anwärterinnen und Anwärter für den gehobenen technischen Forstdienst aus ganz Schwaben und Oberbayern reisten am letzten Juliwochenende in das „Senkele“ in der Nähe von Roßhaupten im Allgäu.
Ein weiterer wichtiger Schritt ihrer Ausbildung steht an: Die angehenden Forstfachleute bereiten sich derzeit auf ihre Prüfung zur Forstinspektorin oder Forstinspektor vor. Sie wird im Oktober dieses Jahres an der Forstschule in Lohr am Main, der zentralen Ausbildungsleitstelle für die forstlichen Nachwuchskräfte in Bayern, stattfinden.
Die Aussichten für ihren Beruf, der vielen als Traumberuf gilt, sind derzeit exzellent. Die angehenden Fachleute sind nicht zuletzt durch den anstehenden Generationswechsel gefragt wie selten zuvor.
Die Bayerischen Staatsforsten haben in Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem BDF (Bund Deutscher Forstleute) Schwaben einen anspruchsvollen Prüfungsparcours erstellt. An einzelnen Stationen wurden die Themen Waldbau im Klimawandel, Bodenkunde, Artenkenntnis, Naturschutz, sowie technische Produktion abgefragt. Aber auch „Soft Skills“ wie Beratung für Privatwaldbesitzer oder Pädagogik standen auf dem Programm und konnten geübt werden. Die zwei Tage zeigten den Teilnehmenden auf, wo es gegebenenfalls noch Lücken in ihrem Kenntnisstand zu füllen gilt.
Die beiden verantwortlichen Organisatoren waren Johannes Nachbar, der als Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten für das Revier Sulzschneider Wald verantwortlich ist und Mathias Burghard vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Krumbach-Mindelheim. Sie bringen sich auch als Jugendvertreter des BDF Schwaben aktiv in die Ausbildung des forstlichen Nachwuchses ein. Beide zeigten sich vom Engagement der Teilnehmenden beeindruckt und betonten ausdrücklich die guten Berufsaussichten der angehenden Försterinnen und Förster: „Nach bestandener Prüfung können die Prüflinge bei den Bayerischen Staatsforsten oder bei Behörden arbeiten. Aber auch im Privat- oder Körperschaftswald sind ihre Kenntnisse gefragt“, zeigen sich Johannes Nachbar und Mathias Burghard sicher.
]]>07. August 2024, Weißbach - Die Bayerischen Saalforste erhalten auf ihren Flächen im Naturpark Weißbach die Artenvielfalt auf Bergmahdern durch eine Kooperation mit dem Österreichischen Alpenverein – Sektion Leogang – im Naturpark Weißbach. Seltene Insekten und Pflanzen und auch die Gemeinschaft der Freiwilligen Helfer profitieren.
Mit dem Projekt „Mahd einmahdiger Wiesen im Naturpark Weißbach bei Lofer“, wird deren Erhalt gesichert. Aktiv sind Freiwillige der Alpenvereinssektion Leogang im Naturpark Weißbach auf Flächen der Bayerischen Saalforste,. Dieses Engagement wurde im Januar 2018 mit dem österreichischen Naturschutzpreis "Die Brennnessel – Naturschutz is ka gmahde Wies'n" ausgezeichnet.
Rund 20 Freiwillige mähten und rechten in der ersten Augustwoche 2024 bei sommerlichem Wetter. Die Erfolge auf diesen stets einmal im Jahr gemähten steilen Berghängen wurden in den letzten Jahren mittels einer Expertenkartierung von seltenen Schmetterlingen und Heuhupfern sichtbar. Wiederholungsaufnahmen sollen auf dem naturschutzfachlich wertvollen Mahder auch langfristig die Erfolge aufzeigen. Die Bergmahder sind voll mit seltenen Insekten und Pflanzen. So wurde z. B. der
Thymian-Ameisenbläuling, der Komma-Dickkopffalter sowie die Alpine Gebirgsschrecke
nachgewiesen. Ersterer ist im Salzburger Alpenvorland bereits ausgestorben. In Bayern ist sie als stark gefährdet geführt. Der Dickkopffalter ist für das Land Salzburg im Alpenvorland in der Kategorie „stark gefährdet“ aufgeführt. Die Alpine Gebirgsschrecke ist ein europäischer Endemit, der nur mit großen Verbreitungslücken von den Pyrenäen über die Alpen und einige zentraleuropäische Gebirge bis in die Karpaten vorkommt.
Seit den 1960er bis vor knapp 10 Jahren wurden die steilen Bergmahder im Hinterthal im Naturpark Weißbach nicht mehr gemäht. Sie drohten mit Bäumen zuzuwachsen. Ein blumen- und insektenreiches Kleinod wird nunmehr im siebten Jahr durch Mähen von freiwilligen Helfern erhalten.
Die Gemeinschaft der Alpenvereinssektion profitiert von der etablierten Mahdaktion: Junge und ältere Mitglieder arbeiten zusammen, kommen ins fachsimpeln über die schwere Bergbauernarbeit, erspüren die großartige Landschaft mit selten Pflanzen sowie Insekten und machen gemeinsam Brotzeit am schattigen Waldrand oberhalb der Mahder.
Forstbetriebsleiter Thomas Zanker und Revierleiter Christoph Dinger halfen selber bei der Aktion mit und freuen sich zusammen mit den Freiwilligen des ÖAV Leogang über die sichtbaren Erfolge dieser Biotoppflege.
Nicht umsonst prangt auf dem Logo des Naturparks Weissbach ein Schmetterling. Die enge Verzahnung von Waldlebensräumen, die von den Bayerischen Saalforsten naturnah bewirtschaftet werden und Bergmahdern sowie Almen, die durch diese Aktion und viele fleissige Bergbauern erhalten werden, bieten eine Artenvielfalt auch an Schmetterlingen und Heuhupfern, die ihresgleichen sucht.
]]>30.07.2024, Bad Wiessee – Fünf Tage lang packten die Hilfswütigen der Aktion Schutzwald im Forstbetrieb Schliersee der Bayerischen Staatsforsten an. Die bunte Truppe ist dem Ruf des Deutschen Alpenvereins gefolgt, der dieses Jahr zum 40. Mal die Aktion Schutzwald zusammen mit den BaySF durchführt. Dabei lernten sie, wie viel Arbeit (und Schwitzen) die Pflege des Schutzwaldes und damit Umweltschutz bedeutet.
Unter fachkundiger Anleitung der Forstwirte Hansi Leo, Anian Stigloher und Franz Tafertshofer wurde eine Waldfläche für das Auerwild attraktiver gestaltet, Jungbäume gegen Wildverbiss geschützt, Hochsitze gebaut, vom Borkenkäfer befallene Fichten handentrindet sowie junger Schutzwald und Steige gepflegt. Um den Schutzwald für den Klimawandel zu rüsten, wurden hierbei junge Tannen und seltenes Laubholz gegenüber Konkurrenzvegetation gefördert, denn ein gemischter Bergmischwald ist die beste Prävention vor den bevorstehenden Klimarisiken. Zur Verbesserung der Habitatstrukturen für das Auerwild wurde eine potenzielle Brutfläche von Schlagabraum geräumt. Normalerweise belässt man einen Teil des Kronenmaterials, den sog. Daxen als Nährstofflieferanten an Ort und Stelle im Bestand. Sperrige Äste können allerdings während der Aufzuchtzeit für die kleinen Auerküken Barrieren bilden und wurden daher entfernt.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Aktion Schutzwald hatten während dieser Woche die einzigartige Möglichkeit, die Alpen und den Bergwald einmal aus ganz anderer Perspektive kennen zu lernen und einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Ohne den Schutzwald wären Teile der Bayerischen Alpen unbewohnbar, denn dieser hält Steinschlag, Felsstürze, Muren und Lawinen von den Tallagen fern. Gleichzeitig ist er wichtig für das Trinkwasser und bietet Tieren und Pflanzen Lebensraum. Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten haben Gebirgswälder widrige Wachstumsbedingungen, sodass insbesondere in gestörten Bereichen, etwa durch Borkenkäfer oder Sturm, eine sorgfältige Pflege notwendig ist.
Aktion Schutzwald
Seit 1984 engagiert sich der Deutsche Alpenverein für den alpinen Schutzwald. Was mit einer bis zwei Aktionen pro Jahr begann, hat sich heute zu einem umfangreichen Programm mit bis zu 20 Aktionswochen entwickelt. 2007 wurde das Projekt mit dem Alpinen Schutzwaldpreis ausgezeichnet. An der Aktion Schutzwald beteiligen sich pro Jahr insgesamt rund 130 Helferinnen und Helfer.
Weitere Informationen & Anmeldung:
https://www.alpenverein.de/verband/natur-und-klima/aktion-schutzwald
Zur Website des Forstbetriebs:
www.baysf.de/schliersee
Ebrach, 02. August 2024 – Der Sommer-Regionalmarkt am Baumwipfelpfad Steigerwald war auch in diesem Jahr, am 28. Juli, ein voller Erfolg. Trotz der aktuellen Baustelle und den damit verbundenen Umleitungen fanden über 4.500 Besucherinnen und Besucher den Weg zu dieser beliebten Veranstaltung. Bei strahlendem Sonnenschein und guter Laune konnten die Gäste eine Vielzahl regionaler Produkte entdecken und genießen.
Das Team des Baumwipfelpfad Steigerwalds möchte sich auf diesem Wege herzlich bei allen Besucherinnen und Besuchern für ihre Geduld und ihr Verständnis angesichts der Bauarbeiten bedanken – seit 1. Juli wird rund um den Baumwipfelpfad in Ebrach gebaut, die B22 nach Ebrach West ist bis vermutlich Ende 2024 gesperrt: Ausflügler zum Baumwipfelpfad müssen bis dahin zum Teil mit großräumigen Umleitungen und längeren Fahrzeiten rechnen.
„Dass trotzdem so viele Menschen am vergangenen Sonntag bei uns waren, wissen wir sehr zu schätzen! Besonders freuen wir uns aber auch über das vorbildliche Verhalten der Gäste, die unseren Pfad und den Wald sauber hinterlassen haben. Das zeigt einmal mehr den hohen Stellenwert, den Nachhaltigkeit und Respekt gegenüber der Natur bei unseren Besucherinnen und Besuchern einnehmen“, resümiert Sandra Fischer, Leiterin des Baumwipfelpfads Steigerwald, erfreut. Ein großes Dankeschön gilt auch allen Ausstellern, Händlern und Beteiligten vor Ort, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben.
In Ebrach wird sich jetzt auf den nächsten Regionalmarkt am 29. September vorbereitet. Wer als Aussteller dabei sein möchte, kann sich direkt via eMail bei info-baumwipfelpfad@baysf.de melden.
Bei Fragen zum Regionalmarkt und rund um den Pfad steht das Team des Baumwipfelpfads Steigerwald auch unter 09553-98 980-102 gerne zur Verfügung.
Die aktuelle Pressemitteilung gibt es hier zum Download.
]]>31. Juli 2024, Fichtelberg – Mitarbeiter des Forstbetriebs Fichtelberg trainieren die Rettung eines verletzten Mitarbeiters von einem hohen Baum herab.
Alois Krockauer, Forstwirt bei den Bayerischen Staatsforsten, ist seit vielen Jahren Baumsteiger. Die Zapfenernte gehört ebenso zu seinen Aufgaben, wie das Fällen von „Problembäumen“, die z.B. unter beengten Platzverhältnissen zwischen Gebäuden stehend in kurzen Stücken von oben her abgetragen werden müssen. Mit ihm unterwegs ist heute sein Kollege Janis Schemm, der ebenfalls die Spezialausbildung zum Baumsteiger absolviert hat. Hoch oben in einer mächtigen Fichte, gut 25 m über dem Boden wird es Alois Krockauer plötzlich ganz schwummerig im Kopf. Sei es wegen der hohen Temperaturen oder als Folge der anstrengenden Kletterpartie spielt sein Kreislauf verrückt. Mit letzter Kraft ruft er seinen Kollegen zur Hilfe. Innerhalb von wenigen Augenblicken steht Janis Schemm am Fuß des Baumes, auf dem in schwindelnder Höhe sein ohnmächtiger Kollege in seinem Klettergurt hängt. Routiniert bereitet der Retter seine Ausrüstung vor und beginnt, mit seinen Steigeisen im Holz Halt suchend, den Baum zu ersteigen. Oben beim ohnmächtigen Kollegen angekommen, checkt er kurz die Lebenszeichen. Dann hängt er das „Opfer“ fachkundig in seine eigene Sicherung und seilt sich mit seinem Kollegen ab. Hinunter auf den sicheren Boden. Dort angekommen leitet er die weiteren Erste-Hilfe-Maßnahmen ein.
Übungsende!
Denn das Ganze war zum Glück nur ein Training, das Florian Manske, Servicestellenleiter am Forstbetrieb Fichtelberg für die Baumsteiger angesetzt hat. „Wir trainieren mit unseren Baumsteigern jährlich das Abseilen aus einer Baumkrone und die Rettung der Kameraden. Denn nur wer regelmäßig übt, hat im Notfall auch die Routine, die richtigen Handgriffe zur Bergung auszuführen, ohne dabei sich und den zu rettenden Kollegen in Gefahr zu bringen.“ Oberstes Prinzip bei der Höhenrettung ist es, überlegt und mit der nötigen Ruhe zu handeln ohne in Hektik zu geraten. Und das muss immer wieder geübt werden „Unsere Baumsteiger haben heute wieder einmal bewiesen, dass sie einen guten Ausbildungsstand haben. Als Spezialisten arbeiten sie sicher und unfallfrei in den höchsten Baumkronen. Und darauf sind sie auch ein bisschen stolz.“
]]>24. Juli 2024, Lauterhofen – In einer groß angelegten Waldbrandübung im Gemeindebereich Lauterhofen haben die Bayerischen Staatsforsten das Forschungsprojekt zur Entwicklung einer Drohne zur Waldbrandfrüherkennung maßgeblich unterstützt. Das Projekt, geleitet von der Friedrich-Alexander-Universität und dem Fraunhofer Institut, hat zur Gründung des Start-Up Unternehmens Evolonic geführt. Die innovative Langstreckendrohne, die mit Sensoren und künstlicher Intelligenz ausgestattet ist, erkennt Waldbrände frühzeitig und überträgt die Koordinaten und Luftbilder in Echtzeit an die Einsatzleitung.
Reale Übung als wichtiger Trainingsschritt
Am vergangenen Samstag nutzte das Entwicklerteam die Waldbrandübung, um die automatische Bilderkennung der Drohne weiter zu verbessern. Die Einsatzleitung am Feuerwehrgerätehaus Pettenhofen konnte die Drohnenbilder und -positionen in Echtzeit verfolgen. „Der Einsatz von Drohnen führt nicht nur zu einer Beschleunigung im laufenden Einsatz, weil Brandherde viel schneller gefunden werden können. Sie würde uns auch im Vorfeld schon enorm entlasten, weil die personalintensiven Waldbeobachtungsflüge so möglicherweise reduziert werden können. Das hilft uns sehr“, erklärt Harald Schiller, Forstbetriebsleiter des Forstbetriebs Allersberg der Bayerischen Staatsforsten.
Umbau hin zum Mischwald wichtiger Präventionsschritt
Bei der Waldbrandbeobachtung via Flugzeug, wie sie ab einer Waldbrandgefahr Stufe 4 in Bayern durchgeführt wird, sind ja auch immer wieder Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten mit im Einsatz – das bindet Personal. „Damit diese, wenn auch noch so effektive Waldbrandbekämpfung überhaupt nicht notwendig wird, wenden die Bayerischen Staatsforsten viel Arbeit und Mühe auf, um brennende Wälder erst gar nicht entstehen zu lassen. Über alle Reviere und Betriebe hinweg treiben wir die Umwandlung des Waldes zu einem Klima-Mischwald der Zukunft mit vielen Laubbaumarten weiter voran, der neben der Trockenheit der letzten Hitzesommer auch Waldbränden gegenüber viel resilienter ist“, sagt Schiller weiter. „Laubwald brennt einfach weniger leicht als Nadelholzforste.“
Grafenbucher Forst ist optimales Setting
Begutachten kann man diesen Waldumbau auch im Grafenbucher Forst im weit ausgedehnten Forstrevier Hersbruck von Revierleiter Michael Ludwig, dem Schauplatz der Waldbrandübung: „Im Grafenbucher Forst finden wir einen Bestand mit vorrangig Fichte vor der sich intensiv im Waldumbau befindet“, sagt Ludwig. Der landschaftlich wunderschöne Forst im Landkreis Neumarkt zieht sich auf das Jurahochplateau und rund 600 Höhenmeter hinauf. „Für die Feuerwehr ist das ein optimaler Einsatzort, weil sich zu einer ausgedehnten Waldfläche eine gute Infrastruktur mit Forstwegen gesellt“, so der Revierleiter.
Großes Interesse bei Fachpublikum und Politik
Neben 45 Einsatzkräften der örtlichen Feuerwehren verfolgten zahlreiche Fachbehörden, Fachstellen aus Bayern sowie Vertreter der Politik die Übung vor Ort. Kreisbrandrat Jürgen Kohl und Mitentwickler Tobias Raczok stellten den anwesenden Gästen das Forschungsprojekt vor, das auch durch ein Kamerateam des Mitteldeutschen Rundfunks dokumentiert wurde.
Vernetztes Zusammenwirken aller Fachstellen
Ein zentrales Element der Übung war die enge Zusammenarbeit zwischen Forstwirtschaft, Feuerwehren und Fachbehörden. Das BayernLAB Neumarkt i.d.OPf. entwickelte spezielle Waldbrandeinsatzkarten, die einsatzrelevante Daten wie Wasserleitungen, Löschwasserentnahmestellen und die Befahrbarkeit von Forstwegen enthielten. Diese Karten, sowohl digital als auch gedruckt verfügbar, erleichterten die Einsatzplanung und -abwicklung erheblich. „Es sei genau dieser vernetzte Ansatz, durch den eine noch bessere Vorbereitung auf klimatisch bedingt häufiger drohende Waldbrände erreicht werden kann. Gerne habe man als Feuerwehr die Forschung in diesem Bereich durch Einbindung in die Übung unterstützt“, so Kreisbrandrat Jürgen Kohl.
Positives Fazit und Ausblick
Am Ende der Übung zogen alle Beteiligten ein positives Fazit. Die Bayerischen Staatsforsten betonten die Bedeutung innovativer Technologien wie der Drohne von Evolonic für die Waldbrandprävention und -bekämpfung. Künftig wird das System wertvolle Unterstützung aus der Luft leisten können und somit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der bayerischen Wälder und ihrer Bewirtschaftung leisten.
]]>Regensburg, 23. Juli 2024 – Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) arbeiten weiterhin mit Hochdruck am Ausbau der Windenergie im Staatswald: Für fünf Windenergieanlagen (WEA), die im Landkreis Donau-Ries entstehen, wurde nun der Pachtvertrag zwischen der Betreiberfirma und den BaySF unterzeichnet.
Der Bau des neuen Windparks ist im April vom Landratsamt Donau-Ries genehmigt worden, die Standorte der Anlagen werden im Staatswald zwischen den Gemeinden Holzheim und Thierhaupten liegen. Bei einem der fünf Windräder haben sich die ortsansässigen Bürgerinnen und Bürger in Form einer Bürgerenergiegenossenschaft beteiligt. Das bedeutet, dass die Mitglieder der Genossenschaft finanziell direkt von den Erträgen der Windkraftanlage profitieren. Errichten und betrieben wird die Anlagen die Betreibergesellschaft Uhl Windkraft.
„Ein weiterer wichtiger Schritt ist gemacht worden, um die Region Donau-Ries mit grünem Strom zu versorgen. Ich freue mich, dass der Ausbau der Windenergie auf den Flächen der Staatsforsten so zügig voranschreitet“, so der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer.
Noch in diesem Jahr werden die entsprechenden Flächen für den Bau vorbereitet. Im Laufe des kommenden Jahres werden die Anlagen errichtet und 2026 sollen sie ans Netz gehen. Die modernen Windenergieanlagen des Herstellers Vestas leisten unter Volllast einen Stromertrag von etwa 60 Mio. Kilowattstunden und liefern somit künftig grünen Strom für ca. 17.000 Haushalte in der Umgebung.
Auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten befinden sich aktuell bereits 101 Windenergieanlagen in Betrieb. Im Moment sind 31 Standortsicherungsverträge abgeschlossen, die mittelfristig Kapazität für bis zu 138 weitere Windenergieanlagen bieten. Im Landkreis Amberg-Sulzbach läuft im Moment das Auswahlverfahren für einen weiteren Standort für bis zu vier Windräder.
Aktuelle Auswahlverfahren für neue Anlagen werden laufend auf der Webseite der BaySF veröffentlicht: www.baysf.de/windenergie
]]>17. Juni 2024, Bodenmais/Deggendorf - Das Gartenfest des Neuen Rathauses stand dieses Jahr ganz im Zeichen von Regionalität und Fairness. Unter dem Motto „regional fairwurzelt“ lud die Stadt Deggendorf zu einem Fest ein, das nicht nur gesellige Unterhaltung versprach, sondern auch einen Beitrag zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit leistete.
Der Garten des Neuen Rathauses wurde zum Schauplatz verschiedenster Aktionen: Von einer Hüpfburg und Kinderaktivitäten durch das Jugendcenter 4You über Open-Stage-Performances durch die Kulturlichtung e.V. bis hin zu Informationen über Foodsharing, Barrierefreiheit und die Unterstützung von Menschen mit Behinderung, und dazu kamen noch viele weitere Akteure. Auch die Stadtwerke und das Freizeit- und Erlebnisbad „elypso“ präsentierten sich mit einem Gewinnspiel, bei dem als 1. Preis ein Balkonkraftwerk winkte. Der 2.Preis war dann „1 Ster Brennholz“, gestiftet von der WBV Deggendorf.
Im „Stadtgebiet“ Deggendorf gibt es reichlich Wald – und zwar den „quasi“-Stadtwald der St. Katharinenspitalstiftung, große Teile der BaySF-Reviere Irlmoos und Rusel und auch jede Menge Privatwald. Deshalb ließen sich der FB Bodenmais, das AELF Deggendorf-Straubing und die WBV Deggendorf nicht zweimal fragen, ob sie mit einem gemeinsamen Infostand die Themen „Nachhaltigkeit“ und „Klimawald“ zu Schau stellen wollten.
Als „Blickfang“ diente ein fast nagelneuer Harvester des Typs PONSSE Cobra. Mit dieser Maschine und auch mit anderem Equipment ist die Firma Stieglbauer bereits in der dritten Generation für den Staatsforst und die lokalen und regionalen Waldbesitzer tätig.
Auch der herbeigeeilte Oberbürgermeister Dr. Christian Moser nutzte die Gelegenheit, um sich das Geschehen „von oben“ anzusehen, nämlich aus der Kabine des Harvesters. Sein Kommentar: „als Maschinenführer müsste ich wohl noch ganz viel üben, aber heute schaue ich da begeistert auf ein Fest für die ganze Familie, das Gemeinschaft und Verantwortungsbewusstsein vereint!“
]]>16. Juli 2024, Bodenmais - Damit Urlaubsgäste und Einheimische ihre (E)-Mountainbikes sicher abstellen können, hatte die Bodenmais Tourismus und Marketing GmbH die Idee, Fahrradständer aus heimischen Bäumen anfertigen zu lassen. Der Forstbetrieb Bodenmais der Bayerischen Staatsforsten war gleich mit ihm Boot und hat die Bike-Ständer nicht nur in seiner Lehrwerkstatt selbst angefertigt, sondern auch komplett gesponsert. Insgesamt vier Ständer wurden von den Auszubildenen um Ausbilder und Forstwirtschaftsmeister Paul Hilgart angefertigt und der BTM zur Verfügung gestellt. Diese wiederum gab die Ständer an interessierte Gastronomen weiter. Neben dem Ofenstüberl, der Metzgerei Einsle und dem Hotel Kronberg befindet sich auch am Vital-Zentrum ein neuer Bike-Ständer aus Holz. „Unser Dank gilt Forstbetriebsleiter Jürgen Völkl und seinem Team. Die Zusammenarbeit mit den Staatsforsten funktioniert stehts „auf kurzem Wege“ und völlig unkompliziert“, bedankte sich BTM-Mitarbeiter Tobias Wolf.
]]>Heigenbrücken, 16. Juli 2024 – Der Forstbetrieb Heigenbrücken der Bayerischen Staatsforsten freut sich, die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Mountainbike-Gruppe „LA-Trails“ bekannt zu geben. Nach einer intensiven Testphase konnte nun die offizielle Eröffnung des neuen „Trail-Parks“ mit Vertragsunterzeichnung am Fuße der Strecke gefeiert werden.
Wie kam es dazu? Zu Beginn des Jahres 2022 erreichte den Forstbetrieb Heigenbrücken eine E-Mail von „LA-Trails“, einem Zusammenschluss junger Mountainbiker aus Laufach. Ziel war es, die inoffiziell errichteten Trails in den Staats- und Gemeindewäldern zu legalisieren und Konflikte zwischen Förstern und der Mountainbike-Szene zu vermeiden.
„Wir als Bayerische Staatsforsten haben die Mission den besten Wald zu gestalten. Dies bedeutet für mich eine multifunktionale Forstwirtschaft, die die Möglichkeit bietet, viele Interessen am Wald zu verbinden“, sagt Maurice Schwarz, Forstbetriebsleiter des Forstbetriebs Heigenbrücken der Bayerischen Staatsforsten. „Beim LA-Trail-Projekt ging es darum, zu zeigen, dass ein solches Waldmanagement für alle Beteiligten Vorteile bringt. Der Erfolg freut mich ungemein.“
Angesichts der wachsenden Zahl an Anfragen und den bereits getätigten Investitionen in die Beseitigung illegaler Trails beschäftigte sich der Forstbetrieb von Anfang an intensiv mit dem Projekt. Ein gemeinsamer Ortstermin mit den Vertretern von LA-Trails, dem Bürgermeister der Gemeinde Laufach, dem Fachreferenten für Naturschutz der UNB Aschaffenburg und weiteren Akteuren bot die Möglichkeit, das Vorhaben im Detail zu besprechen. Dieser vermeintlich kurze Kennenlerntermin entpuppte sich als eine anspruchsvolle, achtstündige Wanderung durch das Gelände. Am Ende des Tages wurde deutlich, mit wie viel Herzblut Dominik Elsässer, Christopher Imhof, Daniel Imhof und Harald Krebs von LA Trails an der Umsetzung arbeiten.
„Das Mountainbiken abseits von Wegen und die damit verbundenen Konflikte beschäftigen uns als Förster schon länger. Aus diesem Grund wollten wir eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten finden und haben mit dem LA-Trail-Projekt einen Weg zur Kooperation gefunden“, erläutert Schwarz weiter.
Im Gegensatz zum gängigen Zeitgeist streben die Trail-Bauer von LA-Trails nicht nach immer spektakuläreren Highlights. Vielmehr geht es ihnen darum, mit minimalem Einfluss auf die Natur maximalen Fahrspaß zu bieten. Gebaut wird ausschließlich mit vor Ort befindlichen Materialien und ohne Einsatz von Baumaschinen, wodurch die Natur zum Strecken-Shaper wird. Sensible und naturschutzfachlich wertvolle Gebiete werden bewusst ausgespart und Waldgebiete mit interessanter Topografie aufgesucht. Zielgruppe sind die lokalen Mountainbiker und das Motto „von Locals für Locals“ wird konsequent gelebt.
„Mit gegenseitigem Respekt, Kompromissbereitschaft und klar kommunizierten Zielen unter allen Beteiligten entwickelte sich über die bald dreijährige Zusammenarbeit ein hervorragendes Konzept und eine sehr angenehme Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, sagt Dominik Elsässer von LA Trails. „Die Trails kommen in der Bike-Szene sehr gut an und wir sind froh, die Hürden der Legalisierung genommen zu haben.“
Nach mehreren Terminen mit den betroffenen Behörden entschloss sich der Forstbetrieb, zunächst einen der zwei geplanten Trails zu genehmigen. Da Mountainbiking ein risikobehafteter Sport ist, war es schwierig abzuschätzen, wie intensiv der Trail genutzt wird und welche Herausforderungen auftreten könnten. Während einer zweijährigen Testphase sollten diese Fragen beantwortet werden. Nun, da die Testphase abgeschlossen ist, haben sich sämtliche Bedenken in Luft aufgelöst. Das Projekt hat sich als voller Erfolg erwiesen: Die Zusammenarbeit mit den Mountainbikern verlief reibungslos, es gab keine Beschwerden, und seitdem mussten keine illegalen Trails mehr beseitigt werden.
Auch der MTB-Beauftragte des Forstbetriebs, Revierleiter René Arnold, hat den Trail bereits getestet und sehr positives Feedback gegeben: „Der Trail ist der Hammer, er enthält alles, was sich ein Mountainbiker so wünscht und kommt komplett ohne künstliche Bauwerke aus. Für mich als bikender Förster ein absolutes Highlight.“
„Das Projekt ist beispielhaft für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Bikern und Förstern und zeigt, dass es nur miteinander und nicht gegeneinander geht“; resümmiert Tobias Ringel, Stellvertretender Leiter des Forstbetriebs und von Anfang an in den Prozess involviert. „Die von beiden Seiten investierte Arbeit zahlt sich mehr als aus und am Ende gibt es nur Gewinner.“
]]>12. Juli 2024, Nürnberg - Aufgrund einer Baumaßnahme im Bereich Nürnberg - Neunhof ist aktuell die Gemeindeverbindungsstraße ERH 6zwischen Nürnberg-Neunhof und Kalchreuth ab Neunhof bis kurz vor dem Sportplatz am Ortseingang von Kalchreuth in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Der Forstbetrieb Nürnberg nutzt diese vorhandene Sperrung, um eine in diesem Bereich notwendige Verkehrssicherungsmaßnahme durchzuführen. Dabei werden zu beiden Seiten der Straße Bäumen entnommen, die die Verkehrssicherheit beinträchtigen. Hierfür kommt es in geringem Umfang zu zusätzlichen Sperrungen, für die wir die Bevölkerung um Verständnis bitten. Die Maßnahme soll bis Mitte Juli abgeschlossen sein.
Revierleiter Sebastian Heigl erläutert: „Verkehrssicherungsmaßnahmen finden bei Bedarf entlang der Straßen in regelmäßigen Abständen statt. Normalerweise handelt es sich dabei um kleinere Maßnahmen, um den Verkehr nicht zu beeinträchtigen. An der ERH 6 hat sich durch die lange Sperrung die Möglichkeit ergeben auf der gesamten Länge und auch in die Tiefe der Bestände zu arbeiten. Wir nutzen diese Chance um den Waldrand zu verjüngen. Dafür müssen viele der alten Kiefern und Fichten entnommen werden."
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11.07.2024, Sonthofen/Roßhaupten – Poesie, Satire, Kurzgeschichten, Autorenlesungen und jetzt auch Musicals: Die Waldbibliothek im Naturschutzgebiet Senkele bei den Bayerischen Staatsforsten sucht wahrscheinlich bayernweit ihresgleichen.
Im Waldhaus Senkele an der Lobach bietet die Waldbibliothek seit Mai 2016 eine Symbiose aus Natur und Kunst an. Unterstützt wird dieses Kleinod von den Bayerischen Staatsforsten, vom Theater- und Kulturverein Füssen e.V., dem Walderlebniszentrum Ziegelwies und der Sing- und Musikschule Füssen e.V. Die schöne Forsthütte, die früher Waldarbeitern Zuflucht bot, liegt am Naturpfad Senkele, auf den Besucherinnen und Besucher viel Interessantes und Wissenswertes über Wald, Holz, Wasser und Geologie erfahren können, aber auch große Klassiker finden. Der Pfad und die Waldflächen rund um das Waldhaus werden von den Bayerischen Staatsforsten Sonthofen betreut und gepflegt.
Forstbetriebsleiter Jann Oetting meint stolz: „Die Waldbibliothek ist ein einzigartiges Kulturgut im Sulzschneider Wald im Distrikt Senkele. Mitten im Wald in vielfältige Kultur einzutauchen, ist eine wunderbare Kombination und spricht alle Sinne an.“
Die Organisation und Leitung des Kulturangebots übernehmen zwei Künstler aus der Heimat: Die Theaterwissenschaftlerin M.A. Miriam Dunja Berraissoul und der Musiker und Jäger John Arthur Westerdoll. Durch deren ehrenamtliches Engagement war es zuletzt sogar möglich, ein Musical zu inszenieren. Zusammen mit dem Kinderchor von St. Mang in Füssen unter der Leitung von Helene von Rechenberg brachte ein Ensemble aus zehn Kindern im Alter von 5-12 Jahren den „Ritter Rost“ auf die Bühne.
Für John Westerdoll ist der Wald mehr als 1.000 Bäume oder eine Joggingrunde: „Wir wollen eine Begegnungsstätte sein, in der Kunst und Kultur, Bildung, Erholung und Kontemplation zueinander finden.“
Die Waldbibliothek liegt an einem Erlebnisspielplatz am nördlichen Fuße des 1047m hohen Senkelekopfes, dort wo sich die alten Waldwege von Roßhaupten, Seeg und Hopfen kreuzen.
Besuchen kann man die Waldbibliothek jeden letzten Sonntag im Monat von 11 bis 17 Uhr, außer an Feiertagen und bei riskanten Wetterlagen wie Sturm und Gewitter.
Revierleiter Johannes Nachbar, der für die Bayerischen Staatsforsten den Distrikt Senkele pflegt und in dessen Revier der Organisator John Arthur Westerdoll auch jagdlich aktiv ist, empfiehlt: „Die Waldbibliothek ist ein echter Geheimtipp und eine Wanderempfehlung des Forstbetriebs Sonthofen für alle Naturfreunde, Kunst-, Musik- und Literaturliebhaber.“
]]>Gemeinsam was bewegt - Mitglieder des Deutschen Alpenvereins, regionale Handwerksbetriebe und das BaySF-Team packen zusammen an – Das Ergebnis: Ein historischer Kaser wird vor dem Verfall gerettet.
Insgesamt sieben Freiwillige des Deutschen Alpenvereins verbrachten Anfang Juli 2024 eine Arbeitswoche am Forstbetrieb St. Martin/Bayerische Saalforste. Untergebracht waren sie auf Hütten im Revier St. Martin. Der zuständige Revierleiter Daniel Trappmann und die Waldarbeiter Peter und Christian Fernsebner betreuten die Bergwaldbegeisterten aus ganz Deutschland.
Im Zentrum der Aktionswoche stand die Renovierung eines Kasers aus dem 19. Jahrhundert. Auf die Alm wurde bis vor wenigen Jahren Vieh aufgetrieben, das dort mehrere Wochen im Jahr verbrachte. Der Kaser ist den Saalforsten im Zuge einer Wald-Weide-Trennung zugefallen und war renovierungsbedürftig. Das alte Legschindeldach war baufällig geworden und das Fundament aus den Fugen geraten. Daher standen in der Woche zahlreiche Arbeiten für die Freiwilligen auf dem Programm: Den Steig zur Hütte freischneiden und instandsetzen, das alte Dach abdecken, das Hüttenfundament aufmörteln, und vieles mehr.
Regionale Zimmerer und Spengler, unterstützt durch unsere Waldarbeiter, die Freiwilligen und Pirschbezirkler waren anschließend im Einsatz, um das Dach neu einzudecken. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Eine trockene Hütte, die als Schutzhütte und jagdlicher Stützpunkt im schwer zugänglichen Schutzwaldbereich dient.
Im Laufe der Woche stand auch das Schwenden und die abschnittsweise Mahd der ehemals beweideten Almfläche im Umgriff des Kasers auf dem Programm. So soll der Offenlandcharakter der Wiese inmitten der umgebenden Saalforstwälder erhalten bleiben und auch zukünftig zahlreichen Insekten und Almblumen einen Lebensraum bieten. Die Wiesen-Pflege mit Freischneider, Sense, Rechen und schweißtreibender Handarbeit war das naturschutzfachliche Highlight für die Gruppe.
Als kleines Dankeschön für den wertvollen Einsatz im Saalforst gab es eine vom Forstbetrieb ein kleines Grillfest für die Alpenvereinsfreiwilligen.
Die Projektwochen in Zusammenarbeit mit Freiwilligen des Deutschen Alpenvereins, die von dort aus organisiert werden, finden schon seit vielen Jahren statt. Pro Jahr finden meist zwei bis drei Projektwochen am Forstbetrieb St. Martin statt.
Die bayerischen Saalforste dienten jahrhundertelang der Versorgung der Salinen in Bad Reichenhall mit Brennholz. Schon seit dem Mittelalter bezogen die Bayern Holz aus dem Pinzgau. In der Salinenkonvention von 1829, dem ältesten noch gültigen Staatsvertrag Europas, wurde Bayern als Grundeigentümer der Saalforste im Pinzgau zwischen Leogang und Unken festgeschrieben. Rund 18.500 ha Grund, wovon über 11.000 Hektar Wald sind, werden vom Forstbetriebssitz in St. Martin mit fünf Forstrevieren bewirtschaftet. Die Saalforste beschäftigen etwa 30 Mitarbeiter.
]]>9. Juli 2024, Heigenbrücken -
Am 20.Juni 2024 bekam der Forstbetrieb Heigenbrücken der Bayerischen Staatsforsten Besuch aus Brasilien. Eine Gruppe von acht brasilianischen Forstwissenschaftlern unter der Leitung von Prof. Renato Robert wollte mehr über die Forstwirtschaft im Spessart erfahren.
Zustande gekommen war der Kontakt über den Stellvertretenden Forstbetriebsleiter Tobias Ringel: „Renato Robert ist ein alter Studienfreund, zu dem der Kontakt auch nach über 20 Jahren nie abgebrochen ist. Bei meinen Aufenthalten in Brasilien war er immer ein perfekter Reiseführer, jetzt kann ich mich dafür revanchieren“, freut sich Ringel.
Am Vormittag besuchte die Gruppe das Furnierwerk „Mehling und Wiesmann” in Lohr am Main, und begutachtete, was am Ende aus einer bis zu 300-jährigen Spessarteiche werden kann. Beeindruckt von den wunderschönen Eichenfurnieren, die beispielsweise weltweit in Applestores Verwendung finden, setzte die Gruppe den Weg im Anschluss in den Forstbetrieb Heigenbrücken fort. Dort wurde eine weitere Spezialität des Spessarts vorgestellt: das Wildschwein – in Form von Bratwürsten die der Forstbetrieb gerne sponsorte. „Wir unterstützen dieses Projekt gerne, von diesem Austausch profitieren beide Seiten“, sagt Forstbetriebsleiter Maurice Schwarz.
Im Anschluss stellten Rene Arnold (Revierleiter Waldaschaff) und Tobias Ringel den Forstbetrieb und die nachhaltige Forstwirtschaft anhand aktueller Inventurdaten vor. Für brasilianische Verhältnisse ist dieser mit einer Größe von rd. 17.000 ha eher klein. Auch konnten die Kollegen aus Brasilien kaum glauben, wie lange unsere Eichen brauchen, bis sie in sägefähige Dimensionen kommen.
Dann ging es vor Ort in das Revier Wiesthal, wo die Eichenwirtschaft am „lebenden Objekt“ vorgestellt wurde. Besonders interessiert waren die Brasilianer an den an der Waldstraße liegenden Eichen aus dem letzten Wintereinschlag. Rene Arnold erklärte im Detail, was einem Förster so durch den Kopf geht, wenn er einen fast 200-jährigen Eichenbestand auszeichnet und entscheidet, für welchen Baum der Weg hier zu Ende ist. Dabei denkt er auch immer an die darunter in Warteposition befindlichen Jungbäume, die die neu gewonnenen Lichträume schnell einzunehmen versuchen.
„Alte Eichenbestände auszuzeichnen ist immer etwas Besonderes für mich. Die Entscheidungen, welcher Baum entnommen werden soll, ist schwer und man muss dabei zahlreiche Faktoren berücksichtige”, sagt Arnold, der fließend portugiesisch spricht. „Ich habe bei meinem einjährigen Aufenthalt in Brasilien zahlreiche Plantagen besucht, die in 20 Jahren hiebsreif sind. Das ist eine komplett andere Welt…“
Der Nachmittag endetet mit dem Besuch der Waldschloss-Brauerei in Frammersbach, deren Wasser direkt aus unseren Staatswäldern kommt. Das Alter der Brauerei von etwa 140 Jahren und der Geschmack des frischen Gerstensaftes beeindruckte die Gäste und rundete den Tag perfekt ab.
]]>04. Juli 2024, Mehlmeisel – Bei einer Rettungsübung in der Nähe von Mehlmeisel trainierten Beschäftigte des Forstbetriebs Fichtelberg gemeinsam mit der Bergwacht Fichtelgebirge und der Integrierten Leitstelle Bayreuth Suche, Erstversorgung und Bergung einer verletzten Forstmitarbeiterin.
Das Ausgangsszenario: Miriam Lang, Försterin im Revier Ahornberg, ist abseits der Wege am Höhenrücken oberhalb von Mehlmeisel unterwegs und hält wie so oft im Sommer Ausschau nach Bäumen, die der Borkenkäfer befallen hat. Im Beerkraut übersieht sie eine glitschige Wurzel, stolpert und schlägt mit dem Kopf an einem Baumstamm an. Blut quillt aus der Platzwunde. Ihr wird schwarz vor Augen. Mit letzter Kraft kann sie einen Notruf an Robert Sieber, einen ortskundigen Forstmitarbeiter in ihrem Revier, absetzen. Dann schwinden ihr die Sinne. Ihr Handy klingelt ins Leere. Robert Sieber verständigt sofort die Rettungsleitstelle die ihrerseits die Bergwachtbereitschaft Mehlmeisel alarmiert. Während alle verfügbaren Mitarbeiter des Forstbetriebs sich für die Such- und Rettungsaktion auf den Weg machen, holt Robert Sieber die Bergwacht am vereinbarten Rettungstreffpunkt am Skilift in Mehlmeisel ab. Gemeinsam suchen sie das weitläufige, dicht bewaldete Areal ab.
„Da ist sie!“ ruft einer der Forstwirte nach Minuten des angespannten Suchens. Routiniert versorgt er als Ersthelfer die Wunde. Schnell sind die Helfer der Bergwacht und die übrigen Forstmitarbeiter zur Stelle. Fachkundig wird die Verletzte von der Bergwacht-Notärztin untersucht, ihr Zustand stabilisiert. Ein ATV, ein geländegängiges Fahrzeug, transportiert sie anschließend über Stock und Stein zur nächsten Forststraße, wo schon der Rettungswagen wartet.
Zum Glück ist alles nur eine Übung. Aber eine Übung unter Ernstfall-Bedingungen. Keiner der beteiligten Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten war vorher informiert, keiner konnte sich vorbereiten. So wie es bei einem echten Unfall eben ist.
„Wir üben regelmäßig das Zusammenspiel zwischen Rettungsdienst und unseren Mitarbeitern“ erklärt Florian Manske das Ziel der Übung. Er ist Servicestellenleiter am Forstbetrieb Fichtelberg und organisiert das Training. „Im Notfall kommt es auf jede Minute an, bis das Unfallopfer gefunden, versorgt und ins Krankenhaus transportiert ist. Es war für alle Beteiligten eine herausfordernde Unfallsituation, weil die Kollegin sich nicht mehr bemerkbar machen konnte.“
Ist bei der Übung alles gut gelaufen? Holger Schmidt, der Bereitschaftsleiter der Bergwacht Mehlmeisel ist recht zufrieden mit dem Ablauf und der reibungslosen Zusammenarbeit. Das war für ihn und seine Kameraden auch nicht die erste gemeinsame Übung mit dem Forst. Ebenfalls eine posituve Bilanz zieht Florian Manske vom Forstbetrieb Fichtelberg „Dank des schnellen Handelns unserer Forstwirte und der professionellen Hilfe durch die Bergwacht haben wir das Unfallopfer mit Unterstützung zeitnah gefunden und geborgen. Ich denke, wir sind auf einen Ernstfall gut vorbereitet.“
]]>3. Juli 2024 , Ottobeuren - Im vergangenen Jahr haben das Sturmtief Ronson am 13. Juli und ein schwerer Gewittersturm am 26. August zu enormen Schäden im Staatswalddistrikt „Klosterbeurer Wald“ geführt. Nach Aufarbeitung der Schadholzmengen hat die Holzabfuhr der schweren Hölzer Schäden an den wassergebundenen Waldwegen hinterlassen. Abschließend beginnt nun ab 8. Juli die umfangreiche Instandsetzung der Wege.
„Die Stürme haben uns im Klosterbeurer Wald flächenbezogen rund das Achtfache des regulären Jahreseinschlags beschert“, so Forstbetriebsleiter Dr. Hermann S. Walter. Walter freut sich, dass Aufarbeitung und Holzabfuhr nun rechtzeitig abgeschlossen wurden, um einer Borkenkäferkalamität vorzubeugen. Als letzter Schritt steht nun die Wegeinstandsetzung an. Der Forstbetrieb bittet um Verständnis, dass Teilstrecken des Wegenetzes während der Instandsetzungsmaßnahmen nicht passierbar sein werden. Davon ist unter anderem auch der Feldweg von Klosterbeuren in den Wald entlang der Ziegelei betroffen. „Wir wissen um die beliebten Wanderrouten und werden die Wege schnellstmöglich wieder freigeben“, so der zuständige Revierleiter Ludwig Hankele. Der Revierleiter rechnet mit einer Maßnahmendauer von rund 3 Wochen.
Der Forstbetrieb Ottobeuren will die Wege für Erholungssuchende wie auch für die Waldarbeit wieder in einen tadellosen Zustand bringen und bittet die Waldbesucher, die Sperrungen im Interesse der eigenen Sicherheit strikt zu beachten. Die Wege werden nach Abschluss der Arbeiten auf Teilstrecke zeitnah wieder zur Benutzung freigegeben.
]]>Fast sieben Jahre war Jörg Meyer Leiter des Forstbetriebs Schliersee. Im Mai wechselte er ins Bayerische Wirtschaftsministerium. Nun nimmt der neue Forstbetriebsleiter seinen Platz im vielleicht schönsten Forstbetrieb Bayerns ein: Der Forstwissenschaftler und Waldökologe Lasse Weicht wird den Betrieb künftig führen.
Vom Alpenvorland bis in die bayerischen Kalkalpen reichen die Flächen des Forstbetriebs Schliersee. Entsprechend vielfältig und abwechslungsreich gestalten sich Natur und Wälder, ein Großteil davon liegt im Hochgebirge mit vielen Schutzwäldern. Ein Vorzeigebetrieb für einen versierten Förster wie Lasse Weicht, betonte der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten Martin Neumeyer: „Sie werden die hervorragende Arbeit weiterführen, die Ihr Vorgänger Jörg Meyer hier in den letzten Jahren geleistet hat.“ Meyer habe enorm viel für die Wälder, die Region und die Beschäftigten getan. Dafür sei ihm das das Unternehmen zu großem Dank verpflichtet. „Mit Lasse Weicht haben wir einen Nachfolger gefunden, der diese Arbeit umsichtig, aber konsequent weiterführen wird“, so Neumeyer.
Der 32-jährige Lasse Weicht stammt aus dem Nordrhein-Westfälischen Lemgo. Das Studium der Forstwissenschaften und Waldökologie absolvierte er an der Georg-August-Universität in Göttingen. Bereits vor dem Referendariat sammelte er Berufserfahrung, unter anderem als forstlicher Mitarbeiter im Großprivatwald, als Mitarbeiter des Deutschen Landwirtschaftsverlags im Fachbereich Jagd und während einer Auslandstätigkeit in Namibia. 2020 kam er zu den Bayerischen Staatsforsten, Ende desselben Jahres übernahm er die Leitung des Teilbereichs Jagd und Fischerei.
„Die Wälder und Weiten des Forstbetriebs Schliersee sind ein ganz besonderes Juwel bayerischer Heimat. Unsere Aufgabe ist es dieses Juwel vor dem Hintergrund des Klimawandels zu bewahren, so dass die vielfältigen Funktionen etwa als Schutzwald für Infrastruktur, Erholungsgebiet für die Bevölkerung oder Lebensraum seltener Arten, erhalten bleiben. Dabei kommt insbesondere einem weitsichtigen Waldbau und einer professionellen Jagd eine hohe Bedeutung zu“, so Weicht, der selbst gerne zur Jagd geht und sich als ausgeprägten Teamplayer bezeichnet. „Wir werden nur erfolgreich sein, wenn alle Kolleginnen und Kollegen am Forstbetrieb gut zusammenarbeiten.“ Er wolle zusammen mit seinem Führungsteam allen Beschäftigten eine gute Arbeitsstruktur geben. Dazu gehöre auch, Freiräume zu schaffen, in denen die Beschäftigten ihre Stärken entfalten könnten. Über die aktuellen Themen am Forstbetrieb will er sich so schnell wie möglich ein eigenes Bild machen: „Ich werde alle Revierleiterinnen und Revierleiter sowie Revierjäger in ihren Zuständigkeitsbereichen besuchen, um diese besser kennenzulernen und aktuelle Themen sowie Herausforderungen aufzunehmen.“ Weicht dankte seinem Vorgänger Jörg Meyer für sein Engagement und die hervorragende Arbeit in den vergangenen Jahren: „Ich habe eine sehr gute Basis, auf die ich aufbauen kann“, so Weicht.
Der 46-jährige Jörg Meyer stammt aus dem Unterallgäu. Nach dem Forststudium an der Technischen Universität München in Weihenstephan kam Meyer 2007 zur Bayerischen Forstverwaltung. 2013 wurde er zum persönlichen Referenten des Amtschefs ernannt. Im Jahr 2015 wechselte Meyer zu den Bayerischen Staatsforsten, wo er zunächst das Vorstandsbüro leitete. 2017 wechselte er als Forstbetriebsleiter nach Schliersee.
Meyer folgt nun dem Ruf des bayerischen Wirtschaftsministeriums und wechselt ins dort neu geschaffene Referat für Angelegenheiten der Bayerischen Staatsforsten. „Ich freue mich darauf, meine Erfahrungen am Wirtschaftsministerium einzubringen, das nach der letzten Landtagswahl für die Bayerischen Staatsforsten zuständig ist. Eine neue Herausforderung mit einer ganz neuen Perspektive auf die Bayerischen Staatsforsten“, so Jörg Meyer.
Den Forstbetrieb Schliersee zu verlassen fällt Meyer allerdings nicht leicht: „Ich habe die Kolleginnen und Kollegen am Forstbetrieb ins Herz geschlossen. Ein tolles, engagiertes Team! Wir haben zusammen viel erreicht. Vom Erfolg beim Borkenkäfermanagement und der Bewältigung von Sturm- und Schneebruchereignissen bis hin zum gut vorankommenden Waldumbau und Fortschritten bei der Waldverjüngung, von der Sanierung wertvoller Schutzwaldflächen bis hin zur Sanierung der Burgruine Hohenwaldeck und der neuen Forsteinrichtung, die in diesen Tagen in Kraft tritt - es war alles dabei, was den Försterberuf so reizvoll macht“, so Meyer.
Er bedankt sich bei den vielen Partnern des Forstbetriebs für die offene und konstruktive Zusammenarbeit. „Ich habe den Eindruck, dass es gerade in Fragen des Bergwalds eine besonders breite Vielfalt an Interessen, Ansprüchen und Meinungen gibt. Das macht die Arbeit des Forstbetriebsleiters sehr spannend. Dabei war es immer mein Ziel, zuzuhören, miteinander auf Augenhöhe zu sprechen und Verständnis für die Arbeit des Forstbetriebsteams zu gewinnen“, so Meyer. Schließlich sei die Akzeptanz der Gesellschaft für die engagierte Arbeit der Försterinnen und Förster ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor beim Erhalt und Aufbau gemischter, stabiler Wälder im Klimawandel.
Er möchte den Kontakt nach Schliersee halten und schon demnächst wieder am Forstbetrieb vorbeischauen: Das Forsthaus Valepp, auch so ein Herzensprojekt von Meyer, wird nämlich in Kürze wieder eröffnen. Spätestens dann wird es ein Wiedersehen mit den alten Kolleginnen und Kollegen vom Forstbetrieb Schliersee geben.
]]>Ebrach, 02. Juli 2024 – Knapp 70 regionale Direktvermarkter und Handwerker präsentieren am 28. Juli hausgemachte Spezialitäten, Leckereien und handwerkliche Erzeugnisse aus dem Herzen Frankens. Neben der abwechslungsreichen Erfrischung im schattigen Wald dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf ein breitgefächertes Angebot der Aussteller freuen:
Am letzten Sonntag im Juli lädt der Baumwipfelpfad Steigerwald zum nun nächsten Markttreiben am Fuße des Baumwipfelpfads. Die knapp 70 Aussteller bleiben auch am 28. Juli dem Motto „Aus der Region, für die Region“ treu und bieten von 10:00 bis 18:00 Uhr ihre Produkte Made in Franken an.
Von wunderbar duftenden Seifen über goldige Babybekleidung bis zum selbstgebrannten Gin ist für jeden etwas dabei. Während es am Stand von Alfons Hahn Mehr zu effektiven Mikroorganismen gibt, informiert das Steigerwald-Zentrum und der Naturpark Steigerwald über Flora, Fauna & Naturschutz.
Daneben präsentieren u.a. Korbflechter, Spinnerei und Töpferei ihre Handwerkskunst, für die Kulinarik sorgen Grill, Wildmetzgerei & Co.
„Nach unserem erfolgreichen Wintermarkt im Januar freuen wir uns schon sehr auf das neuerliche Markttreiben Ende Juli bei uns am Pfad. Dann darf wieder durch die Stände geschlendert, geschlemmt und unser Franken auf seine schönste Weise erlebt werden.“, so Sandra Fischer, Leiterin des Baumwipfelpfads in Ebrach über das Event. „Und ein kleiner Extra-Bonus: Der Wald bietet unseren Gästen eine kleine Erfrischung in den doch sehr heißen Sommertagen.“
Der Regionalmarkt im Detail
Der Markt findet am Sonntag, den 28. Juli von 10:00 bis 18:00 Uhr auf dem gesamten Gelände des Baumwipfelpfads statt. Der Eintritt zum Gelände ist frei, für den Besuch des Pfads gelten reduzierte Eintrittspreise.
Achtung! Wegen Baustellen geänderte Anfahrt!
Waldrandparkplatz Radstein bei 96157 Ebrach, an B22, kostenfreie Parkplätze sind vorhanden. Außerdem fährt die Buslinie ab Bamberg bzw. die Freizeitlinien HassfurtVGN 990 und 1169 bis zum Parkplatz Baumwipfelpfad – auch mit dem Deutschlandticket erreichbar (trotz Baustellen)!
Seit 1. Juli 2024 ist die B22 nach Ebrach West gesperrt. Bitte planen Sie eine längere Fahrtzeit über etwaige großräumige Umleitungen ein! Der Radverkehr vom/zum Baumwipfelpfad kann weiterhin wie gewohnt stattfinden.
Routenempfehlungen finden Sie unter www.baumwipfelpfadsteigerwald.de
Bei Fragen zum Regionalmarkt und rund um den Pfad steht das Team des Baumwipfelpfads Steigerwald unter 09553-98 980-102 gerne zur Verfügung.
Die aktuelle Pressemitteilung können Sie hier downloaden.
]]>In zwei Mooren im Wirlinger Wald kann sich die Natur in Zukunft noch besser entfalten: Die Bayerischen Staatsforsten haben alte Entwässerungsgräben verschlossen, damit sich die moortypische Tier- und Pflanzenwelt wieder entwickeln kann. Die Renaturierungen sind Teil des Moorprojektes der Bayerischen Staatsforsten, bei dem bis 2030 über ganz Bayern 149 Moore unter die Lupe genommen werden und bei Bedarf wieder hergestellt werden.
Bis vor wenigen Generationen galten Moore als Ungunststandorte für Land- und Forstwirtschaft. Den einzigen Nutzen wiesen sie als Lagerstätte für Torf auf. Deswegen wurden Moore in den meisten Fällen entwässert, damit der Wald besser aufwachsen und der Torf leichter abgebaut werden konnte.
Spätestens in den letzten Jahren hat sich der Blickwinkel jedoch grundlegend geändert. Moore sind wertvolle Biotope für seltene Tier- und Pflanzenarten, können große Mengen CO2 speichern und Hochwasser abmildern. Sie spielen eine wichtige Rolle für den Klimawandel und für die Biodiversität.
Aus diesem Grund haben sich die Bayerischen Staatsforsten das Ziel gesetzt, bis 2030 insgesamt 149 Moore im Staatswald zu renaturieren und haben ein eigenes Fachteam Moore aufgebaut. Zu den Projektgebieten zählen auch mehrere Moore im Wirlinger Wald. Hier wurden Gräben, die Vegetation und der Moorboden kartiert sowie die Wasserflüsse analysiert. Daraus ließ sich ableiten, welche Gräben künstlich sind und die Moore nach wie vor schädigen. Der Forstbetrieb Sonthofen konnte hierbei auch auf die fachliche Unterstützung der Allgäuer Moorallianz und der Naturschutzbehörden zählen.
Die Arbeiten an den alten Entwässerungsgräben wurden im Mai dieses Jahres von einer regionalen Fachfirma durchgeführt: Die Gräben wurden verschlossen, indem mehrere Torfdämme mit innenliegender Holzspundwand eingebaut wurden. An einigen Stellen sind tiefe und begradigte Rinnen zu flachen, abwechslungsreichen Gewässerläufen umgestaltet worden. „Das Ziel ist erreicht: die beiden renaturierten Moore sind wieder so nass wie möglich. Die starken Regenfälle der letzten Wochen kamen in dieser Hinsicht genau richtig, denn dank der Renaturierung konnten die Moore das zusätzliche Wasser aufnehmen und die Wasserspeicher sind nun aufgefüllt“, freut sich Sarah Pinther, die bei den Bayerischen Staatsforsten die Renaturierung geplant, das aufwändige Genehmigungsverfahren durchgeführt und die Arbeiten beaufsichtigt hat. Revierleiter Florian Zeller, der den Staatswald im Wirlinger Wald pflegt, ergänzt: „Das hat auch Vorteile für umliegende Bereiche: sowohl bei hohen Niederschlagsmengen als auch bei längeren Trockenperioden wirken Moore ausgleichend. Außerdem bilden die beiden renaturierten Moore einen Baustein von Natura 2000, dem europaweiten Netz von Schutzgebieten für seltene Tiere und Pflanzen und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei.“
Damit der Wasserstand dauerhaft dicht unter der Oberfläche gehalten werden kann, wird Revierleiter Florian Zeller die Entwicklung der Bereiche auch weiterhin im Blick behalten.
Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting freut sich ebenfalls und hofft: „Wir haben schon viele Moore renaturiert. Jetzt ist ein weiterer Baustein zur Renaturierung unserer wertvollen Hochmoore gelungen. Es warten aber noch viele kleine, mittlere und einige sehr große Moorrenaturierungen auf die Umsetzung. Deshalb bauen wir auf eine gute, partnerschaftliche und wohlwollende Begleitung durch die Behörden bei den Genehmigungsverfahren, sonst werden wir diese wichtigen Projekte nicht schaffen!“
Mehr zum Thema Moor gibt es auf www.baysf.de/moor
]]>1. Juli 2024, Augsburg - Westlich von Augsburg gibt es nun einen spannenden, interaktiven Erlebnispfad für die ganze Familie. Der Naturpark Augsburg - Westliche Wälder e.V. und der Forstbetrieb Zusmarshausen eröffnen das neues Angebot.
Der alte Walderlebnispfad am Pfaffenberg, zwischen Aystetten und Hammel im Westen von Augsburg, war in die Jahre gekommen. Mit finanzieller Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF), professioneller Begleitung der Firma Locandy, Billa Spiegelhauer (Grafik) und tatkräftiger Zusammenarbeit des Ranger-, Forstwirt- und Förster-Teams, hat der alte Pfad nun einen neuen Anstrich bekommen. Auf einer 2,5 km langen Runde kann sich nun die ganze Familie erholen. Oder doch lieber ein spannendes Rätsel lösen?
Morsche Schilder, fehlende Wegweiser, alles zugewachsen. Der alte Erlebnispfad war in die Jahre gekommen. Aufgrund der großartigen Lage unweit von Augsburg und der schönen Wälder war den Teams schnell klar: der Pfad wird neu gemacht. Gesagt getan und dank finanzieller Unterstützung seitens des Bayerischen Staatsministeriums war auch die Umsetzung der zahlreichen Ideen gesichert, so dass Naturparkverein und Staatsforste gemeinsam ein Konzept ausarbeiten konnten. „Das Thema sollte die Walderhaltung im Klimawandel sein, der schwierige Spagat zwischen Naturschutz, Erholung und einer gezielten Holzernte die den Waldumbau fördert und viel CO2 speichert“, so der zuständige Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten, Tobias Veh.
Aber wie lassen sich diese wichtigen, teils kontrovers diskutierten und komplexen Themen einer breiten Zielgruppe näherbringen? Die Entscheidung fiel auf ein interaktives, digital angereichertes Konzept. Bei der Ausarbeitung unterstützte die auf Storytelling und Erlebnistouren spezialisierte Firma Locandy aus Österreich, die bereits viel Erfahrung mit Erlebnispfaden mitbrachte. „Es ist eine richtig aufregende Rätselrunde geworden und ich bin mir sicher, dass das Konzept gut ankommen wird. Unsere Testerinnen und Tester aus den Reihen der Junior-Ranger waren bislang sehr begeistert“, freut sich Björn Raddatz, Geschäftsführer des Naturparkvereins.
Doch um was geht es konkret? Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Besuch des neuen Walderlebnispfades „Den Holzdieben auf der Spur“. Die interaktiven Inhalte des Erlebnispfades wurden speziell für Kinder entwickelt. Hierfür wird lediglich ein Smartphone benötigt. Aber auch Erwachsene werden auf den Tafeln interessante Informationen finden. Wer also kann das neue Rätsel in Aystetten mit „Hannah Hainbuch“ und „Max Bosco“ lösen?
Der 1. Bürgermeister der Gemeinde Aystetten, Peter Wendel, ist jedenfalls voll des Lobes: „Der neue Walderlebnispfad ist nicht nur für die Aystetter, sondern für alle Besucher ob groß oder klein eine tolle, lehrreiche Bereicherung des Freizeitangebots im Naturpark. Ich freue mich sehr, dass der alte , in die Jahre gekommene Erlebnispfad reaktiviert wurde und vor allem, dass ein wichtiges aktuelles Thema, der Wald im Klimawandel, dem Besucher nähergebracht wird.“
]]>28. Juni 2024, Ebrach - Wegen einer Sperrung der Bundesstraße 22 in Fahrtrichtung Würzburg bei Ebrach empfehlen wir ab 1 Juli bis voraussichtlich zum Jahresende für die Anfahrt zum Baumwipfelpfad Steigerwald mit dem Auto folgende Routen:
Aus dem Süden, also die BAB A 3: Bitte die Ausfahrt 75 „Wiesentheid“ nutzen; auf der B 286 Richtung Gerolzhofen fahren und bei Neuses am Sand auf die B 22 Richtung Bamberg abbiegen. Bitte folgen Sie ab hier den Schildern Baumwipfelpfad Steigerwald folgen.
Anreise aus dem Norden über die BAB A70: Bitte die Ausfahrt 7 „Schweinfurt Zentrum“ nehmen; auf der B 286 Richtung Gerolzhofen/Prichsenstadt fahren und bei Neuses am Sand auf die B 22 Richtung Bamberg abbiegen. Ab hier ebenfalls den Schildern Baumwipfelpfad Steigerwald folgen.
Die Anreise über die B 22 in Fahrtrichtung Bamberg von Würzburg kommend ist uneingeschränkt möglich. In der Gegenrichtung ist eine Umleitung beschildert.
Der Radweg entlang der B22 ist vollumfänglich befahrbar.
Bitte informieren Sie sich vor Ihrer Anreise über die aktuelle Verkehrslage und planen etwas mehr Zeit ein.
Wir danken für Ihr Verständnis und wünschen Ihnen einen wundervollen Aufenthalt auf unserem Baumwipfelpfad!
]]>27. Juni 2024, Arnstein/Würzburg – Im Guttenberger Wald bei Würzburg wurde auf Flächen des Forstbetriebs Arnstein der Bayerischen Staatsforsten in enger Zusammenarbeit zwischen dem Forstbetrieb, dem Fachbüro Chiropterologie Markus Melber (Marktbreit) sowie der „Stiftung Fledermaus“ in den vergangenen zwei Jahren ein ehemals militärisch genutzter Munitionsbunker der US-Army erfolgreich zu einem Fledermauswinterquartier umgebaut.
Ziel der Maßnahme ist vor allem die seltene Mopsfledermaus. Dabei handelt es sich um eine verhältnismäßig kältetolerante Fledermausart. Ihre mopsartig gedrungene Nase erinnert an die bekannte Hunderasse. Sind alle anderen Fledermausarten im Herbst schon längst versteckt in unterirdischen Quartieren im Winterschlaf, so ist sie immer noch oberirdisch und in der Nähe ihrer Sommerquartiere in Spalten an Bäumen unterwegs. Fallen die Temperaturen jedoch in den Minusbereich, dann sucht auch diese überwiegend waldbewohnende Fledermausart unterirdische Bereiche für ihren Winterschlaf auf, wie Burg- und Schlosskeller, Höhlen und Stollen. Bestenfalls liegen solche für sie nutzbaren unterirdischen Quartiere direkt im Wald oder in unmittelbarer Waldnähe.
Die vom Forstbetrieb Arnstein betreuten Wälder, zu denen auch. weite Bereiche des Guttenberger Waldes zählen, haben große Bedeutung für den Natur- und Artenschutz. Seit Jahren engagiert sich der Forstbetrieb deshalb beispielhaft für den Schutz und die Förderung wertvoller Arten und Biotope. Das bundesweite Verbundprojekt „Schutz und Förderung der Mopsfledermaus in Deutschland“, in dem sich die „Stiftung Fledermaus“ momentan zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Forstpraxis, Wissenschaft und Ehrenamt für die Erhebung und den Erhalt wertvoller Lebensräume speziell dieser Waldfledermausart engagiert, unterstützte daher die gemeinsame Idee, vor Ort ein neues Winterquartier speziell für die Mopsfledermaus zu entwickeln. Bereits 2008 hatte der Forstbetrieb Arnstein einen ehemaligen Bunker als Fledermausquartier mit besonderem Augenmerk auf Fledermausarten mit einem Bedarf nach etwas wärmeren Winterquartieren, wie dem Braunen Langohr, umgerüstet. Mit großem Erfolg, denn dieses erste Quartier wird seit vielen Jahren von mindestens drei Fledermausarten kontinuierlich genutzt.
Bei der jüngsten Maßnahme erfolgte zunächst die Sicherung der Eingangsöffnung des ehemaligen Munitionsbunkers mit einem fledermausgerechten Stahlgittertor. Da Fledermäuse in ihren Winterquartieren Hangplatz- und Versteckmöglichkeiten brauchen, wurde der bislang glatte Innenraum des Betonbunkers im vergangenen Jahr innen ausgestaltet. So konnte im Auftrag des Forstbetriebs Arnstein durch eine lokale Baufirma ein Einflugtunnel mit Spaltenquartieren und verschiede Hangplatzmöglichkeiten aufgemauert werden. An den Wänden wurden zahlreiche Verstecke für die Fledermäuse geschaffen. Ein begleitendes Monitoring durch das Fachbüro Chiropterologie Markus Melber mit akustischer Erfassung, Wildkamera und Temperaturmessungen im Winterhalbjahr 2022/23 ergab bereits wiederholte Erkundungsflüge durch verschiedene Fledermausarten, unter anderem der Mopsfledermaus. Auch ein Braunes Langohr konnte bereits im Bunker gesichtet werden.
Dieses große Engagement im Artenschutz, welches künftig nicht nur der Mopsfledermaus zugutekommen, sondern auch anderen Fledermausarten des Guttenberger Waldes dienen soll, wurde am 27. Juni 2024 mit der Plakette „Fledermäuse Willkommen“ vor Ort ausgezeichnet und gewürdigt. Die Aktion steht unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Umweltministers Thorsten Glauber, der somit die Leistungen für den Schutz bedrohter Tierarten würdigt. Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat seit dem Projektstart im Jahr 2005 bereits über 2000 Plaketten überreicht, davon allein 377 im Bezirk Unterfranken.
„Wir freuen uns über die Auszeichnung“, sagt Christoph Riegert, Forstbetriebsleiter am Forstbetrieb Arnstein. „Das Fledermausquartier ist ein weiteres Projekt, bei dem wir als Förster gemeinsam mit Naturschutz- und Umweltverbänden Vorhaben für den Artenschutz realisieren. Der am Forstbetrieb gelebte Fledermausschutz ist für uns selbstverständlicher Bestandteil unserer täglichen naturnahen Waldarbeit.“
Die engagierten Fledermausschützer des Guttenberger Waldes sind nun gespannt auf die kommenden Jahre, in denen hoffentlich das hergerichtete Winterquartier im ehemaligen Bunker viel Zuspruch bei den kleinen Flugakrobaten der Nacht findet. Wie schön wäre es in Anbetracht der aktuellen Weltlage, dass Fledermäuse überall in Bunkern ungestört „abhängen“ könnten.
]]>Alles Gute, so sagt das Sprichwort, kommt von oben. Was passiert, wenn des Guten zu viel kommt, kann man regelmäßig bei Starkregen beobachten: vollgelaufene Keller, überflutete Ortschaften. Im Alpenraum können die Bergwälder eine wichtige Schutzfunktion übernehmen. Voraussetzung: Sie sind intakt!
Unser Bergwald ist ein echtes Multitalent, denn er erfüllt zahlreiche Funktionen, die für uns Menschen überaus nützlich sind. Neben der Holzproduktion und seinen Erholungsmöglichkeiten für Waldbesucher ist insbesondere seine Schutzfunktion entscheidend für die Tallagen der Bayerischen Alpen. Etwas mehr als die Hälfte der Wälder im bayerischen Alpenraum sind Schutzwälder nach Artikel 10 des Bayerischen Waldgesetzes. Das bedeutet, dass diesen Wäldern aufgrund ihres Standorts eine besondere Funktion zukommt. Sie schützen nämlich menschliche Infrastruktur in den Tälern beispielsweise vor Lawinen, Steinschlag oder auch Erdrutschen.
„Allein im Forstbetrieb Ruhpolding gibt es über 20.000 Hektar Schutzwald, der von den Försterinnen und Förstern gepflegt wird, wie Forstbetriebsleiter Joachim Keßler betont: „Wir investieren jedes Jahr 800.000 Euro in Pflege und Pflanzung“. Vor allem Tannen, Fichten und Lärchen werden von den Forstwirten gepflanzt. Unterstützt werden die Maßnahmen von den AELF´s Traunstein und Rosenheim im Rahmen der besonderen Gemeinwohlleistungen.
Gefahr: Starkregen
Auch beim Wasserrückhalt spielt der Schutzwald eine wichtige Rolle: Bei Extremwettereignissen mit Starkniederschlägen, wie sie im Klimawandel immer häufiger auftreten werden, kommen innerhalb kürzester Zeit enorme Wassermengen zu Boden. Diese lassen im Gebirge Wildbäche anschwellen, die dann wiederum mit ihren gewaltigen Wassermassen Siedlungen in den Tälern bedrohen können. Hier kommt dem Bergwald eine entscheidende Bedeutung zu, um die Schäden von Starkregenereignissen zu minimieren: Er kann auf verschiedene Weise die abfließende Wassermenge dämpfen. Zum einen ermöglichen die Wurzeln der Bäume eine höhere Wasseraufnahmefähigkeit im Boden. So ist das Wasser zwar nicht verschwunden, aber es wird gepuffert. Gleichzeitig stabilisieren die Wurzeln auch den Boden und schützen ihn damit vor Erosion durch das Wasser. Außerdem ist ein typischer Waldboden an der Oberfläche deutlich rauer als zum Beispiel der blanke Fels oder vergraste Flächen, die Geschwindigkeit des Wasserabflusses wird reduziert
Waldboden hält Wasser
Wäre also der Wald und vor allem der Waldboden nicht da, würde Wasser bei Starkniederschlägen ungebremst ins Tal rauschen und dort unter Umständen große Schäden anrichten. Der Bergwald ist somit eine Art Lebensversicherung für die Mensch und Tier in den Alpen und ein Schutzgarant für die Infrastruktur.
Deshalb ist es für die Bayerischen Staatsforsten eine vordringliche Aufgabe, den Bergwald und damit auch den Schutzwald durch eine nachhaltige Bewirtschaftung gesund zu erhalten und zu pflegen. Denn nur ein gesunder Bergwald kann langfristig alle Funktionen erfüllen, auf die wir Menschen angewiesen sind. Bei der Pflege des Berg- und Schutzwaldes geht es vor allem darum, dauerhaft einen stabilen Waldbestand zu erhalten. Dieser besteht im Idealfall aus jungen und alten, also auch dünnen und dicken Nadel- sowie Laubbäumen. Nur durch diese vielfältige Struktur ist der Wald bestens gerüstet, um Naturgefahren für die Talbewohner abzuwehren.
Pflege ist wichtig
Doch der Schutzwald braucht auch Schutz durch den Menschen. Mancherorts schwächeln die Schutzwälder etwas, da sie bereits sehr alt sind. Häufig befinden sich diese Wälder in Lagen, die auch für unsere heimischen Wildarten wie Rehe, Hirsche oder die Gams attraktiv sind. Die Folge ist Wildverbiss, gerade die Knospen junger Bäume werden gerne gefressen und die Bäume dadurch geschädigt.
Zudem ist der Boden in solch alten Wäldern meist mit Gras bedeckt und der dicke Grasfilz verhindert ein erfolgreiches Keimen der Baumsamen. Daher schaffen es diese altersschwachen Wälder oftmals nicht aus eigener Kraft, eine neue Waldgeneration zu erzeugen.
Und hier kommen wieder die Forstleute der Bayerischen Staatsforsten ins Spiel. Denn sie pflanzen beispielsweise Tannen und Lärchen dort, wo Gras und Wildverbiss die so wichtige natürliche Verjüngung der Wälder erschweren. Außerdem werden diese Flächen intensiver bejagt, solange sich die jungen Bäume im Aufwuchs befinden, um sie vor Verbiss zu schützen. Aufgrund der kurzen Vegetationsperiode im Gebirge wachsen die Pflänzchen nur sehr langsam. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sie geschützt werden und möglichst ungehindert aufwachsen können.
]]>PRESSEMITTEILUNG DES BAYERISCHEN STAATSMINISTERIUMS FÜR WIRTSCHAFT, LANDESENTWICKLUNG UND ENERGIE
Aiwanger: "Die Gleichstellung der Bürgereinbindung in den Staatsforsten an andere Windprojekte wird Bayerns Aufholjagd bei der Windkraft beschleunigen. Wir berücksichtigen die Interessen der Anlieger weiter. Zudem stärken wir mit einem Gesetz zur finanziellen Beteiligung die Akzeptanz vor Ort "
MÜNCHEN Der Aufsichtsrat der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) hat die Einbindung von Bürgern und Kommunen bei der Planung und Realisierung von Windprojekten an die Vorgaben des Wind-an-Land-Gesetzes angeglichen. Die bisher gültige, sogenannte Kommunalklausel hatte wie ein faktisches Vetorecht für Standortkommunen bei Windprojekten in den Staatsforsten gewirkt, die dadurch im Vergleich mit Privatwäldern im Wettbewerb benachteiligt wurden. Mit dem Aufsichtsratsbeschluss gelten nun unabhängig vom Grundeigentümer für alle Windprojekte in Bayern die gleichen Regeln - auch im Staatswald.
Der BaySF-Aufsichtsratsvorsitzende Staatsminister Hubert Aiwanger: „Der Aufsichtsratsbeschluss wird Bayerns Aufholjagd bei der Windkraft beschleunigen. Die bisherige Sonderregelung war veraltet und mit unseren Ausbauzielen nicht mehr vereinbar. Den BaySF ist Bürgerbeteiligung und örtliche Akzeptanz für die Windkraftanlagen aber weiter ein wichtiges Anliegen. Die Belange von Kommunen und örtlicher Bürgerschaft werden durch Abstimmung der Planungen vor Beginn des Standortauswahlverfahrens auch weiter berücksichtigt."
Für den Aufsichtsrats-Beschluss habe es aber gewichtige Gründe gegeben. "Die Kommunalklausel hatte zu erheblichen Verzögerungen und Unsicherheiten bei Windprojekten im Staatswald geführt. Dadurch wurden die bundesrechtlich vorgegebenen und landespolitisch übernommenen Ziele des Wind-an-Land-Gesetzes konterkariert. Zudem bewirkte die Klausel eine erhebliche Benachteiligung für die BaySF im Wettbewerb mit Projekten in Privatwäldern. Während Windprojekte in privaten Forsten bei gesetzeskonformer Planung rechtlich abgesichert und ohne zusätzliche formelle Hürden durchgezogen werden können, mussten Investoren in den Staatsforsten durch die Verhinderungswirkung von ablehnenden Bürgerentscheiden mit unverhältnismäßigen unternehmerischen Risiken rechnen", erklärte Aiwanger.
Die von den Bayerischen Staatsforsten vorgesehene Einbindung der Kommunen bei Windkraftprojekten wird zudem von einem neuen Aufsichtsratsbeschluss abgesichert.
BaySF-Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer: „Die Bayerischen Staatsforsten sind in ganz Bayern eng mit den Kommunen verbunden. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir auch künftig die Windenergie-Planungen im Staatswald mit den jeweiligen Standortgemeinden abstimmen und ihre Belange – soweit wirtschaftlich und rechtlich sinnvoll – in die entsprechenden Auswahlverfahren aufnehmen. Aufgrund der immer sichtbarer werdenden Auswirkungen des Klimawandels stehen die Bayerischen Staatsforsten mit ihrer großen Flächenverantwortung aber in der Pflicht, den Ausbau der erneuerbaren Energien auch im Staatswald zu beschleunigen."
Um die finanzielle Beteiligung von Kommunen und Bürgern vor Ort zu gewährleisten, arbeitet Bayerns Wirtschafts- und Energieministerium derzeit an einem Entwurf eines Gesetzes, dass Investoren zu finanziellen Kommunal- und Bürgerbeteiligungen bei den erneuerbaren Energien verpflichtet.
Staatsminister Aiwanger: „Die Kommunal- und Bürgerbeteiligung bei Wind und PV ist ein wichtiges Anliegen der Staatsregierung und stärkt die Akzeptanz vor Ort. Eine verbindliche Beteiligung der Kommunen und auch erstmals der Bürgerinnen und Bürger vor Ort, wie wir sie in unserem Gesetzentwurf vorsehen, wird ein weiterer wichtiger Baustein sein, den Ausbau der Erneuerbaren Energien entscheidend voranzubringen. Wir erweitern die Teilhabe der Bevölkerung spürbar, schaffen eine verlässliche Einnahmequelle für Kommunen und erhöhen die regionale Wertschöpfung. Auch hier geht Bayern voran.“
Aktuell ist die Beteiligung von Kommunen nach Paragraf 6 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) geregelt. Die Vorschrift ermöglicht es Anlagenbetreibern, betroffene Kommunen auf freiwilliger Basis mit bis zu 0,2 ct/kWh an den Einnahmen von Windenergieanlagen an Land (WEA) sowie Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu beteiligen. "Wir haben uns beim Bund auf eine verpflichtende und bundesweit einheitliche Vorschrift eingesetzt. Leider ist derzeit nicht erkennbar, dass eine derartige Regelung auf den Weg gebracht wird. Daher gehen wir es jetzt in Bayern selber an. Die Bürger müssen vom Ausbau Erneuerbarer profitieren."
]]>27. Juni 2024, Betzigau – in den vergangenen Wochen haben die heftigen Gewitter mit Starkregen rund um den Kempter Wald zu Schäden an den Forststraßen geführt. Aber auch die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Betzigau und Görisried wurde an mehreren Stellen stark beschädigt. Die Durchfahrt durch den Kempter Wald auf der Gemeindestraße ist daher aktuell nicht möglich.
„Der hohe Niederschlag und das daraus folgende Hochwasserereignis hat zu erheblichen Schäden an der Schotterstraße zwischen Betzigau und Görisried geführt“, erläutert Förster Sebastian Neubauer, der im Kempter Wald nicht nur den Staatswald pflegt, sondern dort auch auf die Sicherheit vieler Straßen achtet. „Aktuell ist die Durchfahrt auf der Gemeindeverbindungsstraße ab dem Grillplatz ´Stellbrunnen` bis zum ´Blockhäusle` nicht möglich. Radfahrer und Fußgänger können den gesperrten Abschnitt über die südlich gelegenen privaten Forstwege umgehen. Alle anderen Verkehrsteilnehmer werden gebeten, die Gemeindestraße nicht für die Durchfahrt zu nutzen.“ Die Anfahrt zur Mehlblock Alpe durch den Kempter Wald ist von Kempten aus im Moment nicht möglich. Die Zufahrt bis zu dem gesperrten Abschnitt ist gewährleistet.
Auch die Wanderparkplätze vor den Absperrungen stehen nach wie vor allen Besucherinnen und Besuchern zu Verfügung. Die Reparatur des beschädigten Straßenabschnitts wird voraussichtlich erst Ende Juli 2024 abgeschlossen werden können. Im Zuge der Straßensperrung werden zudem auch Gefahrenbäume entlang der Gemeindestraße gefällt. Nochmals Förster Sebastian Neubauer: „Wir bitten alle Waldbesucher und Verkehrsteilnehmer, sich unbedingt an die Absperrungen zu halten und gesperrte Bereiche auf keinen Fall zu betreten. Die Arbeiten werden bis zum 31.07.2024 dauern, bis dahin ist die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Betzigau und Görisried gesperrt.“
]]>Sie lesen hier die offizielle Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wirschaft, Landesentwicklung und Energie vom 27. Juni 2024:
MÜNCHEN Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) betreiben auch künftig den Baumwipfelpfad Steigerwald in Ebrach. Das hat der Aufsichtsrat der BaySF beschlossen. Bayerns Wirtschaftsminister und Vorsitzender des Aufsichtsrats, Hubert Aiwanger ist froh über diese Entscheidung: „Der Baumwipfelpfad ist eine wichtige touristische Attraktion für die ganze Region und vermittelt wertvolles Wissen rund um Flora und Fauna im Wald. Das neue Betriebskonzept der Staatsforsten hat uns überzeugt. Es macht den Betrieb günstiger, ohne die bisherigen Angebote rund um den Baumwipfelpfad zu schmälern.“ So sollen beispielsweise vollautomatisierte Kassenlösungen und flexiblere Öffnungszeiten Kosten sparen und die Attraktivität des Pfades steigern. Erweiterungen des Angebotes am Baumwipfelpfad sollen grundsätzlich durch externe Kooperationspartner erfolgen.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Steigerwald-Zentrum in Handtal wird fortgesetzt. „Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Maßnahmenpaket attraktiv für Jung und Alt bleiben und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit verbessern“, merkt der Vorstandsvorsitzende der BaySF, Martin Neumeyer an.
Der Baumwipfelpfad Steigerwald wird seit 2016 durch die Bayerischen Staatsforsten auf Basis eines so genannten Betrauungsakts betrieben. Ab dem Jahr 2018 erfolgte eine Erweiterung um das Programm „Wald und Tiere“ und waldpädagogische Nebeneinrichtungen. Der Baumwipfelpfad zog zuletzt jedes Jahr rund 100.000 Besucher an. Der neue Betrauungsakt gilt ab Montag, 1. Juli.
Ansprechpartner:
Bastian Brummer
Stellv. Pressesprecher
Pressemitteilung-Nr. 260/24
Großer Erfolg für Staatswaldförster: Mehr Tannenbäume gegen die Klimakrise
Weißenhorn, 24. Juni 2024: Der Tannenanteil in der Waldverjüngung der Staatswälder wächst. Er ist heute doppelt so hoch, wie noch vor einigen Jahren: „Wir haben es mit einer großen Teamleistung geschafft, eine echte Tannenoffensive in unseren Wäldern zu entfesseln. In Zeiten des Klimawandels, der die Wälder bedroht, ist das eine perfekte Bilanz“, freut sich Christoph Kohler, der stellvertretende Leiter des Forstbetriebs Weißenhorn.
Die Freude kommt nicht von ungefähr, denn Tannen geben den Wäldern der Region mehr Stabilität: „Der Grund für die Überlegenheit der Tanne ist ein viel stärkeres Wurzelsystem. Sie kommt tiefer in den Boden, wo das Wasser ist. Trockenperioden übersteht sie so besser und der Sturm wirft sie nicht so leicht um“, erläutert Forstmann Kohler. Stürme und Trockenheit können der Tanne also nicht soviel anhaben, wie der sensibleren Fichte.
Im Roggenburger Forst haben schon mehrere Förstergenerationen an der Wiederansiedelung der Tanne gearbeitet: Es handelt sich um eine echte Generationenaufgabe. Aktuelle Daten zeigen nun, dass der hohe Einsatz der Waldarbeiter und Forstleute bei der Tanne einen großen Effekt hat. Bezogen auf den Staatswald der Region hat sich allein in den letzten 15 Jahren das Vorkommen der Tanne in der jüngsten Waldgeneration verdoppelt, auf einigen Flächen sind die Tannenanteile sogar noch deutlich stärker gewachsen.
Am Anfang steht die Pflanzung von Tannen, aber auch die Tannen-Saat: Schaffen es die Sämlinge anzuwachsen, können sie ein starkes Wurzelwerk ausbilden. Bis eine kleine Tanne hochgewachsen ist, dauert es viele Jahre: Wichtig ist es dabei, dass sie von Rehen nicht abgefressen wird, denn die Knospen der jungen Bäumchen sind für Reh und Hirsch sehr schmackhaft. „Wir haben die Wildbestände mit der Jagd so einreguliert, dass der Wald sich gut verjüngen kann. Gleichzeitig pflegen wir den Wald regelmäßig und sorgen für ausreichend Licht, damit die Verjüngung auch gut weiterwachsen kann“, erläutert Revierförster Manfred Rolle, der im nördlichen Roggenburger Forst tätig ist. Von der waldfreundlichen Jagd profitieren auf andere Baumarten wie Buche, Eiche, Ahorn und Douglasie, die ebenfalls wichtige Säulen in einem klimaangepassten Mischwald von morgen sind.
Ein Erfolg, der neugierig macht: Rd. 100 Waldinteressierte aus dem Raum Landsberg am Lech überzeugten sich vor einigen Tagen bei einer Waldexkursion unter Führung von Christoph Kohler und seinem Vorgänger, Helmut Baumhauer, von den vielen jungen Tannen am Waldboden und diskutierten intensiv über verschiedene Fachfragen rund um die Tannensaat: Eine Entwicklung, die den Wäldern in Zeiten des Klimawandels eine echte Zukunftsperspektive gibt.
21. Juni 2024, Fichtelberg – Nicht nur Wanderer und Naturliebhaber fühlen sich wohl in den Wäldern des Fichtelgebirges. Hier entsteht in diesen Tagen auch ein ganz besonderes Lebensmittel: Waldhonig. Hinter dieser süßen Delikatesse stehen jedoch nicht nur die fleißigen Honigbienen, sondern auch Lachniden, eine Gruppe von Insekten.
Die Bedeutung der Lachniden für die Honigproduktion ist vielen Menschen nicht bewusst. „Viele denken, Honig entsteht nur durch die Arbeit der Bienen, aber die Zusammenarbeit mit den Lachniden ist unerlässlich. Ohne sie gäbe es keinen Waldhonig“, erläutert Stefan Trassl, ein erfahrener Imker aus Fichtelberg „Lachniden, auch als Rindenläuse bekannt, sind winzige Insekten, die auf Nadelbäumen wie Fichten und Tannen leben. Sie stechen mit ihrem Saugrüssel die jungen, gelb-grünen Maitriebe von Fichten und Tannen an und nehmen den Pflanzensaft auf. Einen Teil davon scheiden sie wieder aus. Diese kleinen, zuckerhaltigen Tröpfchen sind der sogenannte Honigtau, der oft Nadeln und Zweige der Bäume überzieht. Ameisen, Schwebfliegen und andere Insekten sammeln den Honigtau als Nahrung. Bienen tragen die zuckerhaltige Lösung in ihren Bienenstock und verarbeiten sie zu Waldhonig“, erklärt Trassl. Den Bäumen, deren Pflanzensaft die kleinen Insekten anzapfen, fügen sie keine wesentlichen Schäden zu. Und für Menschen sind sie völlig ungefährlich.
Die Produktion von Waldhonig ist ein komplexer Prozess, der eng mit dem Lebenszyklus der Lachniden verknüpft ist. Ab Ende Mai bis in den Spätsommer hinein, sind die Rindenläuse aktiv. In dieser Zeit stellen viele Imker ihre Bienenstöcke im Wald auf, um dort ihre Bienen die Waldtracht ernten zu lassen.
„Derzeit laufen bei uns am Forstbetrieb Fichtelberg Anfragen von Imkern aus ganz Nordbayern ein, die einen Standplatz für ihr Bienenvolk suchen“, bestätigt Forstbetriebsleiter Winfried Pfahler. „Die Bayerischen Staatsforsten unterstützen die Imker gerne bei ihrer Arbeit. Denn hier in den Wäldern des Fichtelgebirges können die Bienen pestizidfrei Honig sammeln und so ein gesundes und wohlschmeckendes Nahrungsmittel herstellen.“
Waldhonig ist besonders reich an Mineralien und Enzymen, was dem Waldhonig seinen charakteristischen, malzigen Geschmack und seine dunkle Farbe verleiht. Mit seinen wertvollen Inhaltsstoffen – Mineralstoffe und Antioxidantien – und seinen antibakteriellen Eigenschaften ist er ein wertvolles Naturprodukt für die Gesundheit.
In den kühlen, fichtenreichen Wäldern finden die Lachniden ideale Lebensbedingungen. Deshalb ist Waldhonig eine typische regionale Spezialität aus den nadelwaldreichen Mittelgebirgen.
„Unsere Region ist ein wahres Juwel für die Imkerei“, schwärmt Stefan Trassl, dessen Waldhonig schon mehrfach für seine gute Qualität ausgezeichnet wurde. „Die Vielfalt der Pflanzen und die natürlichen Gegebenheiten sorgen dafür, dass der Waldhonig aus dem Fichtelgebirge zu den besten in Deutschland gehört.“
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Seit Juni 2022 sorgt der Baumwipfelpfad Steigerwald in Ebrach für unvergessliche Hochzeitsmomente in luftiger Höhe. Als offiziell gewidmeter Trauort bietet der Baumwipfelpfad damit ein weiteres Highlight für seine Besucherinnen und Besucher. An ausgewählten und vorab mit dem Standesamt in Ebrach festgelegten Terminen können Heiratswillige sich auch im kommenden Jahr 2025 auf dem Pfad das Ja-Wort geben – Zusatzleistungen wie Sektempfang und Catering sind optional über die Gastronomie am Baumwipfelpfad buchbar. Für die Zeit der Trauung wird der Pfad natürlich für die Öffentlichkeit gesperrt. Heiratswillige können sich ab sofort wieder hier melden:
unter 09553-98980102 oder via eMail an info-baumwipfelpfad@baysf.de.
--- PRESSEINFORMATION ---
Bayerische Staatsforsten weisen Vorwürfe der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag entschieden zurück: „Kein Stellenabbau bei den BaySF“
Regensburg, 19. Juni 2024 – Die von der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag erhobenen Vorwürfe weisen die Bayerischen Staatsforsten entschieden zurück. Der von der SPD beschriebene Stellenabbau war in der Vergangenheit überwiegend mit der deutlichen Zunahme der Mechanisierung in der Holzernte begründet, die neben wirtschaftlichen Vorteilen insbesondere auch eine Zurücknahme der schweren und unfallträchtigen Holzerntearbeiten der Forstwirtinnen und Forstwirte vor Ort bringt. Bereits im Jahr 2021 wurde festgelegt, dass die Zahl der Beschäftigten der BaySF bis 2030 stabil bleibt. „Es gibt also aktuell und in Zukunft keinen Stellenabbau bei den BaySF“, so ein Sprecher der Staatsforsten.
„Der Waldumbau ist absolut nicht gefährdet. Die für den Waldumbau notwendigen Holzeinschläge werden vermehrt durch Holzerntemaschinen erledigt. „Im Bereich der Försterinnen und Förster ist in den letzten 10 Jahren kein Personalrückgang, sondern ein Aufbau zu verzeichnen“, so der Sprecher weiter.
Um den Fachkräftemangel zu begegnen haben die Bayerischen Staatsforsten seit dem Geschäftsjahr 2014 die Zahl der Auszubildenden im Beruf Forstwirt/Forstwirtin von jährlich 39 Auszubildenden auf 91 (aktuell) Auszubildende erhöht. „Es ist aktuell sogar geplant, die jährliche Ausbildungszahl für den Beruf Forstwirt in den nächsten Jahren auf 100 zu erhöhen. Ebenso werden weitere Einstellungen auf dem Arbeitsmarkt angestrebt bzw. getätigt, wie z.B. die Einstellung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger“, sagt der Sprecher. Im Bereich der Försterinnen und Förster haben die Bayerischen Staatsforsten dazu eigene Trainee-Programme aufgelegt, um Försterinnen und Förster möglichst frühzeitig für das Unternehmen zu gewinnen.
]]>Nach fast 40 Jahren im Forstdienst verabschiedet sich der Leiter des Forstbetriebs München, Wilhelm Seerieder, in den Ruhestand. Er hat den Forstbetrieb und die Wälder um München in turbulenten Zeiten geprägt und den Waldumbau vorangetrieben.
Am Staatsforstbetrieb München geht eine Epoche zu Ende. Nach fast 20 Jahren gibt Wilhelm Seerieder die Leitung ab. Für den Betrieb war es eine prägende Zeit, wie der Vorstandsvorsitzende Martin Neumeyer im Rahmen einer Feierstunde betonte: „Wilhelm Seerieder hat den Forstbetrieb München in einer nicht ganz einfachen Zeit übernommen und geführt.“ Neumeyer erinnerte an die Zeit nach der Forstreform im Jahr 2005: „Sie haben durch ihre konsequente und umsichtige Arbeit Vertrauen in die Arbeit der Försterinnen und Förster aufgebaut. Und Sie haben für die Wälder die Weichen durch den konsequenten Waldumbau in Richtung Zukunft gestellt.“ Dafür sei ihm das Unternehmen zu großem Dank verpflichtet. „Ihr Nachfolger übernimmt einen hervorragend aufgestellten Forstbetrieb“, so Neumeyer.
Der Nachfolger wird mit Emil Hudler ein alter Bekannter: Der studierte Forstwissenschaftler kennt den Forstbetrieb bereits, er war von 2020 – 2021 als stellvertretender Betriebsleiter in München. Der 37-jährige Hudler stammt aus Dießen am Ammersee. Nach dem Studium der Forstwissenschaften und dem Referendariat kam Hudler 2016 zu den Bayerischen Staatsforsten, wo er zunächst in der Unternehmenskommunikation eingesetzt wurde. Seit März 2021 war er Büroleiter des Vorstandsvorsitzenden Martin Neumeyer an der Staatsforsten-Zentrale in Regensburg und unter anderem verantwortlich für die Unternehmenskommunikation des Unternehmens. Eine Aufgabe, die ihm vor allem im „Großstadtbetrieb“ München hilfreich sein wird. Hauptaufgabe werde es sein, den Waldumbau fortzuführen. „Angesichts der Klimaprognosen ist es die Kernaufgabe von uns Försterinnen und Förstern, unsere Wälder in und um München gesund zu erhalten. Das wird aber nur mit einer konsequenten Fortführung des Waldumbaus hin zu mehr Mischwäldern mit höheren Laubholzanteilen gelingen. Der Waldumbau ist die Grundlage dafür, einerseits die Waldfunktionen, die der Wald für die Gesellschaft erbringt, und andererseits die nachhaltige Produktionsgrundlage unserer Wälder für den tollen Rohstoff Holz zu sichern,“ erklärt Hudler. Mit Blick auf seine neue Rolle sagte Hudler: „Ich habe genauso viel Vorfreude wie Respekt vor der neuen Aufgabe. Mit Wilhelm Seerieder hatte ich einen Chef, vom dem ich sehr viel lernen konnte und vor dessen Arbeit ich den größten Respekt habe. Ich werde versuchen, seine hervorragende Arbeit im Wald bestmöglich fortzuführen,“ so Hudler.
Wilhelm Seerieder leitete den Betrieb seit 2005. Der gebürtige Starnberger studierte Forstwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. 1986 trat er den Forstdienst an und durchlief eine Reihe von Stationen, ehe er 2005 mit Gründung der Bayerischen Staatsforsten Leiter des Forstbetriebs München wurde.
Für Seerieder war sein Beruf gleichzeitig Berufung: „Mir hat es immer viel Freude gemacht, ein Ökosystem zu bewirtschaften.“ Keine leichte Aufgabe, gerade in Zeiten des Klimawandels – und wenn man den Begriff „bewirtschaften“ so umfassend versteht, wie Seerieder das tut: „Es geht darum, eine betriebswirtschaftliche Komponente mit aktiver Naturschutzarbeit zu vereinen und gleichzeitig die Erholungsfunktion der Wälder zu berücksichtigen.“ Gerade im Umfeld der Großstadt München sei das ein Spagat, so Seerieder. Voraussetzung für das Gelingen sei das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Arbeit des Forstbetriebs-Teams. „Dieses Vertrauen haben wir uns im Lauf der Jahre gemeinsam erarbeitet. Das ist eine Leistung, auf die alle Kolleginnen und Kollegen am Forstbetrieb stolz sein können.“
Dazu haben auch einige Leuchtturm-Projekte im Bereich Naturschutz am Forstbetrieb beigetragen. Neben einigen Moorrenaturierungen im Forstbetrieb nennt Seerieder das Projekt im Klosterwald in Maria-Eich, wo unter anderem acht Urwald-Reliktarten kartiert und langfristig geschützt werden konnten.
Seerieder gab sich optimistisch, dass die erfolgreiche Arbeit am Forstbetrieb München auch künftig fortgeführt wird: „Ich freue mich sehr, dass Emil Hudler künftig den Forstbetrieb leiten wird. Ich wünsche ihm dafür ein glückliches Händchen und genauso viel Freude an der Arbeit wie ich sie hatte.“
Langweilig wird es Seerieder im Ruhestand sicher nicht werden. Er freut sich auf mehr Zeit für die Familie und die zahlreichen Sportarten wie Rudern, Rennradfahren, Bergwandern und Skifahren, die er seit vielen Jahren betreibt. Künftig dann mit etwas mehr Zeit.
]]>Sonthofen, 14.06.2024 – Seit Ostern werden bayernweit an ca. 130 Standorten Fichtenborkenkäfer in Fallen gefangen. „Das ist vor Allem für die Einschätzung der Borkenkäfergefahr wichtig“, erklärt Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. „Auch der Forstbetrieb Sonthofen ist an diesem Borkenkäfer–Monitoring beteiligt.“
Bei den Sonthofener Staatsforsten sind im Sulzschneider Wald, im Gunzesrieder Tal und im Großen Wald sogenannte Pheromonfallen installiert, um den Schwärmflug von Kupferstecher und Buchdrucker zu erfassen. „Das sind schwarze Fangkästen mit innenliegenden Lockstoffködern“, erläutert Revierförster Rainer Ruf. „Die artspezifischen Pheromone locken in den einen Fallen den etwa 1,5 bis 3 mm kleinen Kupferstecher und in den anderen Fallen den etwa 5 bis 6 mm großen Buchdrucker an.“ In der Natur werden diese Pheromone von fängischen Brutmaterial – geschwächte, gebrochene oder vom Wind geworfene Fichten sowie von den Käfern selbst verbreitet.
Förster Rainer Ruf pflegt den Großen Wald zwischen Wertacher Hörnle und Grünten und leert wie seine Kolleginnen und Kollegen die Fallen in der Schwärmzeit wöchentlich. Dieses Jahr aufgrund des schneearmen Winters von Anfang April bis Ende September, wie an allen anderen Standorten in Bayern. Die letzten Jahre wurde es auch schon mal Anfang Mai, bis die Fallenstandorte im Großen Wald wegen der Schneelage zugänglich wurden. Da die Borkenkäfer überwiegend im Boden überwintern, können sie vor Schneeabgang auch nicht schwärmen. Sie brauchen auch mindestens 16 Grad Lufttemperatur, um aktiv zu werden.
„Die Fangergebnisse werden an die bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, kurz LWF und die örtlichen Ämter für Landwirtschaft und Forsten (ÄELF), bei uns in Immenstadt und Kaufbeuren, weitergeleitet. Die LWF wertet die Daten aus und veröffentlicht sie“, beschreibt Forstbetriebsleiter Jann Oetting den Prozess.
Die Abteilung Waldschutz der LWF beschäftigt sich u.a. mit der Diagnose, Früherkennung und Prävention von Forstschädlingen. Zur Einschätzung einer Massenvermehrung der beiden forstlich wichtigen Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher wird seit 2004 in ganz Bayern ein Borkenkäfer Monitoring durchgeführt. Die Bayerischen Staatsforsten unterstützen dieses Projekt, indem sie Waldflächen, Personal und Wissen zur Verfügung stellen. Die örtlich zuständigen Revierförster erheben die Daten.
„Das erfasste Schwärmverhalten und die Gefährdungseinschätzung liefern uns Förstern und den Waldbesitzern wertvolle Informationen im Jahresverlauf“ erklärt Rainer Ruf. „Wir wissen dann, wann eine intensive Borkenkäferkontrolle und gezielte Bekämpfung durchzuführen sind.“ Interessierte Waldbesitzer können sich unter www.borkenkaefer.org informieren.
Über die letzten beiden Wochenenden im April mit vorsommerlichen Temperaturen waren erste Borkenkäfer in den Fallen im Großen Wald. In zahlreichen Regionen Bayerns bis in mittlere Höhenlagen kam es schon zu hohen Anflugzahlen durch Buchdrucker, weiß die LWF zu berichten.
Die aktuell kühl feuchte Witterung bremst den Borkenkäfer im Allgäu hoffentlich nochmal etwas aus. Da aus dem vergangenen Winter doch überall verstreute Windwürfe und Schneebruchbäume in den Wäldern zu finden sind, ist durchaus Brutmaterial für die Käfer vorhanden. Das bedeutet für die nächsten Wochen, Windwürfe und Schneebruch rasch aufarbeiten und Brutraum verringern. Forstbetriebsleiter Jann Oetting weiß: „Wir dürfen die Entwicklung der Borkenkäfer nicht unterschätzen: Trotz aktuell kühler, feuchter Witterung entwickelt isch der Borkenkäfer unter der Rinde weiter. Das heißt: In den kommenden Wochen und Monaten wachsam bleiben und die Waldbestände regelmäßig auf Käferbefall kontrollieren. Um eine Massenvermehrung zu vermeiden, muss dann rasch gehandelt werden. Befallene Bäume müssen zeitnah gefällt und aus dem Wald transportiert werden.“
]]>14. Juni 2024, Bodenmais/Kalteck/Ödwies - Das alte Forsthaus Ödwies liegt malerisch in Wiesen eingebettet im Gemeindebereich Achslach auf über 1000 m Seehöhe. Viele kleine Blütenköpfe wiegen sich hier im Wind. Diese Wiesen sind naturschutzfachlich sehr wertvoll und dürfen nur einmal im Jahr nach dem 1.Juli gemäht werden, um seltene Tier- und Pflanzenarten zu schützen. Trotz der Abgeschiedenheit etabliert sich auf den Wiesen immer mehr Lupine (botanisch Gattung Lupinus spp.)und verdrängt andere Pflanzenarten, die wiederum für viele teils geschützte Insekten Lebensraum bieten.
Ein weiteres Problem ist, dass durch die Knöllchenbakterien der Pflanze Stickstoff im Boden gebunden wird. Diese „Düngung“ führt dazu, dass dadurch seltene andere, naturschutztechnisch wertvolle Arten verschwinden, die auf magere Böden angewiesen sind und damit konkurrenzschwach sind.
Wie immer hat natürlich alles zwei Seiten: Die Lupine ist nicht per se schlecht, sie bietet Nektar und Nahrung für Hummeln und Bienen, zudem kann ihre Zuchtform im Nahrungsmittelbereich verwendet werden. Wichtig wäre es aber, dass die Lupine im Garten bleibt und nicht in die freie Natur wandert.
Um die Ausbreitung der Lupinen Einhalt zu gebieten, hat der Naturpark Bayerischer Wald einen Aktionstag initiiert, an der sich auch die Bayerischen Staatsforsten als Wiesen-Eigentümer beteiligten. Mit Ampferstecher, Spaten und Rechen ausgerüstet, machten sich die Rangerinnen des Naturparks Bayerischer Wald Samantha Biebl und Katharina Merkel sowie die freiwillige Praktikantin Helene Kliewe und die örtlich zuständige BaySF-Försterin Franziska Dendl an die Arbeit. Um der Situation Herr zu werden, reicht es nicht, die Lupinen abzumähen, da sich nach kurzer Zeit neue Blütenstände bilden, die sich wieder aussamen. Wirksam ist es, die Pflanzen auszustechen und zu entsorgen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Wichtig ist dabei auch, dass möglichst alles von der Wurzel aus dem Boden entfernt wird, da die Lupine auch aus Wurzelresten wieder austreiben kann. Eine sinnvolle Kombination aus Mahd und Ausstechen könnte die Lupine langfristig wieder von der Fläche fernhalten.
An die Wiese angrenzend befindet sich eine Waldklimastation sowie ein internationaler phänologischen Garten der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (Freising-Weihenstephan), Dort wird geklontes Pflanzenmaterial in der phänologischen Entwicklung beobachtet. Auch hier ist es wichtig, sich um die Entfernung der „Konkurrenz“ Lupine zu bemühen.
In kurzen Arbeitspausen konnten immer wieder besondere Käfer- und Schmetterlingsarten entdeckt werden, wie zum Beispiel das Ampfer-Grünwidderchen als Schmetterling des Jahres 2023. „Nun heißt es dranbleiben“ so Samantha Biebl. In den Folgejahren muss die Fläche immer wieder kontrolliert werden. Ziel ist es die Pflanzen immer weiter zu schwächen, sodass die Wiese irgendwann wieder „lupinenfrei“ ist.
]]>[Dießen am Ammersee] Standesgemäß mit dem Rad kamen die Teilnehmenden zur Eröffnung der neu gebauten Radwegebrücke im Distrikt „Seeholz“. Die Brücke ist Teil des viel befahrenden Ammersee-Radweges zwischen Utting und Dießen, welcher im Sommer von mehreren Hunderten Radfahrenden pro Tag befahren wird. Seit etlichen Jahren sorgte die alte Betonbrücke für viel Ärger und Verdruss bei den Gemeinden und dem Grundeigentümer – viel zu schmal, nur einzeln und kaum mit Anhänger befahrbar, mit zu niedrigem Geländer und hohem Unfallpotential – erfüllte die Brücke schon lange nicht mehr die geforderten Standards an den immer stärker zunehmenden Radverkehr. Eine neue Brücke sollte her. Vor beachtlichen 17 Jahren gab es hierzu die ersten Versuche, die damals jedoch an Zuständigkeitsfragen scheiterten. Immer wieder wurden im Laufe der Jahre seither Versuche gestartet, die sich aufgrund der besonderen Lage der Brücke im NSG „Seeholz und Seewiese“ – gleichzeitig FFH- und SPA-Gebiet – als umfangreich und bürokratisch gestalteten.
Andreas Brem, Revierleiter des Reviers Dießen, brachte vor drei Jahren neuen Schwung in die Angelegenheit. Nach mehreren Genehmigungsschleifen mit Wasserwirtschaft, unterer und höherer Naturschutzbehörde, Finanzierungsklärung mit dem AELF Fürstenfeldbruck über bGWL-Förderung, der Gewinnung des Bauhofes für die Wegeinstandsetzung nach dem Bau und der Ausschreibung und Vergabe der Baumaßnahme an eine ortsansässige Schreinerei konnte die Brücke diesen Mai nun endlich errichtet werden. Die Brücke wurde auf 2,30m verbreitert und freitragend konstruiert, sodass kein Pfahl in das Gewässer eingebaut werden musste. Gebaut aus regionalem Eichenholz, ohne den Einsatz von Beton, fügt sie sich so hervorragend in den wertvollen Sternmieren-Hainbuchen-Eichenwald-LRT des Seeholzes ein. Ein weiteres Highlight wird noch eine spezielle Amphibienbrücke; diese wird die nächsten Wochen in Zusammenarbeit mit der örtlichen BN-Kreisgruppe nun für den Schwarzen Grubenlaufkäfer, welcher im Seeholz eines seiner seltenen Vorkommen hat, errichtet. „Was lange währt wird endlich gut“, begrüßte die stellvertretende Betriebsleiterin Sarah Becker die Teilnehmenden an der Eröffnung. „Nur durch die gute Zusammenarbeit der vielen einzelnen Beteiligten konnte aus dem Wunsch nach einer neuen Lösung jetzt so ein großartiges Ergebnis entstehen.“
]]>13.06.2024, Sonthofen/Kürnach - Alles Gute, so sagt das Sprichwort, kommt von oben. Was passiert, wenn des Guten zu viel kommt, kann man regelmäßig bei Starkregen beobachten: vollgelaufene Keller, überflutete Ortschaften. Im Alpenraum übernehmen Bergwälder eine wichtige Schutzfunktion. Voraussetzung: Sie sind intakt!
Unser Bergwald ist ein echtes Multitalent, denn er erfüllt zahlreiche Funktionen, die für uns Menschen überaus nützlich sind. Neben der Holzproduktion und seinen Erholungsmöglichkeiten für Waldbesucher ist insbesondere seine Schutzfunktion entscheidend für die Tallagen der Bayerischen Alpen. Etwas mehr als die Hälfte der Wälder im bayerischen Alpenraum sind Schutzwälder nach Artikel 10 des Bayerischen Waldgesetzes. Das bedeutet, dass diesen Wäldern aufgrund ihres Standorts eine besondere Funktion zukommt. Sie schützen nämlich menschliche Infrastruktur in den Tälern beispielsweise vor Lawinen, Steinschlag oder auch Erdrutschen.
„Allein im Forstbetrieb Sonthofen gibt es über 5.000 ha Schutzwald, der von uns Förstern gepflegt wird“, wie Forstbetriebsleiter Jann Oetting betont „Wir investieren jedes Jahr über 200.000 Euro in Pflege und Pflanzung“. Vor allem Tannen, Fichten, Buchen und Bergahorne werden von den Forstwirten gepflanzt. Unterstützt werden die Maßnahmen vom AELF Kempten im Rahmen der besonderen Gemeinwohlleistungen.
Gefahr: Starkregen
Auch beim Wasserrückhalt spielt der Schutzwald eine wichtige Rolle: Bei Extremwettereignissen mit Starkniederschlägen, wie sie im Klimawandel immer häufiger auftreten werden, kommen innerhalb kürzester Zeit enorme Wassermengen zu Boden. Diese lassen im Gebirge Wildbäche anschwellen, die dann wiederum mit ihren gewaltigen Wassermassen Siedlungen in den Tälern bedrohen können. Hier kommt dem Bergwald eine entscheidende Bedeutung zu, um die Schäden von Starkregenereignissen zu minimieren: Er kann auf verschiedene Weise die abfließende Wassermenge dämpfen. Zum einen ermöglichen die Wurzeln der Bäume eine höhere Wasseraufnahmefähigkeit im Boden. So ist das Wasser zwar nicht verschwunden, aber es wird gepuffert. Gleichzeitig stabilisieren die Wurzeln auch den Boden und schützen ihn damit vor Erosion durch das Wasser. Außerdem ist ein typischer Waldboden an der Oberfläche deutlich rauer als zum Beispiel der blanke Fels oder vergraste Flächen, die Geschwindigkeit des Wasserabflusses wird reduziert.
Waldboden hält Wasser
Wäre also der Wald und vor allem der Waldboden nicht da, würde Wasser bei Starkniederschlägen ungebremst ins Tal rauschen und dort unter Umständen große Schäden anrichten. Der Bergwald ist somit eine Art Lebensversicherung für Mensch und Tier und ein Schutzgarant für die Infrastruktur. Deshalb ist es für die Bayerischen Staatsforsten eine vordringliche Aufgabe, den Bergwald und damit auch den Schutzwald durch eine nachhaltige Bewirtschaftung gesund zu erhalten und zu pflegen. Denn nur ein gesunder Bergwald kann langfristig alle Funktionen erfüllen, auf die wir Menschen angewiesen sind. Bei der Pflege des Berg- und Schutzwaldes geht es vor allem darum, dauerhaft einen stabilen Waldbestand zu erhalten.
Große Schäden in der Kürnach
Nochmal Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting: „Nicht auszudenken, was der Starkregen der letzten Woche bei uns ohne intakten Bergwald angerichtet hätte. Denn wir haben trotz Schutzwald große Schäden an unserer Wegeinfrastruktur: Ca. 500.000 Euro Schadenssumme im Forstbetrieb Sonthofen, davon der Schwerpunkt in der Kürnach“. Hier haben fast 250 Liter in drei Tagen die Böden so aufgeweicht, dass mehrere Muren abgegangen und an vielen Stellen Rutschungen entstanden sind. „Die Muren haben alles mitgenommen, was da war: Bäume und Forstwege“. Aber auch Wegeabsackungen und -ausspülungen waren die Folge der Extremniederschläge. „Wir werden die Schäden beseitigen. Aber das wird etwas dauern, weil es so viele sind. Aktuell sind mehrere Forstwege gesperrt. Bis zu deren Reparatur bitten wir Waldbesucher und Waldbesucherinnen dringend, die Absperrungen zur eigenen Sicherheit zu beachten!“, appelliert Forstbetriebsleiter Jann Oetting an die Vernunft. Denn es kann an den aufgeweichten, abgebrochenen Wegen jederzeit zu lebensgefährlichen Nachrutschungen kommen.
11. Juni 2024, Fichtelberg – Forstexperten der Bayerischen Staatsforsten trafen sich kürzlich in Fichtelberg, um gemeinsam mit den Vorständen der Bayerischen Staatsforsten und den erfahrenen, örtlichen Förstern die strategische Ausrichtung für die Bewirtschaftung der Wälder im westlichen Fichtelgebirge festzulegen. Vorangegangen ist bereits im letzten Jahr eine Inventur der Wälder, also eine systematische Bestandsaufnahme und Analyse, deren Ergebnisse den Grundstein für die nachhaltige Waldbewirtschaftung in den kommenden zehn Jahren legt.
"Der heutige, gemeinsame Begang ist ein wesentlicher Schritt, um mit dem Wissen der Experten und den Erfahrungen der teilweise schon seit Jahrzehnten hier tätigen Förster fundierte Entscheidungen für die zukünftige Waldbewirtschaftung zu treffen," erklärte Winfried Pfahler, Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg. "Unsere Wälder sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Fichtelgebirgslandschaft und spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz. Daher ist es von größter Bedeutung, dass wir sie nachhaltig und verantwortungsbewusst bewirtschaften."
Ziel der sogenannten Forsteinrichtung ist es, den aktuellen Zustand des Waldes zu dokumentieren und darauf basierend eine langfristige Bewirtschaftungsstrategie zu entwickeln. Dabei stehen Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung im Vordergrund, um den Wald als wertvollen Lebensraum für Flora und Fauna sowie als wirtschaftliche Ressource zu erhalten und zu fördern.
Anhand von Beispielen hatten die Teilnehmer der Exkursion Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild vom aktuellen Zustand der Wälder zu machen und die geplanten Maßnahmen zu diskutieren.
„Wir erleben hier Waldbau von höchster Qualität“, so Marian von Gravenreuth, Privatwaldbesitzer und ehemaliger Aufsichtsrat bei den Bayerischen Staatsforsten, der gemeinsam mit dem BaySF-Vorstandsvorsitzenden Martin Neumeyer und Rudolf Plochmann, ebenfalls Mitglied des Vorstands, die Expertenrunde interessiert begleitete.
Die besonderen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, stehen weiterhin intensiv im Fokus. "Wir müssen unsere Wälder widerstandsfähiger gegen extreme Wetterereignisse wie Stürme, Trockenheit und Schädlinge machen," betont Winfried Pfahler. "Dies erfordert eine kluge Mischung aus verschiedenen, klimatoleranten Baumarten und eine angepasste Waldpflege.“ Deshalb sollen in den nächsten Jahrzehnten die Anteile von Fichten deutlich zurückgehen zu Gunsten von Buchen, Tannen, Douglasien und Eichen. „Zum Glück haben schon unsere Vorgänger den Grundstein für vielfältige Mischwälder gelegt, worauf wir heute aufbauen können.“
]]>10. Juni 2024, Regensburg – Das Ergebnis des Bürgerentscheids ist nach Einschätzung der Bayerischen Staatsforsten nicht nur eine Entscheidung für die Windenergie in der Region und den geplanten Windpark im Altöttinger und Burghauser Forst. Das Votum der Bürgerinnen und Bürger ist auch ein starkes Signal für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Bayern und das Gelingen der Energiewende insgesamt.
„Das Ergebnis zeigt, dass die Suche nach Kompromissen, die Kompromissfähigkeit und die Berücksichtigung der Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zum Erfolg führen“, so Martin Neumeyer, Vorstandvorsitzender der Bayerischen Staatsforsten.
]]>7. Juni 2024, Rothenkirchen - Ab Montag, den 10. Juni führen die Bayerischen Staatsforsten entlang des Uferbereichs der Ködeltalsperre aufgrund Borkenkäferbefalls umfangreiche Holzerntearbeiten durch. Aus Sicherheitsgründen wird hierfür die Uferstraße voraussichtlich bis zum 21.06 entlang des Westufers komplett für den Besucherverkehr gesperrt. Die Sperrungen gelten jeweils von Montag bis Freitag.
Der Hauptdamm sowie die östliche Seite der Talsperre bis zum Vorstau sind weiterhin begehbar. Die Absperrungen sind zwingend zu beachten. Im Arbeitsbereich herrscht akute Lebensgefahr durch abrollende Stämme oder loses Gesteinsmaterial. Am Wochenende ist die Uferstraße vollumfänglich zu begehen. Auch der 55. Internationale Volkslauf „Rund um die Ködeltalsperre“ am 16.06.2024 ist von der Sperrung nicht betroffen.
Regensburg, 04. Juni 2024 – Der Ausbau der Windenergie im bayerischen Staatswald schreitet zügig voran: Im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech (Gemeinde Denklingen) werden bis zu sechs neue Windenergieanlagen errichtet. Das ist das Ergebnis des kürzlich abgeschlossenen Auswahlverfahrens der Bayerischen Staatsforsten (BaySF). Der Zuschlag für den Standortsicherungsvertrag zwischen den Bayerischen Staatsforsten und der ABO Wind AG wurde gestern erteilt.
Das Auswahlverfahren wurde gestartet, nachdem sich die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Denklingen 2022 bei einem Bürgerentscheid mit knapp 70 Prozent Zustimmung für den Bau von bis zu sechs Windenergieanlagen im Sachsenrieder Forst aussprachen. „Die enge Abstimmung mit der jeweiligen Standortkommune ist Voraussetzung für eine schnelle erfolgreiche Realisierung neuer von Windenergieanlagen im Staatswald“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten Martin Neumeyer. „Firmen, die eine hohe Bürgerbeteiligung ermöglichen, erhalten beim Auswahlverfahren mehr Punkte.“
Die ABO Wind AG hat für die Windräder in Denklingen eine Beteiligung von Bürgerenergiegesellschaften von bis zu 100 % angeboten – was besonders Bürgermeister Andreas Braunegger sehr positiv sieht: „Dass hier ein Partner gefunden wurde, der eine Bürgerbeteiligung bis zu 100 % anbietet und die weiteren Vorgaben der Gemeinde gemeinsam mit den Bürgern zum Erfolg bringen möchte, freut mich sehr.“
Die ABO Wind AG aus Wiesbaden ist ein eigentümergeführtes, mittelständisches Unternehmen und greift auf wertvolle Erfahrungen im Bereich der Windenergie zurück. So hat die ABO Wind AG bereits zahlreiche Windenergieprojekte in ganz Deutschland und Bayern erfolgreich umgesetzt. Beim Auswahlverfahren hat sie das insgesamt beste Angebot vorgelegt und den Zuschlag erhalten.
Die Firma plant auf der Projektfläche sechs Windenergieanlagen der aktuellen Anlagengeneration mit einer Nabenhöhe von etwa 175 m und einer Leistung von etwa 7,2 MW zu errichten. Damit könnten rund 24.000 Haushalte mit Strom versorgt werden. Gemäß den Wünschen der Kommune bietet die ABO Wind AG einer regionalen Bürgerenergiegesellschaft eine Beteiligung von 100 % an der Betreibergesellschaft an. „ABO Wind hat seit 2009 in Bayern acht Windparks, darunter drei Wald-Windparks, sowie bundesweit rund 70 Wald-Windparks errichtet und hierbei umfassende Expertise aufgebaut. Wir freuen uns sehr über den Zuschlag und die bevorstehende Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten sowie der Gemeinde Denklingen“, sagt Katja Krüdener, Teamleiterin der Projektentwicklung Windkraft in Bayern bei ABO Wind.
Aktuell erzeugen im bayerischen Staatswald 101 Windräder grünen Strom. Seit der Anpassung der 10H-Regel in Bayern im Jahr 2022 haben die Bayerischen Staatsforsten 14 neue Standortsicherungsverträge für bis zu 84 Windräder geschlossen.
Aktuelle Auswahlverfahren für neue Anlagen werden laufend auf der Webseite der BaySF veröffentlicht: www.baysf.de/windenergie
Windenergie im Staatswald – Hintergrund
Bürger- und Kommunalfreundlichkeit an erster Stelle: Damit der Ausbau der Windenergie in Bayern zügig vorangebracht werden kann, haben die Bayerischen Staatsforsten ein Verfahren zur Bereitstellung von Staatswaldflächen für Windenergieanlagen entwickelt. Die größtmögliche Berücksichtigung der kommunalen Belange sowie eine wald- und flächenschonende Umsetzung von Windenergieprojekten und die Realisierung von Konzepten für Bürgerwindanlagen stehen für uns im Vordergrund.
Bevor die Bayerischen Staatsforsten ein Auswahlverfahren durchführen, stimmen wir mit der jeweiligen Standortgemeinde die kommunalen Belange für die Umsetzung des geplanten Windprojektes ab – insbesondere, um die Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort für das Windprojekt zu erzielen (z.B. zur Anzahl der Windenergieanlagen, zu Art und Umfang der Bürgerbeteiligung etc.).
Im Anschluss stellen die BaySF Staatsforstflächen für Windenergieanlagen im Rahmen von wettbewerblichen Auswahlverfahren bereit. Mit diesen öffentlichen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren wird der Partner von sogenannten Standortsicherungsverträgen ermittelt.
Die Flächen, auf denen Bäume für die Windenergieanlagen gefällt werden, bieten neben dem Gewinn regenerativer Energie über den Wipfeln der Bäume noch eine weitere Chance für die Biodiversität: In großen geschlossenen Wäldern bieten mit Gräsern und Blühpflanzen bewachsene und von Hecken und Sträuchern umsäumte Freiflächen in unmittelbarer Nähe der Windkraftanlagen einen zusätzlichen und wertvollen Lebensraum für viele lichtbedürftige Tier- und Pflanzenarten. Eine Vielzahl an Insekten, Amphibien, Vögeln und Wild, wie beispielsweise Rehe und Hasen, finden dort ausreichend Unterschlupf oder Nahrung. Auch können sich dort lichtbedürftige und teils seltene Pflanzenarten ansiedeln, die im geschlossenen Wald keine Wachstumsmöglichkeiten hätten. So können die für den Bau und die Wartung der Windräder benötigten Rodungsflächen auch einen zusätzlichen wertvollen Beitrag für die Biodiversität liefern.
Darüber hinaus werden gerodete Flächen nach der Errichtung neuer Windenergieanlagen soweit wie möglich wieder mit neuem Mischwald bepflanzt.
]]>31. Mai 2024, Berchtesgadener Land und Chiemgau – In einer gemeinsamen Aktion der Bayerischen Staatsforsten, der Bayerischen Forstverwaltung und der Mittelschule Berchtesgaden wurde für den Berchtesgadener Waldkindergarten ein Rindenzelt in Form eines nordamerikanischen Tipis gebaut.
Auf Initiative der Bayerischen Staatsforsten wurde im Waldkindergarten des Marktes Berchtesgaden, der im Staatsforst beheimatet ist, ein Rindentipi montiert. Das Rindentipi wurde als gemeinsames Projekt des Forstbetriebs Berchtesgaden, des Bergwalderlebniszentrums Ruhpolding (vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Traunstein), der Mittelschule Berchtesgaden und des Waldkindergartens Berchtesgaden verwirklicht.
Das erforderliche Rundholz für die Stangen und die gelohten Rindenschindeln aus Fichte stammen aus dem Bayerischen Staatswald. In zwei Arbeitsschritten wurde das Rindentipi errichtet. Zunächst erntete das Bergwalderlebniszentrum Ruhpolding gemeinsam mit Schülern der 7. Klasse der Mittelschule Berchtesgaden unter der Leitung des Lehrers Andreas Kiesel im Herbst 2023 Fichtenholzstangen, die anschließend zum Waldkindergarten transportiert wurden. Im zweiten Schritt wurde 2024 aus den Fichtenstangen ein Gestell gebaut, das anschließend mit Rindenschindeln belegt wurde. Forstwirtschaftsmeister Reinhard Koch und sein Kollege Lorenz Gschwendtner vom Bergwalderlebniszentrum leiteten die Schüler bei den Arbeiten kompetent an. Durch die hervorragende Zusammenarbeit erhielt der Waldkindergarten eine weitere Attraktion.
Jetzt können bei Regen die Morgenrunde oder Besprechungen im Tipi abgehalten werden. Für die Mittelschüler, die tapfer und fleißig in Kälte und bei Schneefall arbeiteten, war die Errichtung dieses Naturbauwerks ein bleibendes Erlebnis, das sie möglicherweise in Ihrer Berufsfindung unterstützt.
Zur Stärkung bekamen die Schüler vom Kindergarten/Markt Berchtesgaden eine Brotzeit.
]]>29. Mai 2024, Sonthofen - Der Japanische Staudenknöterich ist eine invasive Pflanze, die im 19. Jahrhundert aus Asien nach Europa gebracht wurde. Invasiv bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich die nicht heimische Pflanze sehr stark und zu Lasten der heimischen Flora ausbreitet. Heutzutage findet man den japanischen Staudenköterich vor allem als Zierpflanze in Gärten oder in der Natur wild wuchernd.
„Die Vorkommen des Staudenknöterichs hier im Wald bei Börwang sind vermutlich durch illegal entsorgte Gartenabfälle entstanden. Schon ein wenige Gramm schweres Wurzelstück reicht aus, dass sich eine neue Pflanze entwickeln kann“, erklärt Förster Florian Zeller. Er pflegt den Staatswald u.a. rund um Börwang. Ist die Pflanze erst einmal etabliert, breitet sich der Knöterich rasant über Rhizome aus, die knapp unter der Bodenoberfläche verlaufen. „Das große Problem ist die enorme Wuchskraft des Japanischen Knöterichs. Er bildet sehr dichte Bestände und kann bis zu 4 Meter hoch werden. Das raubt anderen Pflanzen das Licht und diese gehen in Folge ein“, führt Sonthofens Forstbetriebsleiter Jann Oetting aus.
Um eine weitere Ausbreitung der problematischen Pflanze zu verhindern, testet der Forstbetrieb Sonthofen verschiedene Maßnahmen. „Wir haben festgestellt, dass der Knöterich nur in Bereichen wächst, in denen er selbst genügend Licht bekommt. Das heißt, in geschlossenen Waldbeständen taucht er nicht auf. Deswegen drehen wir den Spieß um und versuchen dem Knöterich das Licht wegzunehmen“, erklärt Revierleiter Zeller. In Staudenknöterichbestände werden aktiv Bäume wie Tanne, Ulme und Buche gepflanzt, in der Hoffnung, dass diese in ein paar Jahren einen geschlossenen Waldbestand bilden. Jann Oetting bedauert: „Leider ist dies mit einer intensiven Betreuung verbunden. Aufgrund der starken Wuchskraft des Knöterichs muss dieser in den ersten Jahren der jungen Bäume einmal pro Monat abgemäht werden, damit die jungen Bäume genügend Licht erhalten. Sind sie einmal über dem Knöterich, haben sie gewonnen und die Knöterichbestände verkümmern.“
Auch an Weges- sowie Waldrändern verbreitet sich die invasive Pflanze gerne. Dort erhält diese immer ausreichend Licht und kann nur schlecht verdunkelt werden. Bisher mäht der Forstbetrieb den Knöterich dort während der Blütezeit ab, um eine Vermehrung über Samen zu verhindern. „Das Abmähen verlangsamt leider nur die Ausbreitung“, weiß Förster Florian Zeller. Und weiter: „Über die Rhizome im Boden erweitert der Japanische Staudenknöterich trotzdem jedes Jahr seinen Wuchsbereich“.
In Zukunft will der Forstbetrieb Sonthofen weitere Methoden auf seinen Flächen ausprobieren, wie das Abdecken der befallenen Flächen mit lichtundurchlässiger Folie. Diese Methode kommt bei Knöterichpflanzen entlang der Wege in Frage. „Ganz wichtig bleibt aber auch das Mitwirken der Bevölkerung: Gartenabfälle haben im Wald nichts verloren!“, mahnt Förster Florian Zeller abschließend.
]]>24. Mai, Rothenkirchen - Die aktuelle Situation der Wälder im Frankenwald und am Obermain ist besorgniserregend, gleichzeitig gibt es positive Signale, was den Zukunftswald angeht. Forstleute aus Schleswig-Holstein konnten sich davon jetzt auf einer Fachexkursion in den Staatswald der Region ein eigenes Bild machen.
Auch in der Forstwirtschaft kann der „Blick über den Tellerrand“ nicht schaden. Deshalb machten sich seit 2019 schon zweimal Förster aus der Betriebsgemeinschaft Coburg-Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten auf Einladung der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten auf den Weg, forstliche Besonderheiten im Bundesland zwischen Nord- und Ostsee zu erkunden. Jetzt gab es den entsprechenden Gegenbesuch der Kolleginnen und Kollegen: Acht Försterinnen und Förster aus dem Norden hatten auf einer zweitägigen Bereisung des bayerischen Forstbetriebes ein umfangreiches Fachprogramm abzuarbeiten. Am ersten Tag stellten Forstbetriebsleiter Peter Hagemann und sein Stellvertreter Stefan Wittenberg zusammen mit den Forstrevierleitern vor Ort ausführlich die Borkenkäferlage im Frankenwald vor. Auf den seit 2018 entstandenen Freiflächen am Rennsteig wurde ausführlich über Möglichkeiten und Chancen der Wiederbewaldung diskutiert. Die erfolgreichen Ansaaten von „neuen“ Baumarten wie Stiel-, Trauben- und Roteiche im Staatswald gaben hier bereits erste Einblicke in die nächste Waldgeneration. Genauso von Interesse waren die waldbaulichen Erfahrungen mit fremdländischen Nadelhölzern, die auf den Anbau durch Kronacher Förster bereits seit über 70 Jahren zurückgehen. Technische Erfahrungen waren es dann, die bei einer praktischen Vorführung der Maschinensaat gemischter Baumsamen ausgetauscht wurden. Ähnliche Verfahren kommen auch im Norden Deutschlands zum Einsatz.
Das Thema der Sommertrockenheit in den nordbayerischen Wäldern stand auch im Mittelpunkt der der Fachdiskussion zu Möglichkeiten der Wasserrückhaltung im Wald. Die umfangreichen Biotopteiche, die auch zu diesem Zweck im Forstrevier Tettau in den vergangenen Jahren geschaffen wurden, fanden hier besondere Beachtung. Genauso intensiv wurde im Revier Rennsteig über die zukünftige Jagdstrategie des Forstbetriebes diskutiert, die das Aufwachsen der künftigen gemischten Waldbestockungen sicherstellen soll. Hier flossen auch ganz praktische Erfahrungen der norddeutschen Forstleute aus ihrer Bejagung von Rot- Schwarz- und Rehwild in die Diskussion ein. Im Forstrevier Ködel ging es um den Schutz und die Bewirtschaftung des Wasserschutzwaldes im Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre, im Revier Wilhelmsthal dann um das weitere Borkenkäfermanagement, mit dem die Fichtenalthölzer weiter verteidigt werden um sie als Schutz für die Waldverjüngung auch künftig nutzen zu können.
Der zweite Tag der forstlichen Exkursion stand dann ganz im Zeichen der Laubwälder am Obermain. Im Naturwald Vierzehnheiligen der Bayerischen Staatsforsten wurden ausführlich Erfahrungen und Erwartungen rund um die Stilllegung größerer Waldflächen für Naturschutzziele ausgetauscht. Auch die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten haben in den vergangenen Jahren Waldflächen aus der klassischen Bewirtschaftung genommen. Genau wie hier am Obermain entstanden dadurch neue Herausforderungen für die Sicherheit der Waldbesucher, die Lenkung der unterschiedlichen Waldnutzer und den künftigen Schutz der Bäume in und außerhalb der Schutzgebiete. Die aufwändigen Sicherungsmaßnahmen an den Verkehrswegen und vielbegangenen Wanderrouten oberhalb von Vierzehnheiligen gaben hier anschauliche Beispiele und ausreichend Diskussionsgrundlage. Und dass auch in den Laubwäldern die Klimaveränderungen und die Sommertrockenheit deutliche Spuren hinterlassen, war ein weiteres gemeinsames Thema der Forstleute. Dabei stellte sich die zunehmende Ausbreitung der Mistel an dürregeschwächten Linden, Kiefern und Tannen, die im Forstrevier Klosterlangheim zum Absterben ganzer Baumgruppen führt, als eher noch süddeutsches Problem heraus. Ebenso die Vermehrung des wärmeliebenden Eichenprachtkäfers, der inzwischen nicht nur alte Eichen im unterfränkischen Spessart sondern inzwischen auch am Obermain zum Absterben bringt. Entsprechende Warnzeichen und erste erkennbare Hinweise auf Schäden nahmen die norddeutschen Forstleute vorsorglich mit in die Heimat.
Gemeinsames Fazit der Försterinnen und Förster aus dem Norden und Süden: Der Klimawandel ist im Wald hautnah und unmittelbar spürbar. Alle, die sich mit der Zukunft der Wälder befassen, stehen vor neuen und spannenden Herausforderungen. Deshalb muss man für mögliche Lösungsansätze weiter im Austausch bleiben. Die Einladung der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten an die Kolleginnen und Kollegen aus Oberfranken für den nächsten Erfahrungsaustausch liegt bereits vor.
]]>24. Mai, Bad Brückenau/Unterebersbach – Im Forstrevier Unterebersbach des Forstbetriebes Bad Brückenau wurden im Herbst 2023 und Frühjahr 2024 sechs neue Feuchtbiotope als gezielte Waldnaturschutzmaßnahme für die Verbesserung der natürlichen Lebensräume von Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Co. angelegt.
Die Maßnahme ist Teil des Naturschutz-Programms „Der Wald blüht auf“ der Bayerischen Staatsforsten AöR und wird vom Freistaat Bayern gefördert. Bei der Anlage mittels Kettenbagger wurden möglichst viele Strukturen und somit unterschiedliche Lebensräume geschaffen. So sind eine buchtige Uferführung, ein Wechsel von Flach- und Tiefwasserzonen, Lesestein- und Totholzhaufen, sandige und humushaltige Uferbereiche, sonnige und schattige Zonen, sowie kleine und große Tümpel, mit und ohne Insel, erprobte Standards, um möglichst vielen Arten ein neues Habitat zu bieten. Auf eine künstliche Begrünung wird bewusst verzichtet, um auch hier der Natur und der natürlichen Sukzession freien Lauf zu lassen. Für Waldbesucher kann so ein frisch gebaggerter Tümpel daher zuerst etwas befremdlich wirken, aber bereits nach wenigen Jahren ist das Feuchtbiotop kaum wieder zu erkennen, voller Leben und harmonisch in das Waldbild eingegliedert.
In den letzten Jahren konnten bereits mehrere Feuchtbiotope über das Förderprogramm im Revier angelegt werden. Aufgrund der in den letzten Jahren vermehrt auftretenden Trockenschäden, spielt neben der naturschutzfachlichen Aufwertung auch der Wasserrückhalt im Wald, eine immer größere Rolle bei der Anlage von Feuchtbiotopen. Darüber hinaus nimmt auch das heimische Schalenwild, allen voran Schwarz- und Rotwild, die Feuchtflächen im Sommer als Schöpf- und Suhlenplätze dankend an. Sie stellen daher auch ein Element der Wildhege dar und gehören zum Maßnahmenpaket des forstbetriebseigenen Wildmanagementkonzeptes. Insgesamt eine win-win-Situation für Wald, Wild und Natur und somit ein erlebbares Element einer integrativen Forstwirtschaft. An den Wander- und Radwegen können interessierte Waldbesucher über Hinweistafeln weitere Informationen über die Waldnaturschutzmaßname erhalten.
]]>23. Mai, Oesdorf - Erich Daum wird zum 01.06.2024 in den Ruhestand versetzt. Für ihn, den Förster aus Leib
und Seele, muss sich die Versetzung ein wenig anfühlen wie Verbannung, hatte er doch
seinen Dienstbezirk stets als das „schönste Revier Oberfrankens“ gepriesen.
Seit dem 01.12.1991 mit dem Revier betraut, hat er in den vergangenen 32 Jahren die
Wandlungen des Reviers wie kein zweiter erlebt, das Revier in diesen über drei
Jahrzehnten maßgeblich geprägt.
Konsequent hat er die reinen Nadelholzbestände in
stabile Mischwälder umgewandelt. Wo früher Fichten und Kiefern dominierten, finden
sich heute reiche Mischbestände mit vielen verschiedenen Laubbaumarten. Über das
ganze Revier hat er besonders die hitze- und trockenheitsresilienten Eichen gefördert, die
sich nun über ein Fünftel der knapp zweitausend Hektar Forstrevierfläche erstrecken.
Forstbetriebsleiter Stephan Keilholz dankte Daum für dessen großes Engagement für den
Zukunftswald: „Durch Ihr konsequentes Fördern der Mischbaumarten haben Sie auf
großer Fläche stabile Mischbestände geschaffen. Dies erweist sich heute bei den aktuellen
klimabedingten Waldschäden als zukunftsweisend, findet sich doch unter den kranken
und absterbenden Fichten, Kiefern und Buchen bereits eine neue, bunt gemischte
Waldgeneration. Dieser Waldumbau wird für viele Jahrzehnte wirken und vielleicht erst in
einigen Jahrzehnten wirklich gewürdigt werden, wenn die Auswirkungen des
Klimawandels noch stärker sichtbar werden.“
Erich Daum war das ökologische Gleichgewicht in den ihm anvertrauten Wäldern
besonders am Herzen gelegen. So förderte er die Artenvielfalt in seinem Revier durch das
flächige Belassen von stehendem und liegendem Totholz für Pilze, Käfer und Spechte, wo
immer es möglich war. Für den Schutz der Amphibien pflegte er die vielen Feuchtbiotope
im Revier, gestaltete alte Fischteiche um in Lebensräume für Grasfrosch, Kammmolch und
Co. und legte viele weitere Tümpel neu an. Generell war es ihm ein Anliegen, die
Hochwasserspitzen aus der Unteren Mark zu brechen, dem Wasser Retentionsräume zu schaffen, indem er die in früheren Jahrhunderten angelegten Entwässerungsgräben Zug
um Zug zurückbaute.
So kann der scheidende Revierleiter Daum heute zufrieden auf seine Dienstzeit
zurückblicken: „Ich freue mich, dass ich in den vergangenen 32 Jahren dazu beitragen
konnte, die Biodiversität in den mir anvertrauten Staatswäldern, in der Unteren und der
Adelsdorfer Mark ein Stück weit zu fördern. Besonders bin ich stolz darauf, dass es
gelungen ist, einen Großteil der Unteren Mark zum Schutz der Lebensräume und seltenen
Arten wie Fledermäuse, den Eremiten, den Steinkrebs und den Kammmolch als FFHGebiet
auszuweisen.“
Gerade der Schutz der Fledermäuse lag Daum sehr am Herzen. So beteiligte er sich auch
engagiert im Gemeinschaftsprojekt “Fledermaus-Monitoring Stadt und Landkreis
Forchheim” des Bundes Naturschutz unter der Leitung von Dr. Friedrich Oehme mit vielen
eigenen Aufnahmen.
Daums Passion war die Jagd, neben der eigenen Jagd auf Wildschwein, Hase und Reh, vor
allem das Jagdmanagement in seinem Revier. Zur Begrenzung des Verbisses der Rehe an
den jungen Eichen und Tannen und als Vorsorgemaßnahme vor zu hohen
Wildschweinbeständen bei der drohenden Gefahr durch die afrikanische Schweinepest
hat er viele Jägerinnen und Jäger in sein Jagdrevier integriert. Die Jagdgemeinschaft in
seinem Revier zu fördern, war ihm besonders wichtig. So werden sich viele hundert Jäger
auch gerne an seine legendären Nikolausjagden erinnern, waren diese nicht nur effektives
Jagdmanagement, sondern darüber hinaus auch ein besonderes gesellschaftliches Ereignis
rund um den Nikolaustag.
Um auch weitere waldbezogene Gesellschaftsgruppen in das Reviergeschehen zu
integrieren, lud er die regionalen Verbände rund um Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Jagd
und Naturschutz jährlich ein zum Heunhüttentreffen. In der angenehmen Atmosphäre der
Waldhütte war es leichter möglich, auch durchaus konträre Positionen sachlich zu
diskutieren und so Verständnis für die jeweils andere Sicht zu fördern. So wird er auch am
diesjährigen Treffen auf der Heunhütte am 29.05.2024 ab 18 Uhr aus dem aktiven Dienst
für die Bayerischen Staatsforsten verabschiedet. Daum war auch die Förderung des forstlichen Nachwuchses ein großes Anliegen. 36
Praktikanten und 15 Forstanwärter konnten in den vergangenen drei Jahrzehnten von
seinem reichen Erfahrungsschatz profitieren. So ist auch Daums Nachfolger Alexander
Schmitt mit dem Revier Oesdorf bereits bestens vertraut, war er doch einst selbst bei Erich
Daum im Revier Praktikant. Schmitt, der bereits in zwei Bayerischen Forstbetrieben viel
praktische Erfahrung sammeln konnte, freut sich auf seine neuen Aufgaben in der Unteren
und Adelsdorfer Mark.
Da der Reviersitz im repräsentativen Forsthaus in Oesdorf für den künftigen Revierleiter
nicht mehr zur Verfügung steht, findet die Sprechstunde des Forstreviers künftig am
Forstbetrieb Forchheim in der Karolinger Straße 28 in Forchheim statt - jeweils
donnerstags von 16-18 Uhr. Herr Schmitt ist dort telefonisch erreichbar unter 09191
722117 oder per E-Mail unter alexander.schmitt@baysf.de .
.
]]>22. Mai 2024, Nordhalben/Rothenkirchen – Der vergangene Sommer war im Frankenwald der bisher borkenkäferreichste seit Gründung der Bayerischen Staatsforsten: Allein in der Forstbetriebsgemeinschaft Coburg-Rothenkirchen mussten über 500 000 Festmeter Käferholz eingeschlagen und aus dem Wald geschafft werden, was dem über dreifachen des „normalen“ Einschlags entspricht. Das Unternehmen stellt sich dieser Herausforderung nicht nur durch die sukzessive Vereinfachung von betriebsübergreifenden Maßnahmen, die im neuen Geschäftsbereich „Produktion“ gebündelt sind, sondern es bringt zusätzlich auch eine neue Schnelleingreiftruppe in den Einsatz: Das 2024 neu gegründete „Team ZE“ ist seit vorvergangener Woche erstmals im Frankenwald im Einsatz, vorangegangen waren seit April umfassende Schulungen.
Das „ZE“ in Team ZE steht für „Zufällige Ereignisse“. Dies ist der forstliche Überbegriff für alle Baumentnahmen, die abseits der eigentlichen Planung durch ebensolche „zufälligen Ereignisse“ nötig werden. Neben Borkenkäferbefall sind auch Sturmwurf- oder Schneebruchflächen solche „Zufälligen Ereignisse“. Der Einsatz des Teams ZE ist also grundsätzlich nicht auf die käfergeschädigten Betriebe beschränkt, sondern ein über Betriebsgrenzen hinaus einsetzbares, flexibles Instrument. Zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Staatsforsten haben sich freiwillig für die Einsatzgruppe gemeldet.
Einer davon ist Leonhard Lorenz. Er blickt auf den Bildschirm seines Toughbooks: Eine ganze Kaskade roter Punkte verteilt sich über die topografische Karte, die die Abteilung Lamitz des Forstreviers Wallenfels im Forstbetrieb Nordhalben wiedergibt. Jeder Punkt entspricht einem befallenen Baum oder einem Käferloch– also einer Ansammlung befallener Bäume –, der vorher von den Käfersuchtrupps identifiziert worden war. „Unsere Aufgabe als Einsatzleiter ist es, die bestmögliche Vorgehensweise für die effiziente Entnahme festzulegen und an den Maschinenführer zu kommunizieren“, sagt der gelernte Forstwirt Lorenz vom Forstbetrieb Neureichenau über den Motorenlärm eines herannahenden Harvesters. Die Erntemaschine biegt von der Forststraße in die steile Rückegasse ein und nimmt sich die erste mit einem rosaroten X markierte Fichte vor. Um das weitere Vorgehen zu planen, müssen Lorenz und seine Kolleginnen und Kollegen das Einsatzgebiet kennen: Wie kann die Maschine effizient geführt werden, wo werden Beifäller im motomanuellen Einsatz benötigt, wo müssen Seilwinden zum Einsatz kommen? Und wie kann dann auch die Abfuhr möglichst schnell und dennoch schonend bewältigt werden?
Eben diese tagtäglichen Herausforderungen als Einsatzleiter sind für Lorenz das Salz in der Suppe. Er leitete bereits Maschineneinsätze im Forstbetrieb Berchtesgaden und war zuletzt auch schon mal in Nordhalben abgeordnet. Nun tat sich mit der Ausschreibung des Teams ZE vor Weihnachten eine neue Türe auf. „Ich habe nicht lange überlegen müssen und mich beworben: Der Frankenwald braucht jetzt Unterstützung, damit wir den Käfer stoppen können.“
Herausfordernd ist die Aufgabe in jedem Fall: Mit den Punkten, die ihm die forstliche Software heute anzeigt, wird es nicht erledigt sein. Bereits bei den Einsätzen fallen den erfahrenen Forstleuten immer wieder weitere befallene Bäume auf. „Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, jeden Befall in jedem Stadium sofort zu entdecken“, weiß auch ZE-Teammitglied Thorsten Knöll vom Forstbetrieb Hammelburg, der ebenfalls in Nordhalben eingesetzt ist. „Deswegen müssen wir immer die Augen offenhalten und flexibel reagieren, wenn wir weiteren Befall entdecken.“
Der Schwärmflug setzte aufgrund der milden Witterung früher ein als in normalen Jahren üblich, beobachtet Christoph Winkler. Der Servicestellenleiter des Forstbetriebs Nordhalben ist nicht nur für die Koordination sämtlicher Einsätze auf der Fläche des Forstbetriebs und deren Abrechnung zuständig, er integriert auch die zugewiesenen Einsatzleiter der Eingreifgruppe in die Abläufe. „Man spürt die hohe Motivation der Beteiligten sofort, die Leistungen haben hohes Niveau“, ist Winkler zufrieden. Er war im April bereits zusammen mit weiteren Kollegen damit befasst, das Team ZE zu schulen und auf den Einsatz im Frankenwald vorzubereiten. „Wir spielen hier Pacman nach etwas ungewöhnlichen Regeln“ sagt Winkler in Anlehnung an das bekannte Videospiel aus den 80ern und die mit Punkten übersäte Revierübersicht.
Die Einsatzzeit der Team-ZE-Kräfte von bis zu vier Monaten im Einsatzgebiet eröffne aber neue Möglichkeiten. „Ohne die Abordnungen in Abrede stellen zu wollen - denn die laufen ja parallel weiter und sind ebenso sehr wichtig – ist es für unsere Planungen einfach unheimlich wertvoll, gut geschulte Kolleginnen und Kollegen auch längerfristig im Einsatz zu haben“, resümiert Winkler.
Das unterschreibt auch Forstwirt Jochen Köppl aus dem Forstbetrieb Flossenbürg, der im benachbarten Frankenwald-Betreib Rothenkirchen eingesetzt ist: „Ich war auch schon auf Abordnung drei Wochen hier, das geht unheimlich schnell vorbei. Jetzt bleibe ich mit kurzen Unterbrechungen insgesamt 12 Wochen, da kann man sich ganz anders einarbeiten.“ Für Georg Häfner vom Forstbetrieb Pegnitz hingegen ist es der erste Frankenwald-Einsatz. „Mir gefällt es bislang sehr gut. Die Vorbereitung war intensiv aber geprägt davon, dass alle hier was erreichen wollen. Das Miteinander mit Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen bayerischen Forstbetrieben ist eine tolle Erfahrung.“
Insgesamt umfasst das Team ZE aktuell zehn Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter, die flexibel bei Bedarf bayernweit mit bis zu vier Monaten Einsatzdauer eingesetzt werden können. Die Einsatzorte werden vom Bereich Produktion definiert, die Abstimmung vor Ort läuft über die jeweiligen Servicestellen. „Mit dem Team ZE bekommen wir ein flexibles Team von zehn Vollprofis, das kurzfristig einspringen kann und ohne große Eingewöhnung sofort loslegt“, sagt Christoph Gerstl vom Bereich Produktion. Hierbei ist der Weg auch gleichzeitig das Ziel: Heute schon steht fest, dass das Team ZE sich nach der Käfersaison treffen und besprechen wird, um im offenen Erfahrungsaustausch die Prozesse nachzuschärfen und in Zukunft noch besser vorbereitet zu sein. „Der Käfer wird uns erhalten bleiben – also auch das Team ZE.“
]]>Auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) entsteht südlich von München im Hofoldinger Forst der neue Windpark Hofoldinger Forst. Die Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH& Co.KG lädt als Betreiberin zum Spatenstich ein am
Freitag, 17. Mai 2024
Um 11.30 Uhr
An Standort der Windenergieanlage 2
(Anfahrtsskizze siehe rechts)
Der neue Windpark ist als sogenannter Bürgerwindpark konzipiert. Das heißt, dass die Bürgerinnen und Bürger vollständig die Anteile an den Windenergieanlagen halten. Der neue Windpark hat einen Gesamtstromertrag von ca. 30 Mio. kWh und kann damit rund 8.500 Haushalte mit Strom versorgen. Die Inbetriebnahme des neuen Windparks ist Anfang 2025 geplant.
An der Veranstaltung nehmen teil:
Bei Fragen zur Veranstaltung wenden Sie sich bitte an Martina Herfellner von der Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH& Co.KG: 08104664659; info@windenergie-hofoldinger-forst.de
]]>Dem aufmerksamen Waldbesucher fallen sie hier und da im Kürnacher Wald auf. Einige Bäume sehen aus, als stünden sie auf Stelzen. Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting erklärt, was es damit auf sich hat:
Ganz natürlich und ohne menschliches Zutun sind die skurrilen Baumformen im Revier Kürnach-Süd des Forstbetriebs Sonthofen entstanden. Bäume mit einem Hohlraum an ihrem Stammfuß und Wurzeln, die in den Boden ragen, so als würde der Baum schweben. „Wir Försterinnen und Förster kennen das Phänomen und sprechen von einer Rannenverjüngung, wenn sich junge Baumkeimlinge auf liegendem Totholz entwickeln“, erläutert Jann Oetting, Forstbetriebsleiter von Sonthofen.
Für kleine Bäume bedeutet es eine große Anstrengung, zu einem stattlichen Baum zu werden. Der Konkurrenzdruck durch andere Pflanzen wie Gräser, Farne und Brombeeren und auch andere ist besonders in jungen Jahren groß. Wenn sich die Gelegenheit bietet, keimen die Samen auf vermoderndem Holz. So steigern sie ihre Überlebenschancen enorm.
Der Konkurrenzdruck auf der exponierten Lage liegt nahezu bei null. Im Holz gespeicherte Nährstoffe und Wasser stehen dem Keimling direkt zur Verfügung. Die liegenden Stämme isolieren die Bäumchen vor Bodenkälte im Frühjahr und der Schnee schmilzt ca. zwei Wochen früher als im direkten Umfeld. Beim Abbau des Holzes durch Mikroorganismen wird Wärme frei, welche wie in einem natürlichen Gewächshaus wirkt. „Eine ideale Kinderstube für Baumkeimlinge“, lacht Revierleiter Simon Lipp. Er ist für die Pflege des Staatswaldes in der südlichen Kürnach zuständig.
Über die Jahrzehnte vermodern die Totholzstämme bis zum völligen Zerfall. Übrig bleiben die jungen Bäume mit rankenartig ausgeformten Stelzenwurzeln. „Schön anzuschauen und nebenbei ein geniales System der Natur“, freuen sich Oetting und Lipp.
]]>5. Mai 2024, Lohndorf - „Fränkische Toskana“ - nicht ohne Grund wird das östlich von Bamberg gelegene malerische Ellertal mit seinen Seitentälern liebevoll so genannt.
Im Rahmen des Heimat.Erlebnistages fand hier am 5.Mai 2024 im Naturwaldreservat Lohntal nördlich von Lohndorf im Landkreis Bamberg eine gemeinsame Exkursion des Forstbetriebs Forchheim (Revierleiter Sebastian Feulner und Forstbetriebsleiter Stephan Keilholz) und des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (Forstdirektor Gregor Schießl) statt in Kooperation mit der Tourist-Information „Fränkische Toskana“. 20 Interessierte, einschließlich dem örtlichen Bürgermeister und seiner Frau, trotzten zweieinhalb Stunden sowohl den Regenschauern als auch dem rutschigen Steilanstieg am Albtrauf hinauf zum Stammberg.
Besonderer Höhepunkt der Tour waren die Erläuterungen des Schmetterlingsexperten Hans-Peter Schreier, ehemaliger Förster am AELF Bamberg und passionierter Entomologe, der seit 1982 wesentlich an den Außenaufnahmen der Schmetterlingsfauna in den Naturwaldreservaten beteiligt war. Fachkundig und sehr kurzweilig informierte er über die Artenvielfalt der Insekten in Naturwaldreservaten. Beeindruckend und zugleich erschreckend waren für die Teilnehmer die aktuell zu beobachtenden Schäden an vielen Fichten, Buchen und Eschen. So lagen sogar einige große, frisch abgebrochene Kronen über den Wegen.
Wer selbst Lust auf eine Runde durch das Naturwaldreservat bekommen hat, wird gebeten das Wegegebot der Naturschutzgebietsverordnung im Naturwaldreservat zu beachten, ist doch eine der Hauptaufgaben von Naturwaldreservaten der Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, so dass eine vom Menschen möglichst ungestörte Entwicklung der Wälder erforscht werden kann.
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Auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) entsteht südlich von München im Höhenkirchner Forst der neue Windpark Höhenkirchner Forst. Die Energieagentur Ebersberg-München und die Bürgerwind Höhenkirchner Forst GmbH & Co KG laden als Betreiberin zum Spatenstich mit Wirtschaftsminister und BaySF-Aufsichtsratsvorsitzenden Hubert Aiwanger ein am
Montag, 13. Mai 2024
Um 9.45 Uhr
An Standort der Windenergieanlage 3
Pframmerner Straße / Theresien-Geräumt im Höhenkirchner Forst
Der neue Windpark ist als sogenannter Bürgerwindpark konzipiert. Das heißt, dass die Bürgerinnen und Bürger vollständig die Anteile an den Windenergieanlagen halten. Der neue Windpark hat einen Gesamtstromertrag von ca. 30 Mio. kWh und kann damit rund 8.500 Haushalte mit Strom versorgen. Die Inbetriebnahme des neuen Windparks ist bis zum ersten Quartal 2025 geplant.
Neben Staatsminister Aiwanger werden an der Veranstaltung teilnehmen:
Die Energieagentur Ebersberg-München und die Bürgerwind Höhenkirchner Forst GmbH & Co KG bieten einen Busshuttle zu Windenergieanlage 3 (Veranstaltungsort) mit folgenden Abfahrtszeiten an:
9:00 Uhr: Oberpframmern, Maibaum
9:10 Uhr: Egmating, Schule
9:20 Uhr: Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Bahnhof
Ansprechpartner bei der Energieagentur ist Benjamin Hahn (08092 / 330 90 – 45; benjamin.hahn@ea-ebe-m.de)
Die Energieagentur bittet aus organisatorischen Gründen um Anmeldung.
]]>Gefrees (04.05.2024). – Auf der Hohen Reuth bei Gefrees wurde am Samstag, den 04.05.2023 die Restaurierung des fast vergessenen Steinhauerdenkmals gefeiert. Der eindrucksvolle Granit-Obelisk soll an die Steinhauer der Gefreeser Steinbrüche erinnern. In Zusammenarbeit von Fichtelgebirgsverein, den Bayerischen Staatsforsten und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wurde das Denkmal und sein Umfeld aufgewertet.
Viele Wanderwege und Mountainbikestrecken führen hinauf auf die Hohe Reuth, eine waldreiche Anhöhe des Fichtelgebirges südlich der Stadt Gefrees. wegen seiner Ausblicke ins Vorland bis hinüber in den Frankenwald und seiner Kulturgeschichte ist dieses Gebiet bei der Bevölkerung sehr beliebt.
Neben dem einzigartigen Ausblick hat das Gebiet auch historisch einiges zu bieten. Denn in den Gefreesern Steinbrüchen in der Reuth wurde schon vor über 150 Jahren Granit abgebaut. Der ehrenwerte, aber dennoch sehr harte Beruf des Steinhauers diente in früheren Zeiten vielen Menschen als Lebensgrundlage und prägte die Region. Am Ort mit dem schönsten Ausblick steht jetzt ein markanter Granitblock - das Steinhauerdenkmal – welcher vor wenigen Wochen noch nahezu unkenntlich zwischen kleinen Bäumen und unter Brombeergestrüpp verschwunden war.
Bei dem Gedenkstein handelte es sich eigentlich um ein verschmähtes Produkt aus den Steinbrüchen, das der damalige Kunde aufgrund eines Missgeschickes nicht abgenommen hatte. Freunde des Steinbruchbetreibers sahen aber den Wert dieses Granitblockes und stellten ihn 1885 zur Erinnerung an die Mühen der damaligen Steinhauer oberhalb der Steinbrüche an der Hohen Reuth auf.
Um das Denkmal herum ist jetzt ein attraktiver Platz entstanden in dessen Zentrum die Granitsäule steht. Eine Bank, die vom Ehrenvorsitzenden des FGV Gefrees Peter Hottaß gespendet wurde, lädt zum Verweilen ein - ein perfektes Ausflugsziel für alle Naturbegeisterten.
Federführend bei diesem gelungenen Projekt waren Martin Hertel, stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg, Revierleiter Hubertus Schmidt, der aufmerksam auf das alte Denkmal geworden ist sowie die ehrenamtlichen Helfer des Fichtelgebirgsvereins. Finanziell gefördert wurde das Projekt vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg als besondere Gemeinwohlleistung der Bayerischen Staatsforsten. Besonders positiv hervorzuheben ist die unkomplizierte und partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Forst und FGV. Auch Oliver Dietel, Bürgermeister der Stadt Gefrees begrüßte das Projekt sehr und freut sich auf die nächsten gemeinsamen Vorhaben.
Wie groß die Beliebtheit dieses Denkmals ist, zeigte seine Einweihung. Zahlreiche Mitglieder des Fichtelgebirgsvereins pilgerten an diesem Tag auf die Hohe Reuth. Die Ortsgruppe Gefrees sorgte für das leibliche Wohl. Auch für musikalische Unterhaltung war gesorgt und sobald das erste Lied gesungen wurde, kam sogar die Sonne heraus und sorgte für einen angenehmen und fröhlichen Nachmittag.
]]>Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Marktl, Mehring und Haiming besuchen „Windpark Wadlhauser Gräben“ südlich von München
Regensburg / Neufahrn, 3. Mai 2024 – Windenergie vor Ort erleben und sich einen direkten Eindruck der Windenergieanlagen (WEA) machen – das war das Ziel der Informationsveranstaltung am Windpark Wadlhauser Gräben, den die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) für die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinden Marktl, Mehring und Haiming am 3. Mai angeboten haben. Rund 100 Einwohner sind der Einladung gefolgt und informierten sich vor Ort zu den Themen Schall, Schattenwurf, Sichtachsen, Begrünung rund um das Windrad und Abstand zur Wohnbebauung. Auch Staatsminister Hubert Aiwanger war vor Ort und warb für das Thema Windenergie.
Mitte März hatten Staatsminister Hubert Aiwanger und der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer, die Informationsfahrt vor dem Hintergrund des geplanten Windparks im Altöttinger und Burghauser Forstes angekündigt. Am 3. Mai besuchten rund 100 Einwohner der Gemeinden Marktl, Mehring und Haiming die Windenergieanlagen in der Nähe von München. Dabei konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, zu denen auch die drei Bürgermeister der Gemeinden zählten, einen direkten Eindruck der Situation vor Ort und den Windenergieanlagen im Wald verschaffen sowie Ihre Fragen auch mit Fachleuten aus der Wissenschaft diskutieren.
Neben Försterinnen und Förstern der Bayerischen Staatsforsten waren auch Heike von der Heyden vom Projektierer Qair Deutschland vor Ort sowie ausgewiesene Windenergieexperten, die an verschiedenen Stationen im Wald und an einem der Windräder zum Thema informierten und sich den Fragen der Bürgerinnen und Bürger stellten.
Staatsminister Hubert Aiwanger: „Der Bürgerentscheid in Mehring hat uns gezeigt, dass wir zur Windkraft noch mehr informieren müssen. Es bestehen beispielsweise oftmals unbegründete Sorgen, dass Windräder laut sein würden. Der Ausbau der erneuerbaren Energien geht nur gemeinsam mit den Bürgern. Die vier Windkraftanlagen hier bei Schäftlarn zeigen sehr deutlich, dass weder Lärm noch Schattenwurf tatsächlich problematisch sind. Vielmehr haben die Anlagen sogar positive Auswirkungen auf Waldstruktur, Baumartenvielfalt, Licht und damit auf Flora und Fauna im Wald."
BaySF-Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer: „Beim Ausbau der Windenergie im Staatswald ist für uns als BaySF der Dialog mit den Bürgern der Standortgemeinden von entscheidender Bedeutung für die Akzeptanz vor Ort. Deshalb begrüße ich es sehr, dass die vielen Bürgerinformationstermine wie die Fahrt heute zu einem modernen Windpark zu einem Aufeinanderzugehen von Planern und Bürgern führen. Die Einbeziehung der Bürger in die Planung muss auch zu konkreten Ergebnissen führen. Deshalb ist es wichtig, dass Kompromisse gefunden werden, was Zahl, Situierung, Abstand zur Wohnbebauung und Angebote zur Bürgerbeteiligung an Windenergieanlagen betrifft.“
Der Windpark am Starnberger See umfasst vier Anlagen, der Stromertrag liegt bei rund 23,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. 7300 Haushalte werden versorgt. Die Finanzierung erfolgte zu 30 Prozent über Bürgerbeteiligungen und zu 70 Prozent über Fremdkapital. Betreiber ist die Bürgerwind Berg GmbH & Co. KG.
]]>27. April 2024, Bechhofen - Waldbrände sind eine akute Gefahr für Leib und Leben. Deswegen üben Einsatzkräfte immer wieder den Ernstfall. Bei der Großübung „Flammende Fichte“ in Landkreis Ansbach waren über 600 Einsatzkräfte und über 60 Fahrzeuge im Einsatz. Mitten unter Ihnen: Daniel Engelhard und Michel Reingruber von den Bayerischen Staatsforsten.
Der Polizist tritt mit ernster Miene an die Karte, auf der eine Reihe Linien eingezeichnet sind und verschiedenfarbige Pins prangen: „Der Zeltplatz ist von dem nahenden Feuer informiert, aber eine Zählung hat ergeben, dass vier Kinder abgängig sind. Der Hubschrauber ist vor Ort und sucht mit Wärmebild nach den Vermissten.“ Wenig später wird die Situation um den Großbrand im Wald bei Königshofen unerwartet noch weiter eskalieren: Sogar zum Hubschrauberabsturz kommt es, die den Rettern alles abverlangt.
Die gute Nachricht: Das Großaufgebot, das an diesem warmen Aprilsamstag rund um die Weiherkette bei Königshöfen im Landkreis Ansbach im Einsatz ist, probt nur den Ernstfall. Anmerken kann man dies den Einsatzkräften nicht: Vom Bereitstellungsraum, in dem erstmal alle Fahrzeuge und Einheiten bis zur Alarmierung gesammelt werden, bis hin zu den Lagezentren vor Ort und auch im Landratsamt herrscht eine konzentrierte Atmosphäre. Das liegt auch an den Einspielern, wie die geschilderten Nebenereignisse rund um vermisste Kinder und Hubschrauberkollisionen in der Fachsprache heißen. Es handelt sich dabei um Nebenstränge des Hauptgeschehens, die allen Übenden unbekannt sind und auf die flexibel reagiert werden muss. Wie im Ernstfall eben.
Es ist für Außenstehende fast Hexenwerk, wie effizient die einzelnen Glieder der jeweiligen Befehlsketten ineinandergreifen. Auch für Landrat Dr. Jürgen Ludwig – er trägt dem Anlass gebührend in Warnweste mit reflektierendem Namenszug und Amtsbezeichnung – gibt es an diesem Samstag nichts zu bemängeln. Routiniert lässt er sich von den THW-Zugführern und Feuerwehr-Brandräten über den Verlauf des simulierten Geschehens informieren. Geht die Löschwasserentnahme voran? Kann die Staatsstraße 2221 nördlich von Unterschwaningen als Brandschneise von den Wehren gehalten werden? Wie steht es um die Versorgung der Verletzten, gibt es noch vermisste Personen?
Mittendrin in diesem Räderwerk aus Einsatzkräften mit Blaulicht sind an diesem Tag auch Daniel Engelhard, Stellvertretender Forstbetriebsleiter vom zuständigen Forstbetrieb Rothenburg, sowie Revierleiter Michel Reingruber vom Revier Arberg. Ihre Aufgabe? „Wir kennen den Wald vor Ort sehr genau, wissen zum Beispiel, ob Benzin für Kettensägen irgendwo gelagert ist, sich eine Forstmaschine im Einsatz befindet oder es sonst Informationen gibt, die die Einsatzkräfte brauchen“, erklärt Engelhard. Seine Position wäre im Ernstfall beim Krisenstab im Landratsamt, während Kollege vor Ort im Lagezentrum bereits stehen würde, um bei der Koordination der Einsätze direkt im Revier zu unterstützen.
„Es ist unheimlich wichtig, dass solche Waldbrandlagen geübt werden“, sagt Engelhard bei einem Zwischenstopp an der Löschwasserentnahme, hinter ihm der dichte Kiefernforst. „Wir beobachten im Zuge des Klimawandels, dass sich die Niederschläge immer mehr in die Wintermonate verschieben und die Sommer immer heißer und trockener werden.“ Das führe zu einer erhöhten Waldbrandgefahr in allen Revieren des Forstbetriebs. „Wir müssen auf den Ernstfall also leider jederzeit eingestellt sein.“ Auch deswegen halte er regelmäßigen Kontakt mit dem Landratsamt und den Einsatzkräften. „Übungen wie die Flammende Fichte helfen uns, die Abläufe im Ernstfall zu verstehen und hilfreich zu unterstützen.“ Und willkommener Nebeneffekt: „Auch die Bevölkerung wird sensibilisiert für das brandheiße Thema“, ist Engelhard überzeugt. „Brandschutz fängt bei jedem einzelnen an!“ Nach wie vor fast jeder Waldbrand gehe vom Menschen aus, viel zu häufig sei Fahrlässigkeit die Ursache. „Große Übungen wie diese helfen den Menschen verstehen, dass offenes Feuer im Wald zu keiner Jahreszeit etwas zu suchen hat.“
]]>April 2024, Kalteck/Forstbetrieb Bodenmais - Nicht einmal 24 Stunden hat es gedauert, dann waren die drei verfügbaren Plätze vergeben. Revierleiterin Franziska Dendl hatte zum Girls´ Day
in ihr Revier eingeladen, um einen Einblick in den Arbeitsalltag einer Försterin bei den Bayerischen Staatsforsten zu geben.
Ungemütlich war es an diesem Donnerstagmorgen, und große Revierteile waren aufgrund des Schnees in den Höhenlagen des Hirschensteins nicht zugänglich. „Ich habe mein Programm etwas angepasst, und wenn wir frieren, brennt in der Diensthütte schon der Holzofen, um im Warmen Brotzeit zu machen,“ so die Revierleiterin. „Außerdem ist eine Försterin nicht nur bei Sonnenschein unterwegs. Manchmal friert man halt auch ein wenig!“
Die drei Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren sind hochmotiviert, den Försterberuf kennen zu lernen und lassen sich von ein paar Schneeflocken nicht abschrecken. Nach einem ersten Blick auf die Forstbetriebskarte, die einen guten Überblick über die Lage der Waldflächen ermöglicht, ging es raus in den Wald. Kernaufgabe im Revieralltag ist es, Bestände für die Holzernte vorzubereiten. Aktiv werden konnten die drei Mädchen, nämlich Zukunftsbäume auswählen und mit roter Farbe Bedränger zum Fällen markieren. Aber auch die Lage von Rückegassen und die Frage, ob man mit einer Maschine den ausgezeichneten Bestand befahren kann, spielen eine Rolle. Als der Blick auf eine abgestorbene Buche fällt, wird allen Teilnehmerinnen klar, wie wichtig der Waldnaturschutz für Artenvielfalt und Diversität ist. Diese Buche wird natürlich nicht entnommen und als Biotopbaum markiert.
Nach der Auszeichenübung stand die Holzaufnahme auf dem Programm. Aufgearbeitetes Holz an der Forststraße muss den jeweiligen Kunden zugeordnet, markiert und auf einer Karte eingezeichnet werden. Dabei stellen sich auch ganz praktische Fragen: Was entsteht aus dem jeweiligen Holz? Wie groß ist der Holzhaufen überhaupt und passt er auf einen Holz-LKW? Warum liegen auch die Fichtengipfel säuberlich auf einen Haufen gerückt neben der Forststraße? Franziska Dendl beantwortet alle Fragen und erklärt, dass aufgrund der Gefahr eines Befalls durch den Borkenkäfers alles Fichtenmaterial (also auch die Gipfel) aus dem Wald geräumt werden müssen. Die Gipfel werden dann zu Hackschnitzeln verarbeitet und leisten so einen Beitrag zur nachhaltigen und regionalen Wärmeerzeugung.
Nach einer Brotzeitpause in der warmen Diensthütte beschäftigen sich die vier Frauen mit der Frage, wie sich Wälder verjüngen und wie sich nach der Holzernte eine neue Waldgeneration einstellt. Im Revier Kalteck verjüngt sich der Wald zum größten Teil natürlich, aber es werden auch Douglasien, Lärchen, Eibe, Flatterulme und einige andere Laubhölzer aktiv gepflanzt. Dass die Kulturen mal mehr, mal weniger gut gelingen, konnten die drei Mädchen mit eigenen Augen sehen, als verschiedene Pflanzungen der letzten Jahre kontrolliert wurden. Dabei konnte Franziska Dendl erklären, welche Ansprüche welche Baumart hat, und was zum Gelingen einer Pflanzung notwendig ist.
Dabei spielt auch die Jagd eine entscheidende Rolle und ist Aufgabe der zuständigen Försterin. Veranschaulicht wurde dieses Thema durch den Besuch einer Wildwiese mit Hochsitz, Kirrplatz und Salzlecke. Diskutiert wurde auch die Frage, warum es einen Abschussplan fürs Rehwild gibt und welchen Einfluss Luchs und Wolf haben. Außerdem konnte Franziska Dendl zeigen, wie Wildverbiss an jungen Bäumen ausschaut und welche Folgen zu hohe Wilddichten für die Baumartenzusammensetzung hätten.
Nach einem kurzen Blick ins Naturwaldreservat endete die Veranstaltung wieder in Achslach. „Für mich war es besonders schön, in einer so kleinen Gruppe mit so interessierten Jugendlichen unterwegs zu sein,“ so Dendl. Auch die spontane Anfrage einer Teilnehmerin nach einem Praktikumsplatz am Forstbetrieb Bodenmais zeigt, dass dieser Vormittag Lust auf „Mehr“ gemacht hat.
]]>April 2024, Mehlmeisel – Eine besondere Aktion starteten kürzlich die Auszubildenden des Forstbetriebs Fichtelberg, um den heimischen Singvögeln zu helfen. Mit viel Engagement und handwerklichem Geschick bauten sie Vogelnistkästen. Jetzt montierten sie die ersten davon an den alten Linden und Ahornbäumen im Umfeld des Hammerkirchls, einer Kapelle bei Mehlmeisel.
Die Idee hinter dieser Aktion ist es, den Lebensraum der heimischen Singvögel zu verbessern und somit aktiv zum Schutz der Natur beizutragen. Vogelnistkästen bieten den Vögeln einen sicheren Platz zum Brüten und Aufziehen ihrer Jungen, insbesondere in Zeiten, in denen natürliche Nistmöglichkeiten immer seltener werden.
Kirchenpfleger Manfred Prechtl zeigte sich begeistert von der Initiative der Auszubildenden und betont die Bedeutung solcher Maßnahmen für die Bewahrung der Schöpfung. Auch Winfried Pfahler, der Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg, lobte das Engagement seiner jungen Mitarbeiter: „Es ist schön zu sehen, wie junge Menschen sich für den Naturschutz engagieren und Verantwortung übernehmen". Zugleich betonte er die große Bedeutung von Naturschutzmaßnahmen bei den Bayerischen Staatsforsten. „Natur- und Artenschutz sind wichtige Inhalte bei der Ausbildung unserer Nachwuchskräfte. Deshalb leisten wir auf diese Weise gerne einen Beitrag zum Schutz der Vogelwelt und fördern so die Artenvielfalt in der Region.“
]]>Forstbetrieb Landsberg, 23. April 2024 –Angesichts der zunehmenden Herausforderungen durch den Klimawandel, wie Trockenperioden mit hoher Waldbrandgefahr, ist eine effektive Vorbereitung auf mögliche Notfälle von größter Bedeutung. Aus diesem Grund führt das Technische Hilfswerk Ortsverband München-West gemeinsam mit rund 60 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern eine 24-Stunden-Übung zur Bereitstellung von Löschwasser durch – Tag und Nacht. Schauplatz der Übung ist das Forstrevier Thaining am Forstbetrieb Landsberg, Bayerische Staatsforsten AöR. Das Ziel: 4 LKWs sollen 25 Kubikmeter Löschwasser pro Stunde zur Verfügung stellen.
"Solch umfangreiche Übungen führen wir ungefähr alle zwei Jahre durch", erklärt Jonathan Schubert, Gruppenführer beim Technischen Hilfswerk Ortsverband München-West. Der Schwerpunkt liegt auf der Waldbrand- und Löschwasserlogistik, die im Ernstfall für die Feuerwehr entscheidend ist. Obwohl es sich bei dem Waldbrand in der Nacht von Freitag auf Samstag um eine Simulation handelt, sind zahlreiche Fahrzeuge, Pumpen und Material im Einsatz. Auch ein fiktiver Hubschrauber gehört zu den „Einspielern“.
Zur Wasserentnahme durch das THW wird in Abstimmung mit dem Landratsamt der Lech genutzt und das Wasser von dort in den Wald transportiert. Doch diese Aufgabe ist nicht einfach. Die Freiwillige Feuerwehr Thaining ist fester Bestandteil der Übung und muss improvisieren, da ein spezielles Tanklöschfahrzeug fehlt. So wird ein Güllefass zweckentfremdet, um das Löschwasser von einer Pumpstelle am Lech in den Wald zu transportieren. Auch Fahrzeuge des THW mit IBCs kommen hierfür zum Einsatz. Auf einer Lichtung werden sogar Faltbehälter aufgebaut, um Wasser per fiktivem Hubschrauber über den Waldbrand zu transportieren.
Neben der Brandbekämpfung werden auch andere Szenarien geprobt. Um 3 Uhr morgens wird ein Feuerwehrmann als vermisst gemeldet, ein PKW verunfallt am frühen Morgen bei der Flucht vor den Flammen, und eine Brandschneise wird mit Atemschutzmaske angelegt, alles Mögliche Situationen aus dem echten Leben.
Tim Brommer, Revierförster des Forstreviers Thaining, Bayerische Staatsforsten AöR, zeigt sich von der Übung begeistert. Im Vorfeld markiert er vom Wind abgebrochene Bäume, die dann von der Übungsleitung des THW über Wege gefällt werden. Denn auch das Freischneiden von Wegen dient Übungszwecken, Stürme sind längst keine Seltenheit mehr. Brommer kennt sein rund 1800 Hektar großes Forstrevier genau und gibt Anweisungen, wo aus Naturschutzgründen keine Übung stattfinden darf. Er hat sogar ein Versteck für die vermisste Person in der Übung parat: „Mein Revier ist wie meine linke Westentasche, ich kenne jeden Winkel – und deshalb auch gute Verstecke“, lacht er.
"Die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Bayerischen Staatsforsten schätze ich sehr. Schlussendlich profitiert nicht nur der Wald von einer solchen Übung, wir trainieren hier auch die Rettung von Menschen", kommentiert Gruppenführ
Forstbetrieb Rothenkirchen, 21. April 2024 - „Passt auf, dass nicht zu viel Schnee im Pflanzloch ist.“ Sogar im Frühling ist dieser Hinweis von Vorabeiter Andreas Gohlke im „Haderholz“ oberhalb von Tettau noch angebracht. Der Forstwirt aus dem Forstrevier Tettau der Bayerischen Staatsforsten ist das Arbeiten bei jedem Wetter gewohnt. Und hier, in den höchsten Lagen des Frankenwaldes unmittelbar an der Grenze zu Thüringen, meldet sich der Winter auch noch im April zurück. Trotzdem läuft eine ganz besondere Pflanzaktion: Die Ausbildungsklassen der Tettauer Firma Gerresheimer haben ein gemeinsames Zukunftsprojekt für die Region ins Leben gerufen, mit dem sie aktiv bei der Wiederbewaldung der Heimat mitmachen. Kahle Stellen, die nach den Borkenkäferangriffen der Vorjahre entstanden sind, sollen dabei mit neuen Baumarten bepflanzt und damit eine klimastabile nächste Waldgeneration begründet werden. Das Besondere: Die jungen Leute wollen auch in den nächsten Jahren für das Stück Zukunftswald sorgen und den Bäumen weiter beim Aufwachsen helfen. Da gerade die Landschaft rund um Tettau besonders vom angrenzenden Staatswald geprägt ist, hatte man sich schnell auf den Forstbetrieb Rothenkirchen der Bayerischen Staatsforsten als Partner für die Aktion geeinigt.
Für den ersten Schritt trafen sich jetzt fünfzehn Azubis zusammen mit Ausbilder und Organisator Dominik Bomba und Ausbildungsleiter Michael Bayer mit dem Revierteam des Forstreviers an der ausgesuchten Kulturfläche. Forstrevierleiter Christian Goldammer hatte hier im Spätsommer die käferbefallenen Fichten aufarbeiten und im Herbst einen stabilen Zaun bauen lassen. Eintausend Eichen und Linden, die von der Geschäftsleitung gespendet wurden, sollten hier ihren Standort für die nächsten Jahrzehnte finden. Nach der einführenden Erklärung zur Pflanztechnik und zum vorbereitenden Wurzelschnitt beim Pflanzgut gingen die jungen Pflanzer dann mit Profiwerkzeug eifrig zur Sache. Aufmerksam beobachtet und angeleitet von den Forstwirten des Forstbetriebes und unter den Augen von Vertretern der Gerresheimer-Geschäftsleitung, der Personalabteilung und dem Betriebsrat erhielt dann Pflanze für Pflanze sorgfältig ihren neuen Lebensort. Keine leichte Arbeit bei steinigem Frankenwaldboden und der spätwinterlichen Witterung, dafür aber unterstützt durch eine zünftige Brotzeit vor Ort. Damit ist die erste Stufe des Ausbildungs-Projektes erfolgreich abgeschlossen. Wie es weitergeht, sind sich die Partner der Aktion einig: Mit weiterer sorgfältiger Pflege der Forstkultur sollen die Eichen und Linden zusammen mit den angrenzend gepflanzten Wildkirschen und einigen Nadelhölzern aus Naturverjüngung einmal zu einem ortsnahen Mischwald heranwachsen. Gut für´s Klima und nachhaltig für Mensch und Tier in der Region.
]]>24. April 2024, Nürnberg – Einen doppelten Revierwechsel gibt es auch in einem flächenmäßig großen Forstbetrieb wie Nürnberg nicht alle Tage. Wir stellen die Protagonisten der Bayerischen Staatsforsten kurz vor.
Am 2. Februar 1987 sperrte Herbert Hofmann als frischgebackener Revierleiter zum ersten Mal sein Büro im Erdgeschoss des beeindruckenden Reviersitzes in Heroldsberg bei Nürnberg auf. Hofmanns Vorgänger Fritz Schreiber wohnte zu dem Zeitpunkt noch im Haus. „Das war erstmal spannend, weil man sich ja erstmal kennenlernen musste. Aber dann habe ich sehr viel lernen dürfen“, sagt Hofmann.
Es war die Zeit des Reichswaldunterbauprogrammes, das in der Mitte der 80er Jahre mit dem Ziel initiiert wurde, den Waldbestand zu erweitern. Hofmann war also von Anfang an mittendrin in einer der prägendsten Waldumbauphasen, die auch für die Bayerischen Staatsforsten ab deren Gründung von großer Bedeutung sein sollte. Liebevoll erinnert sich der 63-Jährige neben Schreiber, mit dem er stundelange Gespräche führte, auch an den damaligen Forstamtsleiter Karl Friedrich Sinner, den er als „Schwungrad des Unterbauprogramms“ bezeichnet. „Von de damals acht Forstrevieren waren fünf in der Hand junger Förster und Sinner war unser Mentor und väterlicher Freund“, sagt Hofmann. „Wir haben so viel gepflanzt wie nur irgend möglich.“ Dieser bis heute nachwirkende Waldumbau sei aber auch das Resultat der Mühe zahlreicher Forstwirte gewesen, betont Hofmann.
Bis heute ist das Revier „3 Heroldsberg“ eines der Laubbaumreichsten des Forstbetriebs. „Eichen, die wir damals gepflanzt haben, sind heute gut und gerne 15 Meter hoch. So einen Bestand mit aufwachsen zu sehen macht viel Freude“, sagt Hofmann. Außerdem sei das Revier von einer Vielzahl pflegeintensiver Feuchtbiotope geprägt, die wichtige Natur- und Klimaschutzaspekte erfüllen. „Das wird auch eine der wichtigsten Aufgaben künftiger Förstergenerationen: Dafür sorgen, dass das Wasser im Wald bleibt!“, glaubt Hofmann. Und vielleicht nicht mehr jeden letzten Zipfel Wald in der Nutzung zu lassen.
Stundenlang möchte man Hofmann zuhören, wenn er über die Entwicklung von Abschusszahlen seit den 80ern (stetig steigend!) spricht oder leicht vergilbte und bunt schraffierte Karten mit längst vergessenen Pflegemaßnahmen vorlegt und erläutert. Mitte April geht Herbert Hofmann nach über 37 Jahren im Revier in den verdienten Ruhestand und übergibt Heroldsberg an seinen Kollegen Julius Volland, der bereits im Nachbarrevier Lauf drei Jahre Revierleiter war.
„Meine Motivation für den Wechsel nach Heroldsberg ist zunächst einmal die Wohnortnähe, denn ich lebe seit einigen Jahren hier und kenne die Menschen vor Ort,“ sagt Volland. „Aber auch wenn ich nicht hier wohnen würde, fände ich das Revier mit seiner Vielfalt unterschiedlicher Bestände und räumlichen Gegebenheiten unheimlich reizvoll – da haben Herbert und seine Vorgänger wirklich tolle Arbeit geleistet.“ Grundsätzlich ähnelten sich die Reviere in Größe und Einschlag, „aber die Fülle an Feuchtbiotope und Naturschutzflächen wie in Heroldsberg, die gibt es in Lauf nicht.“ Das Frühjahr sei eine tolle Zeit, um in ein neues Revier zu starten, sagt der 33-Jährige. „Ich konnte in den vergangenen Wochen viel mit Herbert Hofmann unterwegs sein, der sich viel Zeit dafür genommen hat, und mir noch einmal alles ganz genau zeigen lassen.“
Volland durchlief seine Ausbildung unter anderem in Baden-Württemberg und Hessen und kam nach zwei Jahren als Revierunterstützung und Revierleiter in Bad Hersfeld 2020 zur BaySF, wo er am Forstbetrieb Nürnberg zunächst kommissarisch das Revier Feucht und dann ab Frühjahr 2021 das Revier Lauf leitete. Volland ist mit einer Heroldsbergerin verheiratet und Vater einer kleinen Tochter (1). Was sagt seine Familie zur aktuellen Entwicklung? „Meine Frau hatte nicht am Zettel, dass sie mal den Heroldsberger Förster heiratet“, sagt Volland und lacht. „Aber sie findet es super.“
Für Simon Dauer, den neuen Revierleiter in Lauf, ist die Revierübernahme gleichzeitig auch eine Rückkehr: Er leitete das Forstrevier im Herbst 2023 bereits mehrere Monate vertretungsweise, weiß also sehr genau womit er es zu tun bekommt: „Ich habe gleich in der zweiten Woche gemerkt, dass mir das Revier voll passt“, sagt der 37-Jährige: „Der Laubholzanteil hier ist für Reichswaldverhältnisse beeindruckend hoch. Und auch die Altersklassen, die hier vorkommen, sind äußerst vielfältig.“ Seine Favoriten sind zum Beispiel einige junge Eichenwäldchen, die aber innerhalb seiner Dienstzeit in den nächsten 30 Jahren zu richtig stattlichen Bäumen heranwachsen werden. „Das macht richtig Laune zu sehen, was sich da alles entwickelt.“ Viele Bestände befänden sich laut Dauer jetzt in der entscheidenden Phase, „wo die Weichen gestellt“ werden. Hier nun eigenverantwortlich die richtigen Entscheidungen zu fällen sei auch hinsichtlich der enormen Vorarbeit der Vorgänger in den vergangenen 40 Jahren eine sehr herausfordernde und verantwortungsvolle Aufgabe.
Seine wechselhafte Tektonik, die vielen naturräumlichen Unterschiede von wechselfeucht bis trocken und die unzähligen kleinen Bachtäler mache das Revier Lauf zu einem landschaftlichen Kleinod. „Die Aspekte rund um die Naturschutzleistungen des Waldes haben mich schon immer interessiert und ich habe das Gefühl mit diesen Themen hier komplett richtig angekommen zu sein“, freut sich Dauer auf die vor ihm liegende Zeit. Der Vater eines fünfjährigen Sohnes begann seine forstliche Laufbahn nach dem Abitur mit der Ausbildung zum Forstwirt im heimatlichen Forstbetrieb Ebrach, bevor es an die Fachhochschule nach Weihenstephan ging. Nach der Anwärterzeit arbeitete Dauer zunächst bei Forstamt in Roth und zuletzt sechs Jahre für die dortige Forstbetriebsgemeinschaft, bevor er 2023 zu den Bayerischen Staatsforsten kam. „Mit der Revierübernahme hat sich jetzt für mich ein Lebenstraum erfüllt.“
]]>Die Baumartenwahl und ihre Mischung sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Waldes. In jedem Waldbestand der Bayerischen Staatsforsten werden deshalb nach Möglichkeit mindestens vier Baumarten beteiligt, um künftig vielfältige, gemischte und gestufte Wälder zu bilden. Heimische Baumarten aus dem Bergmischwald wie Fichte, Tanne oder Buche machen den Löwenanteil unter den neu gepflanzten Baumarten aus. Wo es vom Standort her passt, werden diese mit heimischen bzw. bisher selteneren Baumarten wie Lärche, Bergahorn, Eiche und Douglasie ergänzt. „Wir pflanzen rund 15 verschiedene Baumarten, die nicht nur dem Klimawandel standhalten sollen, sondern auch eine Vielfalt an Lebensräumen bilden“, erklärt Forstbetriebsleiter Dr. Daniel Müller. Aus Gründen des Naturschutzes wurden am Forstbetrieb Berchtesgaden in den letzten Jahren etwa 18 Tausend Eiben gepflanzt.
Allein auf eine einzelne Baumart zu setzen, wäre den Staatsförstern angesichts der Klimaveränderungen zu gefährlich. Es gibt im Klimawandel unberechenbare Aspekte. Neben Trockenperioden können auch Schädlinge quasi wie aus dem Nichts heraus problematisch werden. „Die Mischung ist entscheidend. Wenn in unseren Beständen eine Baumart ausfällt, sichern die anderen Baumarten den Wald“, so Müller. Für spätere Generationen werden auch bisherige Raritäten, wie die Schwarznuss, der Hickory oder die aus Korsika stammende Schwarzkiefer (siehe Foto) gepflanzt.
Welche Baumarten in welchem Waldgebiet gepflanzt werden, ist stark vom Standort und den vorhandenen Bäumen abhängig. Ziel der Bayerischen Staatsforsten ist es jedoch, auch seltene heimische Laubbaumarten einzubringen, wie zum Beispiel Spitzahorn, Flatterulme oder Elsbeere: Sie eignen sich besonders bei künftig vermehrt auftretendem Trockenstress. Die Elsbeere liebt Wärme, hat ein intensives Wurzelwachstum und kommt deshalb sogar mit schwierigen Böden zurecht. „Die Elsbeere ist eine Baumart eigentlich wie gemacht für den Klimawandel, nur kommt sie bei uns von Natur aus noch zu wenig vor, weshalb wir ihr in Form von Pflanzung und Waldpflege unter die Arme greifen“, so Müller. Gleiches gilt für die Tanne, von denen der Forstbetrieb Berchtesgaden im laufenden Geschäftsjahr mehr als 17 Tausend Stück pflanzen wird: „Mit ihrer Pfahlwurzel ist sie als Nadelbaumart der Fichte im Klimawandel überlegen. Sie ist nicht nur stabiler bei Stürmen, sondern kann auch Wasservorräte in größeren Tiefen erreichen,“ so Forstbetriebsleiter Müller.
Mit dem bisherigen Verlauf der Pflanzungen in diesem Frühjahr ist er sehr zufrieden: „Wir sind noch im Plan, auch wenn der späte Schnee im April unsere Flexibilität herausfordert.“ Damit die Pflanzen gut anwachsen, wünschte er sich für die nächsten Wochen, was außer Försterinnen und Förstern niemand haben will: Ein nasses und kühles Frühjahr.
„Gepflanzt wird nur dort, wo es unbedingt nötig ist. Den Großteil der Zeit helfen wir dem Wald, sich selbst zu verjüngen“, bringt es Forstbetriebsleiter Dr. Daniel Müller auf den Punkt. „Das ist viel Arbeit, aber es lohnt sich. Stück für Stück schaffen wir es, den heimischen Staatswald mit standortangepassten Baumarten hin zu einem klimastabilen Wald umzubauen.“
]]>- Pressemitteilung des Naturpark Weißbach -
Weißbach war immer schon bekannt für seine Schmetterlingsvielfalt. Aus diesem Grund zeigt sich auch ein Falter im Naturpark Logo. Beim Insektencamp der Österreichischen Entomologischen Gesellschaft haben es sich JungbiologInnen und erfahrene Entomo- und Arachnologen zum Ziel gemacht auf Flächen der Bayerischen Staatsforste im Naturpark Weißbach Daten zu generieren. Durch Freilanderhebungen und Aufarbeitung der Ergebnisse zu einem Bericht wird zur Erforschung dieser Region und ihrer bislang noch wenig bekannten Vielfalt ihrer Insekten-, Spinnen- und Weichtierfauna beigetragen. So wird einerseits, der dringend benötigte Nachwuchs an Insektenforschern gefördert und andererseits Daten für den Naturpark gewonnen. An vier Exkursionstagen haben insgesamt 50 WissenschaftlerInnen und Studierende teilgenommen und 12 Probeflächen bearbeitet. Die Veranstaltung wurde dankenswerter Weise durch das EU-Programm für Ländliche Entwicklung 2014-2020 gefördert.
Es konnten einige Erstnachweise verschiedener Tiergruppen für das Land Salzburg erbracht werden: wie etwa 10 der insgesamt 64 festgestellten Wanzenarten oder auch 13 der insgesamt 57 gefundenen Zikadenarten. Bei der Artengruppe der Netzflügler konnte beispielsweise die gewöhnliche Ameisenjungfer, zum zweiten Mal in Salzburg, dokumentiert werden. Besonders erfreulich ist auch das Vorkommen der laut der Roten Liste Österreichs „als vom Aussterben bedroht“ gelisteten Schnabelfliege Panorpa vulgaris. Auch bei den Schwebfliegen konnten 14 Arten als Neumeldung für Salzburg erbracht werden. Allgemein ist der Kenntnisstand über Schwebfliegen und Zweiflügler in Österreich als mäßig einzustufen. Das liegt vor allem daran, dass es an Experten mangelt, die sich mit dem Thema beschäftigen. Für das Bundesland Salzburg sind derzeit 155 Arten bekannt. Zum Vergleich dazu, in der Steiermark sind bis dato 331 Schwebfliegenarten gefunden worden. Daher ist der Grad der Erforschung in Salzburg als sehr gering einzustufen. Bei den Käfern konnten 271 Arten aus 54 unterschiedlichen Familien belegt werden. Darunter 46 Arten welche im angrenzenden Bayern auf der Roten Liste geführt werden. Besonders hervorzuheben ist der Bachnelkenwurz-Rüssler, wovon bisher nur wenige Funde in Österreich und Deutschland bekannt sind. (Huber et al. 2024)
Zudem konnte eine extrem seltene Nachtfalter Art gefunden werden: Der Augsburger Bär. Dieser ist mit einer Spannweite von bis zu acht Zentimetern der größte Vertreter der Nachtfalterfamilie der Bärenspinner.
Des Weiteren wurden Ohrwürmer, Schaben, Libellen, Köcherfliegen, Schmetterlinge, Taillenwespen, Wildbienen, Goldwespen, Pflanzenwespen, Ameisen, Doppelfüßer und Hornmilben bearbeitet. Die Ergebnisse sind in etwa vergleichbar mit jenen vom Nationalpark Gesäuse aus 2015. In Summe wurden 1.163 Arten nachgewiesen werden. (Huber et al. 2024)
]]>Forstbetrieb St. Martin / Bayerische Saalforsten halten einenInformationsveranstaltung für die Pirschbezirksinhabe ab
Die neue Jagd-Saison auf Rehwild sowie einjähriges Rotwild startet zum ersten Mai. Anlass genug für den Forstbetrieb St. Martin, über 60 private Mitjäger aus der Region zu einem Informationsaustausch zum Wald- und Jagdmanagement einzuladen.
„Wo wollen wir hin in Zeiten des Klimawandels? Der baumartenreich gemischte Wald, zur Risikovorsorge ist das Ziel. Also ein Wald für Wasserrückhalt, Lawinen- und Sturmschutz und auch zur Nutzung des nachhaltig nachwachsenden Rohstoffs Holz sowie als Erholungsraum für die Bevölkerung. Langfristig wollen wir weniger Fichte - die jedoch Hauptbaumart bleibt – und mehr Tanne, Buche, Lärche sowie Edellaubhölzer in unseren Wäldern etablieren“, erklärte Forstbetriebsleiter Thomas Zanker über rund 60 sogenannten „Pirschbezirksinhabern“ im Saalforst - durchwegs private Jägerinnen und Jäger aus der Region anlässlich einer Informationsveranstaltung am 17.04.2024.
„Unser Jagdkonzept baut auf die jagdliche Unterstützung durch die Pirschbezirkler, damit möglichst viele verschiedene junge und unverbissene Bäumchen heranwachsen können“, lobte Zanker das jagdliche Ergebnis der Mitjäger. Zanker bedankte sich auch für die Verwendung nur mehr bleifreier Munition seit dem Jahr 2021. Dies dient einerseits dem Greifvogelschutz wie z. B. Adlern, Kolkraben oder Bartgeiern, die sich oftmals am im Wald belassenen „Aufbruch“, also Innereien gütlich tun, andererseits dem hochwertigen Lebensmittel Wild für den menschlichen Verzehr.
Am Forstbetrieb St. Martin jagen auf der Gesamtregiejagdfläche von rund 15.300 Hektar die eingewiesenem Pirschbezirksinhaber auf je 100 bis 200 Hektar pro Jäger mit. Diese Mitjäger werden immer wichtiger für das forstbetriebliche Jagdmanagement. So wurden z. B. im vergangenen Jagdjahr 2023 über 54 % der erlegten Rehe, Rotwild und Gams durch Pirschbezirksinhaber erlegt - die verbleibende Schalenwildstrecke überwiegend durch das eigene Forstbetriebspersonal sowie geführte Jagdgäste. Insgesamt wurden im Jagdjahr 2023 in der Regiejagd des Forstbetriebs rund 730 Stück Rehe, Rotwild und Gämsen erlegt. Das hochwertige Wildpret können die Mitjager selbst erwerben oder der Forstbetrieb vermarktet es in der Region.
Herausfordernd für die Jagd wird in die Regulation der Rotwild- und Rehwildbestände, die in den letzten Jahren eher gestiegen sind. Die Gamswildbestände und damit auch die Gamsabschüsse sind hingegen langjährig konstant am Forstbetrieb.
Zum Abschluss der Veranstaltung gabs eine gemeinsame Brotzeit und einen gemütlichem Erfahrungsaustausch - mit sicherlich etwas Jägerlatein.
]]>17. April 2024, Ebrach - Am Freitag findet für Interessierte eine Waldführung mit Revierleiterin Petra Diener vom Forstrevier Hundelshausen statt.
Die Waldführung findet bei jedem Wetter statt, weshalb wetterfeste Kleidung und stabiles Schuhwerk empfohlen wird. Zur Erfassung der Teilnehmerdaten bitten wir um Anmeldung beim Forstbetrieb Ebrach,
Tel. 09553-98970, info-ebrach@baysf.de
Jahresprogramm online unter https://www.baysf.de/ebrach.
Termin: Freitag, 19. April 2024
Uhrzeit: 15.00 Uhr
Treffpunkt: Parkplatz Waldspielplatz bei Hundelshausen
Thema: Wasser im Wald – Schwammlandschaften - Wasserrückhalt
März 2024, Rothenkirchen - In den Wäldern sterben die Fichten, die Landschaft verändert sich. Spätestens mit der Reihe von Trockenjahren seit 2018 ist der Klimawandel in der Region für jeden deutlich sichtbar geworden. Je nach Anteil des Nadelholzes in den Waldbeständen fällt das unterschiedlich dramatisch aus, sagt Peter Hagemann von den Bayerischen Staatsforsten. Er ist als Forstbetriebsleiter verantwortlich für den Staatswald in den Landkreisen Coburg, Lichtenfels und in Kronach im westlichen Frankenwald. "Am Obermain und im Coburger Land hinterlassen die Fichten zum Glück meistens nur kleinere Lücken im Wald. Im Frankenwald ergeben sich aber mit kahlen Hängen und Hügelkuppen echte Katastrophenbilder." Ernst genommen werde von den Forstleuten aber beides. "Hier wie dort soll der Wald möglichst schnell wieder seine vielfältigen Aufgaben erfüllen können." Die Fichte ist eigentlich eine Gebirgsbaumart mit hohem Wasserbedarf auch im Sommer. Sie habe nach Jahrhunderten mit ausreichend Niederschlägen als Hauptbaumart für die Zukunft wohl ausgedient und müsse nun Platz für andere Baumarten machen, die besser mit den drastisch veränderten Bedingungen zurechtkommen.
Um die Fruchtbarkeit der Waldböden nach oft wiederholtem Nadelholzanbau zukünftig nachhaltig zu erhalten, habe man bereits seit über 50 Jahren mit dem sogenannten „Waldumbau“ begonnen. „Mehr Laubhölzer und die deutlich stabilere Weißtanne tun dem Ökosystem Wald besser als hohe Fichtenanteile.“ Von dieser Arbeit der Försterinnen und Förster in den letzten Jahrzehnten profitiere man gerade jetzt. „Der Klimawandel und seine Folgen geben das Tempo vor, aber wir stellen die Weichen. Der Druck ist enorm, aber die Aufgabe ist spannend.“ Denn jetzt biete sich für jede und jeden, die für den Wald Verantwortung tragen, eine einmalige Chance. Alles, wofür man früher oft Generationen gebraucht habe, passiere jetzt in wenigen Jahren: „Auf den Freiflächen komplettieren wir die schon vorhandene Verjüngung, unter den Altbeständen schaffen wir neue Verjüngung.“
Im Staatswald habe man für diese Arbeit eine sehr gute Datengrundlage. Laut der regelmäßigen Forstinventur sind bereits mehr als zwei Drittel der Flächen verjüngt. Für den Rest ergebe sich daraus ein klarer Auftrag: Auf den Freiflächen noch offene kahle Stellen mit sogenannten „Lichtbaumarten“ wie Ahorn, Eichen, Lärchen oder Douglasien ergänzen, unter dem schützenden Schirm der Altbäume weiter auf Naturverjüngung setzen und mit Tannen, Buchen oder Linden weitere „Schattbaumarten“ pflanzen oder säen.
Das ganze unter großem Zeitdruck: „Fehlt der Schirm der Altbäume, müssen wir Gras oder Brombeeren zuvorkommen. Ist der Fichtenschirm noch da, tickt die Uhr für den Borkenkäfer.“ Den müsse man mit dem bewährten, allerdings personal- und kostenintensiven, Vorgehen – Bäume sofort nach Käferbefall suchen, aufarbeiten, Holz rausfahren, Kronen hacken – deshalb noch möglichst lange in Schach halten. „Für die Waldverjüngung lohnt sich im Wettlauf mit Käfer und Unkraut aber jeder Einsatz.“
Seit dem Herbst seien für das Pflanzen neben den eigenen Forstwirten zusätzliche Kollegen aus anderen Forstbetrieben der Bayerischen Staatsforsten und weiteres Fachpersonal verschiedener Forstunternehmer im Einsatz. Für die umfangreichen Saaten von Eicheln, Bucheckern und anderen Baumsamen greife man auf unterschiedliche Forsttechnik zurück, das Saatgut steht aus dem vergangenen Herbst und Winter ausreichend zur Verfügung. Gegen den Borkenkäfer stehen weiter Forstunternehmer mit Spezialmaschinen und ausreichend Betreuungspersonal aus ganz Bayern auf Abruf bereit. „Wir setzen hier in Nordbayern in kurzer Zeit einen deutlichen und intensiven Einsatzschwerpunkt mit Mensch und Maschine. Für alle Beteiligten maximal intensiv, aber für den Wald der Zukunft maximal effektiv.“
]]>16. April 2024, Königstein - Im September 2023 wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Pfleiderer aus Neumarkt ein neues Feuchtbiotop erstellt, das mit den bestehenden Weihern einen Biotopverbund ergibt: Auf einer Kalamitätsfläche im Staatsforstrevier Bärnhof der Bayerischen Staatsforsten bei Königstein wurden drei Stillgewässer mit Wechselwasserbereich, Ufersäumen und Feuchtwiesen angelegt. Hier sollen durch die hier neu geschaffenen Lebensbedingungen verschiedene Amphibien, Reptilien, Insekten, Vögel, Säugetiere und Pflanzen ein neues Zuhause finden.
Damit die Ansiedelung auch erfolgreich ist, fehlt aber ein zweiter, wichtiger Schritt: Die Anlage eines Sumpfwaldes aus Schwarzerlen, Traubenkirsche und Weiden. Diese werden vor Ort in Handarbeit gepflanzt, die Firma Pfleiderer ist erneut engagiert: Die Leiterin Nachhaltigkeit Dr. Stefanie Eichiner und der Leiter Einkauf Josef Pack ließen es sich nicht nehmen, gemeinsam mit weiteren Pfleiderer-Mitarbeitern selbst Pflanzen zu setzen. Bei kühlen vier Grad Celsius und Sonnenschein wurden die wurzelnackten Pflanzen in vorsichtig in den Ufersaum eingebracht, in den zuvor mittels Hohlspaten die etwa 30 Zentimeter tiefen Pflanzlöcher gegraben wurden.
„Der Schutz der biologischen Vielfalt spielt sich in erster Linie in der Lieferkette eines Unternehmens ab. Deshalb ist es für Pfleiderer wichtig, genau da tätig zu werden. Wir tun das durch flächendeckende Risikobewertungen unserer Lieferanten und gegebenenfalls gezielte Maßnahmen, um Schaden abzuwenden“, sagt Dr. Stefanie Eichiner, Leiterin Nachhaltigkeit bei Pfleiderer „Das kann bis hin zum Beenden eines Lieferantenverhältnisses führen. Wenn nötig entwickeln wir zusammen mit Lieferanten Lösungen, um positive Wirkung zu fördern.“. Wichtig sei Pfleiderer dabei auch die Wiederherstellung von Natur in der Lieferkette: „Dies gehen wir zum Beispiel gemeinsam mit unserem Lieferanten Bayerische Staatsforsten an. Dabei unterstützen wir nicht nur finanziell, sondern heute auch tatkräftig beim Pflanzen des Sumpfwaldes“, so Eichiner.
Philipp Bahnmüller, Leiter des zuständigen Forstbetriebs Schnaittenbach, freut sich über die gemeinsame Erfolgsgeschichte in Sachen Naturschutz: „In Zeiten des Klimawandels haben Feuchtbiotope wie dieser Verbund neben ihrer wichtigen Aufgabe als neuer Lebensraum auch eine insgesamt für den umliegenden Wald sehr positive Funktion als Wasserspeicher.“ Kooperationen wie die mit Pfleiderer ermöglichten solch nützliche Projekte abseits des Kerngeschäftes, die aber immer mehr an Bedeutung zunähmen. „Nach dem wir im Herbst mit schwerem Gerät die neuen Weiher und Kleingewässer gestaltet haben, zeigt sich nun überall junges Grün. Zusammen mit dem gepflanzten Sumpfwald und aufkommenden Wasserpflanzen, wird sich bald ein ideales Habitat für Libellen, Molche, Frösche, Reptilien und Wasservögel herausbilden“.
Die Pflanzen des Sumpfwaldes stammen aus herkunftsgesichertem Pflanzgut und ergänzen die natürlich aufkommenden jungen Bäume wie etwa Tannen und Vogelbeeren. Insgesamt werden rund 1.000 Pflanzen am Ufer der Biotope gepflanzt werden.
]]>15. April 2024, Nürnberg – Bei einem Ortstermin im Lorenzer Reichswald stellten die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) und der Forstbetrieb Nürnberg erste Auswertungen einer Studie zu Vitalitätsproblemen der Waldkiefer in Nordbayern vor. Eines zeigt sich bereits kurz nach Projektbeginn: Der Mistelbefall ist wesentlich stärker als zunächst angenommen.
Die Kiefern im Großraum Nürnberg werden derzeit in Hinblick auf ihre Vitalität und ihr Wachstum untersucht. Die LWF hat für diese Studie neben den Bayerischen Staatsforsten auch das Amt für Waldgenetik (AWG), die Universität Bayreuth, die Technische Universität München sowie die Bayerischen Staatsforsten an Bord geholt.
Dr. Peter Pröbstle, der Präsident der LWF begründet die Durchführung des Projektes: „Die Föhre, wie die Kiefer bei uns in Franken auch genannt wird, ist die zweitwichtigste Nadelbaumart in Bayern. Doch extreme Trockenheit und die rasante Klimaerwärmung haben dieser Baumart in den letzten Jahren stark zugesetzt. Wir wollen daher untersuchen, auf welchen Standorten die Föhre besonders risikoanfällig ist und auf welchen Standorten sie vielleicht auch künftig noch eine Zukunftsperspektive als Mischbaumart hat. Nach den ersten Datenerhebungen im Forstbetrieb Nürnberg zeigt sich bereits, dass die Kiefernmistel am Schadgeschehen noch wesentlich stärker beteiligt ist, als wir es erwartet haben.“
Für Johannes Wurm, Forstbetriebsleiter am Forstbetrieb Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten ist das Mistelthema grundsätzlich nicht neu. „Wir sind den Forschern der LWF sehr dankbar für ihre Bemühungen, hier wissenschaftlich fundierte Fakten zu erarbeiten. Der Mistelbefall hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.“, so Wurm. „Die genauen Auswirkungen sind aber bislang nur im Grundsatz abschätzbar.“ Die neue Studie bringe hier mehr Licht ins Dunkel.
Als äußerst hilfreich empfindet man von Seiten des Forstbetriebs Nürnberg die Befliegung der Forstreviere mit einer LWF-Drohne. „Diese Daten haben uns gezeigt, dass der Perspektivwechsel erst die ganze Dimension des Befalls offenbart“, so Wurm. Häufig werde der Mistelbefall, der ja überwiegend die oberen Kieferkronen betreffe, aus der „Froschperspektive“ stark unterschätzt. Die Kiefer ist bei uns im Reichswald mit rund zwei Dritteln Anteil die vorherrschende Baumart. Daher werden die Ergebnisse der Studie auch in die Beurteilung des Waldzustands und in die Entscheidung über die künftige Behandlung der Waldbestände mit einfließen.
]]>Das Fichtensterben im Frankenwald geht weiter. Die Waldbesitzer suchen nach klimastabilen Bäumen für die nächste Waldgeneration. Weil die Folgen des Klimawandels schwer vorauszusagen sind, setzen sie dabei auf möglichst große Vielfalt im Wald. Dabei ist die Auswahlpalette an Baumarten groß, gleichzeitig die Versuchsphase entsprechend lang: Erst nach Jahrzehnten zeigt sich, ob eine Art den Herausforderungen gewachsen ist. Dabei setzen die Forstleute im Forstrevier Wilhelmsthal der Bayerischen Staatsforsten auf lange und gute Erfahrungen. Vor über 70 Jahren hat Forstmeister Georg Degen im damaligen Forstamt Kronach begonnen, mit damals sogenannten „Exoten“ zu experimentieren. Vom heutigen Klimawandel wusste er natürlich noch nichts. Sein Ziel war einfach die Baumartenvielfalt im Frankenwald um leistungsfähige nordamerikanische Nadelbaumarten zu erhöhen. Von diesem Pioniergeist profitieren die Waldbesitzer bis heute: Mit Hemlockstanne, Riesenlebensbaum und Küstentanne stehen inzwischen erprobte Bäume auch für die Zukunft zur Verfügung. Seitdem hat das Forstrevier Wilhelmsthal diese Tradition fortgesetzt. Kamen in den Folgejahrzehnten bereits Stiel-, Trauben- und Roteiche als zusätzliche Laubbaumarten dazu, setzt inzwischen Revierleiter Moritz Jackermeier mit Versuchsanbauten wärmeliebender Robinien, Baumhasel und Schwarzkiefern sowie zusätzlichen Laubholzsaaten erneut weitere Akzente im forstlichen Versuchswesen für den Frankenwald.
Bei den letzten Testanbauten mit besonders anspruchsvollen Baumarten wurde er dabei jetzt auch durch örtliche Initiativen heimischer Waldfreunde unterstützt. Bereits im Jahr 2020 hatte der Lions Club Kronach Festung Rosenberg mit einer großzügigen Spende junger Setzlinge den Waldumbau im Staatswald unterstützt. Der damals amtierende Lions-Präsident Dr. Hans Joachim Barnickel hatte sich in den Folgejahren immer wieder für den Aufwuchs der Bäumchen interessiert und ließ es sich nicht nehmen, jetzt auch privat etwas zum Zukunftswald beizutragen: Seine Spende ermöglichte es jetzt, noch einmal weitere Baumarten aus wärmeren Gebieten auch im Frankenwald auszuprobieren: Die Schwarznuss, eine Verwandte der heimischen Walnuss, stammt aus dem östlichen Nordamerika und soll zu wertvollem Hartholz heranwachsen. Auch die Elsbeere aus dem europäischen Weinbauklima und die Esskastanie, die ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt, sind wärmeliebende Bäume der Zukunft. Sohn Julius legte selbst mit Hand an, als die Setzlinge mit Blick auf das Grümpeltal gepflanzt wurden. Wenn alles gut geht, wird er die Bäume aufwachsen sehen und auch noch ihre Ernte und Nutzung erleben. Der jüngste Anbauversuch im Revier Wilhelmsthal hat begonnen.
]]>12. April 2024, Nürnberg – Die Tinte ist trocken: Der Nutzungsvertrag für das Trailnetz Schmausenbuck ist von der Deutschen Initiative Mountainbike e.V. (DIMB) und den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) unterzeichnet worden. Nun herrscht endgültig Klarheit über die Rahmenbedingungen am Trailnetz mit seinem rund zehn Kilometer langen Rundweg und den aktuell 13 Abfahrten in sechs Sektoren.
„Wir freuen uns sehr, dass die Bayerischen Staatsforsten gemeinsam mit der DIMB, als größten ausschließlich auf das Thema Mountainbiken ausgerichteten Verband, und den lokal engagierten Mountainbikern der DIMB IG Nürnberg-Fürth nun mit diesem Vertrag nicht nur eine rechtliche, sondern vor allem eine praxistaugliche Grundlage für den Bau und Betrieb von offiziellen und bedarfsgerechten MTB-Strecken geschaffen haben“, sagt Roland Albrecht, Bundesvorstand der DIMB.
Auch Sonja Schreiter, als Fachreferentin bei der DIMB für Mountainbiker im ganzen Freistaat zuständig, freut sich über den Abschluss. „Die Gespräche waren stets auf Augenhöhe und lösungsorientiert. Ich denke, mit diesem Vertrag haben wir gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten gezeigt, dass die Wahrung aller berechtigten Interessen im Wald und attraktive Mountainbike-Strecken sich nicht ausschließen. Ganz im Gegenteil. Wie es hier funktioniert hat, stimmt mich für das Mountainbiken in Bayern sehr zuversichtlich und kann ein Vorbild für viele weitere Projekte sein.“
Johannes Wurm, Forstbetriebsleiter am Forstbetrieb Nürnberg, ist über den positiven Ausgang eines längeren Prozesses ebenfalls glücklich: „Im Gegensatz zu früheren, nicht genehmigungsfähigen Bauten konnten wir gemeinsam mit den örtlichen Bikercommunities der DIMB-IG, das ADFC und des DAV ein Konzept erarbeiten, das tragfähig ist. Ich glaube fest daran, dass dieser Kompromiss für beide Seiten zukunftsfähig ist.“
Vorangegangen waren teilweise langwierige Verhandlungen und Abstimmungen über den Standort und Verlauf der einzelnen Sektoren und Lines. Doch man sei bei den Terminen stets konstruktiv aufeinander zugegangen und habe nie auf Maximalforderungen beharrt, bestätigen beide Seiten. Deswegen besteht nun mit dem Trailnetz Rechtssicherheit dort, wo andernorts heftig um Lösungen gerungen wird.
Von zentraler Bedeutung für den Forstbetrieb Nürnberg und die Staatsforsten insgesamt sei einerseits die Haftungsfrage, die nun geklärt ist. Andererseits verpflichtet sich die DIMB als Vertragspartner auch zu Verkehrssicherung und Instandhaltung des Trailnetzes um eine möglichst gefährdungsfreie Nutzung zu gewährleisten. „Uns ist auch sehr wichtig, dass die Bauten auf den Trails in einem bestimmten Rahmen bleiben und hier nur Material aus der Umgebung verwendet wird“, erklärt Wurm. Schließlich seien auch Bestimmungen aus Naturschutzrecht und Waldrecht umgesetzt worden
Für Markus Bader, Leiter des AK-Trailbau und einer der „Motoren“ der lokalen DIMB-IG Nürnberg-Fürth, der von Anfang an in den Prozess involviert war, bedeutet der nun offizielle Startschuss des Trailnetzes viel: „Der gemeinsame Vertrag ist das Ergebnis unserer Arbeit in den letzten vier Jahren. Gemeinschaft und Kooperation sind grundlegend für unsere Arbeit. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit der Mountainbike-Community und der Bayerischen Staatsforsten war und ist ein wichtiger Baustein bei diesem Prozess.“
Die Sprecherin der DIMB-IG Nürnberg Fürth, Anja Miksch, betont die Bedeutung des Trailnetzes für die Mountainbike-Community: „Das Trailnetz wird hervorragend angenommen. Mit weit über 20.000 Befahrungen im Jahr bietet es ein attraktives naturnahes Angebot für den Vereins- und Breitensport in der Region.“
Das Trailnetz Schmausenbuck ist das größte „Puzzleteil“ des dreigeteilten Angebots für Mountainbiker im Nürnberger Reichswald. Daneben gibt es die sogenannten „Zabotrails“ nahe dem Haupteingang vom Tiergarten, in denen sich die Dirt-Jump-Szene trifft. Hier hat der Post SV Nürnberg als Sportverein die Haftung und Verkehrssicherung übernommen. Der dritte Baustein wird dann der Bikepark sein, der direkt östlich vom Tiergarten unter der Freileitung Richtung Altenfurt in direkter Kooperation mit der Stadt Nürnberg entstehen wird. Startschuss für die Baumaßnahmen hier ist noch für 2024 geplant.
Zusammen ergeben diese drei Teile das größte Mountainbike-Angebot auf Staatswaldfläche in Bayern.
]]>12. April 2024, Sonthofen – „Erfahrungen mit der Pflege von im Oberallgäu eher seltenen Baumarten müssen genützt werden“, dachte sich Revierleiter Hubert Heinl, als er an die Planung einer Stieleichenpflanzung im Oberdorfer Wald bei Martinszell ging. War doch sein Chef Jann Oetting vor seiner Zeit in Sonthofen als Leiter des Forstbetriebes Rothenbuch mit den berühmten Spessart-Eichenbeständen tätig. „Vielleicht können in 200 Jahren unsere Nachfolger auch mal dicke Furniereichen im Oberallgäu ernten“, so Hubert Heinl mit einem Grinsen im Gesicht.
Die Eiche ist in vielen Bereichen in Bayern eine wichtige Baumart für klimastabile Wälder. Im Bereich des Forstbetriebs Sonthofen bleiben weiterhin die tannenreiche Bergmischwälder die Hoffnungsträger für die Zukunft stabiler Schutzwälder. „Aber auf Sonderstandorten im Flachland wie hier im Oberdorfer Wald, hat die Stieleiche in Einzelfällen durchaus eine erfolgsversprechende Zukunft“, erläutert Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. Die Eiche ist im südlichen Oberallgäu zwar selten, wächst aber schon lange insbesondere in den Tallagen und in Dorf-Nähe. Vielerorts können dicke alte Stieleichen bewundert werden, oft an Waldrändern oder als Solitärbäume wachsend. Früher wurden dort nicht selten Schweine gehütet.
Auf der aktuell mit Stieleiche ausgepflanzten Fläche im Oberdorfer Wald standen vorher Eschen und Fichten. „Die Kulturfläche liegt in einer leichten Muldenlage mit stark lehmigen Boden. Dadurch waren die dort vorher stehenden Bäume immer gut mit Wasser versorgt. Die Esche fiel leider dem Eschentriebsterben zum Opfer und die Fichte dem Borkenkäfer“, erklärt Förster Hubert Heinl die Gründe für die Eichenpflanzung. Gerade auf den früher üppig mit Wasser versorgten Standorten haben sich die Fichten nicht nach dem Bodenwasser strecken müssen und haben ein sehr flaches Wurzelsystem ausgebildet. Der trocken-heiße Mai im vergangenen Jahr hat dazu geführt, dass gerade auf sehr feuchten Standorten die Fichte Wassernot erlitten hat. Sie war dann so geschwächt, dass der Buchdrucker sie befallen konnte.
„Eichen sind sehr beliebt bei den Rehen. Im Herbst und Winter fressen sie die Eicheln, im Winter leider aber auch die Knospen“, weiß Forstbetriebsleiter Jann Oetting. Und weiter: „Sie könne daher nur wachsen, wenn ausreichend niedrige Rehwildbestände vorhanden sind. Mittlerweile wachsen im Oberdorfer Wald 14 verschiedene Laubbaumarten und sechs Nadelbaumarten. Das ist fast schon ein Arboretum, also eine Sammlung verschiedenartiger Gehölze.“ Schutz gegen Verbiss ist nicht notwendig. Selbst die seltene und sehr verbissempfindliche Eibe kann ohne Probleme wachsen.
„Neben unserer eigenen intensiven Bejagung war es sehr hilfreich, dass das angrenzende Gemeindejagdrevier Martinszell seinen Jägern klare Ziele formuliert hat, um zukunftsfähige Mischbestände zu erhalten. Wir haben jetzt auf großer Fläche angepasste Rehwildbestände und auch unsere Nachbarn und Jäger freuen sich an üppigen Tannenverjüngungen“, erläutert Förster Hubert Heinl. Und nochmal Jann Oetting: „Die sehr vielfältigen und baumartenreichen Verjüngungen zeigen, was in den Allgäuer Wäldern alles möglich ist. Gepflanzt wurden die 2.400 Eichen übrigens von den Azubis des Forstbetriebes Sonthofen mit ihrem Ausbilder Leonhard Mayr. Nach dem Motto Der Wald der Zukunft begründet von den Forstwirten der Zukunft.“
]]>Statt Unterricht durfte die Klasse 6a der Realschule Marktheidenfeld Anfang März einen ganzen Schultag neue Bäume pflanzen. Die Einladung dazu ging vom Forstbetrieb Arnstein, von Betriebsleiter Christoph Riegert und Forstwirtschaftsmeister Tobias Schreck aus. Beide stellten den Schülerinnen und Schülern eine rund einen halben Hektar große Fläche zwischen Remlingen und Holzkirchen zur Verfügung, um dort Wildkirschen und Esskastanien zu pflanzen.
Besondere Pflanzbedingungen
Wer sich dort einen sauberen und pflanzbereiten Waldboden vorstellte, wurde zunächst etwas enttäuscht. Denn neben Baumstümpfen lag auch eine ganze Menge an Reisig und Kronenholz auf dem Boden. Das behinderte das Graben von der Pflanzlöcher etwas. Dem Kronenholz kommt für die Neupflanzung jedoch eine wichtige Bedeutung zu. Als Totholz liefert es wertvolle Nährstoffe für die Bäume und weitere Pflanzen. Gleichzeitig wird v.a. mit dem Totholz neuer Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere geschaffen. Zu guter Letzt verringert das Totholz die Verdunstung und bietet den Setzlingen gerade in heißen Sommern Schatten.
Mit Diversität gegen den Klimawandel
Das Team des Forstbetriebs Arnstein unternahmen einiges, damit die Neupflanzung ein Erfolg wird. So bekamen die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine präzise Einweisung. Jeder Pflanzplatz wurde zudem mit einer Baumscheibe markiert, sodass die Setzlinge Baumzeilen bilden und bei späteren Pflegemaßnahmen leichter wiedergefunden werden. Außerdem wurde die Fläche eingezäunt, um Wildverbiss auszuschließen.
Als Baumarten wurden die Wildkirsche und die Esskastanie gewählt, weil man sich von ihnen eine größere Widerstandsfähigkeit gegen die Trockenheit verspricht.
Nach Auffassung von Betriebsleiter Riegert braucht es im Wald Diversität. Ein klimastabiler Wald sollte hier aus mindestens vier Baumarten wie Eiche, Wildkirsche, Esskastanie, und Bergahorn neben der Rotbuche bestehen.
Großer Lerneffekt
Durch die Pflanzaktion haben die Schülerinnen und Schülern der 6a innerhalb von wenigen Stunden eine ganze Menge gelernt und sich die vom Forstbetrieb gestiftete Brotzeit tatkräftig verdient. Sie haben eine noch stärkere Verbindung zum Ökosystem Wald aufgebaut. Sie haben erfahren, wie anstrengend es sein kann, sich in einen muschelkalkhaltigen Boden zu graben. Aber sie haben auch wahrgenommen, dass sie aktiv etwas gegen den Klimawandel unternehmen können. Inwieweit ihre Bäume wirklich aufgehen, werden die Jugendlichen sehen, wenn sie in einigen Jahren ihre Neupflanzung wieder aufsuchen.
02.04.2024, Sonthofen/Kürnach - Das Frühjahr erwacht im Allgäu und auch im Revier Kürnach-Nord des Forstbetriebs Sonthofen. Frühjahr und Herbst sind im Wald klassische Pflanzzeiten: Nach der Holzerntesaison und vor Austrieb der Waldbäume werden junge Bäumchen im Wald von Hand gesetzt. Bei den Bayerischen Staatsforsten geschieht dies in erster Linie, um den Wald artenreicher und damit naturnäher und klimafitter zu machen.
Unsere heimischen Wälder sind vom Menschen geprägte Wälder – und dies seit vielen Jahrhunderten. Dadurch hat sich in vielen Bereichen die Baumartenanzahl verringert und die Waldstruktur vereinheitlicht, meist im Sinne der damals aktuellen Bedürfnisse der Bevölkerung. Neu ist, dass sich nun die Rahmenbedingungen durch den Klimawandel mit so großer Geschwindigkeit verändern, wie dies selbst Experten noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehalten hätten. Der Wald ist dadurch oft überfordert, besonders wo er nur aus wenigen, gleichalten Baumarten besteht. Wozu dies in trockenen Regionen führen kann, zeigen die riesigen Schadflächen im Norden Bayerns auf traurige Weise.
Die Bereiche des Forstbetriebes Sonthofen, auf denen bisher nur wenige Baumarten wachsen, werden durch die Pflanzung zusätzlicher Arten angereichert. Dies kostet allerdings einiges an Geld und Manpower. Umso mehr schätzt der Förster da die Waldbereiche, in denen es auch ohne Pflanzung geht. Der gemischte, naturnahe Wald hat nämlich ein großes Anpassungspotential. Bergmischwälder aus Buchen, Weißtannen, Ahornen und Fichten haben auch in Zukunft auf den meisten Flächen des Allgäus gute Aussichten auf Bestand. Aus solchen Wäldern bestehen die natürlichen Waldgesellschaften – also der Wald, der ohne menschliche Eingriffe gewachsen wäre. Gerade junge Bäumchen in solchen Wäldern sind in der Lage, mit sich ändernden Klimabedingungen zu Recht zu kommen und sich in einem gewissen Rahmen anzupassen.
„Damit sich die jungen Keimlinge von Natur aus ansamen können, müssen wir Förster das Kronendach geschlossener Wälder durch die Holzernte etwas auflichten, damit Licht auf den Boden fällt“, erklärt Förster Markus Pfleghardt. Er pflegt den nördlichen Kürnacher Staatswald. Und darüber hinaus hat die Jagd eine Schlüsselrolle bei der natürlichen Verjüngung der Bergmischwälder: Der Verbissdruck durch Reh-, Rot- und Gemswild muss niedrig gehalten werden, damit die Mutterbäume des Altbestandes genügen Nachwuchs hochbringen. „Dann wird es möglich, dass wir natürlich gemischte, stabile, ökologisch und ökonomisch wertvolle und klimafitte Wälder erhalten. Und das quasi umsonst – ohne Pflanzkosten, aus den Kräften der Natur“, freut sich Förster Markus Pfleghardt.
]]>Forstbetrieb München errichtet Krainerwand aus Holz
Forstbetrieb MÜNCHEN, 29. März 2024 –Die Forsttechnik der Bayerischen Staatsforsten errichtet am Forstbetrieb München eine Krainerwand aus regionalem Holz zur Hangsicherung. Diese Form der Hangsicherung wird oft im Gebirge gebaut und soll den Weg vor zukünftigem Abrutschen sichern. Die Wegeinstandsetzung ist wichtig, um die Zugänglichkeit des Waldes für Besucher und Rettungskräfte zu gewährleisten. Die primäre Funktion der Forstwege im Isartal liegt in ihrer Nutzung für Erholungszwecke, während die forstwirtschaftliche Nutzung eine untergeordnete Rolle spielt.
Nach der erfolgreichen Erneuerung der Wassergräben entlang der Forststraße im Klosterforst, steht nun die nächste wichtige Phase der Wegeinstandsetzung am Steilhang im Isartal bevor: Die Bayerischen Staatsforsten errichten eine Krainerwand. Dies ist eine spezielle Art von Hangsicherung, bei der typischerweise Fichtenstämme horizontal in den abrutschenden Hang eingebaut werden. Die Bauweise einer Krainerwand folgt hierbei einem mehrstufigen Verfahren: Zuerst wird der abgerutschte Hang mit Hilfe eines Baggers ausgekoffert. Anschließend werden Fichtenstämme eingesetzt, um das steile Gelände zu stabilisieren. Dabei werden die Stämme in zwei Schichten angebracht– Querhölzer werden stirnseitig am Hang eingelegt, während Längshölzer parallel zur Hangrichtung verbaut werden. Diese Methode gewährleistet eine effektive Stabilisierung von steilen Hängen und Böschungen, was das Risiko von Hang- oder Erdrutschen deutlich reduziert.
Obwohl es sich um eine anspruchsvolle Baumaßnahme handelt, überwiegen die ökologischen Vorteile. Wilhelm Seerieder, Leiter des Forstbetriebs München, erklärt: "Eine ingenieurbiologische Verbauung wie eine Krainerwand bietet zahlreiche Vorteile. Durch die Hangsicherung vor Ort können wir den bestehenden Weg erhalten und vermeiden so einen Teilneubau. Zudem setzen wir beim Bau ausschließlich auf den nachwachsenden Rohstoff Holz und verzichten dabei vollständig auf den Einsatz von Stahl und Beton."
Die Errichtung einer Krainerwand zur Hangsicherung im Münchner Großraum ist eine ungewöhnliche Maßnahme. Üblicherweise werden derartige Stützkonstruktionen vor allem in bergigen Gebieten eingesetzt, um das Abrutschen von Wegen zu verhindern. Angesichts der steilen Topografie im Isartal bei Schäftlarn ist es jedoch unvermeidlich, diese Bauweise zu nutzen, um zusätzliche Wegeschäden zu verhindern. „Die Bauweise einer Krainerwand ist heutzutage kein Alltagswissen mehr, wir sind froh, dass wir dieses Know-How im eigenen Betrieb haben und so am FB München beim Bau der Hangsicherung unterstützen können!“, so Berger Sebastian, Leiter der Forsttechnik BaySF.
Die Forststraßen im Isartal sind unverzichtbar für den Besucherverkehr, da sie als Verbindungswege vom Kloster Schäftlarn Richtung Pullach dienen. Nicht nur durch den Bau einer Krainerwand gewährleistet der Forstbetrieb die langfristige Zugänglichkeit des Isartals für Besucher. Auch durch regelmäßige Pflege mit einem Wegepflegegerät etwa viermal im Jahr wird der Zustand der Forststraßen erhalten. Durch die regelmäßige Pflege wird der Wasserabfluss auf dem Wegekörper verbessert und die Verschleißschicht erneuert. Zudem wird der Wald im Isartal extensiv bewirtschaftet. Das bedeutet, dass die Wege hauptsächlich für Erholungssuchende und nicht primär für Forstwirtschaftszwecke genutzt werden. Wilhelm Seerieder, Leiter des Forstbetriebs München, hebt abschließend die vielfältige Bedeutung von Forstwegen hervor: Sie dienen nicht nur dem Holztransport, sondern auch als Rettungs- und Erholungswege für Radfahrer und Spaziergänger.
]]>21. März 2024, Nürnberg – Ab April stehen im Eichelberg östlich des Nürnberger Tierheimes am Weißensee in größerem Umfang Forstarbeiten in einem Kiefernaltbestand an. Schwerpunkt dieser Maßnahme im Forstrevier Behringersdorf der Bayerischen Staatsforsten (BaySF)sind hier 70- bis 140-jährige Kiefern, die fast durchgängig von Trockenereignissen und Mistelbefall stark vorgeschädigt sind. Deswegen werden hier überdurchschnittlich viele Altkiefern entnommen werden müssen.
Die gute Nachricht: Durch das auch hier seit den 80er Jahren eingeführte Reichswaldunterbauprogramm ist ein Großteil der Fläche bereits mit klimaresistenteren Laubgehölzen „vorverjüngt“, es stehen also stabile Jungbäume der nächsten Generation parat. „Wir finden hier neben gepflanzten Eichen und Buchen auch eine natürliche Verjüngung mit jungen- Kiefern und Eichen aus Hähersaat vor“, beschreibt Revierleiterin Kim Jüstl den Bestand. „Ich entnehme jetzt mit diesem Hieb die leider bereits stark geschädigten Altkiefern möglichst schonend, um der nächsten Waldgeneration ein stabiles Aufwachsen mit mehr Licht, Standraum und Wasserverfügbarkeit zu ermöglichen.“
Deshalb kommt auch am Eichelberg ein sog. Stehendentnahmeharvester zum Einsatz, der sich zuletzt im Revier Zerzabelshof entlang des Sandwegs im Einsatz bewährt hat. Die besondere Technik dieser Baggerharvester ermöglicht es, Bäume mit einem Gewicht von bis zu drei Tonnen abzuschneiden und aus dem Bestand zu heben, ohne dabei die jungen Bäume darunter zu beschädigen. „Ein Fokus hier liegt darauf durch sogenannte „Femel“ – also clusterartige, ungleichmäßig verteilte Lochhiebe in den Altbäumen – besonders die für den Bereich ja namensgebenden jungen Eichen zu fördern“, so Jüstl weiter.
Von der Hiebsmaßnahme wird auch die Wissenschaft direkt profitieren können: Die Bayerische Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft wird die Maßnahme mit Fachpersonal begleiten, die sich besonders für den Mistelbefall der Kiefernkronen interessieren. Um hier neue Erkenntnisse zu gewinnen, wird das Areal auch mit einer Spezialdrohne beflogen und der Zustand der Baumkronen exakt erfasst.
Um dem Anspruch an das Vogelschutzgebiet vor Ort gerecht zu werden, bleiben die jetzt bereits abgestorbenen Altkiefern im Wald stehen, um den Eichelberg für Spechte und andere Totholzbewohner mit neuem Lebensraum und Nahrungsquellen anzureichern.
Während der auf etwa sechs Wochen angesetzten Maßnahme wird es in dem entsprechenden siedlungsnahen Bereich zu teilweise gesperrten Forstwegen, Wander- und Reitwegen kommen. Der Forstbetrieb Nürnberg bemüht sich Umleitungen auszuschildern wo immer möglich und bittet die Öffentlichkeit um Verständnis für die notwendige Maßnahme.
]]>22. März. 2024, Nürnberg – Die Röthenbachklamm südlich des Birkensees im Lorenzer Reichswald zählt zu den landschaftlich schönsten Bachläufen im Nürnberger Land. Schon lange schlängelt sich der sogenannte Sieben-Brücken-Weg durch die malerische Klamm, der Ungelstetten im Süden mit dem Birkensee im Norden verbindet. Herzstück dieses beliebten Wanderweges sind die namensgebenden Brücken, die an markanten Stellen den Röthenbach überspannen.
An eben jenen Brücken nagt aber der Zahn der Zeit: Die Verwitterung und auch die starke Freizeitnutzung setzen den Bauwerken stark zu, so dass ein Austausch unausweichlich wurde um den Wanderweg am Leben halten zu können. Dies konnte nun im Jahr 2023 aus Mitteln der Fraktionsreserve in die Wege geleitet werden, wie Norbert Dünkel, der Landtagsabgeordnete der CSU aus Lauf, berichtet. So konnten im Herbst 2023 die drei am stärksten beschädigten Brücken durch die Bayerischen Staatsforsten ausgetauscht werden.
Ziel der Fraktionsinitiativen der bayerischen Regierungsfraktionen ist es, bayernweite Akzente zu setzen und wichtige örtliche Anliegen in den Fokus zu rücken, die über den normalen Haushalt nicht oder nur mit großer Verzögerung abgebildet werden können. „Dass die Brücken in der Röthenbachklamm nun instandgesetzt werden konnten, zeigt, die Gelder kommen vor Ort an und werden zielgerichtet eingesetzt“ zeigt sich MdL Dünkel beim Besichtigungstermin vor Ort in der Röthenbachklamm erfreut. „Ich danke den Mitarbeitern des Forstbetriebs Nürnberg für die großartige Arbeit und wünsche den Wanderern weiterhin viel Freude auf ihrem erneuerten Sieben-Brücken-Weg, den ich selbst gut kenne und bereits öfters gelaufen bin.“
Auch Johannes Wurm, Forstbetriebsleiter am zuständigen Forstbetrieb Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten, ist von den drei Neubauten sehr angetan: „Unter Verwendung von Material aus der unmittelbaren Umgebung konnten zwei Teams unserer Waldarbeiter durch die großzügige Finanzierung hier in kurzer Zeit für die Instandsetzung des Wanderweges sorgen. Neben den Geldgebern gebührt auch Ihnen für diesen ungewöhnlichen Einsatz mein ausdrücklicher Dank.“ Ganz lapidar sei es nämlich nicht gewesen, das benötigte Material an die schwer zugänglichen Brückenstandorte zu bringen. Vom Abriss der alten Brücken ganz zu schweigen. „Hier wurde hervorragend gearbeitet“, freut sich Wurm.
Insgesamt wurden für die drei Brücken rund 20 Festmeter Lärche, Douglasie und Eiche aus den Staatsforsten verbaut. Die Kosten betrugen rund 60.000 Euro.
Das Projekt Röthenbachklamm ist noch nicht abgeschlossen: Es werden aktuell bereits Planungen für den weiteren Austausch der Brücken erstellt. Zwei weitere Neubauten könnten noch 2024 nach dem bewährten Vorgehen erfolgen, wenn die personellen Kapazitäten dafür frei sind. „Aktuell ist Pflanzsaison und diese wichtige Maßnahme zum Umbau des Reichswaldes hin zum Klimawald der Zukunft hat oberste Priorität“, sagt Wurm mit dem Blick auf den Internationalen Tag der Wälder am Donnerstag dieser Woche.
]]>Gartenschläferprojekt von Bund Naturschutz, Naturpark Fichtelgebirge und Bayerischen Staatsforsten geht in die nächste Runde
Tröstau, 19. März 2024 – Försterin Katharina Bäcker von den Bayerischen Staatsforsten und Ranger Nico Daume vom Naturpark Fichtelgebirge haben in den vergangenen Tagen rund um die Kösseine die ersten von insgesamt 60 Nisthöhlen für Gartenschläfer im Fichtelgebirgswald angebracht. Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“, eine Kooperation u.a. zwischen dem Bund Naturschutz, dem Naturpark Fichtelgebirge und den Bayerischen Staatsforsten, geht damit in die nächste Runde. Schon seit vielen Jahren wird hier sowie im benachbarten Frankenwald das Leben dieser Bilch-Art intensiv erforscht.
Der Gartenschläfer, ein ca. 15 cm langer Bilch mit einer schwarzen „Zorro-Maske“, ist nahe verwandt mit Siebenschläfer und Haselmaus. Er lebt nachtaktiv und verbringt die kalte Jahreszeit bis ca. April in Felshöhlen, in die er sich zum Winterschlaf zurückzieht. In der wärmeren Jahreshälfte hält er sich am liebsten in totholzreichen, naturnahen Wäldern auf, mit Baumhöhlen, reichlich Beerkraut am Boden und Felsen, zwischen denen er sich verstecken kann. "Steinreich und ein bisschen durcheinander", so beschreibt Katharina Bäcker den optimalen Lebensraum der Bilche. Diese Situation finden die Schlafmäuse im Fichtelgebirge mit seinen naturnahen Wäldern und Felspartien noch häufig. Deshalb gilt die Region auch als sogenannter „Hotspot“, als wichtiger Verbreitungsschwerpunkt der Gartenschläfer. Deutschlandweit betrachtet ist die Art in den letzten Jahren stark zurückgegangen und steht auf der "Roten Liste 2", einer Warnstufe für vom Aussterben bedrohte Arten. Veränderungen im Lebensraum, Pestizideinsatz und der Klimawandel machen den an kühles Klima angepassten Bilch zu schaffen. „Mit den Nisthöhlen möchten wir den Tieren Unterschlupf bieten und ihnen helfen, ihre Populationen zu stabilisieren“, erklärt Försterin Katharina Bäcker. „Gleichzeitig erfahren wir so, wo sich die Gartenschläfer am liebsten aufhalten. Diese Informationen helfen uns, die Tiere noch besser zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten.“
Die Nisthöhlen aus Holz ähneln auf dem ersten Blick normalen Vogelnistkästen, haben aber im Gegensatz zu diesen kein Einflugloch vorne. Vielmehr krabbeln die Gartenschläfer am Stamm hoch und zwängen sich von hinten durch eine Öffnung in den Kasten. So sind sie vor Fressfeinden, wie dem Marder oder auch vor brütenden Vögeln sicher, die ihnen sonst im Frühjahr die Nisthöhle wegschnappen könnten. In einer Höhe von ca. zwei Metern werden diese Nisthilfen an Bäumen montiert. „Die Bilche bevorzugen Nisthöhlen mit einem Durchmesser von etwa 10 Zentimetern“, so Ranger Nico Daume. „Wichtig ist, dass die Höhlen trocken und gut gedämmt sind, damit die Tiere darin ungestört ihren Nachwuchs großziehen können.“
Eine wichtige Bitte haben die beiden Bilchspezialisten an alle Waldbesucher: „Bitte stören Sie die Tiere nicht, indem Sie sich an den Kästen zu schaffen machen. Das führt dazu, dass die Kästen verlassen werden und die Tiere eine neue Bleibe suchen müssen. Dabei bleiben dann oft die Gartenschläfer-Babies zurück und sterben.“
Ausdrücklich lobt Nico Daume das Engagement des Forstes zu Gunsten dieser Tierart. „Das Erhalten von Totholz, das behutsame Vorgehen bei der Waldbewirtschaftung, auch das Offenhalten von Felspartien – all das sind wichtige Bausteine um die Gartenschläfer-Population zu erhalten und zu schützen.
Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, Verbindungskorridore zu Populationen in anderen Mittelgebirgen, wie z.B. im Frankenwald und im Steinwald zu identifizieren. „Der Gartenschläfer ist ein wichtiger Teil des Ökosystems“, so Nico Daume. „Mit dem Projekt Spurensuche Gartenschläfer möchten wir dazu beitragen, diese possierlichen Tiere und ihren Lebensraum zu schützen.“
]]>Garatshauser Wald, 20.03.2024 – Das Bayerische Amt für Waldgenetik (AWG) stellt im Rahmen des Samenplantagenprogramms die Initiative zur Erhaltung und Förderung der Elsbeere (Sorbus torminalis) vor, einer seltenen heimischen Baumart, die sich durch besondere Trockenheitstoleranz auszeichnet und im Klimawandel zur Stabilisierung der heimischen Wälder genutzt werden kann. Die Samenplantage entstand in Zusammenarbeit mit den Bayerische Staatsforsten (BaySF), Forstbetrieb München, der die geeignete Fläche für die Anlage bereitstellt und sich bei der Pflanzung aktiv beteiligte. Die am „Garatshauser Wald” südlich von München gepflanzten 560 Elsbeeren dienen als Basis für eine Samenplantage. Die Bäume entstanden durch Veredelung von hochwertigen Reisern. Diese wurden in Zusammenarbeit mit der FVA Freiburg von insgesamt 90 qualitativ und vital herausragenden Elitebäumen der Hauptvorkommensgebiete Bayern und Baden-Württemberg gewonnen. Wegen des steigenden Bedarfs an Vermehrungsgut dieser ökologisch und ökonomisch wichtigen Baumart wurden in Bayern und Baden-Württemberg Samenplantagen aufgebaut.
„Unser Programm zur Samenplantage bei Garatshausen ist ein bedeutender Schritt, um hochwertiges und anpassungsfähiges Saatgut der seltenen Baumart Elsbeere zu erhalten", sagt Dr. Muhidin Šeho, Leiter des zuständigen Sachgebiets am AWG Teisendorf. „Die Zusammenführung der besten Elitebäume gewährleistet nicht nur den Erhalt des wertvollen genetischen Materials, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zur Erzeugung von Saatgut höchster Qualität und genetischer Vielfalt für unsere zukünftigen Wälder."
Für Wilhelm Seerieder, Leiter des Forstbetrieb München der Bayerischen Staatsforsten, war von der Anlage einer Samenplantage im Garatshauser Wald sofort begeistert und es war ihm besonders wichtig das Landschaftsbild positiv zu gestalten, wozu der gewählte Pflanzverband von 8 x 8 m beiträgt. Die lockere Struktur und die Pflanzung einer insektenbestäubten Baumart fördern zudem die biologische Vielfalt. Er betont, dass es von größter Bedeutung ist, dass die Samenplantage in den kommenden Jahren regelmäßig begangen und gepflegt wird und der Forstbetrieb München dabei das AWG mit seinem Fachpersonal unterstützen wird.
Dr. Joachim Hamberger, Leiter des AWG, stellte heraus, dass Samenplantagen zunehmend eine wichtige Rolle spielen und zukünftig stärker genutzt werden sollten. In Zusammenarbeit mit dem BaySF Forstbetrieb München dient die Pflanzung der rund 560 Elsbeeren um den dringenden Bedarf an hochwertigem und anpassungsfähigem Vermehrungsgut in Bayern und Baden-Württemberg zu decken.
Die Elsbeere als Hoffnungsträgerin im Klimawandel
Die Elsbeere zeichnet sich durch ihre bemerkenswerte Trockenheits- und Frosttoleranz sowie ihre geringe Anfälligkeit gegenüber Schadorganismen aus und trägt durch ihre Blüte maßgeblich zur Förderung der Artenvielfalt an ihrem Standort bei. Im Kontext des Klimawandels ist die Baumart Elsbeere durch die genannten Eigenschaften ein Hoffnungsträgerin. Die Gesamtfläche der neuen Elsbeerenplantage beträgt rund 2 Hektar.
Interessierte sind herzlich eingeladen, die Samenplantage im “Garatshauser Wald” anzuschauen und vor Ort an einer neu aufgestellten Schautafel mehr über das Programm in Bayern zu erfahren.
]]>19.03.2024, Sonthofen/Eschach – „Keine Sorge, der Baumbestand in der Kürnach ist nicht gefährdet“, beruhigt Förster Simon Lipp. „Vielmehr zeigt sich zurzeit eine eigenartige und die meiste Zeit verborgene Pflanze. Ein sogenannter Vollparasit, die gewöhnliche Schuppenwurz.“
Jetzt im Frühjahr, nach der Schneeschmelze, kann man im Buchenlaub die rosa bis -lila gefärbten Blütenstände der gewöhnlichen Schuppenwurz entdecken. Bei Fachleuten heißt sie Lathraea squamaria. Doch die Besonderheit dieser Pflanze liegt nicht über, sondern unter der Erde, denn die Schuppenwurz ist eine Schmarotzerpflanze.
Unterirdisch bildet die Pflanze ein bis zu zwei Meter langes Wurzelgeflecht aus. Über Saugorgane dringt der Vollparasit in das Wurzelgewebe von Bäumen ein. Im Frühjahr transportieren die Bäume zum Blattaustrieb nährstoffreichen Saft nach oben in die Baumkronen. Diesen Mechanismus nutzt die Schuppenwurz und zapft die Bäume sprichwörtlich an. Darum besitzt die Pflanze oberirdisch auch keine grünen Blätter, weil sie keine Photosynthese betreiben muss, um an Energie zu kommen. „So kann der Parasit seine Nährstoffspeicher auffüllen. Ein schlaues Vorgehen“, schmunzelt Revierleiter Simon Lipp. Er ist zuständig für die Pflege des südlichen Kürnacher Staatswaldes und hat den oberirdischen Teil der Pflanze entdeckt. Der Schaden für den Wirtsbaum hält sich jedoch in Grenzen. Die angezapften Bäume sind eher robust.
Die Schuppenwurz ist eine ausdauernde Pflanze. Die kalte Jahreszeit überdauert sie unterirdisch mit ihrem reich verzweigten und bis zu fünf Kilo schweren Wurzelgeflecht. Erst nach zehn Jahren zeigt sich eine oberirdische Blüte. Wer eine solche entdeckt, war also zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
„Ein weiterer Hinweis, wie artenreich und vielfältig unsere bewirtschafteten Wälder sein können“, findet Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. Ihm sind die Blütenstände der Schuppenwurz zwar regelmäßig aufgefallen, aber die Hintergrundinformationen hat er erst jetzt von Revierleiter Simon Lipp erhalten. „Ich freue mich immer wieder über das umfangreiche Naturschutzwissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Bayerischen Staatsforsten.“ Bestäubt wird die Art übrigens von Hummeln und Wildbienen. Auch Windbestäubung ist möglich. Die Samen, die heranreifen, werden durch Wasser, Wind und Ameisen verbreitet. Zum Auskeimen darf der Samen maximal einen Zentimeter von der Wurzel einer Wirtspflanze entfernt sein. Die Schuppenwurz ist in Europa weit verbreitet, vereinzelt kommt sie auch im Himalaya vor.
]]>Forstbetrieb St. Martin, 14.03.2024 – Die Bayerischen Staatsforsten hatten im Geschäftsjahr 2023 keinen einzigen tödlichen Unfall bei der Waldarbeit. Das soll in Zukunft auch so bleiben. Zusammen mit den österreichischen Kollegen, bestehend aus Bundesforst, Privatwald und Geschäftspartnern aus der Forstwirtschaft wird dieses Jahr am Forstbetrieb St Martin die jährlich stattfindende Veranstaltung Woodmaster der AUVA Österreich durchgeführt. Das Thema: Rettungskette Forst, lebensrettende Sofortmaßnahmen, Alarmierung und Rettung praxisnah. Ziel der länderübergreifenden Zusammenarbeit ist es, die Handlungssicherheit der Forstarbeiter im Ernstfall zu stärken.
Die Veranstaltung legt ihren Fokus auf die „Rettungskette Forst“, die im Notfall entscheidend ist. Denn, mitten im undurchdringlichen Wald stellt sich die Frage: Wie orientiert man sich im Ernstfall, und wie kommuniziert man seine Position bei einem Unfall den Rettungskräften? Als besonderer Referent ist Maximilian Fedel, Leiter der Salzburger Rotes Kreuz Landesstelle, eingeladen. Er erläutert die Tätigkeiten der Rettungsleitstelle und die wichtige Zusammenarbeit mit dem Forstbetrieb Sankt Martin. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem so genannten “WeSpot-Gerät“ – ein satellitenbasiertes/GPS-Notrufsystem, das speziell für Einzelarbeit konzipiert ist. Diese Technologie ermöglicht Forstarbeitern, Jägern und Revierförstern, im Notfall direkt einen Hilferuf an die Leitstelle abzusetzen. Durch einen einfachen Knopfdruck werden die exakten GPS-Koordinaten des Trägers übermittelt, und eine Rettungsaktion wird ohne Verzögerung eingeleitet. Gerade für jene, die im Wald auf sich allein gestellt sind, spielt dieses innovative Gerät eine große Rolle. Denn im Fall einer Verletzung kann niemand anderes den Notruf auslösen, und ein Handyempfang ist im Gebirge nicht immer gewährleistet.
Für Wanderer, Mountainbiker und Forstleute spielen in Bayern die sogenannten "Rettungspunkte" eine wichtige Rolle, um schnell Hilfe zu bekommen. Diese Punkte sind nummeriert und den Rettungsleitstellen bekannt. Andreas Schwaiger, Fachkraft für Arbeitssicherheit bei den Bayerischen Staatsforsten, erklärt: „Forstarbeiter arbeiten in der Holzernte immer mindestens zu dritt. Das hat den Grund, dass im Notfall einer zum Rettungspunkt fährt und von dort aus die Rettungskräfte zum Unfallort führt.“ Auch für Mountainbiker oder Wanderer können sie lebensrettend sein. Die App "Hilfe im Wald" ist für jeden im Appstore kostenlos erhältlich und zeigt, wo sich der nächste Rettungspunkt befindet. Das spart im Ernstfall wertvolle Minuten und kann Leben retten.
Wie nervenaufreibend eine Rettung im Gebirge ist, zeigt eine Liverettungsübung am Nachmittag. Hier simuliert ein Forstarbeiter einen Arbeitsunfall: er ist unter einem Wurzelstock eingeklemmt. Eine so genannte „Tot- Mann- Schaltung“, welche der Forstarbeiter am Körper trägt, alarmiert durch die Schräglage des Geräts am Körper mit einem Ton die Kollegen im Wald. Nun zeigt sich, wie wichtig es ist, für den Notfall geübt zu haben. Beide Kollegen der insgesamt drei Kollegen auf der Fläche eilen herbei, einer bleibt beim Verletzten vor Ort, während der zweite Kollege zum nächsten Rettungstreffpunkt eilt und Rettungskräfte alarmiert. Nach einem Eintreffen von Feuerwehr und Notarzt, wird der Wurzelstock mit Hilfe eines Hebekissens und einer Seilwinde gehoben. Der Verletzte kann nun aus der Gefahrenzone herausgezogen werden. Eine Besonderheit am Forstbetrieb St. Martin stellt die Grenzennähe dar. In Österreich gibt es zahlreiche Notrufnummern, in Deutschland nur eine. In beiden Fällen funktioniert allerdings die 112.
"Die Sicherheit unserer Mitarbeiter hat oberste Priorität. Mit dem Woodmaster und den praxisnahen Übungen stellen wir einen Austausch in der Forstpraxis über Landesgrenzen hinweg sicher. Im Ernstfall muss so schnell und effektiv wie möglich gehandelt werden!", betont Forstbetriebsleiter Thomas Zanker.
Die Bayerischen Staatsforsten setzen zusammen mit der AUVA Österreich und den österreichischen Kollegen damit ein Zeichen für ihre Verantwortung im Bereich Arbeitssicherheit und unterstreichen ihren Einsatz für eine sichere Arbeitsumgebung im Forstbetrieb.
]]>Am 13. März 2024 führten die Bayerischen Staatsforsten ihre traditionelle „Eichen- und Buntlaubholz-Submission Arnstein“ dieser Saison durch. Auf vier Lagerplätzen in Unterfranken wurden 1.304 Lose (Vorjahr: 1.258) mit 1.934 fm (Vorjahr: 1.884 fm) Laubwertholz aus den Wäldern der Bayerischen Staatsforsten angeboten.
Das Angebot der 10 (11) beteiligten Forstbetriebe (Allersberg, Arnstein, Rothenburg, Bad Königshofen, Ebrach, Forchheim, Kelheim, Bad Brückenau, Hammelburg, Rothenbuch) Bestand aus 1.902 (1.789) fm Eiche und 32 (95) fm sonstigem Laubholz. An der Submission nahmen mit 23 (29) Firmen deutlich weniger als im Vorjahr teil. 4 (5) Gebote kamen aus Frankreich. Stark vertreten war die bewährte Stammkundschaft aus der Furnierbranche, gefolgt von Fassholz-, Sägewerkskunden und dem Holzhandel. Alle Bieter erhielten einen Zuschlag.
Von den 1.902 fm Eiche blieben 158 fm (8%) ohne Gebot (Vorjahr 2%).
Der Anteil an angebotenen „Sterbeeichen“ war deutlich höher als im Vorjahr. Die bebotenen Stämme wurden dem 1.Gebot zugeschlagen.
Die „Braut“ der Submission, d.h. der Stamm mit dem höchsten Gebot pro Festmeter in Höhe von 4.542 Euro kam dieses Mal aus dem Spessart, Forstbetrieb Rothenbuch. Der hochklassige Eichenstamm hatte ein Volumen von 2,67 fm. Der teuerste Einzelstamm erzielte 13.234 Euro (3,10 fm mit einem Gebot von 4.269 Euro/fm). Er war ebenfalls im Spessart-Forstbetrieb Rothenbuch gewachsen.
Das gesamte Eichenwertholz brachte im Durchschnitt 1.092 €/fm (1.193 €/fm) und liegt damit um 8,5 % unter dem Durchschnittspreis des Vorjahres.
Bei den nur in relativ geringen Mengen von insgesamt 32 fm (Vorjahr 95 fm) angebotenen Bunthölzern wurden folgende Durchschnittspreise in €/fm erreicht (Vorjahreswerte in Klammern). 7 fm blieben ohne Gebot.
Baumart | Ø-Preis | fm |
Bergahorn | 520 (398) | 5 (8) |
Elsbeere | 370 (639) | 6 (6) |
Esche | 270 (266) | 14 (63) |
Die Verkäuferseite ist mit dem Ergebnis der Submission sehr zufrieden und bedankt sich bei allen Kunden für ihr Interesse und die abgegebenen Gebote.
Kontakt:
Hubert Weikhart
Kundenbetreuer Laubsägeholz, Wertholz, Export
Marktplatz 2
96157 Ebrach
Email: hubert.weikhart@baysf.de
Regensburg, 15. März 2024 – Derzeit sind die Frühjahrspflanzungen in den bayerischen Staatswäldern in vollem Gange – die nasse Witterung der letzten Wochen und die somit feuchten Böden sind dafür die ideale Voraussetzung. Försterinnen und Förster, Forstwirtinnen und Forstwirte ergänzen die Wälder um zahlreiche neue Bäume, um den Waldumbau zu beschleunigen und die Wälder für den Klimawandel fit zu machen. Neben alten Bekannten wie Tanne oder Eiche sind auch viele Raritäten unten den Bäumen, die in diesem Frühjahr gepflanzt werden.
Die Baumartenwahl und ihre Mischung sind entscheidend für die Zukunftsfähigkeit des Waldes. Gemäß dem „Vier-Baum-Konzept“ der Bayerischen Staatsforsten werden deshalb nach Möglichkeit in jedem Waldbestand mindestens vier Baumarten künftig vielfältige, gemischte und gestufte Wälder bilden. Heimische Baumarten wie die Buche, die Eiche oder die Tanne sowie etablierte Gastbaumarten wie die Douglasie und die Roteiche machen den Löwenanteil unter den neu gepflanzten Baumarten aus. Wo es vom Standort her passt, werden diese mit heimischen und bisher selteneren Baumarten wie Elsbeere, Edelkastanie, Spitzahorn oder Vogelkirsche ergänzt. „Inklusive aller Besonderheiten pflanzen wir rund 40 verschiedene Baumarten, die nicht nur dem Klimawandel standhalten sollen, sondern auch eine Vielfalt an Lebensräumen bilden“, so ein Sprecher der Bayerischen Staatsforsten. Auch neue Gastbaumarten wie die Atlaszeder oder die Baumhasel werden in kleineren Praxisversuchen getestet. Allein auf eine einzelne Baumart zu setzen, wäre angesichts der Klimaveränderungen zu gefährlich. Es gibt im Klimawandel unberechenbare Aspekte. Neben Trockenperioden können auch Schädlinge wie aus dem Nichts heraus problematisch werden. „Die Mischung ist entscheidend. Wenn in unseren Beständen eine Baumart ausfällt, übernehmen die anderen Baumarten“, so der Sprecher weiter.
Welche Baumarten in welchem Waldgebiet gepflanzt werden, ist stark vom Standort und den vorhandenen Bäumen abhängig. Ziel der Staatsforsten ist es jedoch, auch seltenere heimische Laubbaumarten einzubringen, wie zum Beispiel die Elsbeere: Sie eignet sich besonders für die Stabilisierung der Wälder. Die Elsbeere liebt Wärme, hat ein intensives Wurzelwachstum und kommt deshalb sogar mit schwierigen Tonböden zurecht. „Die Elsbeere ist eine Baumart eigentlich wie gemacht für den Klimawandel, nur kommt sie bei uns von Natur aus noch zu wenig vor, weshalb wir ihr in Form von Pflanzung und Waldpflege unter die Arme greifen“, so der Sprecher. Gleiches gilt für die Tanne: „Mit ihrer Pfahlwurzel ist sie als Nadelbaumart der Fichte im Klimawandel überlegen. Sie ist nicht nur stabiler bei Stürmen, sondern kann auch Wasservorräte in größeren Tiefen erreichen“, erklärt der Sprecher.
Damit die Pflanzen gut anwachsen, haben die Försterinnen und Förster einen Wunsch, den sonst kaum einer hat: Ein feuchtes und kühles Frühjahr und auch im Sommer immer wieder ein paar Niederschläge.
Hintergrundinformationen:
Es gibt zwei Wege, um Wälder umzubauen:
Naturverjüngung:
Aus den Samen der Altbäume entwickelt sich die nächste Baumgeneration. Die gewünschten Baumarten werden durch waldbauliche Maßnahmen (Auflichtungen) und eine waldfreundliche Jagd gezielt gefördert. Diese Methode hat die großen Vorteile, dass Bäume aus Naturverjüngung eine völlig ungestörte Wurzelentwicklung und damit den bestmöglichen Halt im Boden haben. Etwa zwei Drittel Verjüngungsfläche im Bayerischen Staatswald liefert die Natur von selbst.
Künstliche Verjüngung durch Pflanzung oder Saat:
Diese Methode wird überall dort angewendet, wo sich die die Naturverjüngung zu langsam entwickelt oder nicht genügend klimatolerante Baumarten enthält. Dies kann der Fall sein, wenn keine geeigneten Samenbäume für die erwünschte Naturverjüngung in ausreichender Nähe vorhanden sind oder übermäßige Konkurrenzvegetation, z.B. Brombeere, das Auflaufen einer erwünschten Naturverjüngung verhindert. Schließlich können größere Schadflächen, z.B. nach Sturm, meist nur durch Pflanzung zielführend wiederbestockt werden. Etwa ein Drittel der Verjüngung im Bayerischen Staatswald wird durch Pflanzung und Saat bewerkstelligt.
Mindestens 4 Bäume als Ziel auf Bayerns Staatswaldflächen:
Entscheidend für den erfolgreichen Waldumbau und die Zukunftsfähigkeit des Waldes für kommende Generationen ist es, die richtigen Baumarten einzusetzen, d.h. Baumarten zu nutzen, die dem Klimawandel – also höheren Temperaturen, mehr Trockenheit, weniger Niederschlägen – standhalten. Die heimischen Baumarten bleiben dabei weiterhin die tragende Basis eines klimagerechten Waldbaus. Hier wird es allerdings eine Verschiebung in der Baumartenzusammensetzung geben.
Die Bayerischen Staatsforsten müssen auf bewährte Baumarten setzen wie Tanne, Eiche, Douglasie, Buche – aber auch auf ältere, oft in Vergessenheit geratene Baumarten wie Elsbeere, Flatterulme, Esskastanie, Kirsche, Eibe, Feldahorn, Sommer-/Winterlinde. Dadurch wird es zu einer größeren Vielfalt im Wald kommen. Das bedeutet künftig mindestens 4 verschiedene Baumarten auf einer Fläche. Ziel ist es, dass die neuen Bäume deutlich klimatoleranter sind als diejenigen, die ersetzt werden. Fichten und Kiefern sind stark vom Klimawandel betroffen und werden in Bayerns Zukunftswäldern langfristig deutlich weniger Anteile haben als heute.
Der Klimawandel wirkt sich in Bayern regional unterschiedlich aus. Schon heute zeigt sich, dass die Anzahl der Tage mit einer eingeschränkten Wasserversorgung für die Wälder nördlich der Donau stärker angestiegen sind als südlich der Donau. Trotz der Erwartung, dass es im Allgemeinen wärmer wird, muss aber weiterhin mit kalten Wintern und Spätfrösten gerechnet werden. Dies gilt insbesondere für einige Regionen in Südbayern und muss bei der Baumartenwahl berücksichtigt werden.
Mehr Infos unter: www.baysf.de
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13. März 2024, Tröstau – „Da passt noch eine Heckenrose hin!“ Försterin Katharina Bäcker deutet für ihren Mitarbeiter Harald Benker auf einen geeigneten Pflanzort für einen der Sträucher, den die beiden hier am Spritzbrunnen einpflanzen wollen. Wanderern und Radfahrern bietet der markante Brunnen ein beliebtes Zwischenziel bei Touren auf die Kösseine. Vor vielen Jahren errichtete ihn der damalige Förster von Wunsiedel gemeinsam mit seinen Mitarbeitern oberhalb von Tröstau. Seither sprudelt aus einem runden Granitfindling eine meterhohe Wasserfontäne und bietet Erholungssuchenden Erfrischung im Sommer und fantastische Eisgebilde im Winter.
Der Vater von Harald Benker war damals einer der Mitarbeiter, die vor fast 60 Jahren den Brunnen gebaut haben. Und jetzt kümmert sich der Sohn darum, den Platz wieder ansehnlich zu machen. In den vergangenen Jahren war er zunehmend von dichten Fichten eingewachsen, so dass er nur noch wenig Sonne abbekommen konnte.
Deshalb plante Katharina Bäcker, Försterin bei den Bayerischen Staatsforsten, im nahen Umfeld um den Brunnen die „Fichtenmauer“ aufzulockern und so mehr Sonne und Wärme auf den beliebten Rastplatz zu bringen. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern Harald Benker, Florian Lichtblau und Heinz Wilhelm pflanzte sie entlang des neu geschaffenen Waldsaums heimische Sträucher - unter anderem Hasel, Heckenrose und Schneeball. Katharina Bäcker ist überzeugt, dass die Pflanzaktion einen wichtigen Beitrag zur Artenvielfalt im Wald leisten wird. "Die neuen Sträucher bieten Nahrung und Unterschlupf für viele verschiedene Tierarten", erklärte sie. "Außerdem tragen sie mit ihrem Laub dazu bei, den Boden zu verbessern. Und sie sind einfach schön anzuschauen.“
Die Pflanzaktion wurde von Wanderern und Radfahrern, die am Spritzbrunnen vorbeikamen, sehr positiv aufgenommen. "Es ist toll, dass hier wieder mehr Licht und Wärme hinkommen", sagte ein Wanderer. "Das macht den Platz viel attraktiver."
Die Pflanzaktion am Spritzbrunnen ist ein Beispiel für das Engagement der Bayerischen Staatsforsten für umfassend nachhaltige Forstwirtschaft. Das Unternehmen bewirtschaftet die Staatswälder in Bayern nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit, um sie für zukünftige Generationen zu erhalten und kümmert sich gleichzeitig auch um Naturschutz und touristische Aspekte im Wald.
]]>Forstbetrieb Bad Tölz, 13.03.2024 – Die idyllische Umgebung des Walchensees ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Erholungssuchende, sondern auch ein wichtiges Rückzugsgebiet für zahlreiche Amphibienarten. Doch die friedliche Bergkulisse täuscht: Für Erdkröten, Grasfrösche und Bergmolche beginnt mit dem Frühling eine gefährliche Reise, wenn sie den See zum Laichen aufsuchen und dabei die vielbefahrene Mautstraße am Südufer überqueren müssen. In Anbetracht des stark zunehmenden Verkehrs entlang dieser Route, werden viele der Tiere Opfer von Fahrzeugen. Um diesem bedrohlichen Trend entgegenzuwirken, haben sich verschiedene Akteure zusammengeschlossen: Der Bund Naturschutz arbeitet in enger Kooperation mit dem Forstbetrieb Bad Tölz der Bayerische Staatsforsten AöR, dem Landratsamt Bad Tölz, der Gemeinde Jachenau und dem AELF Holzkirchen zusammen, um den Amphibienschutz am Walchensee voranzutreiben. Doch trotz dieser Bemühungen bedarf es weiterer Unterstützung durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer.
Seit 2021 werden entlang der Mautstraße zwischen Einsiedl und Niedernach Amphibienzäune in der Laichzeit installiert, um den Tieren den Zugang zur Fahrbahn zu versperren. Die eingesammelten Amphibien entlang des Zauns werden von engagierten Helfern und Helferinnen sicher über die Straße getragen, um Unfälle zu vermeiden. Diese Rettungsaktion, die im Jahr 2021 begann, ist der Auftakt einer kontinuierlichen Erfolgsgeschichte, die fortgesetzt wird.
Angesichts der wachsenden verkehrsbedingten Herausforderung bei der Amphibienrettung entlang der Mautstraße seit 2021, konnte im Frühjahr 2023 eine bemerkenswerte Mobilisierung von freiwilligen Helferinnen und Helfern erreicht werden. Eine Herausforderung bei den Rettungsaktionen ist die große Entfernung vieler Helferinnen und Helfern zum Einsatzort. Im Frühjahr 2023 gelang es mit dem Bund Naturschutz durch intensive Öffentlichkeitsarbeit, weitere engagierte Amphibiensammlerinnen und -sammler aus Kochel, Benediktbeuern, Tölz und Lenggries zu mobilisieren. Aus dem direkt anliegenden Ort, der Jachenau, haben sich dieses Jahr bisher fünf Freiwillige gemeldet. Diese Gruppe von Freiwilligen, darunter einige Privatpersonen aus der Region um den Walchensee und Naturschutzranger des Landratsamts, leistete beeindruckende Arbeit. Selbst bei strömendem Regen und vor allem zur Dämmerungszeit wurden unermüdlich Amphibien über die Straße getragen. Auf diese Weise retteten die Helferinnen und Helfer im Jahr 2023 über 20.000 Tiere vor dem sicheren Straßentod.
Aber noch ist nicht der gesamte Straßenabschnitt gesichert. Um die Schutzmaßnahmen weiter zu verstärken, plant der Forstbetrieb Bad Tölz der Bayerischen Staatsforsten AöR als Verantwortlicher der Mautstraße für dieses Frühjahr in der dritten Märzwoche den Bau eines weiteren Amphibienzauns: Die Waldarbeiter des Forstbetriebs installieren dieses Jahr 1000 Laufmeter Zaun zusätzlich, insgesamt werden rund 3100 Laufmeter entlang der Mautstraße aufgebaut. Das ist keine leichte Aufgabe, denn: der Untergrund entlang der Mautstraße ist oft felsig. Die holprige Entscheidung wird dennoch umgesetzt, denn Zählungen machen deutlich, wie viele Tiere bereits auf ungeschützten Abschnitten überfahren wurden: bereits zwei durchfahrende Autos töten auf den ungeschützten Straßenanschnitten rund 200 Tiere. Der neue Amphibienzaun wird durch finanzielle Unterstützung des AELFs Holzkirchen ermöglicht und trägt dazu bei, fast alle Hauptwanderrouten der Amphibien am Walchensee zu schützen. Eine Ausnahme stellt der Straßenabschnitt zwischen Walchensee und Altlach dar. Hier reicht eine steile Böschung bis direkt an die Straße.
Da ein neuer Zaun nicht nur mehr Schutz, sondern auch gleichzeitig mehr Arbeit bedeutet, werden für die kommende Wanderung der Amphibien weiterhin dringend Helferinnen sowie Helfer gesucht.
Interessierte können sich bei der Kreisgruppe des Bund Naturschutz Bad Tölz-Wolfratshausen melden. Tel.: 08171-26571, E-Mail: bad-toelz@bund-naturschutz.de.
Um den Schutz von Sammlerinnen, Sammlern und Amphibien zu gewährleisten, appelliert der Forstbetrieb Bad Tölz abschließend an die Autofahrerinnen und Autofahrer, während der Wanderzeit der Amphibien Mitte März bis Ende April eine Geschwindigkeit von nicht mehr als 30 km/h einzuhalten. So kann nicht nur das Leben zahlreicher Tiere geschützt werden, sondern auch die Sicherheit der Helferinnen und Helfer gewährleistet werden.