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Der Borkenkäfer

Der Klimawandel bedroht die Wälder in Bayern. Dies wurde im „Trockensommer 2018 besonders deutlich. Hitze und Trockenheit schaden dem Wald und insbesondere der flachwurzelnden Fichte, wirken sich andererseits jedoch positiv auf die Entwicklung des Borkenkäfers aus. Je wärmer und trockener ein Sommer ist, desto massiver vermehrt sich dieser Waldschädling, befällt mehr Fichten und bringt sie zum Absterben.  Die Bayerischen Staatsforsten haben daher ein deutschland- und europaweit einmaliges professionelles Borkenkäfermanagement entwickelt, um den Waldschädling möglichst effektiv zu bekämpfen.

Und dabei kommt es auf Geschwindigkeit an: Erfolgreich bekämpft werden kann der Borkenkäfer nur, wenn die befallenen Fichten rasch gefunden, das Holz schnell aufgearbeitet und zügig aus dem Wald transportiert wird. Zwischen dem Entdecken eines befallenen Baumes und dem Abtransport aus dem Wald dürfen nur noch wenige Tage liegen. Dafür haben die Bayerischen Staatsforsten eine Borkenkäfer-App für Smartphones entwickelt, mit der in Echtzeit befallene Bäume aufgenommen und in digitalen Karten markiert werden können. So sind alle miteinander vernetzt und damit immer auf dem gleichen Kenntnisstand, vom Förster über den Waldarbeiter bis zum Forstbetrieb.

Klicken Sie sich durch unser interaktives Erklärbild und erfahren Sie wie wir den Borkenkäfer im Staatswald „in Schach“ halten:

Borkenkäfer-Management

Die Borkenkäfer-App ist ein entscheidender Baustein in der Borkenkäferbekämpfung. Die Informationen werden vor Ort erfasst und ermöglichen eine schnelle Kommunikation zwischen allen Prozessbeteiligten. Die App ist auf annähernd 3.000 Smartphones verfügbar.

Fernerkundung

Um den Borkenkäferbefall frühestmöglich zu erkennen und den Suchaufwand zu reduzieren, werden durch Fernerkundung, d.h. von Satelliten, Flugzeugen oder Drohnen gewonnen.

Der Borkenkäfer

Der Borkenkäfer entwickelt sich - begünstigt durch den Klimawandel - immer schneller. Vom Einbohren durch die Rinde bis zum Ausfliegen vergehen nur 4 bis 6 Wochen. Ein Weibchen kann bis zu 90.000 Eier legen. Deshalb ist es so wichtig, befallene Bäume innerhalb dieses Zeitraums zu finden, zu fällen und aus dem Wald zu bringen. Nur so kann eine Massenvermehrung des Waldschädlings verhindert werden.

Die APP ZE-Insekt

Per GPS wird in der Borkenkäfer-App ein Punkt erfasst und weitere Infos wie die Anzahl der befallenen Bäume oder der Zustand erfasst. Die Daten werden laufend synchronisiert und stehen allen Nutzern in einer zentralen Datenbank zur Verfügung.

Aufarbeitung

Alle Beteiligten haben Zugriff auf die digitale Karte und finden mittels GPS-Navigation zu den befallenen Bäumen. Sie melden den Stand der Aufarbeitung an den Forstbetrieb.

Käfersuche vor Ort

Der Forstbetrieb koordiniert die Käfersuche vor Ort und organisiert mit Hilfe der in der App erfassten Daten die Aufarbeitung der befallenen Bäume.

Zentrale Auswertung der Daten

Auf Basis der bayernweit verfügbaren und aktuellen Daten koordiniert die Unternehmens­leitung das Vorgehen bei der Borkenkäferbekämpfung.