Station 3: Die Bohnerze
Bohnerze sind die am häufigsten auffindbaren Eisenerze im Juragebiet und meist ca. 15 mm, manchmal bis zu 5 cm große Kügelchen. Oft zu Klumpen verwachsen, haben sie eine eier-, erbsenoder bohnenähnliche Form. Daher rührt auch die Bezeichnung „Bohnerz“. Der Eisengehalt schwankt zwischen 33 und 50 Prozent, in der Grubschwart beträgt er etwa 34 bis 38 Prozent. Bohnerze sind genau wie Lehm ein Verwitterungsprodukt der
Kalk- und Mergelschichten des Weißen Jura (Malm). Sie entstanden während der Kreide- und Tertiärzeit vor 138 bis 1,5 Mio. Jahren. Während des Bildungsprozesses reicherten sich die zumeist relativ kleinen Erzkugeln in sogenannten Taschen an. Sie füllten Bodenmulden oder wurden wie in der Grubschwart in unterirdische Hohlräume gespült. Die Lagerstätten unterscheiden sich deutlich in ihrer Größe. Wenige Dezimeter große Karstschlottenfüllungen sind ebenso nachweisbar wie Wannen, die sich hier im Tagebaugebiet bis zu 100 Meter ausdehnen.
Bereits die Kelten kannten diesen Bodenschatz, doch erst zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert n. Chr. etablierte sich Bohnerz als wichtiger Rohstoff für die Eisengewinnung. Bohnerz wurde zusammen mit Doggererzen verhüttet und ergab leicht zu schmiedendes Eisen. Dank des geringen Anteils an Phosphor und Schwefel konnte es sogar zu Drähten und Uhrfedern verarbeitet werden.