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Exkursionen und Vorträge am Forstbetrieb Ebrach der Bayerischen Staatsforsten in den vergangenen 10 Jahren

Das integrative Naturschutz-Konzept des Forstbetriebes Ebrach im Steigerwald – Modell für eine vorsichtige Nutzung von Laubwäldern

Ebrach, 3. August 2015 - Die Bewirtschaftung der 17.000 Hektar großen Staatswaldflächen des nördlichen und oberen Steigerwaldes wurde bereits zu Beginn der Bayerischen Staatsforsten im Jahr 2005 darauf abgestellt, Ziele des Waldnaturschutzes in optimaler Weise mit Zielen der Holznutzung zu verbinden.

Noch vor anderen Forstbetrieben, wurde der Forstbetrieb Ebrach als Pilotbetrieb ausgewählt, um die Praktikabilität, des inzwischen Bayern weit in den Staatsforsten gültigen Naturschutzkonzepts, zu erproben.

Im Gegensatz zu anderen Forstbetrieben gibt es im Staatswald des Steigerwaldes jedoch kaum alte Wälder. Daher mussten andere Wege beschritten werden, um den seit 2005 neu im Art. 18 des Bayerischen Waldgesetzes verankerten Auftrag zur Sicherung und Verbesserung der Biodiversität zu erfüllen. Ein ganzes Bündel an Artenschutzmaßnahmen wurde auf den Weg gebracht und in die bisherige Waldbewirtschaftung integriert. Die Maßnahmen reichen von der Totholzanreicherung durch Belassen von Kronenholz, bis zu einer Extensivierung der Jungwuchspflege, wo bereits auf die spätere Ausbildung von Biotopbäumen hingearbeitet wird.

Auch im Zuge der Waldinventur hat der Forstbetrieb Ebrach Pilotfunktion übernommen und zusätzliche ökologische Parameter aufgenommen wie Höhlenbäume, Bäume mit Pilzkonsolen oder Bäume mit freiliegendem Holzkörper.

Das Ebracher Naturschutzkonzept hat unter der Kurzbezeichnung „Trittsteinkonzept" Eingang in den Beschluss des Bayerischen Landtags vom 4. Juni 2014 gefunden und soll nach dem Willen des Parlaments landkreisübergreifend, anstelle eines Großschutzgebiets im Steigerwald, zum Einsatz kommen.

Exkursionen und Vorträge tragen das Ebracher Konzept weit über die Grenzen Bayerns hinaus

Schon schnell hat sich die Ebracher integrative Waldbewirtschaftung zu einem „Exportschlager" entwickelt und ist weit über die Grenzen Bayerns hinaus auf große Beachtung in der Fachwelt gestoßen. Das zeigen die vielen Exkursionen und Vortragsveranstaltungen, die alljährlich stattfinden.

Neben Forstleuten und Waldbesitzern, sind es vor allem die forstlichen Universitäten und weitere Ausbildungsstätten, die sich im Staatswald des Steigerwaldes vor Ort informieren. Immer stärkeres Interesse findet das Ebracher Modell auch im Ausland. So waren bereits Gäste aus Österreich, Ungarn, der Schweiz, Frankreich und selbst aus den USA in Ebrach. Insbesondere im Ausland sind Naturschutz-integrative Waldnutzungskonzepte weitgehend unbekannt. Meist sind die Wälder im Ausland nach streng segregativen Systemen, das heißt, in reine Holznutzungswälder und absolut ungenutzte Naturschutzwälder eingeteilt. Im Rahmen des Projektes „Integrate" von European Forest Institut, wurde das Ebracher Modell nicht nur als Beispielsbetrieb dargestellt, sondern auf Einladung des Europäischen Parlaments auch bereits in Strasbourg vorgestellt.  

Seit der Neubildung des Forstbetriebes Ebrach im Juli 2005, werden bis November 2015 263 Exkursionen bzw. Vorträge stattgefunden haben. Zu den Exkursionen/Vorträgen konnten dann bis zu 7634 Teilnehmer am Forstbetrieb Ebrach begrüßt und durch den Staatswald geführt werden.

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