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Allerlei im Wald

Ein Nagelfleck-Männchen (Aglia tau). Besonders faszinierend die großen Fühler, mit deren Hilfe es Weibchen über große Entfernungen findet (Foto: Ines Schnell, BaySF)

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Sonthofen, 24. Mai 2018 – Im Wald gibt es immer und überall etwas zu entdecken. Besonders nach dem Regen kommen Lebewesen zum Vorschein die sonst kaum sichtbar sind und von denen sich einiges ableiten lässt.  

In den Wäldern des Forstbetriebs Sonthofen gibt es allerlei Lebewesen, die sich gut auf Regen eingestellt haben. Raupen, Schmetterlinge, Frösche, Alpensalamander und Schnecken sind besonders nach Regenfällen unterwegs. „Wer innehält und sich im Wald ein paar Minuten Zeit nimmt, wird an einem Platz viele kleine Lebewesen entdecken, die hier leben. Es lohnt sich, den Blick auch einmal auf den Boden oder in der Luft schweifen zu lassen und die kleinen Lebensdetails im Wald zu entdecken!“ schwärmt Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting. „Vordergründig dreht sich im Forstbetrieb Sonthofen alles um Wald, Holz und die großen Wildtiere wie Reh-, Rot- und Gemswild. Aber bei allen forstlichen Arbeiten spielen auch die kleinen Geschöpfe eine wichtige Rolle. Und ganz nebenbei geben sie uns Informationen über den Waldzustand“, so Oetting weiter.  

In den letzten Tagen konnte man zum Beispiel einen Nachtfalter beobachten, der nur drei Wochen im April und Mai fliegt. „Ein Nagelfleck!“ erkennt Ludwig Weiß, der Berufsjäger im Staatswald ist. Dieser Falter kommt vor allem in Laubwäldern vor. „Das ist ein Beleg dafür, dass aus unseren ehemaligen Fichtenmonokulturen immer häufiger Mischwälder werden mit nennenswerten Laubholzanteilen mit Buche, Vogelkirsche und Bergahorn“, ergänzt Forstreferendarin Ines Schnell. Auch andere faszinierende Tiere sind zu sehen. Wie die Raupe, welche ziemlich lange Haare mit sich trägt. Diese schützen die Raupe vor Fressfeinden. Aber auch davor, dass sie nicht nass wird bis auf die Haut, da die Regentropfen an den Haaren hängen bleiben. „Dieses Vielerlei macht unsere Wälder aus. Artenreichtum und Vielfalt, auf Neudeutsch Biodiversität zeigen uns die Stabilität und Gesundheit unserer Wälder. Unser Wald im Allgäu beherbergt sehr viele Lebewesen, ob Tiere oder Pflanzen. Und gleichzeitig liefert er den sehr wertvollen, nachwachsenden und nachhaltig nutzbaren Rohstoff Holz, bietet Arbeitsplätze und Raum für Erholung. Alles auf einmal und auf der gleichen Fläche: Bei den Bayerischen Staatforsten nennen wir das integrative Waldwirtschaft“, freut sich Forstmeister Oetting.