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Holzernte in der Unteren Wagensass

Fichten haben im Revier Sulzbach mit dem zunehmenden Klimawandel zu kämpfen und werden häufig Opfer des Borkenkäfers. In der Unteren Wagensass gibt es daher viele Kahlflächen, sogenannte Käferlöcher (Foto: Julian Sauter).

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Mit modernen Holzerntemaschinen ernten die Bayerischen Staatsforsten Holz und bauen den Wald in der Unteren Wagensass um

Februar 2022 Schnaittenbach - Ab Mitte Februar plant der Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten im Revier Sulzbach Bäume in der Unteren Wagensass zu fällen. Betroffen sind dabei die Waldflächen südlich der Krötenseeschule und südlich des Waisenhauses.      Die Holzerntemaßnahmen dienen der Stabilisierung des Baumbestandes und der Verkehrssicherung. Vor allem im Bereich der Wanderwege soll Käferholz und dürres Holz entnommen werden, damit der Wald weiterhin sicher zur Erholung genutzt werden kann.                                                    
Abseits der Wege geht es vorrangig um den Erhalt der vorkommenden Mischbaumarten wie z. B. Stiel- und Roteiche, sowie Weißtanne und Buche. Diese sind anders als die vorherrschende Fichte wichtig für den Klimawald. Daher werden bei der Holzernte vor allem Fichten entnommen, um den Mischbaumarten Platz zu machen. So soll ein stabiler Mischwald aus möglichst vielen Baumarten entstehen.                                                 
Fichten haben in der Oberpfalz mit dem zunehmenden Klimawandel und den damit einhergehenden höheren Temperaturen sowie geringeren Niederschlägen schwer zu kämpfen und werden häufig Opfer des Borkenkäfers. Dies zeigt sich in der Unteren Wagensass deutlich an etlichen sogenannten Käferlöchern, also Kahlstellen im Wald auf den vormals Fichten wuchsen. Deswegen setzt man bei den Bayerischen Staatsforsten auf gemischte Wälder in denen die Fichte nicht mehr den Großteil der Baumarten ausmacht. Damit wird das Risiko von großflächigem Borkenkäferbefall vermindert und die Gefahren für den Waldbestand minimiert. „Auf diese Weise nutzen wir den naturnahen und klimaneutralen Wertstoff Holz für Möbel und den Hausbau und machen den Wald gleichzeitig fit für die Zukunft“, erklärt der Leiter des Forstreviers Sulzbach, Julian Sauter, die Holzerntemaßnahme.                                                                                                                                                                            
Ebenso bieten gemischte Wälder mit Kiefer, Tanne, Buche, Eiche und Lärche deutlich mehr Lebensraum für Waldtiere vor allem für Vögel und Insekten. Dazu tragen auch sogenanntes Totholz, also Teile von Bäumen die ganz bewusst im Wald belassen werden, und Hochstümpfe bei. Mit diesen Maßnahmen nimmt die Artenvielfalt in der Unteren Wagensass zukünftig zu.                                                                                                      
Um sicher zu arbeiten und den Waldboden zu schonen, kommt bei der Holzernte ein sogenannter Kettenharvester zum Einsatz. Durch die große Auflagefläche des Kettenlaufwerkes verursacht er weniger Schäden am Waldboden. Zudem ist ein Harvester deutlich schonender für die verbleibenden Bäume als beispielsweise die händische Holzernte.                                                                                                                                 
Die Bereiche in denen Bäume gefällt werden, werden vom Forstbetrieb Schnaittenbach der Bayerischen Staatsforsten im Vorfeld großräumig mit Schildern und Sperrungen abgegrenzt und sind schon von weitem zu erkennen. Da teilweise im Bereich der Wege Holz gefällt wird, bittet der Forstbetrieb die Besucher die Absperrungen ernst zu nehmen und die Bereiche der Holzfällung nicht zu betreten. Es besteht Unfall- und Lebensgefahr. Förster Sauter ist die Sicherheit sehr wichtig und appelliert an die Vernunft der Waldbesucherinnen und Waldbesucher: „Bitte beachten Sie die Absperrungen und betreten Sie während der laufenden Holzernte nicht die gesperrten Bestände!“