Headerimage

Girls‘ day beim Forst

Girls' Day am Forstbetrieb Fichtelberg

Download

Schülerinnen erkunden Arbeitswelt beim Forstbetrieb Fichtelberg

(28.03.2014) Fichtelberg. – Drei Schülerinnen des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums in Bayreuth besuchen am „Girls‘ day“ den Forstbetrieb Fichtelberg und gewinnen Einblick in die Tätigkeit der Förster.

Mit „Sepplhut“ auf dem Kopf und Dackel an der Leine ein bisschen im Wald spazierengehen – so stellt sich mancher die Arbeit eines Försters vor. Antonia Eichermüller aus Goldkronach, Josephine Höcht aus Pegnitz und Michaela Andersch aus Neudrossenfeld – Schülerinnen des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums in Bayreuth haben sich vorgenommen, zu erkunden, ob das auch in der Realität so ist. 

Früh um 8 Uhr treffen die drei mit „ihrem“ Förster für diesen Tag zusammen: Anton Eichermüller, der Vater von Antonia, empfangt sie in seinem Büro in Goldkronach. Und setzt gleich ein sorgenvolles Gesicht auf. Für einen Tag im Vorfrühling sind alle viel zu sommerlich angezogen. Schnell werden warme Jacken in grün und Forst-orange zusammengesucht. Die sind den drei jungen Damen natürlich viel zu groß. Aber immerhin sind sie warm.

Dann geht es raus in das Revier, das Anton Eichermüller seit vielen Jahren betreut. Gut 1.600 ha ist es groß – das entspricht ungefähr 2.000 Fußballplätzen – und erstreckt sich von Goldkronach bis zum Fuße des Ochsenkopfs. Dort ist der passionierte Förster zuständig für alles rund um den Wald, also z.B. Ernte des Holzes, Pflanzung neuer Bäume, Jagd, Schutz seltener Tier- und Pflanzenarten, Aufsicht und Betreuung der Forstarbeiter. Gemeinsam mit ihm markieren die drei „Jungförsterinnen“ einige Bäume für die Holzernte, verkaufen Brennholz, besuchen einen sogenannten Harvester, eine Holzerntemaschine mit langem Kran zum Absägen, Entasten und Vermessen der Baumstämme. Dort erfassen die Schülerinnen die geerntete Holzmenge, damit sie an ein Sägewerk verkauft werden kann.

Nächster Punkt ist die Erfassung des Wildverbisses an den kleinen Waldbäumchen. Stichpunktartig werden an vielen Orten im Revier kleine Fichten, Buchen und Tannen untersucht, ob sie von den Rehen im vergangenen Winter angeknappert worden sind. Daraus können die Förster Rückschlüsse auf die Wilddichte ziehen.

Zwischendurch muss Anton Eichermüller viele interessierte Fragen beantworten: Wieviele Bäume wachsen im Wald? Muss der Jäger auch Rehe und Hirsche totschießen? Wie wird man eigentlich Förster? Geduldig beantwortet der Profi alle Fragen: Ungefähr 18 Millionen Bäume stehen in seinem Revier. Ja, auch die Jagd gehört zu den Aufgaben eines Försters. Und um Förster zu werden, muss man ein 4-jähriges Studium absolvieren. Bisher überwiegen im Forstberuf noch die Männer, aber die Zahl der Försterinnen nimmt in den letzten Jahren deutlich zu.

Schließlich führt der Weg die kleine Gruppe zum Sitz des Forstbetriebes in Fichtelberg, wo sich alle bei Kaffee bzw. Spezi und Kuchen stärken und aufwärmen.

Was war denn das Interessanteste am Tag mit dem Förster im Wald? Josephine Höcht antwortet spontan „Die große Maschine – der Harvester – war ziemlich cool!“ Und Antonia Eichermüller hat ihren Vater von einer ganz neuen Seite kennengelernt, nicht als Familienoberhaupt, sondern als Forstprofi, der kompetent alles rund um Wald und Holz in seinem Revier organisiert. Ohne Dackel und ohne Sepplhut.