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Fünf Jahre Waldkindergarten „Goldbacher Wurzelzwerge“

Das „Zwergenlager“ des Waldkindergartens „Die Goldbacher Wurzelzwerge“, im Wald zwischen Brand und Kulmain. (Foto: Martin Hertel/ BaySF)

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Wurzelzwerg-Garderobe im Waldkindergarten (Foto: Martin Hertel/ BaySF)

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Spielen und gestalten mit Materialien aus der Natur (Foto: Martin Hertel/ BaySF)

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Kinder des Waldkindergartens „Die Goldbacher Wurzelzwerge“ toben durch „ihren“ Wald (Foto: Martin Hertel/ BaySF)

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Ein Geburtstag zwischen Moos, Matsch und Magie

12.05.2025, Kulmain -. Fünf Jahre besteht jetzt der Waldkindergarten „Die Goldbacher Wurzelzwerge“ im Wald bei Neugrünberg zwischen Brand und Kulmain, ein schöner Anlass für eine kleine Geburtstagsfeier unter Bäumen.

Man braucht keine vier Wände, um groß zu werden – das beweisen die kleinen Abenteurer des Waldkindergartens „Die Goldbacher Wurzelzwerge“ Tag für Tag aufs Neue. Seit fünf Jahren tummeln sich hier bei Wind und Wetter über 20 Kinder unter dem grünen Blätterdach des Staatswaldes zwischen Brand und Kulmain – begleitet vom engagierten Team um Sabine Reindl, der pädagogischen Leiterin mit Herz, und Bernhard Reindl, dem Vorstand des Trägervereins, der offenbar nicht nur Wurzeln kennt, sondern auch mit Finanzen und Personalfragen umgehen kann.

Bei einer fröhlich-bunten Geburtstagsfeier mitten im Wald war die Stimmung mindestens so ausgelassen wie bei einer Eichhörnchen-Party zur Nuss-Saison. Bernhard Schindler und Günter Kopp, die Bürgermeister von Brand und Kulmain, kamen persönlich vorbei, um zu gratulieren – stilecht in Wanderschuhen, versteht sich. Und auch Winfried Pfahler, der Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg und die örtlich zuständige Försterin Miriam Lang überbrachten ihre Glückwünsche und lauschten dem Gesang der Wurzelzwerge zwischen Tannen und Fichten.

Die Kinder, wetterfest wie kleine Waldläufer, hatten eigentlich keine Zeit für Festreden – kurz ein Lied gesungen und ein Gedicht vorgetragen und ab ging’s wieder in ihren Wald. Sie bauten lieber mit Stöcken, veranstalteten ein Zapfen-Wettrennen und bastelten aus Blättern und Schnüren kunstvolle Geburtstagskronen. Für sie ist der Wald kein Klassenzimmer, sondern ein Zauberreich, in dem jeder Ast ein Schwert, jeder Baum ein Versteck und jede Pfütze ein Ozean sein kann.

Und was haben die Wurzelzwerge in fünf Jahren nicht alles gelernt! Wie man ein Schneckenrennen gewinnt, ohne die Teilnehmer zu hetzen. Wie man Fichten von Tannen unterscheidet – „Fichte sticht, Tanne nicht“. Und wie der Wald klingt, wenn der Schnee fällt – leiser als jedes Kinderzimmer, aber tausendmal spannender.

Sabine Reindl brachte es auf den Punkt: „Unsere Kinder wachsen nicht nur an der frischen Luft, sondern auch mit ihr – sie lernen den Rhythmus der Natur, sie spüren die Jahreszeiten mit allen Sinnen und sie wissen, dass Regen kein Weltuntergang ist, sondern ein Fest für Regenwürmer.“

Ein kleiner Wurzelzwerg fasste es noch besser zusammen, als er auf die Frage, was er im Waldkindergarten am liebsten mag, antwortete: „Dass man hier nie aufräumen muss – die Natur macht das selber!“

Na dann: Auf die nächsten fünf Jahre voller Matsch, Magie und Moos. Die Goldbacher Wurzelzwerge – ein Kindergarten wie aus dem Märchenbuch, nur echter.