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Da Boandlkramer ziagt durch die Bayerischen Staatsforsten.

Auf der Suche nach dem Brandner Kaspar.

Seit dem 16. Oktober 2008 ist es soweit: Das bayerische Landesepos „Brandner Kaspar“ läuft in den Kinos. Der Komiker Michael Bully Herbig alias Boandlkramer, also der Tod, streift durch die Voralpen, um den ehemaligen Bixnmacher Brandner Kaspar (Franz Xaver Kroetz) in den Himmel der Bayern zu holen. Der alte Quergeist denkt aber nicht daran zu sterben und überlistet den Tod. 12 Kirschgeist und 1 Kartentrick verhelfen ihm zu weiteren 21 Jahren auf der Erde. Erst als seine Enkelin Nannerl bei einem Jagdunfall ums Leben kommt, beginnt er sich mit dem Tod anzufreunden und freut sich auf das Paradies – voll von Weißwürsten und ganz ohne Preußen.

Beste bayerische Unterhaltung liefern die komischen Schauspielgrößen Bully und Kroetz mit viel Schlitzohrigkeit, Auflehnung gegen die Obrigkeit und Heimatliebe. Doch Regisseur Joseph Vilsmaier hat nicht nur die Rollen optimal besetzt, sondern auch die perfekte Idylle für diesen Film gefunden: die Scharnitz-Almen in der oberbayerischen Jachenau.

Unser dortiger Revierleiter Hans Bierling eröffnete Vilsmaier nicht nur die pittoreske Landschaft mit ihren märchenhaften Wäldern, sondern unterstützte auch die Dreharbeiten: Er kümmerte sich um Requisiten und Komparsen, betreute die Jagdszenen und stand sogar selbst kurz vor der Kamera. Sein Hund hingegen ist schon etwas länger im Film zu sehen. Der Wachtelrüde Festl spielt den Hund des Hofjägers. Und der Hund des Brandner Kaspar steht auch im wahren Leben im Dienst der Bayerischen Staatsforsten. Die Gebirgsschweißhündin Lena weicht dem Berufsjäger Josef Gut aus der Jachenau nicht von der Seite.

Sechs Wochen lang dauerten die Vorbereitungen für den zweiwöchigen Dreh im Oktober 2007. Dafür wurden die Scharnitz-Almen zu einem Bergbauernhof samt Kapelle und Friedhof aus dem Jahre 1850 umgebaut. Nicht ungefährlich, wenn man bedenkt, dass die Almen in 1420 m Höhe liegen und lediglich über einen steilen Gebirgsweg zu erreichen sind. Doch wie der Film beweist, waren die Vorbereitungen ein voller Erfolg.

Michael Bully Herbig gefiel es in der oberbayerischen Region offensichtlich so gut, dass er in diesem Jahr gleich auch einen Teil seines Filmes „Wicki und die starken Männer“ dort drehte. Am nahe gelegenen Walchensee wurden ganze Wikingerdörfer an Uferstreifen der Bayerischen Staatsforsten errichtet. Für uns und die Jachenau eine große Ehre. Und wer weiß, vielleicht ist hier einst auch ein neuer James Bond zu sehen …

von Kerstin Weidmann