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Baum ab für die Sicherheit

Nicht mehr stabil: Aus Gründen der Verkehrssicherheit werden im Marktredwitzer Stadtwald einige Bäume gefällt.

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Verkehrssicherheit: Baumfällarbeiten im Stadtwald Marktredwitz

(02.04.2012) Marktredwitz.  Im Stadtwald Marktredwitz müssen in den nächsten Tagen aus Gründen der Verkehrssicherheit alte Buchen gefällt werden.

Dort, wo der weiß-blau markierte Wanderweg über einen alten Weiherdamm den Philosophenweg mit der  Forststraße von der Bummelwiese nach Bad Alexandersbad verbindet, stehen beiderseits des Weges uralte, knorrige Buchen. An den meisten nagt schon der Zahn der Zeit. An Stellen, an denen die Rinde fehlt, kommt morsches Holz zum Vorschein, Fruchtkörper des Zunderschwamms wachsen an den Stämmen, dürre Äste ragen aus den Baumkronen bedrohlich über die Köpfe der Wanderer. Bei einer Kontrolle im Winter stellte dies Hermann Kießling fest; er ist der Leiter des Forstreviers Nagel und in dieser Funktion zuständig für den ehem. Marktredwitzer Stadtwald.

„Normalerweise belassen wir bei den Bayerischen Staatsforsten solche Bäume im Wald. Sie dürfen in Ehren alt werden, absterben und dabei noch vielen Pflanzen und Tieren als Lebensraum dienen. Hier an diesem vielbegangenen Wanderweg ist aber das Risiko zu groß, dass Menschen durch umkippende Bäume und herabstürzende Äste zu Schaden kommen“ so der Förster Hermann Kießling.

Heinz Ruckdeschel, stellvertretender Leiter des Forstbetriebs Fichtelberg und dort zuständig für Fragen des Naturschutzes suchte mit Hermann Kießling nach möglichen Alternativen. Wegeverlegungen wurden angedacht und wieder verworfen, auch das Zurückschneiden der Bäume von einer Hubarbeitsbühne aus wurde in Erwägung gezogen. Letztlich zeigte sich aber, dass bei Abwägung von ökologischen und ökono­mischen Aspekten die Fällung von vier Buchen sowie das Ausschneiden der übrigen Bäume die sicherste und sinnvollste Lösung ist. Die gefällten Bäume werden nicht als Brennholz genutzt, sondern bleiben auf jeden Fall an Ort und Stelle liegen, werden über die Jahre von Pilzen und Insekten zersetzt und schließlich als Humus für nachfolgende Baumgenerationen wieder in den natürlichen Nährstoffkreislauf zurückgegeben. „Das sind wir der Natur schuldig“ ist Heinz Ruckdeschel überzeugt. 

Während der Fällungsarbeiten in den nächsten Tagen wird der Bereich aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesperrt.

„Im kommenden Herbst werden wir entlang des Weges kleine Buchen- und Bergahornpflanzen setzen“ verspricht Hermann Kießling. „Damit werden sich die Lücken im Lauf der Zeit wieder schließen und auch zukünftig Waldbesucher durch eine schöne Allee von Laubbäumen wandern können.“