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BaySF_Magazin10_Waldjagd

AAbkommen: 1) Das ein wenig unsichere Ge- fühl des Schützen, er ist bei einem Schuss gut oder schlecht abgekommen, euphemistisch für „ich hab’ daneben geschossen“; 2) Wenn der Jagdhund sonstwas sucht, nur nicht die Fährte des Wildes. annehmen: 1) Wenn Wild eine Fütterung, Salzlecke oder einen Wildwechsel benutzt; 2) Wenn Wild den Spieß umdreht und dem Jäger oder dem Hund zeigt, was man mit schar- fen Zähnen, Körperkraft und Geweihen so anstellen kann. ansprechen: Wenn der Jäger erkennt und zu beurteilen vermag, was da durchs Gehölz trabt oder im Dickicht hockt. Appell: Wie brav ein Hund auf das hört, was der Jäger ihm anschafft. „Dieser Hund hat überhaupt keinen Appell!“, heißt es, wenn der Vierbeiner macht, was er will. aufbrechen: 1) Das Aufschneiden der Bauch- decke und Entnehmen der Innereien, der Jäger spricht von Gescheide und Geräusch; 2) Wenn Wildschweine den Boden nach Fressbarem durchwühlen. Bbeschlagen: Wenn sich männliches und weib- liches Wild paart, „der Bock beschlägt die Ricke“. blatten (Blattjagd): Das Nachahmen des Fiep- lautes des weiblichen Rehwilds – Ziel ist es, das brunftige männliche Rehwild anzulocken; nicht zu verwechseln mit „blattschlagen“, dabei wird einem Jäger bei jagdlichen Verge- hen mit dem Waidblatt genannten Jagdmesser auf den Hintern gehauen. Blattschuss: Der waidgerechte, weil im All- gemeinen schnell tötende Treffer aufs „Blatt“, also den vorderen Teil der Rumpfes bei Scha- lenwild. Das Blatt reicht noch eine Handbreit weiter als die Schulterblätter. Büchse: Ein Gewehr, aus dem mit Kugeln ge- schossen wird. Der Lauf ist „gezogen“, das heißt, es sind Rillen im Lauf eingearbeitet, die dem Geschoss einen stabilisierenden Drall geben. DDecke: Die Haut des Schalenwildes – außer Wildschweinen –, des Wolfes und des Bären. Eeinfallen: Wenn sich Enten, Tauben oder Hüh- ner aus dem Flug auf dem Wasser, der Erde oder einem Baum niederlassen. Ffaseln: Wenn ein Hund planlos in der Gegend herumsucht, ohne die Spur des Wildes zu fin- den. fegen: Wenn Rehböcke oder Hirsche den Bast an ihren Gehörnen und Geweihen an Bäumen und Ästen abschaben. Nicht zu verwechseln mit dem „Schlagen“ des Hirsches während der Brunft. Flinte: Ein Gewehr, aus dem Schrot geschos- sen wird; der Lauf ist innen glatt. GGeräusch: Herz, Lunge, Nieren und Leber des Schalenwildes. Das „Gescheide“ sind dann Magen und Gedärme. Gewaff: 1) Die eindrucksvollen Eckzähne bei männlichen Wildschweinen, die Zähne im Oberkiefer nennt man dann „Haderer“, die im Unterkiefer „Hauer“ oder „Gewehre“; 2) Die Krallen an den Füßen der Greifvögel. HHaarwild: So nennt der Jäger alle jagdbaren Säugetiere. Alles Haarwild hat dabei Haare, allerdings spricht man bei Kaninchen und Hasen von „Wolle“, bei Wildschweinen von „Borsten“. Halali: Ausdruck für das Ende der Jagd. Es ist eine Verballhornung des französischen Aus- drucks „ha, la lit“, „ha, da liegt er“. Eine andere Theorie besagt, es stammt vom „hal á luy“, „hetz ihm nach“, ab und ist ein Anfeuerungsruf während der Jagd. Gängiges Jagdsignal, auch der letzte Gruß am Grab eines verdienten Jägers. Hexenringe: 1) Plattgetretenes Gras oder Ge- treide in Kreisform, sie entstehen, wenn der Rehbock die Ricke im Kreis herum scheucht, um sie zu „beschlagen“; 2) Kreisförmige An- ordnung von Pilzfruchtkörpern, sie entstehen, weil das Pilzmyzel sich von einem Zentrum aus ringförmig ausbreitet. Horrido!: Ein „Hoch“ unter Jägern, geht auf den Hetzruf des Hundeführers, des „Rüde- meisters“ zurück: „Ho-Rüd-Ho!“, sinngemäß „Hoch, Rüde, hoch“. Der Jäger spricht Kleiner Beitrag zur Verständigung zwischen Jäger und Stadtmensch von    peter l a u fmann Waldjagd56 G L O S S A R

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