Unteres Seeholz
Das Seeholz gehört zu den südlichsten Eichenvorkommen Bayerns, in dem die Eiche bestandsbildend auftritt. Die bis zu 350-jährigen, sehr starken, häufig anmorschen Eichen, entstammen wahrscheinlich einem ehemaligen Hutewald. Dort wurden die Früchte der Eiche - die Eicheln - als ein geschätztes Futter für das Weidevieh genutzt. So blieben die Eichen über Generationen hinweg vor dem Einschlag bewahrt.
Neben der Eiche kommen hier noch die Baumarten Buche, Esche und Bergahorn vor. Dieser "Wilde Wald" zeichnet sich vor allem durch das sehr große Vorkommen an Totholz aus. Die absterbenden Bäume verbleiben vollkommen im Wald und dienen somit als Nahrungs- und Lebensgrundlage für sehr viele Lebewesen.
Aufgrund des hohen Totholzanteils findet man hier auch besonders viele Bäume mit Höhlen und Spalten. Aus diesem Grund fühlen sich die seltenen Arten wie der Mittelspecht und der Eremit hier wohl. Der Eremit benötigt trockene Mulmhöhlen, der Mittelspecht Bäume mit Brut- und Schlafhöhlen. Weil der Mittelspecht einen relativ weichen Schnabel hat, bevorzugt er bei der Nahrungssuche Bäume mit weicher Borke, wie Eiche, Esche oder Erle, die hier zu seinen Gunsten in größerer Anzahl vorkommen.