
Nachhaltigkeit sichern
Moderne Waldbewirtschaftung ist naturnah, wenn sie neben der ökonomischen und der sozialen auch von einer ökologischen Säule getragen wird. Nur dann ist die Nachhaltigkeit umfassend gesichert.

Waldbiotop-verbundsystem
Der Naturschutz ist daher fest in unser Gesamtkonzept der naturnahen Waldbewirtschaftung eingebettet. Wir sprechen von der integrativen Forstwirtschaft. Integrativ, weil wir den Naturschutz in die Nutzung integrieren, also „Nutzen und Schützen“. Waldnaturschutz auf ganzer Fläche im Sinne eines integrativen Ansatzes - ergänzt durch das Grüne Netzwerk aus Naturwäldern - führt zu einem Waldbiotopverbundsystem, das Lebensräume auf Landschaftsebene vernetzt. Schutzgebiete, insbesondere das Europäische Netzwerk Natura 2000 und wertvolle Einzelobjekte erfahren dabei besondere Aufmerksamkeit.

Vielfalt am Waldboden – Zeichen eines intakten Ökosystems.
Totholz und Biotopbäume
Zudem erhalten und sichern wir besondere Altbäume (Methusaleme) sowie Biotopbäume und reichern Totholz als wichtigen Lebensraum für Insekten und Pilze an. Die Ziele dafür sind abhängig von der ökologischen Wertigkeit der Bestände. Zum Beispiel streben wir in älteren naturnahen Beständen einen besonders hohen Totholzvorrat von 40 Kubikmetern und im Durchschnitt dauerhaft 10 Biotopbäume pro Hektar an. Im Vergleich dazu: Im gesamten bayerischen Staatswald haben wir aktuell mehr als 22 Kubikmeter Totholz pro Hektar, mit weiter steigender Tendenz.

Totholz als Lebensraum – unverzichtbar für Pilze, Insekten und die biologische Vielfalt im naturnahen Wald.
Naturschutz außerhalb des Waldes
Unsere Maßnahmen zum Schutz der Natur hören natürlich nicht bei den Bäumen auf. Auch Feuchtstandorte wie Moore, Quellen oder Feuchtwiesen genießen bei uns einen besonderen Schutz. Sie werden soweit möglich wieder in ihren ursprünglichen naturnahen Zustand zurückversetzt. Mit dem Wald verzahnte Sonderstandorte wie Block- und Schutthalden, Felsen oder Brennen werden geschützt oder durch vorsichtige Pflege erhalten.
Auch Moore, Quellen und Felsen verdienen Schutz.
Artenschutz
Nach momentanem Kenntnisstand leben ca. 20.000 Arten im Wald bzw. nutzen diesen als Teillebensraum. Bei einigen Artengruppen ist die Bindung an den Wald besonders eng: So benötigt mehr als die Hälfte der bayerischen Brutvögel im Jahresverlauf den Wald als Lebensstätte; und von den über 6.700 Käferarten in Deutschland sind allein 1.450 totholzbesiedelnd.
Die integrative und naturnahe Waldbewirtschaftung der Bayerischen Staatsforsten fördert die Baumartenvielfalt und den Strukturreichtum. Geschützte Lebensstätten wie Höhlenbäume oder Sonderstandorte werden geschont. Damit kann ein Großteil der Vielfalt an Arten und Lebensgemeinschaften im Wald erhalten werden. Für spezielle Arten, die durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung allein nicht ausreichend gefördert werden können, werden entsprechende Unterstützungsmaßnahmen ergriffen.

Artenvielfalt im Wald: Rund 1.450 Käferarten sind auf Totholz angewiesen – ein wichtiger Grund für integrativen Naturschutz.
Details zu unseren Naturschutzzielen und -maßnahmen
Die fachlichen Ziele und Umsetzungshinweise sowie viele Fakten zum Naturschutz in den Wäldern und Offenlandflächen sind im Allgemeinen Naturschutzkonzept der Bayerischen Staatsforsten beschrieben