
Schutzgebiete im Staatswald nach Naturschutz- und Waldgesetzen
Im öffentlichen Wald, insbesondere im Staatswald, wurden bisher bevorzugt Schutzgebiete und geschützte Einzelobjekte ausgewiesen. Grundlage dafür sind die jeweils geltenden Vorschriften der Naturschutzgesetze auf Bundes- und Landesebene. Dazu zählen unter anderem:
- Natura 2000-Gebiete
- Naturschutzgebiete
- Landschaftsschutzgebiete
- Waldgesetzliche Schutzgebiete wie:
- Naturwälder
- Naturwaldreservate
Diese Ausweisungen beruhen auf zwei zentralen Faktoren:
- Dem hohen Anteil naturschutzfachlich wertvoller Flächen im Staatswald
- Gesetzlichen Aufträgen sowie Entscheidungen des Bayerischen Landtages und der Bayerischen Staatsregierung
Lebensraum für bedrohte Arten – geschützt und ungestört.
Bedeutung von Natura 2000 für den Waldnaturschutz
Beitrag zur biologischen Vielfalt
Eine wachsende Bedeutung für den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt – und somit auch für die Waldnaturschutzarbeit der Bayerischen Staatsforsten – hat das europäische Netzwerk Natura 2000.
Natura 2000 leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume und Arten.
Integrativer Managementansatz
Das Netzwerk bietet durch seinen integrativen Ansatz die Möglichkeit, Waldnutzung und Naturschutz nicht als Gegensätze, sondern als miteinander vereinbare Ziele zu betrachten. Dies geschieht im Sinne eines modernen, multifunktionalen und vorsorgeorientierten Managementansatzes.
Naturwälder gemäß Bayerischem Waldgesetz
Dauerhafte natürliche Waldentwicklung
Gemäß Art. 12a Abs. 2 des Bayerischen Waldgesetzes wurden über 59.000 Hektar als Naturwälder ausgewiesen. Diese Flächen werden dauerhaft einer natürlichen Waldentwicklung überlassen.
Anteil an der staatlichen Waldfläche
Unter Einbeziehung weiterer Flächen anderer Behörden (wie Nationalparke oder Flächen der Wasserwirtschaft) ergibt sich:
- Ein Schutzgebietsanteil von über 10 % der staatlichen Waldflächen in Bayern
Schutzgebietsschwerpunkte im Staatswald
Hohe Naturschutzbedeutung
Obwohl die Bayerischen Staatsforsten nur 11,2 % der Landesfläche Bayerns ausmachen, befinden sich dort:
- Rund 45 % der Naturschutzgebietsflächen
- Fast ein Drittel der in Bayern ausgewiesenen Natura 2000-Flächen
Flächenanteil mit Schutzstatus
Mehr als ein Drittel der Staatswaldfläche – überlagerungsbereinigt 259.000 Hektar – ist mit mindestens einer, oftmals mehreren Schutzkategorien belegt, darunter:
- Natura 2000
- Naturschutzgebiet
- Naturwald
Diese Schutzkategorien haben eine besondere Bedeutung für den Natur- und Artenschutz in Bayern.
Schutzgebiete auf den Flächen der Bayerischen Staatsforsten
Kategorie | Bayerische Staatsforsten | Bayern gesamt |
| 73.607 | 164.439 |
| 130 | 197 |
| 345.252 | 2.267.319 |
| 428.705 | 2.086.337 |
| 59.088 | ca. 83.000 |
davon Naturwaldreservate (NWR) | 6.867 | 7.700 |
| 243.893 | 801.938 |
davon FFH-Gebiete | 196.288 | 645.893 |
davon Vogelschutzgebiete | 174.842 | 549.239 |
| 46.371 | 213.502 |
| 259.478 |
*Stand 2024