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Naturwaldreservat Schönramer Filz

Das Naturwaldreservat Schönramer Filz liegt im FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat) „Moore im Salzach-Hügelland" im Landkreis Traunstein. Es handelt sich um 56,2 Hektar Staatswald, der von den Bayerischen Staatsforsten AöR (Forstbetrieb Berchtesgaden) betreut wird. Bereits im Jahr 1978 wurde dieser Lebensraum als eines der ersten Naturwaldreservate Bayerns ausgewiesen.

STANDORT  

Das Schönramer Filz liegt geografisch im südöstlichen Teil des Waginger Beckens, das während der letzten Eiszeit vom Salzachgletscher geprägt wurde. Die hohen Niederschläge des Alpenstaus und der Wasserzufluss der Sur führten auf dem wasserundurchlässigen Bodenschichten im Untergrund zur Bildung von Nieder-, Übergangs- und Hochmooren. Hochmoore werden im Bayerischen auch als „Filze" bezeichnet.

WALDGESELLSCHAFTEN DES NATURWALDRESERVATS  

Beersträucher wie Heidel-, Moos-, Rausch- und Preiselbeere fühlen sich auf den nassen Böden wohl. In der Krautschicht blüht im Herbst die Besenheide. Auch Raritäten wie Rosmarinheide und der fleischfressende Rundblättrige Sonnentau finden geeignete Standorte. Waldkiefern, Latschen und Spirken, Moorbirken und Faulbäume dominieren die Baumschicht. Der „Kiefern-Moorwald" und die „Spirken- und Latschenmoore" sind daher auch die am weitesten verbreiteten Pflanzengesellschaften im Reservat.

ÖKOLOGISCHE BESONDERHEITEN

Das nasse Moor und die dafür typische Moorvegetation prägen die Tierwelt des Naturwaldreservats. Die Artenvielfalt weicht von den das Schönramer Filz umgebenden Wäldern erheblich ab. Zahlreiche Schmetterlingsarten wie z. B. das Birkenmoorkleinbärchen und die Moormotteneule kommen vor. Große Käfer wie der Bäckerbock und der Moorkiefern-Prachtkäfer sind besonders an die Moorkiefern angepasst. Im Moor finden wir auch eine vielfältige Vogelschar: Ab und zu kann man den scheuen Schwarzstorch beobachten, der hier nach Fischen jagt. Auch viele andere Wasservogelarten sind im Schönramer Filz zu finden. Auch die Pilzpartner der Bäume sind an die besonderen Standortbedingungen in den Mooren angepasst. So gedeiht hier verbreitet der Kuh-Röhrling. Der Kartoffelbovist bildet seine Fruchtkörper nur an den Stammfüßen der Kiefern, da diese deutlich aus dem Wasser herausragen.

WALDENTWICKLUNG  

Wichtige Informationen zur Waldentwicklung im Moor ergeben Forstinventuren, die in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Dabei wird der lebende Holzvorrat, der Totholzanteil, der für viele Tier- und Pilzarten besonders wichtig ist, sowie der Zustand der Verjüngung mit neuen Bäumen und Sträuchern untersucht. Die letzte Inventur wurde im Jahr 2006 durchgeführt. Danach betrug der Holzvorrat 137 Festmeter je Hektar. Die häufigste Baumart war die Kiefer mit einem Anteil von rund 67%. Die Totholzanreicherung erwies sich als relativ gering. 

SO FINDEN SIE HIN   

Biegen Sie von der Straße Freilassing nach Petting in der Ortschaft Schign rechts zum Weiler Moosen ab. Von dort erreichen Sie das Naturwaldreservat über den Weg nach Abtsdorf und Leustetten bereits nach 200 m links über einen Feld- und Waldweg.    

Nähere Informationen finden Sie in der Randspalte!

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