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Feuchtwälder im Nürnberger Reichswald

Der 317 Hektar große Naturwald „Feuchtwälder im Nürnberger Reichswald“ besteht aus mehreren Teilflächen. Sie sind Teil des Vogelschutz-Gebietes "Nürnberger Reichswald". Kleinflächig auftretende wasserstauende Bodenschichten führten zur Bildung von Bächen und wassergeprägten Waldgesellschaften innerhalb des großen zusammenhängenden Waldkomplexes. Diese Vielzahl an Biotopen im Naturwald schaffen Lebensraum für den Eisvogel, die Waldschnepfe, zahlreiche Spechtarten und weitere Höhlennutzer, aber auch seltene Pilz- und Pflanzenarten.

Charakteristische Waldlebensräume

Die Waldlebensräume im Naturwald reichen von sumpfigen, teilweise anmoorigen Bruch- und Sumpfwäldern, bis hin zu den gewässerbegleitenden Erlen-Eschen-Auewäldern entlang der Bäche und Gräben der Gründlach. Eine blütenreiche Kraut- und Strauchschicht aus Holunder, Traubenkirsche und Pfaffenhütchen, in wassergeprägten Bereichen auch Schwertlilien und Seerosen sowie Verlandungsröhricht und Großseggenriede bereichern in Teilen die Lebensräume. Der Naturwald ist geprägt von Schwarzerlen, Moorbirken, Weiden- und Pappelarten sowie größeren Flatterulmenvorkommen. Die Flächen sind zum Teil von mächtigen Alt-Eichen durchsetzt. Zudem kommen weitere Edellaubholzarten wie Esche und Ahorn vor aber auch Kiefern und Fichten sind zu einem gewissen Anteil vertreten. Folgenden Waldgesellschaften kommen u.a. vor:

  • Schwarzerlen-Bruchwälder
  • Schwarzerlen-Eschen-Sumpfwälder
  • Fichten-Schwarzerlen-Sumpfwälder
  • Auenwälder mit Erle und Esche

Arten mit Waldbezug

Der Totholz- und biotopbaumreiche Naturwald bietet vielfältige Lebensräume für verschiedenste Arten:

  • Klein-, Mittel-, Bunt-, Schwarz-, Grün-, Grauspecht
  • Hohltaube
  • Eisvogel
  • Wasseramsel
  • Waldschnepfe
  • Waldwasserläufer
  • Trauer- und Grauschnäpper
  • div. Amphibien- und Reptilienarten
  • Biber
  • Fledermäuse, u.a. Wasserfledermaus
  • Nachtfalter wie das Schlehen-Grauspinnerchen und das bis zu 10 cm große Blaue Ordensband
  • Libellen
  • Mykorrhiza-Pilze, insbesondere an der Schwarzerle wie Schnitzlinge oder der Moosmilchling
  • Bartflechten
  • Walzen-Segge
  • Schwertlilie

Naturwälder erleben

Die natürliche, ungestörte Entwicklung der Naturwälder bietet die Möglichkeit, der Natur bei diesem spannenden Weg „über die Schulter zu schauen“. Hierfür stehen Besucherinnen und Besuchern Forststraßen und je nach Gebiet Parkplätze, Rad- und Wanderwege zur Verfügung. Die Wege können gemäß ihren Bestimmungen genutzt werden. Fußgängern und Wanderern gilt hierbei der Vorrang.


Wanderwege

Die Forstwege im Naturwald bieten eine gute Infrastruktur für Wanderungen und Ausflüge in den wilden Wald. So lassen sich die Wege je nach Ziel und Länge der Wanderung unterschiedlich kombinieren. Sie können z.B. eine dieser Wanderrouten nehmen:

  • Vom Walderlebniszentrum Tennenlohe zur Brucker Lache: Sie erreichen das Naturwaldreservat Brucker Lache über den Franzosenweg, der in Erlangen als Fuß- und Radweg das Forschungszentrum und den Stadtteil Tennenlohe miteinander verbindet. Parkplätze befinden sich im Süden des Reservats bei der Einmündung des Franzosenwegs in die Weinstraße (ER3) und am Walderlebniszentrum Tennenlohe. Am Walderlebniszentrum selbst gibt es einen Naturerlebnispfad, der die ganze Familie dazu einlädt an verschiedenen Stationen selbst aktiv zu werden, um den 'Wald' mit allen Sinnen zu erspüren.
  • Gründlachtal bis nach Heroldsberg: Vom Waldparkplatz Kraftshofer Forst führt der Weg entlang der Gründlach und über den Wildmeistersteig bis zum Markt Heroldsberg. Mit ihren vielen Baudenkmälern lädt die Vierschlösserstadt selbst zu einem Besuch ein. Wer möchte kann auch vom Parkplatz in westlicher Richtung zur Gründlachbrücke gehen und wird rechter Hand nach kurzer Zeit auf dem Wolfsfelder Weg der Ludwigseiche, einem Naturdenkmal, begegnen.
  • Wanderung zum Valznerweiher: Vom Parkplatz Lorenzer Wald bei Fischbach geht die Wanderung zunächst am Waldspielplatz am Eisweiher vorbei. Danach führt der Lohengrinweg durch den Lorenzer Reichswald vorbei am Holzweiher Richtung Nürnberg. Schließlich überquert man den Fischbach und wandert entlang des Hutgrabens zum Valznerweiher. Nicht weit vom Valznerweiher liegt der Walderlebnispfad Nürnberg-Zerzabelshof. Hier warten mehrere Erlebnisstationen rund um das Thema Wald darauf, ausprobiert zu werden.