Der Wald blüht auf

Ein Naturschutzprojekt der Bayerischen Staatsforsten

Gibt es etwas Schöneres, als üppig blühende Sommerwiesen? Für viele Insekten wohl kaum. Die reiche Blütenpracht ist nicht nur für das menschliche Auge beeindruckend, sondern eine wichtige Lebensgrundlage für zahlreiche Insektenarten.  

Um in den Staatswäldern das Angebot an Blühflächen für die heimischen Insekten zu steigern, wurde das Projekt „Der Wald blüht auf“ ins Leben gerufen. Dieses Naturschutzprojekt wird gefördert vom Freistaat Bayern (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) aus Mitteln für besondere Naturschutzleistungen im Staatswald.

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Die Forstbetriebe schaffen im Staatswald viele kleine Blühwiesen als neuen Lebensraum für Insekten. Durch diese Trittsteine leistet der Forst einen Beitrag gegen das Insektensterben in unserer Landschaft.

Knoblauchsrauke, Schlangenknöterich, schwarze Königskerze, Mädesüß. Was sich liest, wie die Rezeptur eines Zaubertranks, ist ein kleiner Teil der Saatgutmischungen, die die Forstbetriebe aussäen. Seit Mai werden viele kleine Saatstreifen gefräst und geeggt, um ein optimales Saatbeet für die Blütenpflanzen vorzubereiten.

Sie wollen mehr zum Programm erfahren: Kurzkonzept "Der Wald blüht auf"

Hier können Sie unsere Naturschutzkarte "Bunte Wälder" herunterladen und ausdrucken:

Naturschutzkarte "Bunte Wälder" Din A3 - Din A2 - Din A1

Und dann beginnen die Pflanzen zu wachsen ...

Saatgut

Wir berücksichtigen bei der Anlage neuer Blühflächen, dass die Pflanzengesellschaften in der Vergangenheit im Wald durch züchterisch veränderte Pflanzen kaum beeinträchtigt worden sind. Eine nachteilige Veränderung der Pflanzenwelt, die im Offenland häufig erfolgte, hat im Wald bis jetzt kaum stattgefunden. Daher wird bei uns auch in Zukunft das Ziel verfolgt, die Vielfalt an standörtlich angepassten, autochthonen Pflanzenarten zu erhalten.  

Da für den Wald noch keine speziellen blühenden Saatgutmischungen bestehen, werden diese in Kooperation mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) und Saatgutzüchtern erstellt, weiter untersucht und für die speziellen Waldbedürfnisse optimiert.

Die Saatgutmischung im Detail.

Der Hintergrund der Aktion

Wir leisten so einen Beitrag gegen den dramatischen Rückgang der Insekten. Allein im Forstbetrieb Fichtelberg legen die Bayerischen Staatsforsten 2018 etwa 30.000 m² Blühstreifen mit heimischen Blütenpflanzen an, die andernorts in unserer Landschaft ausgesprochen selten geworden sind. Natürlich profitieren davon auch Vögel und Wild. Und letztlich auch der Mensch. Denn ohne Bienen und andere Bestäuber würden Obst und Gemüse nicht wachsen.

Ganz gezielt wählten die Förster dafür Waldwiesen, Wegränder und ehemalige Holzlagerplätze aus, die bisher hauptsächlich von Gräsern bewachsen waren. Solche Grasflächen sind für die meisten Insekten eher uninteressant.

Bienen

im Staatswald

Die Bayerischen Staatsforsten und die drei großen Bayerischen Imkerverbände – Landesverband Bayerischer Imker e.V., Verband Bayerischer Bienenzüchter und Bayerische Imkervereinigung – setzen sich gemeinsam für die Bienen in Bayern ein. Dazu werden in den Wäldern und Flächen im bayerischen Staatswald mehr Lebensräume für Bienen geschaffen sowie der Austausch zwischen Förstern und Imkern gestärkt werden.

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Durch die Flächenbereitstellung für Bienenvölker sowie die Anlage der neuen Blühflächen unterstützen die Bayerischen Staatsforsten die positiven Auswirkungen von Bienen auf den Lebensraum Wald. In Zukunft sollen noch mehr der rund 35.000 bayerischen Imker für ein Engagement im Staatswald begeistert werden. Neben der Honigbiene leben in Bayern noch 520 Wildbienenarten - wobei 40 Arten bereits als ausgestorben gelten. 8 dieser Wildbienenarten kommen nur in Wäldern vor, oder sind auf Wälder als Lebensraum angewiesen.

Kurz und Bündig:
Bienen und Imkerei in Zahlen

Länge: 11–⁠13 mm
Ausflüge pro Tag: durchschnittlich 10
Zurückgelegte Distanz pro Ausflug: 500 m bis 6 km
Flügelschläge: 150 pro Sekunde
Flugdistanz im ganzen Leben: circa 800 km
Flug-Tempo: bis 30 km/h
Lebenserwartung
Sommerbienen: 3–4 Wochen
Winterbienen: 5–6 Monate
Königin: 5 Jahre
Waldhonig entsteht nicht aus dem Nektar von Blüten, sondern aus Honigtau.
Der Gehalt an Mineralstoffen und Enzymen ist im Waldhonig besonders hoch.
Waldhonig enthält übrigens ätherische Öle, die vor allem bei Bronchialerkrankungen helfen.
Waldhonig ist meist dunkel, besonders mineralstoffreich und sehr würzig.

Imkern im Staatswald

Alle staatlichen Forstbetriebe in Bayern stellen für Hobbyimker und Imkervereine kostenfrei Flächen für das Aufstellen von Bienenvölkern zur Verfügung. Dazu müssten Hobbyimker nur bei Ihrem zuständigen Forstbetrieb anfragen:

Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserer Multimedia-Story "Bienen - Schwärmen für den Wald".