Grabenbaggereinsatz im Eschacher Wald
20. September 2023, Eschach – Wer momentan im Eschacher Wald zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs ist, dem fallen am Wegesrand frisch gepflegte Gräben und ein großer Bagger auf. Zugeschwemmte Wasserabläufe und Durchlässe werden von Ablagerungen befreit.
Verantwortlich für die Arbeiten an den Forstwegen ist Förster Simon Lipp, der den südlichen Kürnacher Staatswald pflegt. Durch die Starkregenereignisse werden Durchlässe und Gräben immer wieder erheblich beansprucht und häufig mit Sedimenten zugespült. „Jedes Jahr müssen deshalb viele Laufmeter an Gräben von Schwemmmaterial befreit werden“, so Revierleiter Lipp.
Verstopfte Durchlässe führen dazu, dass sich das Wasser einen anderen Weg sucht: Zuerst bilden sich kleinere Rinnsale, häufig direkt über den Forstweg. Diese werden im Laufe der Zeit immer größer und tiefer, bis sogar teilweise die Fahrbahn weggespült wird. Sonthofens Staatsforsten-Chef Jann Oetting erläutert dazu: „Wir müssen das angeschwemmte Material so schnell wie möglich entfernen und die Durchlässe reinigen, um einen Wasserabfluss zu gewährleisten, sonst können sich Gefahren für den Weg und die Erholungssuchenden ergeben.“ Am Vortag noch ohne Beschädigung, kann nach Starkregen schon am Tag darauf ein Riss im Weg klaffen, unvorhersehbar für Mountainbiker und Wanderer.
Um die Gräben frei zu räumen, wird ein Grabenbagger mit einer besonders geformten Schaufel eingesetzt. Dieser spezielle, sogenannte Löffel ist verstellbar und passt sich dem Wegekörper perfekt an. Ohne viel Material vom Weg selbst abzutragen, kann die Schaufel die Gräben Meter für Meter freiräumen. „Trotzdem braucht der Fahrer des Grabenbaggers viel Gefühl und Übung im Umgang mit der großen Maschine“, weiß Forstbetriebsleiter Jann Oetting.
Das Wegenetz im Revier Kürnach-Süd ist circa 53 Kilometer lang. Viele Gräben werden auch im nächsten Jahr wieder zu geschwemmt sein. Genug Arbeit für das spezielle Gerät ist vorprogrammiert. Nach getaner Arbeit und frisch gepflegten Wegen, verlässt der Grabenbagger wieder den Eschacher Wald. Andere Reviere warten auch schon auf die Spezialmaschine…