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Eröffnung des Wildbretverkaufs Allersberg: „Mehr Bio geht nicht!“

Bei der Eröffnung vor Ort (v.l.n.r.): Teamleiterin Andrea Gutiérrez, Verkaufsteam Marion Behrends und Maria Schuster, Pfarrer Peter Wenzel, Landtagsabgeordneter Volker Bauer, Bürgermeister Daniel Horndasch, Pfarrerin Martina Strauß, Kommissarischer Forstbetriebsleiter Harald Schiller sowie die Jäger Franz-Josef Weber und Ernst Heinlein (Foto: BaySF).

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Für lauschige Stimmung bei der großen Eröffnungsfeier sorgte ein Schwedenfeuer (Foto: BaySF).

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05. Dezember 2019, Allersberg – Lautstark mit Jagdhornsignalen startete der Wildbretdirektverkauf des Forstbetriebes Allersberg in der Kolpingstraße 7 am Freitagabend. Bei leicht frostigen Temperaturen konnten sich Besucher und geladene Gäste an Schwedenfeuern aufwärmen und mit Wildbratwürsten, raffiniert gegrillten Wildfleischhäppchen und Glühwein stärken.

„Wir befriedigen die Grundbedürfnisse der Menschen nach Wohnraum, Wärme – und jetzt auch hochwertigen Lebensmitteln“, freute sich Forstbetriebsleiter Harald Schiller von den Bayerischen Staatsforsten bei dieser feierlichen Eröffnung der Wildbretverkaufsstelle am Forstbetrieb Allersberg. Neben Bau- und Brennholz vermarktet der Forstbetrieb fortan kundenfreundlich zerlegte, in den Revieren Brunnau und Pyrbaum rund um Allersberg geschossene Wildschwein- und Rehwildprodukte. Partner ist dabei „Burmanns Hofladen“ im Rother Stadtteil Pfaffenhofen.

„1.300 Rehe und 200 Wildschweine werden jährlich in den Staatswaldungen des Forstbetriebes Allersberg erlegt. Aktuell wird nur rund ein Viertel dieses heimischen Wildes von Privatpersonen, Gaststätten und Metzgereien in der Region abgenommen. Das wollen wir ändern,“ so Schiller optimistisch. „Nun werden Ragout oder Braten direkt auf dem Teller und Steaks auf dem Grill landen,“ fügte der Forstexperte hinzu. Wer Anregungen braucht, wie Wild zubereitet werden kann, dem verrate das Team der Bayerischen Staatsforsten um Andrea Gutiérrez und Marion Behrends gerne ihre Tipps. Außerdem gibt’s das passende Kochbuch für Wildfleisch zum Kaufen dazu.

Der Kammersteiner Landtagsabgeordnete Volker Bauer (CSU) freute sich, dass er die Staatsforsten bei einem Besuch der bestehenden Verkaufsstelle in Kipfenberg gemeinsam mit dem Allersberger Ersten Bürgermeister Daniel Horndasch von Beginn an begleiten konnte, das Konzept auch am Standort Allersberg umzusetzen. Bedauernd merkte der Vorsitzende des Bayerischen Jagdverbandes in Mittelfranken an, dass heute die Zusammenhänge zwischen gelingendem Waldumbau, Jagd und Wildbret immer weniger bekannt seien. „Zum Gelingen der Waldverjüngung brauchen wir die Jagd, die private und die im Staatswald“, lobte Bauer die zahlreich anwesenden Jäger. Dort wo die Strecke nicht verwertet werde, ist Jagd nicht waidmännisch. "Dabei geht mehr Bio gar nicht", war der CSU-Landtagsabgeordnete überzeugt. Denn Wildbret entstehe ohne Tierleid. "Im Falle regionaler Vermarktung sogar klimakorrekt, weil ohne lange Transportwege“ fügte der Parlamentarier hinzu.

Ins gleiche Horn stieß Daniel Horndasch. Im Gegenmodell "zum XXL-Ausmaß überregionalen Fleisch- und Tierhandels" erkannte er „einen Ansatz, der sehr gut ins Konzept der Regionalität passt, wie wir es in Allersberg mit Bauernmarkt und einem Ausbau der Hofläden verfolgen.“ Horndasch sah in der Einweihung „den Auftakt für etwas, was von den Bürgerinnen und Bürgern hoffentlich gut angenommen und lange währen wird.“

Welcher Vorteil den Allersberger Bürgern durch die Wildbretverkaufsstelle entsteht, zeigte Pfarrerin Martina Strauß humorvoll auf. „Hätte es damals schon eine Verkaufsstelle gegeben, Vater Isaak wäre leichter an sein Wild gekommen, Betrug und Familienstreit hätte vermieden werden können", nahm sie Bezug auf eine Bibelstelle. Ihr katholischer Amtskollege Pfarrer Peter Wenzel erkannte in der Verkaufsstelle einen „ökologischen Fingerzeig“ und einen „Beitrag zu mehr Lebensqualität in Allersberg“. 

Die neue Verkaufstheke befindet sich im Forstbetriebssitz in der Kolpingstraße 7 in Allersberg. Jeweils dienstags von 10 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 16 Uhr kann dort das küchenfertig portionierte und tiefgekühlte Fleisch von Reh und Wildschwein erworben werden.