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Der Forstbetrieb Rothenbuch hofft auf eine Eichenmast

Rothenbuch, 15. Juni 2016 - Die Förster des Forstbetriebs Rothenbuch der Bayerischen Staatsforsten hoffen dieses Jahr wieder auf eine Mast der Eichen. Als Mast wird eine starke Fruktifikation der Eichen bezeichnet.

Bereits im Frühjahr war es deutlich zu sehen – die Eichen haben stark geblüht. Doch das heißt noch nicht, dass im Herbst auch viele Eicheln fallen. „Es gibt viele Faktoren, die das Fruktifizieren bei den Eichen beeinflussen. Beispielsweise die Witterung. Es kann auch passieren, dass trotz reicher Blüte kaum Eicheln gebildet werden, wenn z.B. während der Blüte ein Frost diese beschädigt oder im Sommer ein starkes Gewitter die Eicheln abreißt“, erklärt Forstbetriebsleiter Jann Oetting. „Aber dieses Jahr schauen die Eichen sehr gut aus – auch dank des vielen Regens und wir sind guter Hoffnung“, so Oetting weiter.

2009 gab es bei der Eiche das letzte Mal eine Mast. Nun hoffen die Förster, dass in diesem Jahr wieder viele Eicheln zur Verfügung stehen. Diese werden benötigt, um an mehreren Stellen im Rothenbucher Staatswald Eichen zu säen. „Die Planung sieht in einem 10-jährigen Zeitabschnitt eine Eichennachzuchtfläche von rund 33 Hektar vor. Ein Großteil soll durch Saaten realisiert werden“, stellt der Forstchef die anspruchsvolle Aufgabe dar.

Im Spessart gibt es eine lange Tradition der Eichensaat. Vor über zwei Jahrhunderten wurde damit schon begonnen. Die Spessarteichen sind für ihre hervorragende Holzqualität bekannt und weltweit nachgefragt. Um sie hier zu erhalten, muss der Mensch sie hegen und pflegen und stets gegen die Buche verteidigen. Aber auch das Wild liebt die Eichen. Daher müssen Flächen, auf denen Eichen gesät wurden, mit einem Zaun geschützt werden. „Wildschweine haben die Eicheln zum Fressen gern  und die jungen Eichentriebe schmecken Reh- und Rotwild“, so Oetting.

Derzeit bereiten Waldarbeiter des Forstbetriebs Rothenbuch Zaunpfosten aus Eichenholz her, um im Herbst gut gerüstet zu sein. Denn wenn die Eichen ihr Saatgut abwerfen, muss alles sehr schnell gehen. Da ist es gut, wenn die Pfosten schon vorbereitet sind. Je Stunde schafft ein Forstwirt 10 Pfähle. Ungefähr 30 Jahre können diese den Zaun stützen, denn die Eiche bildet ein dauerhaftes Holz.