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Brüchige Felsen abgesichert: Verkehrssicherungsmaßnahme beugt Gefahren vor

Wieder gesichert: eine Felswand in Dürrenwald. (Foto: BaySF)

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Die Ingenieure stellten für uns ein Konzept auf, mit welchen Maßnahmen die Gefahren abgewendet werden können. (Foto: BaySF)

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05. August 2021, Dürrenwaid – Bei einem Ortstermin mit 1. Bürgermeister Stefan Münch stellte der Forstbetrieb Nordhalben der Bayerischen Staatsforsten die kürzlich fertiggstellte, aufwändige Felssicherungsmaßnahme im Ortsbereich von Dürrenwaid vor. Der Stellvertretende Forstbetriebsleiter Gerhard Müller erläuterte, dass sich im Steilhang oberhalb der Staatsstraße und über dem beliebten „12 Apostel-Wanderweg“ große Felsbrocken befinden, die akut absturzgefährdet sind. DasWaldgrundstück gehört dem Freistaat Bayern und wird vom ForstbetriebNordhalben bewirtschaftet. „Wir zogen umgehend Bergsicherungs-Spezialisten zu Rate, die diese zerklüfteten Diabasfelsen genau analysieren sollten. Die Ingenieure stellten für uns ein Konzept auf, mit welchen Maßnahmen die Gefahren abgewendet werden können.“

Schnell wurde klar, dass man die gefährlichen Brocken, die mitten in dem sehr steilen Waldbestand verteilt sind und die zum Teil die Größe eines Kleinwagens haben, nicht beseitigen kann. Daher wurden massive Fangzäune geplant, die der Wucht solcher abrollenden Felsblöcke Stand halten können. Mit der Umsetzung der für Frankenwaldverhältnisse sehr ungewöhnlichen Maßnahmen wurden Spezialfirmen
betraut, die in anderen Regionen laufend solche Bauwerke errichten. „Sehr erfreulich war für uns, dass die Arbeiten sofort begonnen wurden und sehr zügig abgeschlossen werden konnten. Die wochenlange,  halbseitige Sperrung der anliegenden Staatsstraße mit Ampelbetrieb war für die täglich hier fahrenden Menschen sicherlich eine Belastung, aber immerhin schaffte es die Baufirma, die sehr intensiven Arbeiten ohne eine Vollsperrung zu erledigen“, teilte Müller mit. Es mussten massive Bohrfundamente in den Fels zementiert und die Zaunkonstruktion einer Schweizer Spezialfirma daran verankert werden. Es handelt sich um Pfosten und Netze aus hochfesten Spezialstählen, für die entsprechende Prüfzertifikate vorliegen. „Der Aufwand von etwa 100.000 Euro aus dem Budget der Bayerischen Staatsforsten ist hier sicherlich gut investiert, um für die Sicherheit der Menschen auf der Staatsstraße und auf dem 12-Apostel-Wanderweg zu sorgen“, meinte Stellvertretender Forstbetriebsleiter Gerhard Müller.

Er wies außerdem darauf hin, dass im Normalfall gesunde, geschlossene und stabil stehende Waldbestände an Steilhängen das Abrollen von Felsbrocken verhindern können. Deshalb werden oberhalb von Straßen und Ortschaften solche Bestände als sogenannte „Schutzwälder“ bezeichnet. Für ihre Bewirtschaftung gibt es im Waldgesetz eigene Regelungen, die dafür sorgen, dass sie immer gesund und möglichst lückenlos bestehen bleiben. Sie sollen möglichst aus mehreren unterschiedlichen Baumarten bestehen und es sollen sich alte und junge Bäume miteinander auf derselben Fläche durchmischen. Die hier bereits vorhandenen Ahornbäume sind ein idealer Bestandteil solcher Wälder. Im vorliegenden Fall haben aber leider Borkenkäfer und Sturmwürfe die alten Bäume so stark dezimiert, dass die Schutzwirkung jetzt nicht mehr voll gegeben ist. Sie wird sich mit dem weiteren Heranwachsen des schon vorhandenen, jungen Bestandes in einigen Jahren allmählich wieder einstellen.