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Neues Zuhause für Uhu im Staatswald

Tobias Ochs und Falkner Tom Reibl mit dem Uhu

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Sonthofen, 29. Mai 2017 - Ein inzwischen sehr seltener Waldbewohner fand letztes Wochenende in einem Wald des Forstbetriebs Sonthofen ein neues Zuhause. Unter den Augen einer Handvoll gespannter Zuschauer machte ein Uhu dort seine ersten Flügelschläge in Freiheit.  

Falkner Tom Reibl und seine Frau Milli haben das vierjährige Uhu-Weibchen professionell und liebevoll gesund gepflegt und auf die Auswilderung vorbereitet, nachdem es verletzt bei ihnen abgegeben worden war. Die beiden betreiben in Riedegg bei Seeg eine Auffangstation für Greifvögel, und dies auf eigene Kosten. Unterstützt werden sie dabei von ehrenamtlichen Helfern.  

Auf der Suche nach einer geeigneten Umgebung für das Tier nahm das Ehepaar Reibl Kontakt mit den Bayerischen Staatsforsten auf. Tobias Ochs, stellvertretender Betriebsleiter des Forstbetriebs Sonthofen, war von der Idee sofort angetan und so fand sich schnell ein geeigneter Platz. In dem sehr naturbelassenen Wald findet der Uhu Ruhe, genügend Nahrung und hat in den Felsbereichen geeignete Stellen um ein Nest zu bauen. „Auch für uns ist so eine Aktion etwas Besonderes“, sagt Tobias Ochs. „Und wenn der Uhu sich in unserem Wald zuhause fühlt, ist das für uns ein gutes Zeichen, dass wir mit der Naturschutzarbeit im Staatsforst richtig unterwegs sind.“

Auch Peter Griegel vom Landesbund für Vogelschutz Ostallgäu ist der Schutz der seltenen Großeulen ein besonderes Anliegen „Ich begrüße diese Auswilderung sehr. Jetzt hoffen wir nur, dass die Uhu-Dame in der Nähe einen Brutpartner findet und diesen guten Lebensraum für die Partnersuche nicht verlassen muss“.  

Am letzten Sonntagabend war es dann soweit. Der Nachtgreif wurde im Transportkäfig in das Waldgebiet der Bayerischen Staatsforsten gebracht. Nach dem Öffnen des Käfigs dauerte es eine ganze Weile bis die Uhu-Dame begriff, dass sie in die Freiheit entlassen werden soll. Dann aber breitete sie die mächtigen Schwingen aus und verschwand mit wenigen Flügelschlägen in der Dunkelheit des Waldes.