Hiebmaßnahmen am Kanzlerschlag und an der Ludwigshöhe

Am Forstbetrieb Nürnbergs stehen im September und Oktober u.a. folgende Waldbewirtschaftungsmaßnahmen an, über die der Forstbetreib im Vorfeld informieren möchte:

Im südlichen Reichswald findet in der Abteilung Kanzlerschlag zwischen Weinhof und Ludersheim ab Mitte September beidseitig der Autobahn ein Verkehrssicherungshieb statt. Hier werden überwiegend absterbende oder hängende Bäume entfernt, darunter Fichten, Kiefern, Eschen, Buchen und diverses Weichlaubholz. Während der Maßnahme wird ab 16. September der Standstreifen der Autobahn A 3 im entsprechenden Bereich gesperrt sein.

In Vorbereitung dieser Maßnahme werden bereits in der Vorwoche, also ab dem 9. September, die Rückegassen zur Autobahn hin freigeschnitten. Ab diesem Zeitpunkt sind die Forststraßen teilweise gesperrt. Außerdem werden bei Weinhof in der Nähe des Spielplatzes die vertrockneten Buchen und Weichlaubhölzer entnommen. Zum Einsatz kommt aufgrund der Nähe zum fließenden Verkehr in beiden Fällen eine spezielle Forstmaschine, die die Bäume im Stehen mittels hydraulischer Schere abschneidet und kontrolliert ablegen kann. Die weitere Aufarbeitung des anfallenden Holzes erfolgt dann ein Stück von der Autobahn entfernt mit einem konventionellen Harvester. An dieser Sammelstelle wird daher vorübergehend viel Holz gelagert werden. Die Maßnahme wird in etwa drei Wochen dauern. Zwischen dieser Waldbewirtschaftungsmaßnahme und Planungen hinsichtlich der Juraleitung durch Tennet besteht kein Zusammenhang.

Eine weitere Holzerntemaßnahme schließt sich ab Mitte September im Osten Nürnbergs nördlich von Rückersdorf in der Ludwigshöhe (Abteilung Buchberg?) an. Hier findet eine Verjüngungsmaßnahme statt, bei der gezielt erntereife Fichten und Kiefern entnommen werden, um dem jungen Laubholz unter dem Altholzschirm mehr Licht für ein vitales Aufwachsen zu geben. Wir gehen damit den nächsten Schritt im Waldumbau und nehmen den Altholzschirm Zug um Zug zurück. Langfristiges Ziel ist ein artenreicher und klimaresistenter Mischwald. Biotop- und Höhlenbäume, sowie seltene Baumarten wie Ulme, Ahorn und Esche werden selbstverständlich erhalten und wo immer möglich weiter gefördert. Gleichzeitig findet auch hier in überschaubarem Umfang eine Verkehrssicherungsmaßnahme gegenüber der angrenzenden Bebauung und Straßen statt. Voraussichtlich laufen die Arbeiten in diesem Bereich bis Mitte Oktober. Wir bitten die Wegesperrungen unbedingt zu beachten.

Die eingesetzten Harvester bewegen sich ausschließlich auf markierten, dauerhaft genutzten Rückegassen. Bereits abgestorbene Bäume und Astmaterial verbleiben gezielt im Wald, um als Totholz zum Lebensraum für verschiedene Lebewesen zu werden sowie langfristig als Nährstofflieferant und Wasserspeicher für das Ökosystem zu dienen. Sollten die Forststraße von der Maßnahme in Mitleidenschaft gezogen, werden diese nach Abschluss der Arbeiten umgehend wieder instandgesetzt.
 

Der Forstbetrieb Nürnberg registriert seit einiger Zeit eine Häufung von Konflikten mit Mountainbikern in der Röthenbachklamm zwischen Ungelstetten und dem Birkensee. Aus diesem Anlass möchten wir darauf hinweisen, dass der Wanderweg entlang der Röthenbachklamm sich nicht zur Nutzung mit dem Fahrrad eignet und die Befahrung damit unzulässig ist. Dieser Weg ist als Wanderweg ausgewiesen und angelegt

Dieser Rechtsauffassung folgt auch die Untere Naturschutzbehörde Nürnberger Land, die feststellt, dass dieser Weg zu schmal ist, um ein gefahrloses Überholen und Begegnen zu  gewährleisten: „Gemäß Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 27.11.2020 Az. 62f-U8667.0-2019/1-126 Punkt 1.3.3.2 Sätze 15 bis 19 ist der Weg damit als nicht geeignet einzustufen. Es ergibt sich daraus, dass Art. 28 Abs. 1 Satz 1 BayNatSchG für das Fahrradfahren auf diesem Streckenabschnitt nicht vorliegt und damit unzulässig ist.“

Der Forstbetrieb arbeitet aktuell konstruktiv mit der Online-Plattform „Komoot“ zusammen, um die hier verorteten Trails auf Openstreetmap herausnehmen zu lassen. Selbstverständlich wurde vom Forstbetrieb eine Umgehungsstecke für Mountainbiker und Fahrradfahrer angelegt. Wir verstehen zwar, dass diese nicht so reizvoll zu fahren ist, wie die Röthenbachklamm, müssen auf Grund der Häufung der Probleme in jüngerer Vergangenheit in diesem Fall auf die Rechtlage verweisen und tätig werden.

Es ist unsere Überzeugung, dass Fahrradfahren und Mountainbiken im Staatswald einen Platz auf geeigneten Wegen hat und weiterhin haben soll. Deswegen engagiert sich der Forstbetrieb Nürnberg u.a. am Schmausenbuck gemeinsam mit der örtlichen Interessensgruppe (IG) der Deutschen Initiative Mountainbike (DIMB e.V. und Trailnetz Nürnberg) sowie weiteren Verbänden bei der Einrichtung von legalen MTB-Strecken.