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Vorsorge für den Wald in Krisenzeiten

von links: MdL Angelika Schorer, Bürgermeister Penzing Johannes Erhard, Staatsminister Helmut Brunner, stellv. Landrat Peter Ditsch, Forstbetriebsleiter Landsberg Robert Bocksberger

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Bayerische Staatsforsten erweitern Nasslagerkapazität  

Landsberg am Lech, 14. Juli 2017 - Mit der Einweihung des Nasslagerplatzes Stillern im Forstbetrieb Landsberg durch Forstminister Helmut Brunner haben die Bayerischen Staatsforsten ihre Nasslagerkapazität weiter erhöht. Von der Erweiterung profitiert aber nicht nur der Staatsforst.

Zwei Jahre haben die Planungen und Bauzeit gedauert, nun ist der neue, südwestlich vom Ammersee gelegene Nasslagerplatz fertig gestellt. 100.000 Kubikmeter Holz können im Katastrophenfall dort ohne Qualitätsverlust für bis zu fünf Jahre eingelagert werden. „Die Bayerischen Staatsforsten haben nach den letzten großen Sturmereignissen die richtigen Schlüsse gezogen und ein Nasslagerkonzept erarbeitet“, sagte Forstminister Helmut Brunner bei der Eröffnung. „Dieses wird nun konsequent umgesetzt.“

Auf den über ganz Bayern verteilten Nasslagerplätzen kann nach größeren Stürmen und Katastrophen im Wald das anfallende Holz eingelagert und bewässert werden. So kann nicht nur die Qualität des Holzes erhalten werden. „Wir entlasten damit auch die Märkte“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Staatsforsten, Martin Neumeyer, „und verhindern so einen Preiseinbruch beim Frischholz, wie er früher nach Stürmen üblich war.“ Nach Niklas, dem letzten großen Sturm im Jahr 2015, habe dies bereits sehr gut funktioniert, so Neumeyer. Durch die schnelle Abfuhr des Schadholzes aus dem Wald wird zudem die Ausbreitung des Borkenkäfers erschwert. Auf den Einsatz chemischen Schutzmitteln kann verzichtet werden. Das Wasser verhindert auf natürlichem Wege die Vermehrung von Schadinsekten und Pilzen.

Der Nasslagerplatz ist zwar von den Bayerischen Staatsforsten geplant und errichtet worden. „Unser Konzept sieht aber vor, dass auch Holz von kommunalem oder privaten Wäldern in Stillern eingelagert werden kann“, sagt der Landsberger Forstbetriebsleiter der Bayerischen Staatsforsten, Robert Bocksberger. Im Krisenfall ist die Kooperation über Waldbesitzgrenzen hinweg wichtig für den Erfolg.

Das neue Nasslager trägt dazu bei, den wertvollen Rohstoff Holz für die regionale Sägeindustrie zu erhalten („Holz der kurzen Wege“). Durch die Einlagerung kann das Holz den regionalen Kunden in hoher Qualität Zug um Zug nach einem Schadereignis zur Verfügung gestellt werden. Somit bleibt die Wertschöpfung aus der Holzverarbeitung und -bearbeitung in der Region.          

Daten zum Nasslagerkonzept der Bayerischen Staatsforsten:

  • Nasslagerverteilung über ganz Bayern
  • Bisherige Lagerkapazität von 1,4 Mio. Festmeter Rundholz
  • Ziel bis 2020: Steigerung der Kapazität auf 2 Mio. Festmeter Rundholz
  • Zum Vergleich: jährliche Holzernte Bayerische Staatsforsten: ca. 5 Mio. Festmeter
  • Standorte: auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten, angepachteten Flächen, bei Privatwaldbesitzern und bei Kunden  

 

Daten zum Nasslager „Stillern“:

  • Lagerkapazität 100.000 Festmeter Rundholz
  • Flächengröße: 10.000 m2
  • Max. Wasserförderung und –versickerung: 130 Liter /sec.
  • Ca. 3.000 Laufmeter LKW-fahrbare Straßen
  • Investition: ca. 800.000  Euro