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Bergwacht Freilassing und Bayerische Staatsforsten bergen Material und Müll aus der Riesendinghöhle am Untersberg

Höhlenretter der Bergwacht vor der Riesendinghöhle am Untersberg

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Berchtesgaden, Freilassing, 30. Oktober 2018 – Die Höhlenretter der Bergwacht Freilassing und der BaySF-Forstbetrieb Berchtesgaden beseitigen gemeinsam die Spuren der Rettungsaktion aus dem Jahr 2014. Damals wurde über eine Tonne Material, angefangen von etwa zehn Kilometer langen Bergsteigerseilen, Bohrmaschinen, Rettungstragen, Lebensmittel und Getränkeflaschen bis zu 1100 m tief in den Berg hinab transportiert.

Nach der erfolgreichen Rettung des verletzten Höhlenforschers Johann Westhauser verblieb vieles davon in der Riesendinghöhle. Eine Herausforderung für Rudi Hiebl, Regionalbeauftragter bei der Bergwacht Freilassing für Höhlenrettung im Berchtesgadener Land. Er organisierte gemeinsam mit dem Berchtesgadener Forstwirt Peter Bauer von den Bayerischen Staatsforsten, selbst aktiver Bergwachtler, eine schlagkräftige Mannschaft bestehend aus 13 Freiwilligen. Ein Höhlenretter kam von der Bergwacht Berchtesgaden, zwei aus Freilassing, fünf aus Murnau, vier aus Weilheim und eine Kollegin aus Salzburg.

Freitags nach der Arbeit stieg die Truppe auf den Untersberg hinauf und kam um 19:00 Uhr am Höhleneingang an. „Ich hoffe, wir bringen den Müll komplett heraus und jeder von uns schafft es wieder heil nach oben“, sagte Rudi Hiebl kurz vor dem Einstieg in die Höhle. Der Müll lag vorkonzentriert vom letzten Einsatz in 300 m Tiefe am Boden des großen Höhlenschachts. „Kein Problem“ meint Peter Bauer von den Bayerischen Staatsforsten und installierte eine mobile Motorseilwinde in dem engen Schacht. „Hoffentlich zerreißt kein Sack beim Windeneinsatz, wie es beim letzten Mal passiert war“ so Peter Bauer. Damals kam keiner durch herabfallende Teile zu Schaden. Jeder wusste, dass er zum Zeitpunkt der Bergung im Schachtbereich nichts zu suchen hat.

Am Sonntagabend lagen dann alle 15 Säcke, wohlgeordnet am Ausgang der Höhle. Die Bayerischen Staatsforsten erklärten sich bereit, Material und Müll im Zuge eines am folgenden Montag geplanten Hubschraubereinsatzes ins Tal fliegen zu lassen. "Wir können doch die die tapferen Streiter der Bergwacht, nicht im Regen stehen lassen“ so Dr. Daniel Müller Leiter des Forstbetriebs Berchtesgaden. Gebündelt flogen die Säcke vom Höhleneingang hinab nach Hallturm. Von dort nahm der Helikopter junge Bäumchen hinauf auf den Untersberg um den hoch gelegenen Schutzwald zu sanieren. In mehreren Runden kamen alle Müllsäcke nach unten und wurden von den Waldarbeitern der Bayerischen Staatsforsten in Empfang genommen. Die ganze Aktion lief reibungslos und unfallfrei ab. Zusammen haben die fleißigen Helfer der Bergwacht fast 750 Stunden ihrer Freizeit dieser Aktion gewidmet