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Steig zur Witzgall-Tanne instandgesetzt

Auszubildende des Forstbetriebs Sonthofen vor der Witzgall-Tanne nach getaner Steiginstandsetzungs-Arbeit (Foto: BaySF/K. Weixler).

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Die Witzgall-Tanne mit der schön geschnitzten Beschreibung (Foto: BaySF/M. Pfleghardt).

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01. Oktober 2021, Sonthofen - Etwas verborgen steht die heimliche Herrscherin des Kürnachtales im unteren Roßweidtobel. Den Einheimischen ist der größte und älteste Baum des Tales aber wohlbekannt: Die Witzgall-Tanne, benannt nach einem Leiter des ehemaligen Forstamtes Kürnach.

Die Daten auf der Hinweistafel sind schon etwas in die Jahre gekommen. Der riesenhafte Baum dürfte mittlerweile nahezu 50 m hoch sein und ein Stammvolumen von knapp 30 Festmetern besitzen. „Das entspricht einer ganzen LkW-Ladung! Der Baum gibt uns eine Vorstellung davon, was die Weißtanne – übrigens die größte heimische Baumart Deutschlands - an Wuchskraft zu leisten vermag“, zeigt sich Förster Markus Pfleghardt beeindruckt. Er pflegt den nördlichen Teil des Kürnacher Staatswalds. „Bevor die Glasmacher mit ihrem immensen Holzhunger ab dem 17. Jahrhundert große Teile des Gebietes einschlagen ließen, dürften viele Urwaldriesen vom Kaliber einer Witzgall-Tanne und vielleicht auch größere im Tal gestanden haben. Die Weißtanne war hier einst die mit Abstand häufigste Nadelbaumart“, weiß der Revierleiter.

Durch ihr tiefes, sturmfestes Wurzelwerk und ihre Schattentoleranz ist sie eine wichtige Begleiterin von Fichten, Buchen und Ahornen, die entscheidend zu einem stabilen und stufigen Bergmischwald beiträgt. Und zudem kann ihre Wuchsleistung auf den passenden Standorten sogar jene der Fichte übertreffen, wie es das Beispiel Witzgall-Tanne eindrucksvoll belegt.

Der Steig, welcher zur Witzgall-Tanne führt, war in dem feuchten, rutschigen Tobel nicht mehr gut zu begehen. Die Forstwirt-Auszubildenden des Forstbetriebs Sonthofen haben unter der fachkundigen Anleitung von Hilfsausbilder Kajetan Weixler den Steig nun während des Sommers instandgesetzt und mit einigen neuen Trittstufen versehen, so dass er leichter begehbar ist. Dennoch müssen die Bayerischen Staatsforsten darauf hinweisen, dass es sich hier um keinen ausgewiesenen Wanderweg handelt. Beim Begehen des Steiges herrschen die üblichen Waldgefahren vor und es werden keine erweiterten Verkehrssicherungsmaßnahmen vorgenommen.

Nochmal Staatsforsten-Revierleiter Markus Pfleghardt: „Die Tanne benötigt dies ohnehin nicht – sie hat schon einige Jahrhunderte ohne unser Zutun überdauert und wacht hoffentlich noch lange über dem Kürnachtal.“