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Bayerische Staatsforsten starten weiteres Auswahlverfahren für Windenergieanlagen

Windenergie aus der Staatswald (Foto: Sigrid Reinichs)

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31. Januar 2023, Regensburg – Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) starten heute ein weiteres Auswahlverfahren für neue Windenergieanlagen (WEA) im Bayerischen Staatswald. Die neuen Windräder sollen im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech (Gemeinde Denklingen) entstehen. Insgesamt könnten bis zu 6 neue WEA geplant werden.

Das Auswahlverfahren wurde gestartet, nachdem die Standortgemeinde Denklingen (Landkreis Landsberg am Lech) durch Gemeinderatsbeschluss grünes Licht für die Planungen gegeben hat. Für die BaySF sind dabei die Wünsche und Vorgaben der Gemeinden entscheidend für die Ausgestaltung des Auswahlverfahrens. In der Zeit vom 14. Februar 2024 bis zum 10. April 2024 können interessierte Unternehmen, die Windenergieanlagen projektieren, errichten und gegebenenfalls betreiben, ihre Angebote bei den BaySF abgeben.

Geplant ist, dass die BaySF im Mai über die Ergebnisse des heute gestarteten Auswahlverfahrens für neue WEA informieren und für die neu geplanten Windenergieanlagen den Standortsicherungsvertrag abschließen. Die BaySF planen in Abstimmung mit den Standortkommunen im Frühjahr weitere Auswahlverfahren für neue WEA im Staatswald zu starten.

Auf den Flächen der BaySF wurden bisher bereits 101 Windenergieanlagen realisiert. Derzeit sind aktuell 30 sogenannte Standortssicherungsverträge für rund 150 neue Windenergieanlagen abgeschlossen. Mit diesem und den aktuell laufenden Auswahlverfahren werden es dann voraussichtlich 33 Standortsicherungsverträge für bis zu 160 neue Anlagen sein.

Informationen zum Auswahlverfahren

Windenergie im Staatswald – Hintergrund
Bürger- und Kommunalfreundlichkeit an erster Stelle: Damit der Ausbau der Windenergie in Bayern zügig vorangebracht werden kann, haben die Bayerischen Staatsforsten ein Verfahren zur Bereitstellung von Staatswaldflächen für Windenergieanlagen entwickelt. Die größtmögliche Berücksichtigung der kommunalen Belange sowie eine wald- und flächenschonende Umsetzung von Windenergieprojekten und die Realisierung von Konzepten für Bürgerwindanlagen stehen für uns im Vordergrund.

Bevor die Bayerischen Staatsforsten ein Auswahlverfahren durchführen, stimmen wir mit der jeweiligen Standortgemeinde die kommunalen Belange für die Umsetzung des geplanten Windprojektes ab – insbesondere, um die Akzeptanz der Bevölkerung vor Ort für das Windprojekt zu erzielen (z.B. zur Anzahl der Windenergieanlagen, zu Art und Umfang der Bürgerbeteiligung etc.).

Erst wenn ein positiver Gemeinderatsbeschluss vorliegt, stellen die BaySF Staatsforstflächen für Windenergieanlagen im Rahmen von wettbewerblichen Auswahlverfahren bereit. Mit diesen öffentlichen, transparenten und diskriminierungsfreien Verfahren wird der Partner von sogenannten Standortsicherungsverträgen ermittelt.

Die Flächen, auf denen Bäume für die Windenergieanlagen gefällt werden, bieten neben dem Gewinn regenerativer Energie über den Wipfeln der Bäume noch eine weitere Chance für die Biodiversität: In großen geschlossenen Wäldern bieten mit Gräsern und Blühpflanzen bewachsene und von Hecken und Sträuchern umsäumte Freiflächen in unmittelbarer Nähe der Windkraftanlagen einen zusätzlichen und wertvollen Lebensraum für viele lichtbedürftige Tier- und Pflanzenarten. Eine Vielzahl an Insekten, Amphibien, Vögeln und Wild, wie beispielsweise Rehe und Hasen, finden dort ausreichend Unterschlupf oder Nahrung. Auch können sich dort lichtbedürftige und teils seltene Pflanzenarten ansiedeln, die im geschlossenen Wald keine Wachstumsmöglichkeiten hätten. So können die für den Bau und die Wartung der Windräder benötigten Rodungsflächen auch einen zusätzlichen wertvollen Beitrag für die Biodiversität liefern.