10. Juli 2025, Rothenbuch - Alljährlich veranstaltet der Forstbetrieb Rothenbuch im gleichnamigen Forstrevier mit Revierleiter Maximilian Joemann eine öffentliche Waldführung für interessierte Bürgerinnen und Bürger. In diesem Jahr stand der „Försterspaziergang“ unter dem Motto: 20 Jahre BaySF – Der Beste Wald für Bayern.

 

Trotz sommerlichen 30°C kamen am Samstag den 28.06.2025 zahlreiche Personen, die auf dem ca. 4 km langen „Spaziergang“ an mehreren Stationen viel über die Forstwirtschaft im bayerischen Staatswald erfahren konnten. Selbst einmal in die Rolle des Försters schlüpfen? Ob selbstständig das Auszeichnen von Waldbeständen ausprobieren, oder Bodenproben per Bohrstock nehmen, es war für alle Beteiligten spannende Aktionen dabei.

 

Leitthema des Tages war die Bedeutung des „Bodens“ für unsere Waldökosysteme und wie wir als Mensch den Boden nutzen, beeinflussen und schützen können. 

 

So wurde den Teilnehmenden an der ersten Station die Bedeutung von Rückegassen für den Bodenschutz in einem diesjährig neu erschlossenen Waldbestand erläutert. Bei der gezielten Steuerung der für die Bewirtschaftung des Waldes eingesetzten Forstmaschinen auf Rückegassen, kann die Befahrung auf eine Fläche von 15 % des Waldbodens reduziert werden. Damit bleiben 85 % des Bodens ohne Befahrung.

 

In der im vergangenen Winter frisch durchforsteten Waldabteilung Ochsenlager, haben die Bürgerinnen und Bürger etwas über die Pflegenotwendigkeit von Eichenjungbeständen erfahren. Ein eigens durch die Bayerischen Staatsforsten angeschaffter Pflegeharvester durchforstete im Winter die Traubeneiche und erschloss den Bestand über neuangelegte Rückegassen in einem Regelabstand von 30 m. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit wurde nicht mehr entnommen, als auch wieder nachwächst 

Die wachsende Bedeutung von Verkehrssicherungspflichten wurde anhand einer Verkehrssicherungsmaßnahme im Waldrandbereich oberhalb von Rothenbuch anschaulich verdeutlicht. Eindrucksvoll konnte eine Buche bestaunt werden, die äußerlich keine Absterbeerscheinungen aufwies, jedoch von Innen nahezu gänzlich hohl war.

 

Dass auch in der Forstwirtschaft nicht immer alles fehlerfrei läuft, wurde den Teilnehmenden dann in der angrenzenden Abteilung gezeigt. Eine Rückegasse, die auf ca. 50 m abgesackt war. „Die sieht seit 20 Jahren so aus…“, die Aussage eines Bürgers verdeutlichte, dass jegliche Beschädigungen des Bodenhaushaltes unbedingt vermieden werden müssen. Der natürliche Regenerationsprozess des Oberbodens kann tausende Jahre dauern. Auch wenn in dieser Rückegasse sogar kleine Biotope mit Wasser entstanden sind, ist der Boden das höchste Schutzgut im bayerischen Staatswald.

 

Zum Abschluss wurde dann über die Forstwege und deren Pflege und Aufbau gesprochen. Maximilian Joemann erläuterte, warum eine Sanierung nach erfolgter Hiebsmaßnahme nicht immer direkt möglich sei und warum grober Schotter leider im Frühjahr manchmal noch auf dem Wegekörper liegt. 

 

Am Ende des Tages war es laut der Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein gelungener Tag, ein schöner Spaziergang und lehrreiche Stationen. Auch in Zukunft wird der Forstbetrieb Rothenbuch weitere solcher Angebote für Familien, Kinder und Erwachsene anbieten.