Zukunftsszenario Wetterextreme

Wir schreiben das Jahr 2030. Das Ziel der Vereinten Nationen, die Erderwärmung zu begrenzen, kann kaum noch erreicht werden. Aufgrund des weltweit stetig ansteigenden Ausstoßes des Treibhausgases CO2 nimmt der Klimawandel weiter zu. Wetterkatastrophen führen weltweit zu großen Schäden. Die Integration von Migranten nach Mitteleuropa stellen Politik und Öffentlichkeit vor größte Herausforderungen.

Auch in Mitteleuropa führt der Klimawandel in erhöhtem Maße zu Kalamitäten: Stürme, Hochwasser, Hitzeperioden prägen den Alltag. Im nördlichen Bayern hat dies längere Trockenheitsphasen zur Folge. Im südlichen Bayern kommt es verstärkt zu Muren- und Lawinenabgängen. Schwerwiegende Sturmereignisse haben in den vergangenen 15 Jahren erheblich zugenommen. Größere Schneemengen gibt es nur noch in den höheren Lagen ab 1.500 Metern. Die europäische Politik und die Bevölkerung zeigen sich geschockt, können aber selbst noch keine Lösung für den Klimawandel anbieten.

Die Berichterstattung der Medien zu forstwirtschaftlichen Themen erweist sich als wohlwollend. Dies führt dazu, dass die bayerische Forstwirtschaft verstärkt als Retter des Klimas dargestellt wird. Wiederaufforstung und Pflege, hin zu einem klimastabilen Mischwald führen zu einem positiven Image in der Bevölkerung. Die Politik erkennt dies und erteilt mit Nachdruck den Auftrag, die Wälder noch besser an die sich ändernden Umweltbedingungen anzupassen. Da sich neue Pflanzungen als teuer und defizitär erweisen, wird der Waldumbau durch staatliche Maßnahmen subventioniert.

Wegen des enormen Ausmaßes an Kalamitätsereignissen findet in Bayern keine reguläre Forstwirtschaft mehr statt. Durch die zahlreichen zufälligen Ereignisse (ZE) müssen bayernweit enorme Mengen an Schadholz aufgearbeitet werden. Der Borkenkäfer breitet sich flächendeckend (über ganz Mitteleuropa) aus.

Auf der Staatswaldfläche kann kein kontinuierlicher Hiebsatz abgeleitet werden. Wegen des Überangebots am Holzmarkt kommt es zu einem massiven Absinken des Holzpreises, der sich auch dauerhaft nicht erholt. Letztlich entsteht ein Käufermarkt mit Marktmacht auf der Nachfrageseite. Die bayerische Forstwirtschaft kann ihre Produkte nur zu schlechten Preisen vermarkten und schreibt keine schwarzen Zahlen mehr. Hinsichtlich der Gewinnerwartung ist keine Kontinuität ersichtlich.

Die betrieblichen Anforderungen an die bayerische Forstwirtschaft steigen. Neben den waldbaulichen Zielen stehen die Lagerung des Holzes und die Logistik vor neuen Herausforderungen. Neue, innovative Lösungen führen zu erhöhtem Einsatz digitaler Technik und neuartiger Maschinen.

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